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Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Catedral de Santiago de Compostela

Santiago de Compostela
Die Catedral de Santiago de Compostela, erbaut ab dem 11. Jh., beherbergt die Gebeine des hl. Jakobus und bietet in den Jakobsjahren Besuchern die Möglichkeit, von allen Sünden befreit zu werden. Bei den Messen um 12 und 19.30 Uhr werden die angekommenen Pilger feierlich begrüßt. Ein 1,60 m großer Botafumeiro an ­einem 66 m langen Seil spendet Weihrauch. Das architektonische Prunkstück, die Glorienpforte, entstand 1168–1211 und wurde wie alle anderen Bereiche der Kathedrale in den letzten Jahren aufwendig restauriert. 
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Universidad de Salamanca

Salamanca
Prunkstück des Hauptgebäudes (15./16. Jh.) ist die platereske Fassade: In den zahllosen, filigranen Ornamenten findet sich das Medaillon der Katholischen Könige, und einst hat ein Steinmetz sogar einen Frosch versteckt (beim Totenkopf) - er gilt heute als Glücksbringer. Auch Hörsäle und eine Bibliothek sind zu besichtigen. Gegenüber liegt das Gebäude Escuelas Menores mit dem Cielo de Salamanca (Himmel von Salamanca): ein Kuppelfresko mit Tierkreiszeichen und Sternen, das viele Besucher in seinen Bann zieht.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Parque de María Luisa

Sevilla
Der Stadtpark mit exotischen Bäumen, schattigen Plätzen und stillen Winkeln, mit Brunnen, Liegewiesen, Rad- und Fußwegen ist eine herrliche Oase im heißen Sommer – für Sevillanos und Besucher!
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Plaza Mayor

Salamanca
Die Plaza Mayor ist ein beliebter Treffpunkt zum Plaudern, Essen, Trinken, Flirten, Sehen und Gesehenwerden. Der geschlossene Barockplatz entstand im 18. Jh. nach Plänen von Alberto de Churriguera mit rundherum einheitlichen Arkaden. Der gelbe Sandstein verleiht ihm eine Leichtigkeit, wie man sie im strengen Spanien selten findet. So gilt er als einer der schönsten Plätze des Landes. Das Gebäude am Nordende ist das Rathaus.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Universität

Sevilla
Eine Fabrik wie ein Palast. Die ehemalige Tabakfabrik, in der einst Zigarren gedreht wurden und aus der das Vorbild für die weibliche Hauptfigur aus Bizets Oper ›Carmen‹ stammen soll, ist heute das noble Domizil der Universität.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Torre del Oro

Sevilla
Die im 13. Jh. errichtete Torre del Oro hat eine glänzende Vergangenheit, denn einst war sie mit golden schimmernden Ziegeln verkleidet. Zusammen mit einem zweiten Turm auf der anderen Seite des Guadalquivir, der heute nicht mehr erhaltenen Torre de la Fortaleza, diente sie der Abwehr eindringender Kriegsschiffe. Heute ist der zwölfeckige Turm mit dem minarettartigen Aufsatz Sevillas zweites Wahrzeichen und beherbergt das Schifffahrtsmuseum Museo Naval.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Metropol Parasol

Sevilla
Auf der Plaza de la Encarnación landete 2011 dieses futuristische Holzgebilde, das wie eine überdimensionale Steckkonstruktion aussieht. Es besteht aus sechs Stützen, die miteinander verbunden sind und so eine Länge von 150 m und eine Breite von 70 m ergeben. Die Sevillanos nennen das Teil ›Las Setas‹, die Pilze. Mit einem Aufzug geht es nach oben. Dort führt ein Weg in mehreren Kehren einmal rundherum und bietet schöne Ausblicke auf die Stadt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Puente Romano

Salamanca
Vor 2000 Jahren entstand die Römische Brücke über den Río Tormes. Sie bietet schöne Ausblicke auf Salamanca. 15 der 26 Bögen stammen noch aus römischer Zeit - die, die dem Stadtzentrum am nächsten sind. Auf dieser Seite steht auch eine Skulptur des Lazarillo de Tormes, dem Titelhelden des berühmtesten spanischen Schelmenromans, im 15. Jh. verfasst von einem anonymen Autor.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa de Pilatos

Sevilla
Neben den Königen wussten auch andere Adelige, hier Don Pedro Enriquez, zu repräsentieren. Der an der Plaza de Pilatos gelegene Stadtpalast aus dem 15./16. Jh. vereint in seinen Sälen, Innen­höfen und Gärten maurische Schmuckformen im Mudéjar-Stil mit Gotik und Renaissance. 
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa de las Conchas

Salamanca
Der Adelspalast (1493-1503) ist mit über 300 steinernen Jakobsmuscheln verziert, sein Bauherr gehörte dem Jakobsorden an. Das Gebäude beherbergt heute eine Bibliothek, deren Innenhof öffentlich zugänglich ist. Von dort bietet sich beim Hochgucken ein traumhafter Blick auf die gegenüberliegende Barockkirche La Clerecía, deren Türme man für einen Rundumblick besteigen kann.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Itálica

