Rhodos Westküste
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Tipp der ADAC Redaktion
Mit fast 1400 qkm Fläche ist Rhodos die viertgrößte Insel Griechenlands. Im Osten wie auch im Norden ziehen sich Hotelbänder bis nach Gennadio und an die äußerste Nordspitze, die seit 408 v. Chr. von der Stadt Rhodos eingenommen wird. Im Inselinneren gibt es noch Wälder, Felder und Weinberge, Orangen- und Olivenhaine, einsame Klöster und jede Menge stille Dörfer. Wer hier übernachtet, lernt ein Rhodos kennen, das mit dem Leben im touristischen Hauptort Faliraki wenig gemein hat. Kulturinteressierte zieht es in die Altstadt von Rhodos-Stadt, in der man geschichtsträchtig durch die Gassen bummeln kann und auf jede Menge interessanter Sehenswürdigkeiten stößt.
Tipp der ADAC Redaktion
Wie auf einem Natur-Balkon mit prächtigem Ausblick auf die grauen Berghänge des Ataviros liegt dieses kleine Dorf über der Westküste. Sein Zentrum ist die beschauliche Platia mit dem Kafenion. Blickfang Kritinias ist die weiße Dorfkirche mit schwarz-weißem Pflaster und dem durchbrochenen Glockenturm. Die frei zugängliche Burg von Kritinia unterhalb des Dorfes, erbaut im 15. Jh., ist die besterhaltene Johanniterfestung entlang der rhodischen Küsten. Südlich des Ortes liegt das kleine mittelalterliche Kirchlein Agios Ioannis Prodromos.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Johanniter waren nicht nur Krankenpfleger, sondern auch kampfesfreudige und repräsentationsbewusste Adlige, die immer wieder auf Kaperfahrt gingen und den Osmanen schwer zu schaffen machten. Ihr Orden wurde von einem auf Lebenszeit gewählten Großmeister geführt. Der residierte in einem trutzigen, einer Festung ähnelnden Palast, den die Italiener während ihrer Herrschaft rekonstruierten und mit antiken Möbeln einrichteten. Unter den Arkaden des Innenhofs stehen Marmorstatuen des 1. Jh. v. Chr. aus Kos. Ein Gang durch die repräsentativen Säle ist schon allein wegen der würdevollen Atmosphäre und des Blicks auf Stadtmauern, Altstadt und Hafen grandios. Unter der 8 m hohen Decke des Laokoonsaals kommt die Kopie der berühmten Laokoongruppe gut zur Geltung. Das Original in den Vatikanischen Museen Roms wurde von rhodischen Künstlern im 1. Jh. n. Chr. geschaffen. Größter Raum im Palast ist der dreischiffige Arkadensaal. Seine antiken Säulen sowie die feinen geometrischen Mosaikdekors aus der Basilika Agios Ioannis von der Insel Kos sind Ergänzungen der Rekonstruktion. Im Mittelalter waren die Böden mit farbigen Marmorplatten oder Keramikkacheln belegt. Kunsthistorisch wertvoll sind zwei nur im Sommerhalbjahr geöffnete Sonderausstellungen im Erdgeschoss des Palastes. Als ›Rhodos 2400‹ werden in sechs Sälen zahlreiche neue archäologische Funde aus dem Stadtbereich gezeigt. ›Rhodos von der frühchristlichen Zeit bis zur türkischen Eroberung (1522)‹ thematisiert die Entwicklung der Stadt und das tägliche Leben ihrer Bewohner..
Tipp der ADAC Redaktion
Im ehemaligen Krankenhaus des Johanniterordens, in dem das Archäologische Museum untergebracht ist, erwacht die Geschichte des Ordens zum Leben: Sie begann mit der Krankenpflege entlang der Pilgerwege in das Heilige Land und in Jerusalem. Nach seiner Vertreibung aus Palästina beherrschte er 1309-1522 von Rhodos aus den Dodekanes. Im 51 m langen und 12,5 m breiten Großen Krankensaal im Obergeschoss des frühgotischen Baus aus dem 15. Jh. standen, durch Vorhänge voneinander getrennt, die Betten der Patienten. Das Essen wurde auch den Ärmsten aus Hygienegründen auf silbernen Tellern gereicht. In der Mitte der Westwand führt eine Tür auf den von zweigeschossigen Arkaden umgebenen, weiten Innenhof mit kleinen Pyramiden aus Kanonenkugeln. Die den Hof säumenden Räume im Obergeschoss dienen als Archäologisches Museum der Insel. Kunsthistorisch wertvoller als die nackte, auf Hochglanz polierte Schönheit der kauernden Aphrodite aus der Zeit um 100 v. Chr. in Saal IV ist die 300 Jahre ältere Grabstele an der Westwand von Saal VI: Die junge Krito nimmt bewegt, aber in Würde Abschied von ihrer verstorbenen Mutter Timarista. Beider Namen sind über ihren Köpfen in den Marmor gemeißelt. In zwei vom Museumsgarten und einem vom Museumsvorplatz aus zugänglichen Nebengebäuden werden im Sommerhalbjahr zahlreiche weitere archäologische Funde ausgestellt.