Santiponce
Etwa 10 km nordwestlich von Sevilla erstrecken sich bei der Ortschaft Santiponce die Ruinen von Itálica, eine der wichtigsten römischen Ausgrabungen auf der Iberischen Halbinsel. Beeindruckendstes Bauwerk ist das 160 m lange Amphitheater, das drittgrößte überhaupt. Einst bot es 25.000 Zuschauern Platz. Darüber hinaus haben sich etliche Bodenmosaike erhalten, von denen ein Teil allerdings im Archäologischen Museum in Sevilla zu sehen ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Stierkampfarena Sevilla

Sevilla
Selbst wer Stierkampf ablehnt, wird von der Architektur der Arena aus dem 18. Jh., die 14.000 Besuchern Platz bietet, beeindruckt sein. Der Eingang erinnert an ein Kirchenportal, die umlaufenden Bogengänge an einen Kreuzgang – nur bunter und fröhlicher.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo del Baile Flamenco

Sevilla
Das Flamenco-Museum in einem Stadthaus des 18. Jh. lädt mit seiner multimedial gestalteten Ausstellung, mit Musik, Videos und Kostümen zu einer Reise durch die Geschichte des andalusischen Tanzes ein, einer Symbiose aus Tanz, Gesang und Gitarrenmusik. Darüber hinaus finden im Innenhof des Museums regelmäßig hochkarätige Flamenco-Shows mit talentierten Tänzern aus Sevilla und Spanien statt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Archäologisches Museum Sevilla

Sevilla
Das Museum zeigt Fundstücke aus andalusischen Ausgrabungen von der Vorgeschichte bis zu den Mauren. Besondere Erwähnung verdient der 2700 Jahre alte Goldschatz von El Carambolo. Darüber hinaus sind Exponate aus der römischen Ausgrabung Itálica zu sehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Cidade de Cultura

Santiago de Compostela
Der US-amerikanische Stararchitekt Peter Eisenman entwarf die ›Kulturstadt‹, einen futuristischen Gebäudekomplex mit Museum, Bibliothek, Restaurant, Kinderspielplatz und weiten Plätzen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Parque de Vista Alegre

Santiago de Compostela
Dieser Park steckt voller mutig-moderner Architektur: hier findet man Antón García Abrils ungeschliffenen, grauen Granitquader der Musikhochschule (2001), seine Granit-Glas-Kombination des Galicischen Sitzes der Spanischen Autorenvereinigung (2007) und das Museo de Historia Natural (2011), das der Architekt César Portela in luftig-leicht wirkende Holzlamellen hüllte.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Alte und Neue Kathedrale von Salamanca

Salamanca
Der Eingang zum Komplex der zwei Kirchen liegt an der Plaza de Anaya. Am dortigen Portal hat ein Restaurator 1992 zwei kleine Astronauten in das Rankenwerk eingearbeitet. Die Neue Kathedrale (Catedral Nueva) wurde im 16. Jh. erbaut. Über ihrem Mittelschiff wölbt sich ein farbenfrohes, filigran gestaltetes Kuppelwerk. In der Kapelle Cristo de las Batallas (Christus der Schlachten) steht eine hölzerne Jesusfigur (11. Jh.), die der Nationalheld El Cid in der Verbannung bei sich getragen haben soll. Der Aufsatz des Hauptaltars in der Alten Kathedrale (Catedral Vieja, 12./13. Jh.) mit 53 Szenen aus dem Leben von Jesus und Maria ist ein Meisterwerk der Renaissance.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museum Casa Lis

Salamanca
Das Museo Art Nouveau y Art Déco beherbergt Gemälde, Schmuck, Figuren und Möbel aus ganz Europa. Das Gebäude (Casa Lis) aus dem frühen 20. Jh. ist ein Traum aus buntem Glas und Eisen, der nachts wie eine lichtdurchflutete, feenhafte Erscheinung anmutet.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Domus Artium 2002

Salamanca
Im Jahr 2002, als Salamanca europäische Kulturhauptstadt war, eröffnete das Ausstellungszentrum Domus Artium 2002 (DA2) für aktuelle Kunst. Wechselnde Schauen - meist mehrere parallel - präsentieren Werke aus Salamanca, Spanien und aller Welt. Für Gemälde, Fotos, Skulpturen und Installationen steht eine Fläche von 2600 qm zur Verfügung.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Plaza de España

Sevilla
50.000 m 2 Fläche, davon 19.000 m 2 in aufwendiger Backstein-Pracht bebaut, vier Brücken über einen 515 m langen Kanal – und alles im Rekordtempo von vier Jahren errichtet: Mit der Plaza de España trumpft die Stadt Sevilla auf. Erbaut wurde der monumentale Halbkreis mit Arkadengängen, Türmen, Brunnen und Theatersaal für die Iberoamerikanische Ausstellung 1929. Bis heute gehört der Platz zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der andalusischen Hauptstadt. Auf der Karte von Sevilla findet sich die Plaza de España südlich der Altstadt und der Universität. Wer eine Reise nach Sevilla plant, darf diesen Platz keinesfalls verpassen. Symbol für ein ganzes Land: Highlights der Plaza de España Die Plaza de España ist ein architektonisches Gesamtkunstwerk – dennoch gibt es einige Besonderheiten, die man genauer in den Blick nehmen sollte. Der Platz ist als Symbol Spaniens angelegt: An den Wänden befinden sich 48 detailreiche Kachelmosaike – sogenannte Azulejos. Diese symbolisieren die spanischen Provinzen und zeigen deren historische Begebenheiten, Karten und Wappen. Die vier kachelgeschmückten Brücken über dem künstlichen Kanal repräsentieren die vier alten Königreiche Spaniens. Ebenfalls sehenswert: der Nordturm, das damals teuerste Element des Bauvorhabens. Der beste Weg zur Plaza de España in Sevilla: Routenplaner fürs Parken Wer die Route zur Plaza de España plant und aufs Auto angewiesen ist, findet bei ADAC Maps zwischen dem südlichen Rand der Altstadt Sevilla und der Universität einige kostenpflichtige Parkplätze und -häuser. Auch nordöstlich der Plaza de España nahe des Reales Alcázares stehen öffentliche Parkmöglichkeiten gegen Gebühr zur Verfügung. Die Parkzonen an den Straßenrändern von Sevilla sind in verschiedenen Farben markiert und haben eine Höchstparkdauer: Die blauen Zonen sind teurer als die grünen und man darf dort nicht so lange stehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Reales Alcázares

Sevilla
Bei den Reales Alcázares handelt es sich nicht um einen einzelnen Palast, sondern um einen Komplex aus mehreren Palästen, Kapellen und Gärten. Seit dem Mittelalter dienen sie unter anderem als königliche Residenz und werden noch heute regelmäßig auf diese Weise von der Königsfamilie genutzt. Reisetipps für die Reales Alcázares Der Gebäudekomplex besteht zum einen aus dem im andalusischen Stil erbauten Königspalast Mudéjar, der im 14. Jh. in Auftrag gegeben wurde. Zum anderen gibt es noch den gotischen Palast. Auch er wurde regelmäßig als königliche Residenz genutzt und zeichnet sich durch seine markanten Türme, Arkaden und Spitzbögen-Fenster aus. Der gotische Palast beherbergt außerdem einen großen Saal mit Wandteppichen. Sie zeigen historische Szenen wie die Eroberung von Tunesien im Jahr 1535. Reales Alcázares in Sevilla: UNESCO-Welterbe Sevilla ist stolz auf die Tatsache, dass die Palastanlagen die Aufnahme in das Weltkulturerbe der UNESCO geschafft haben. Im Routenplaner befindet sich die Sehenswürdigkeit nahe der Altstadt Sevilla . Besonders bemerkenswert ist, dass die spanischen Könige den arabisch-maurischen Kern des Alcázares beibehielten und ihre eigenen Paläste im traditionellen Stil hinzufügten. Insbesondere die Erhaltung der arabischen Dekors und Hufeisenbögen hat zum eleganten Erscheinungsbild beigetragen. Anreise zu den Reales Alcázares Wer einen etwas weiteren Weg zur Palastanlage in Kauf nimmt, fährt mit dem Reiseführer zum kostenlosen Parkplatz am Cartuja Center. Kostenpflichtige Parkgelegenheiten finden sich auf dem Stadtplan beispielsweise an der Plaza de la Concordia, der Plaza de Armas oder an der Avenida de Roma. Viele Reisende verbinden die Besichtigung der nahe gelegenen Kathedrale von Sevilla mit dem Besuch der Alcázares, da beide Bestandteil des UNESCO-Welterbes sind.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale von Sevilla

Sevilla
Nach der christlichen Rückeroberung Sevillas 1248 diente zunächst die einstige Hauptmoschee der Stadt als Kirche. Als der Wunsch nach einem größeren Gotteshaus reifte, wurde die Moschee abgerissen und auf ihren Überresten 1401–1519 die heutige fünfschiffige Kathedrale im gotischen Stil errichtet. Highlights im Inneren sind der Chor mit Schnitzereien aus dem 15./16. Jh. und gegenüber des Chorbereichs die Capilla Mayor mit einem 20 m hohen gotischen Altar. Die Kapelle befindet sich im Vierungsbereich des Mittelschiffes. Aus maurischer Zeit erhalten blieben der Orangenhof und die Giralda. Der 92 m hohe Glockenturm, das einstige Minarett, ist Sevillas größtes Wahrzeichen. Filigrane Rautenmuster und elegante Zwillingsbögen schmücken den Turm. Der Aufsatz kam 1668 hinzu. Eine Rampe führt hinauf zur Aussichtsplattform in 70 m Höhe mit einem herrlichen Blick über die Stadt.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Monsanto

Monsanto
Von Weitem ist nur ein schroffer Bergkamm zu erkennen. Eine Straße windet sich hinauf zu dem Dorf, in dem kleine Häuser an wuchtige Felsbrocken angebaut wurden. Aus dem 12. Jh. stammt die Templerburg, von der sich weite Blicke auf das Umland eröffnen.
Tipp der ADAC Redaktion
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Reiseführer-Themen