Tipp der ADAC Redaktion
In Kamiros rahmt sattes Grün die hüfthohen Ruinen einer Stadt am sanften Hang der Ägäis ein. Sie bestand vom 6. bis zum 2. Jh. v. Chr. Gut erhalten blieben ein kleiner ionischer Tempel, ein halbkreisförmiges Gebäude mit Steinbank (Exedra) sowie ein Heiligtum, das dem Sonnengott Helios geweiht war. Die Fundamente von Wohnquartieren vermitteln einen Eindruck vom antiken Alltagsleben. Wo die Zufahrtsstraße zur antiken Stätte von der Küstenstraße abzweigt, warten mehrere gute Tavernen am Sandstrand auf Gäste.
Tipp der ADAC Redaktion
Die spärlichen Überreste der Akropolis der antiken Stadt Ialysos vor der Kulisse eines 1000 Jahre alten Klosters liegen auf dem Gipfelplateau eines Berges mit Blick über weite Teile der Insel Rhodos.
Tipp der ADAC Redaktion
Der 267 m hohe Hügel trug in der Antike die Akropolis der Stadt Ialyssos. Heute fährt oder wandert man vor allem der grandiosen Aussicht wegen hinauf. Um ein von den italienischen Besatzern (1912-1943) weitgehend neu erbautes Kloster sind die Fundamente eines Athena-Heiligtums, das Taufbecken einer frühchristlichen Basilika, die Ruinen einer byzantinischen Festung und eine byzantinische Höhlenkirche mit Freskenresten aus dem 14./15. Jh. erhalten.
Tipp der ADAC Redaktion
280 m über der Westküste thront die beeindruckende Ruine der Johanniterburg Monolithos aus dem Jahr 1476, zu der unebene Stufen hinaufführen. Die teils erhaltenen hohen Burgmauern und die Reste der Wohnhäuser, der tonnengewölbten Kirche Agios Pantelemon und der Zisternen sind zumeist Bauten aus der Zeit von Pierre d’Aubusson, einem Großmeister der Kreuzritter. Besonders schön lässt sich von hier aus der Sonnenuntergang erleben. Von der Burg führt die Straße weiter hinunter an die Küste zu den relativ wenig besuchten Stränden Alyki Beach und Fourni Beach. Dort endet die Straße. Zu Fuß kommt man in wenigen Minuten auf die Halbinsel Fourni mit spätantiken und frühchristlichen Gräbern sowie einigen Felskapellen.
Tipp der ADAC Redaktion
10 Gehminuten von der Platia von Kritinia entfernt erreicht man das mittelalterliche Kirchlein Agios Ioannis Prodromos. Mit zwei hohen Zypressen vor dem Portal, die den im 13./14. Jh. entstandenen, weiß getünchten Bau weit überragen, bietet er einen stimmungsvollen Anblick. Die Fresken im einschiffigen Inneren stammen aus dem 13.-15. Jh. Unter den Szenen aus dem Neuen Testament, aus Heiligen- und Kirchenväterlegenden ist die große Komposition mit dem Tanz der Salome vor Herodes und der Enthauptung Johannes des Täufers bemerkenswert. Beide Motive kommen auf Rhodos selten vor.
Tipp der ADAC Redaktion
Nach dem Abzug der Ritter Anfang 1522, den die Osmanen durch eine sechsmonatige Belagerung erzwungen hatten, errichteten die neuen Herren erste Moscheen. Eine ließ der Führer des Heeres, Süleyman der Prächtige, am oberen Ende der heutigen Haupteinkaufsgasse Odos Sokratous erbauen. Der markante Nachfolger entstand aber erst 1808 und gehört der heute sehr kleinen muslimischen Gemeinde türkischstämmiger Rhodier. Diese nutzt zum Gebet allerdings eine andere Moschee. Das erst 2005 wieder aufgerichtete Minarett ist nicht zugänglich, wohl aber der 100 m nordwestlich entfernt aufragende Uhrturm. Den Hof der Moschee schmückt ein schöner Reinigungsbrunnen mit Baldachin. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entstand aus dem einstigen Imaret, einer osmanischen Sozialstation, ein Kulturzentrum.
Tipp der ADAC Redaktion
Hafiz Ahmed Agha ließ 1793 die islamische Hafiz-Ahmed-Agha-Bibliothek erbauen und mit wunderschönen Kalligrafien ausmalen. Bis heute wird sie von den Nachfahren des Gründers verwaltet. Neben fast 1000 Büchern in verschiedenen Sprachen aus der Sammlung des Stifters sind handgeschriebene Koranausgaben aus dem 15./16. Jh. die Prunkstücke der Sammlung. Der mit schwarz-weißen Kieseln gepflasterte Hof mit den türkischen Holzveranden ist ein angenehmer Rastplatz.