Tapas und Co: Lebensgenuss in Madrid

Der Tag beginnt mit einem Imbiss im Stehen: Kaffee, ein Stück Kuchen, ein paar Churros (frittierte Brandteigstangen) oder Pan con tomate (geröstetes Weizenbrot mit Olivenöl und pürierten Tomaten bestrichen). Zwischen 11 und 12 Uhr steht dann das zweite Frühstück an; mit weiterem Kaffee oder, was in Zentralspanien immer üblicher wird, einer Caña, einem kleinen Bier. Nun beginnt auch der Tapas-Verzehr-Zyklus. Mal fein, mal rustikal kommen die Häppchen auf den Tisch.  Mittagessen ab halb drei Zwischen 14.30 und 16 Uhr bieten fast alle Cafés und Restaurants Tagesmenüs an. Die drei Gänge inkl. Mineralwasser, Wein oder Bier und Brot kosten meist um die 10-15 Euro. Dafür kann kein Koch Hochwertiges auf den Tisch bringen, aber für ein paar Euro mehr dürfen Gäste ein ordentliches Essen erwarten, z.B. mit einer hausgemachten Suppe, gebratenem Hähnchenfilet, frischem Gemüse und Obstsalat. Am späten Nachmittag sind wieder Tapas angesagt. Wer es lieber süß mag, bestellt sich ein Stück Kuchen oder Churros con chocolate, also in dickflüssige Schokolade getunkt.  Abends ist es eine Lieblingsbeschäftigung der Madrilenen, von Bar zu Bar zu ziehen, Tapas zu essen und mit Bier nachzuspülen, oft bis in die Nacht. Ausgedehnte Restaurantbesuche (frühestens ab 21.30 Uhr) sind die Ausnahme und besonderen Anlässen vorbehalten. Eine typisch madrilenische Küche hat es nie gegeben – nur liegt seit einigen Jahren ihr Schwerpunkt auf leichter, fantasievoller und baskisch und französisch inspirierter Kochkunst. Im übrigen Zentralspanien wird noch traditionell gegessen. Den Speiseplan bestimmen Spanferkel (cochinillo asado), Lammbraten (pata de cor­dero) und Eintöpfe (cocido oder potaje). Teilweise stehen auch Fisch (pescado), das beliebte Reisgericht Paella und die eigentlich andalusische kalte Gemüsesuppe Gazpacho auf der Speisekarte. Die klassischen Kaffee-Variationen heißen Café solo (Espresso), Cortado (Espresso mit wenig Milch), Café con leche (mit viel warmer, oft aufgeschäumter Milch), an heißen Tagen Café con hielo (ein Tässchen Espresso und ein Glas mit Eiswürfeln). Der Gast süßt den Kaffee nach Belieben und gießt ihn über das Eis. Viele Lokale bieten auch Descafeinado (koffeinfreien Kaffee) an. Ein weiterer Klassiker ist der Carajillo (Espresso mit Brandy), was allerdings auch das männliche Geschlechtsteil bezeichnet. Unverfänglicher ist daher die Bestellung als Café con brandy.
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Kleine kastilische Kultur-Geschichte

Siedler aus Afrika und Europa drückten Spanien ihren Stempel auf, Sprachen und Religionen ­kamen und gingen: Es ist eine abenteuerliche Geschichte. Um das Jahr 1000 v. Chr. begannen Iberer (vermutlich aus Nordafrika), Kelten und Phönizier einzuwandern. Die Keltiberer hinterließen nahe der Ortschaft El Tiemblo in der Provinz Ávila die geheimnisvollen ›Toros de Guisando‹, vier etwa im 3. Jh. v. Chr. aus Granit gefertigte Stierskulpturen. Ebenfalls in diesem Jahrhundert begann die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Römer. Zu ihren architektonischen Hinterlassenschaften gehören neben zahlreichen Theatern und Tempeln auch das hervorragend erhaltene Aquädukt in Segovia. Der Niedergang der römischen Herrschaft in Spanien fiel in die erste Hälfte des 4. Jh. n. Chr. Verschiedene Völker wanderten über die Pyrenäen ein, die Westgoten setzten sich als Machthaber durch, Toledo wurde Hauptstadt und der Katholizismus Staatsreligion. Multikulturelles Mittelalter 711 überquerten die Mauren die Straße von Gibraltar, bis 716 eroberten sie die Iberische Halbinsel. Unter den neuen Herrschern galt das Gebot der Religionsfreiheit, und sie brachten reiches Wissen mit, z.B. in Bezug auf Konstruktionstechniken, Landwirtschaft und Geisteswissenschaften, sodass das Land eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte. Maurische Schätze der Weltgeschichte sind zwar die Alhambra und die Mezquita in Andalusien, doch auch in Zentralspanien erzählen Burgen afrikanische Geschichten: der ­Alcázar in Segovia, Kapellen wie in Alcalá de Henares oder viele andere Gebäude im Mudéjar-Stil. Dieser spanische Baustil entwickelte sich nach der Reconquista (Rückeroberung), als die islamischen Baumeis­ter blieben und für die christlichen Auftraggeber arabische Elemente einarbeiteten: hölzerne Kassettendecken, Backsteine, Keramik und Fliesen. Die Verdrängung der Mauren durch die Christen begann bereits im 8. Jh. in Nordspanien und dehnte sich bis ins 15. Jh. über die Halbinsel aus. Die neuen christlichen Reiche Kastilien und Aragón stiegen zu den bestimmenden Mächten auf. Den Grundstein für das vereinigte spanische Königreich legten Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón durch ihre Heirat 1469. Der multikulturellen Gesellschaft setz­ten die Reyes Católicos, die Katholischen Könige, ein Ende: Juden wurden vertrieben, Muslime zur Konversion gezwungen. Mit dem Fall Granadas 1492 verloren die Mauren ihre letzte Bas­tion auf der Iberischen Halbinsel. Im selben Jahr landete Kolumbus in der Karibik und bahnte den Weg für die Expansion nach Amerika. Das spanische Weltreich Karl I., ein Enkel von Isabella und Ferdinand, bestieg 1516 den spanischen Thron. Zusätzlich folgte er auf seinen Habsburger Großvater als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In dieser Funktion nann­te er sich Karl V. Madrid wurde 1561 spanische Hauptstadt, das Weltreich feierte bis tief ins 17. Jh. hinein sein Siglo de Oro (Goldenes Jahrhundert). Es florieren die Künste: Gegen Ende des 16. Jh. schafft El Greco in Toledo seine individuellen religiösen Werke und Porträts. Diego Velázquez stellt sich selbst und die Hofdamen 1656 in seinem Werk ›Las Meninas‹ zur Diskussion; sie hängen heute im Museo del Prado in Madrid. Auch die Architektur vollbringt Großes. Philipp II. lässt vor den Toren Madrids über einen Zeitraum von 20 Jahren einen Palast erbauen, dessen Ausmaße ungläubiges Staunen hervorrufen: El Escorial. Und 1605 erscheint das spanische Buch, das noch heute gerne zitiert wird: Miguel de Cervantes Saavedras ›Don Quijote‹.  Nach einem Erbfolgekrieg ging zu Beginn des 18. Jh. die Herrschaft von den Habsburgern auf die Bourbonen über. Zwischen 1804 und 1818 erreichten die meisten Kolonien in Lateinamerika ihre Unabhängigkeit, im gleichen Zeitraum besetzten napoleonische Truppen Spanien. Revolten, Revolutionen, Bürger- und Erbfolgekriege bestimmten die folgenden Jahrzehnte. Die Erste Republik hatte nur kurz Bestand (1873-74), 1898 verlor Spanien seine letzten großen Kolonien. 1923 putschte sich General Primo de Rivera an die Macht, 1931 wurde die Zweite Republik ausgerufen, König Alfons XIII. verließ das Land.  Spanien unter Franco Nachdem 1936 ein Bündnis linker Parteien die Parlamentswahlen gewann, führte General Francisco Franco einen Militärputsch an. Der drei Jahre dauernde Bürgerkrieg forderte ca. 500 000 Todesopfer. Deutsche Bomber zerstörten 1937 die baskische Stadt Gernika, noch im selben Jahr schuf Picasso das bis heute berühmteste Antikriegsgemälde (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid). Ab 1939 beherrschte Diktator Franco das Land, das in Repres­sion, Isolation, kulturellem und sozialem Rückschritt sowie auch in wirtschaftlicher Not versank. Er erkor Juan Carlos, den Enkel von König Alfons XIII., zu seinem Nachfolger als absolutem Herrscher. Aufbruch in die Demokratie Sieben Tage nach Francos Tod 1975 wurde Juan Carlos König. Sofort erklärte er seine Absicht, die Demokratie einzuführen. Parteien und Gewerkschaften wurden zugelassen, politische Gefangene kamen frei, die föderative Staatsgliederung entstand. Die rasche Demokratisierung gilt weltweit als vorbildlich, doch sorgte die fehlende Aufarbeitung der Diktatur für Kritik und Leid. So wurden z.B. weder Identität noch Anzahl der ermordeten Regimekritiker exakt erforscht, vermutlich liegen bis heute über 100 000 Faschismusopfer in Massengräbern. In der Basilika des Valle de los Caídos wird am Grab des Diktators noch immer regelmäßig die Messe gelesen.  Ein Staatsstreichversuch frankistischer Militärs erschütterte 1981 die junge Demokratie. Durch energisches Auftreten und taktisches Geschick gelang es König Juan Carlos, den Putsch zu vereiteln. Movida Madrileña Spanien wurde Mitglied der NATO (1982) und der Europäischen Gemeinschaft (1986). Die Wirtschaft boomte, der Tourismus entwickelte sich prächtig, auch die ›Movida Madrileña‹ sorgte für Schwung: Madrider Studenten, Künstler und Intellektuelle feierten die neue Freiheit in Cafés, Nachtclubs und auf Festivals – v.a. im Stadtteil Malasaña. Ihr bekanntester Künstler ist der Filmregisseur Pedro Almodóvar. Die wilden Zeiten sind längst passé, die Wirtschaftskrise hat auch vor der Hauptstadt und dem stolzen Kastilien nicht haltgemacht; dennoch gibt es abseits der Touris­tenströme noch viel zu entdecken. Autonomiebewegung Katalonien Katalonien ist eine von 17 spanischen autonomen Regionen, die mit sehr unterschiedlichen eigenen Rechten ausgestattet sind. Der Streit um die Unabhängigkeit schwelt bereits seit Jahrhunderten und wird sicher noch anhalten, zumal Katalonien eine wirtschaftlich sehr starke Region ist und zum Haushalt Spaniens viel beiträgt.  
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Andalusien - märchenhafte Paläste, sonnige Strände