Tipp der ADAC Redaktion
Mit den Osmanen kamen aus Spanien vertriebene sephardische Juden nach Rhodos. Schon 1577 erbauten sie eine kleine Synagoge im Ghetto der Altstadt, wie eine Plakette im Innenhof beweist. Damit ist das jüdische Gotteshaus das älteste noch bestehende Griechenlands. 1944/45 starben die meisten Gemeindemitglieder in deutschen Konzentrationslagern. Im ehemaligen Betsaal der Frauen zeigen Fotos das Leben im Judenviertel vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs. Eine ›Green Card‹ der US-Einwanderungsbehörde aus dem Jahr 1939 und Ehekontraktsurkunden erinnern an das Leben in der Zeit der Verfolgung.
Tipp der ADAC Redaktion
Der wohl schon im 11. Jh. entstandene Kreuzkuppelbau der Panagia tou Kastrou (Maria von der Burg) war ursprünglich eine griechisch-orthodoxe Kathedrale und wurde Anfang des 14. Jh. zu einer dreischiffigen Basilika umgebaut, die man dem katholischen Bischof übereignete. Ab dem 15. Jh. nutzten die Osmanen die Kirche als Moschee und stellten ihr an der Südwestecke ein Minarett an die Seite. Diese Veränderungen wurden nach der Eroberung der Insel durch die Italiener Anfang des 20. Jh. weitgehend rückgängig gemacht. Vom Minarett ist nur noch der Stumpf sichtbar. In der Kirche finden heute gelegentlich Konzerte und Kunstausstellungen statt.
Tipp der ADAC Redaktion
Einen Einblick in die Seele der heutigen Griechen gewährt die von den Italienern rekonstruierte Ritterkirche der Verkündigung in der Nordwestecke des Mandraki-Hafens. Sie ist innen vollständig mit biblischen Szenen und Heiligen im traditionellen byzantinischen Stil ausgemalt. Für die Gläubigen sind die Dargestellten durch ihre Fresken und Ikonen gegenwärtig. Die Szenen verkünden Wahrheiten wie das Versprechen der Erlösung und der Auferstehung.
Tipp der ADAC Redaktion
Am südlichen Stadtrand überzieht die Akropolis der antiken Stadt Rhodos mit Tempelruine und rekonstruiertem Stadion den 110 m ›hohen‹ Monte Smith. Die ansehnlichsten Gemäuer, die sich heute zwischen alten Bäumen und überwachsenen Steinen in der Ruinenlandschaft erheben, sind alle italienische Rekonstruktionen aus der Zeit 1912-43. Drei ganze und eine halbe der dorischen Säulen des Apollon Pythios-Tempels wurden wieder aufgerichtet. Etwas unterhalb liegt ein rund 800 Zuschauer fassendes halbrundes Theater, dessen Rückwand sich an den Tempelfelsen lehnt. Möglicherweise war dies auch ein Übungsplatz der berühmten rhodischen Rednerschule. Ein dritter rekonstruierter Bau ist das nach Norden hin offene, lang gestreckte Stadion mit seinen sechs Reihen steinerner Zuschauerbänke. In der nördlichen Akropolis blieb ein Nymphenheiligtum erhalten. Eine schöne Zugabe ist der herrliche Blick vom Monte Smith auf Rhodos-Stadt, beide Küsten und das Meer.
Tipp der ADAC Redaktion
Nördlich der Altstadt liegt an einem der besten Strandabschnitte nahe der Inselspitze die um 1930 entstandene Grande Albergo delle Rose mit einem Palmenpark. Mit ihrem Stilmix aus arabischen, byzantinischen und venezianischen Elementen ist sie der opulenteste und mondänste Palasthotelbau auf Rhodos und birgt zudem ein Nobel-Spielkasino mit 34 Spieltischen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die einzige osmanische Moschee außerhalb der Altstadtmauern, Ende des 16. Jh. erbaut, steht auf einem islamischen Friedhof mit vielen romantisch wirkenden Grabdenkmälern. Im Wärterhäuschen lebte ab 1945 zwei Jahre lang der britische Schriftsteller Lawrence Durrell, der den lesenswerten Rhodos-Klassiker ›Leuchtende Orangen‹ schrieb. Darin vor dieser Moschee zu schmökern, ist ein besonderes Vergnügen.
Tipp der ADAC Redaktion
Dieser dem Erzengel Michael geweihte kleine Konvent wird von einer Mönchsgemeinschaft bewohnt und heißt Besucher willkommen. Die Kirche mit ihrer Ziegelkuppel ist aus unverputzten Natursteinen errichtet und im Kern rund 1000 Jahre alt. Ihre reiche malerische Ausgestaltung aus dem 13./14. Jh. zeigt u. a. den Sturm auf dem See Genezareth als Synchron-Doppelszene: Christus ist einmal schlafend und zurückgebeugt, dann wieder wach am Mast des Schiffes auf stürmischem Gewässer dargestellt.Zu Ehren des Erzengels Michaels findet jährlich im Mai ein Kirchenfest statt.