Es sind Millionen, die jedes Jahr aus der ganzen Welt in Spaniens Süden reisen. Sie genießen die Sonne an den Stränden der Costa del Sol oder der Costa de la Luz und besuchen das prächtige Sevilla oder die von den Mauren geprägten Traumstädte Granada und Córdoba. Das alte Al-Andalus: Maurisches Erbe in Sevilla, Granada und Córdoba  Die Reisenden erwarten die einzigartigen architektonischen Zeugnisse des alten Al-Andalus und eine Küste, die schon vor einem halben Jahrtausend Königin Isabella I. von Kastilien so sehr in Verzückung versetzte, dass sie ausrief »Que mar bella«, welch schönes Meer. Daneben locken die Reize des Hinterlandes, das mit seinen heißen Salzsümpfen bei der Mündung des Guadal­quivir in den Atlantischen Ozean und den eisigen Gipfeln der Sierra ­Nevada nicht kontrastreicher sein könnte. Andalusien zwischen Sierra und Strand Was jedoch Andalusien noch heute vom Rest des Kontinents abhebt, sind die überall präsenten maurischen Spuren. Bis 1492 besaß die Region ein Kulturniveau, das höher war als im gesamten Rest Europas. Höhepunkte dieser Glanzzeit sind die Alhambra in Granada, die Mezquita in Córdoba und Sevillas Wahrzeichen, die Giralda, das einstige Minarett der Hauptmoschee.  Bei allem Glanz fallen aber auch die Probleme Andalusiens ins Auge: Viele einst unberührte Küs­ten sind besonders am Mittelmeer zubetoniert und die Landwirtschaft bedeckt riesige Flächen mit Plas­tik­treib­häusern. Doch bleibt Andalusien ein Reiseziel mit ausgedehnten Naturparks. Und auch die fast menschenleeren Strände entlang der mehr als 800 Kilometer langen Küste gibt es noch, be­sonders an der ­Costa de la Luz. 
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Andalusische Küche: köstliche Kleinigkeiten, großes Glück

Alles beginnt in Andalusien mit der Olive. In Reih und Glied gepflanzte Bäume überziehen kilometerweit die aschfarbene oder rotbraune Erde mit geometrischen Mustern. Nirgendwo anders auf der Welt gibt es größere zusammenhängende Olivenhaine als hier. Die Provinz Jaén zählt weltweit zu den wichtigsten Regionen der Olivenölproduktion. Folglich gelten die Olive und das daraus gepresste Öl quasi als andalusische Grundnahrungsmittel. ›Aceite de oliva virgen extra‹ ist das kaltgepresste Öl, das jene köstlichen Aromen verbreitet, die in einer von Hand geernteten Frucht konserviert sind.  Jamón und Sherry Begehrt ist auch der andalusische Schinken. Er wird hauchzart geschnitten und am liebsten mit einem Stück Weißbrot und einem Glas trockenen Sherry verzehrt. Übrigens darf nur ein auf traditionelle Weise produzierter Likörwein aus dem ›Sherry-Dreieck‹ Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María diesen Namen tragen.  Als ›jamón serrano‹ kommt luftgetrockneter Schinken vom Hausschwein auf den Tisch. Feiner ist der ›jamón ibérico‹, eine Spezialität vom grauschwarzen iberischen Schwein, das sich in den Sierras durch Stein- und Korkeichenwälder schnüffelt. Wegen dessen schwarzen Pfoten wird der Schinken auch ›pata negra‹ ­genannt. Noch eine Qualitätsstufe höher steht der ›jamón ibérico de bellota‹ (von Eicheln) aus den Wäldern der Sierra de Aracena im Nordwesten von Sevilla. Jabugo ist dort das Schinkendorf. Nicht weniger köstlich schmeckt der jamón serrano aus den Alpujarras am südlichen Rand der Sierra Nevada. Rund um Trevélez werden dort weiße Hausschweine gezüchtet und der Schinken in kühler Bergluft getrocknet. Gazpacho und Tapas Eine andere andalusische Spezialität ist der Gazpacho, die kalte Suppe aus Tomaten, Gurken, Paprika, Knoblauch und Olivenöl. In Córdoba ersetzt man Gurken und Paprika gerne durch Schinkenwürfel, hart gekochte Eier und Thunfisch, nennt es Salmorejo und hat damit die Vorspeisensuppe in eine kräftige Hauptmahlzeit verwandelt. Spanischer Alltag und touristisches Muss: In der Tapas-Bar vertreibt man sich die Zeit und den Hunger bis zum späten Abendessen gern mit ein paar Appetithappen. Manch traditionelle Bar serviert noch Tellerchen mit Oliven, Nüssen oder Schinken gratis zum bestellten (alkoholischen) Getränk; in den meis­ten Fällen aber kann man aus einer Liste von kos­tenpflichtigen kleinen Köstlichkeiten wählen: vom schlichten Wurstteller mit Chorizos (Paprikawurst) über Berejenas asadas (gebackene Auberginen), Rollitos de dátiles y jamón (Schinkenröllchen gefüllt mit Datteln) und Tortillas (Eierspeisen) bis hin zu Riñones al Jerez (Nierchen im Sherrysud) oder Gambas al ajillo (Garnelen in Knoblauchsauce).
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Ein Pilgerweg als Ziel: Der Jakobsweg

Nordwestspanien ist als Reiseregion für viele Menschen gleichbedeutend mit dem Jakobsweg. Sage, du fährst nach Nordspanien, und du wirst hören: »Ah, du pilgerst!« Pilgern auf dem Jakobsweg in Nordspanien In der Tat: Mehrere Jakobswege führen durch Nordwestspanien. Dennoch ist die Region sehr viel größer als die Landstriche, die diese Pilgerwege umgeben. Das Pilgern dort ist nicht erst seit einigen Jahren, sondern seit zwölf Jahrhunderten modern. Andererseits ist es eine extrem anstrengende und nicht immer schöne Unternehmung – wegen der vielen Steigungen und des gnadenlosen Wetters, wegen Hitze, Schnee, Regen und Sturm, auch wegen der auf einigen Abschnitten unattraktiven Wegführung entlang von Autobahnen und Landstraßen. Wer hier pilgert, muss sehr fit und sehr motiviert sein.   Alle anderen, die eine oder zwei Urlaubswochen ohne Pilgern in Nordspanien verbringen, genießen die Vorteile der Jakobstradition: die vielen alten Kirchen, die gute touristische In­frastruktur, die seit Jahrhunderten gewachsene und perfektionierte Service-Könnerschaft. Und ja, auch die ganz besondere Atmosphäre, die Spiritualität, die Verbundenheit der Menschen aus allen Teilen der Welt. Geschichte und Legenden Auf freiem Feld wurde zu Beginn des 9. Jh. das Grab des Apostels Jakobus, Santiago, gefunden bzw. vermutet – noch immer ist die Zuordnung der Gebeine umstritten – an der Stelle, an der heute die Kathedrale steht. Zur Erklärung, wie der Leichnam vom Heiligen Land in jene entlegene Region Spaniens kam, existieren verschiedene Legenden. Eine besagt, der Apostel habe im Nordwesten Spaniens das Evangelium verkündet. Einer anderen Legende zufolge schafften zwei seiner Jünger den Leichnam des Apostels nach dessen Hinrichtung von Jerusalem ans Meer. Dort brachten sie ihn auf ein unbemanntes Schiff, das, von Engeln geleitet, im Nordwesten Spaniens anlandete. Nach einer Reihe von Wundern hätten die Gebeine von Jakobus dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Geschichte, Politik und Religion am Jakobsweg Als er die Nachricht von der Entdeckung des Grabes durch einen Einsiedler erhalten hatte, ordnete König Alfons II. von Asturien (zu dem Königreich gehörte damals auch das heutige Galicien) den Bau einer Kirche an jener Stelle an. Die Zeit der ­Jakobswallfahrten begann – was auch politisch erwünscht war. Denn die von den Mauren beherrschte Region sollte nach der christlichen Rückeroberung neu bevölkert werden. Wirtschaft und Kultur brauchten neue Impulse. Die Entstehung eines religiösen Zentrums, dessen Bedeutung weit über die Grenzen Asturiens hinausging, passte gut dazu. Ab dem 11. Jh. entstand die Santiago-Kathedrale und der Pilgerstrom schwoll an, auch gefördert von Papst Calixtus II. (1118–24), der ein einzigartiges Sonderrecht erließ, das bis heute gilt: In allen Jahren, in denen der 25. Juli – der Namenstag des Heiligen Jakobus – auf einen Sonntag fällt, erlangen Besucher der Kathedrale von Santiago de Compostela den vollen Ablass für alle begangenen Sünden. Das nächste Jakobsjahr wird 2027 sein. Dann wird wieder mit einem besonderen Ansturm auf den Pilgerort zu rechnen sein. Das große Pilgern durch Galicien Im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer mehr Wege, Brücken, Kapellen, Kirchen, Gasthäuser und Hospitäler, um die aus vielen Ländern kommenden Wallfahrer zu versorgen – und um das lukrative Pilgergeschäft weiter anzukurbeln. Es gab auch Zeiten, in denen die Jakobspilgerei ein wenig aus der Mode geriet, doch auf jede Baisse folgte eine Hausse, und die neueste hält seit Jahrzehnten an. Das hängt sicherlich mit den heute schnelleren und preisgünstigeren Anreisemöglichkeiten aus aller Welt zusammen. Einen Schub bekam das Ganze auch durch die international erfolgreichen Pilgerbücher von Paulo Coelho (›Auf dem Jakobsweg: Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela‹, 1987), Shirley MacLaine (›Der Jakobsweg: Eine spirituelle Reise‹, 2000) und dem Bestseller ›Ich bin dann mal weg‹ von Hape Kerkeling (2006), dessen Reisebeschreibung es als Verfilmung 2015 sogar in die Kinos schaffte. Eine weitere Antwort darauf ist ›Ich bin da noch mal hin‹ von Anne Butterfield (2012). Routen zu Fuß, per Rad und Bus von den Pyrenäen nach Santiago di Compostella Viele Wege führen zu den drei wichtigsten Wallfahrtsorten der Chris­tenheit – nach Rom, Jerusalem und eben nach Santiago. Der bekannteste Jakobsweg, die Französische Route, hat ihren spanischen Startpunkt in Roncesvalles in den Pyrenäen, von dort geht es über Pamplona, Logroño, Burgos und León, bis zum Ziel sind es insgesamt knapp 800 Kilometer. Rund 300 000 Pilger erhalten jährlich die Wallfahrtsurkunde ›Compostela‹. Wanderer – wie auch Reiter oder unmotorisierte Rollstuhlfahrer – müssen dafür mindes­tens 100 km zurücklegen, Radfahrer 200 km. Auch für Auto- und Busreisende gibt es einen Jakobsweg: eine Ferienstraße, die die wichtigsten Kulturstätten der Region verbindet. Über weite Strecken verläuft sie parallel zum Wanderweg, und wie dieser ist sie weitaus weniger frequentiert als man vermuten könnte.
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Essen im Baskenland - raffiniert und rustikal

Es ist ein Wunder und ein Segen zugleich, dass sich noch nicht weltweit herumgesprochen hat, wie gut man im Baskenland isst. Die Dichte an Michelin-Sternen ist schwindelerregend hoch, aber auch in einfachen Kneipen kommen köstlichste Speisen auf den Tisch. Die nordspanische Küche kann sich durchaus mit der französischen messen, oft ist sie noch einen Tick besser. Und das zu günstigeren Preisen. Treffpunkt Küche Die raffinierte Küche hat im Baskenland eine lange Tradition. Man ­zelebriert sie z.B. in gastronomischen Gesellschaften, den Sociedades gastronómicaas (baskisch txokos). Das  sind Herrenclubs, die sich dem gemeinsamen Kochen und Speisen auf hohem Niveau widmen. ›Typisch baskische Gerichte‹ lassen sich kaum benennen, sie sind in ers­ter Linie frisch, hochwertig, kreativ und vielseitig. Zutaten aus der Region, wie Fisch, Lamm, Paprika und Olivenöl, spielen wichtige Rollen, alles andere ist der Fantasie und Experimentierfreude überlassen. Bars und einfache Imbisslokale präsentieren auf ihren Theken Pintxos: feine Häppchen, meist auf ­Baguettescheiben angerichtet und kunstvoll dekoriert. Sie sind am ehesten mit den bekannteren Tapas vergleichbar und längst in ganz Spanien beliebt und begehrt. Eine weitere kulinarische Besonderheit findet sich in Galicien: Die Rías bieten beste Bedingungen für das Gedeihen von Meeresfrüchten. Ob Hummer (langosta) oder Aus­ter (ostra), ob schlichte Miesmuschel (mejillón) oder Herzmuschel (berberecho), ob Jakobsmuschel (vieira), deren stilisierte Form den Jakobsweg und Jakobskult symbolisiert, oder die wertvolle Entenmuschel (percebe): Sie alle und noch viele mehr kommen hier in großer Zahl vor und sind stets von guter Qualität. Auch Käseliebhaber haben in Nordspanien eine sehr große Auswahl, mal einfach, mal edel sind die Spezialitäten aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch.  Ansonsten ist die traditionelle Küche – wie in anderen Teilen des Landes auch – rustikal, würzig und schwer. Typisches Beispiel ist die Fabada asturiana, ein Eintopf aus weißen Bohnen, Schweinebauch, Paprikawurst, Zwiebeln und Knoblauch. Von Rioja bis Sidra Hervorragende, überwiegend rote Weine kommen aus der Rioja und der Rioja Alavesa im Baskenland. Die hiesigen Bodegas und Weinmuseen sind eine eigene Reise wert, zumal die Kunst des Weines oft mit Architektur, Malerei und Sklulptur gepaart ist.  Galiciens Winzer produzieren leichte, fruchtige Weißweine, die gut zu Fisch und Meeresfrüchten passen. Der herbe, perlende Apfelwein Sidra ist im Baskenland, in Kantabrien, vor allem aber in Asturien beliebtes Getränk. Für die Mahlzeiten nimmt man sich viel Zeit. Im ­Restaurant gehören mindes­tens eine Vorspeise, ein Haupt­gericht und ein Dessert dazu. Die lange Phase vom Mittagessen (ab 13.30 bis 15 Uhr) bis zum Abendessen (frühestens ab 21 Uhr) überbrückt man gerne mit kleinen Imbissen, die fast jede Bar anbietet, meist ­begleitet von einem Glas Wein oder Bier.
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