Avenida Afonso de Albuquerque
Costa da Caparica, Portugal
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Tipp der ADAC Redaktion
Das Museum Casa Fernando Pessoa ist einem der bedeutendsten portugiesischen Dichter des 20. Jh. gewidmet. Pessoa (1888–1935) wurde in Lissabon geboren und hat den größten Teil seines Lebens in seiner Heimatstadt verbracht, die letzten Jahre in dem Haus, in dem nun das Museum untergebracht ist. Zu Lebzeiten veröffentlichte Pessoa nur ein Werk, den Gedichtband ›Mensagem‹ von 1934. In seinem Nachlass aber befand sich eine große Anzahl von Gedichten und Romanfragmenten von hoher Qualität. Das Museum bewahrt etliche persönliche Gegenstände des Dichters, seine Brille, seine Schreibmaschine, die Erstausgabe von ›Mensagem‹ sowie Schriftstücke und Fotos. Das einstige Schlafzimmer blieb im Originalzustand erhalten.
Tipp der ADAC Redaktion
Auf beiden Seiten des stilisierten Buges einer Karavelle mit Segeln streben Persönlichkeiten der portugiesischen Geschichte gemeinsam voran, u.a. Könige, Entdecker, Soldaten und Missionare, an der Spitze Heinrich der Seefahrer (1394–1460). Zu dessen 500. Todestag ließ Diktator Salazar dieses markige Denkmal der Entdeckungen errichten. Ein Aufzug fährt zur Plattform oben auf dem 52 m hohen Betonkoloss. Von dort ist die vor dem Denkmal als Bodenmosaik verlegte große Windrose gut zu sehen. Die Weltkarte mit Jahreszahlen in ihrer Mitte zeigt, wo und wann verwegene portugiesische Seefahrer im 15./16. Jh. überall an Land gingen. Schön ist auch der Blick auf den Cristo Rei am anderen Ufer des Tejo an.
Tipp der ADAC Redaktion
In welch prunkvollen Karossen Königshaus, Adel und Klerus einst reisten, offenbart das Kutschenmuseum. Aufwendig geschnitzte Figuren aus Mythen und Sagen, teils vergoldet, begleiteten die Herrschaften auf ihren Wegen. Fein gemalte Wappen zierten die Türen. Das Innere der Kutschen wurde mit feinstem Tuch ausgeschlagen. Zu bewundern waren die mehr als 60 Kutschen des 17.–19. Jh. lange nur in der prächtig ausgemalten Reithalle des Palácio Nacional de Belém. Der Palast selbst stammt aus dem 16. Jh., erfuhr im Lauf der Zeit jedoch einige Veränderungen und ist heute Amtssitz des Staatspräsidenten. Noch immer kann die Reithalle Picadeiro Reila mit Kutschen darin besichtigt werden, doch 2015 sind die prächtigsten Exemplare in den Neubau an der nahen Avenida da Índia 136 umgezogen, wo sie einen enormen Kontrast zu dem kühlen Weiß der Wände bilden.
Tipp der ADAC Redaktion
Der kachelgeschmückte Mercado da Ribeira Nova, den es schon seit 1892 gibt, ist seit ein paar Jahren zweigeteilt. Im Ostflügel ist nach wie vor der Lebensmittelmarkt mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse beheimatet. Im Westflügel bietet nun der Time Out Market über 30 szenige Essensstände. Und die sind so gut, dass besonders in den Abendstunden die Plätze knapp werden. Von hier sind es nur ein paar Schritte zu den Lagerhäusern am Tejo-Ufer, die heute allerlei Bars und Clubs beherbergen. Fähren tuckern vom Cais do Sodré über den Fluss.
Tipp der ADAC Redaktion
Der vom Tejo umspülte Turm von Belém (1514-21), ein manuelinisches Meisterwerk und Wahrzeichen Lissabons, ragt 35 m in die Höhe. Er wurde als repräsentative Hafenfestung konzipiert, zeitweise aber auch als Gefängnis genutzt. Das vierstöckige Bauwerk mit kleinen Ecktürmchen fußt auf einer sechseckigen Bastion mit großer Terrasse. Im Inneren befinden sich die Sala Régia, der Königssaal, mit einer Loggia Richtung Süden, ein Speisesaal und eine Kapelle. Vom Turm reicht der Blick weit über den Tejo. Zum Baudekor gehören Tauwerkornamente, das Kreuz des Christusritterordens, das königliche Wappen und Tiere, darunter ein Rhinozeros. Heute gehört er zum UNESCO Weltkulturebe.
Tipp der ADAC Redaktion
Der ›Friedhof der Freuden‹ wurde 1833 nach einer Choleraepidemie angelegt, doch bald darauf wandelte er sich zur Grablege prominenter Familien Lissabons. Die pompösen bis exzentrischen Grabmonumente zeugen von Reichtum und Repräsentationswillen der Oberschicht. Denn ihre Toten sind in kleinen Palästen, Burgen und Tempeln bestattet. Zwischen den Grabmonumenten verlaufen Ruas, also Straßen. Beiseite gezogene Vorhänge an den Fenstern geben Blicke ins Innere frei, auf die manchmal sogar mit Spitzendeckchen geschmückten Särge. Das Grabmal der Familie de Sousa Holstein, zu der auch der einstige Regierungschef Pedro de Sousa Holstein (1781–1850) gehörte, besteht aus einer Pyramide mit Tempelportikus. Sie ist Ruhestätte für mehr als 200 Familienmitglieder.
Tipp der ADAC Redaktion
Gegenüber dem Jardim da Estrela erhebt sich die Sternenbasilika mit ihrer klassizistischen Fassade aus weißem Kalkstein. Die hohe Kuppel und die beiden Glockentürme überragen das umliegende Häusermeer. Vom begehbaren Dach der Basilika bietet sich die Möglichkeit, Kuppel und Türme aus nächster Nähe zu betrachten und den Ausblick auf Lissabon zu genießen. Die Kirche war 1779–90 im Auftrag von Königin Maria I. errichtet worden. Sie und ihr Gemahl Pedro III. hatten das Gelübde abgelegt, bei der Geburt eines männlichen Thronfolgers eine Kirche zu stiften. Tragischerweise war der Thronfolger Dom José bei Fertigstellung des Baus schon nicht mehr am Leben. Der barocke, mit verschiedenfarbigem Marmor ausgestattete Innenraum birgt in einer reich dekorierten Wandnische das Grabmal Königin Marias I., die 1816 im brasilianischen Exil gestorben war.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Jardim Botânico Tropical, der sich als idealer Ort für eine Ruhepause nach der Besichtigung des Hieronymiten-Klosters anbietet, ist auch bekannt als Jardim do Ultramar, übersetzt Übersee-Garten. In der Grünanlage, zwischen Wiesen und Teichen, breitet sich eine unglaubliche botanische Vielfalt aus, z.B. diverse Palmenarten und Drachenbäume, die aus Portugals früheren Kolonien und anderen Ländern stammen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die aus Lissabon stammende Sängerin Amália Rodrigues (1920–99) zählt zu den bedeutendsten Fado-Stars Portugals. Ihre enorme Bedeutung ist auch daran zu erkennen, dass sie 2001 als erste Frau ins Panteão Nacional aufgenommen wurde. Ihr einstiges Wohnhaus, in dem die Sängerin über 50 Jahre lang lebte, gehört zum Pflichtprogramm aller Menschen, die Fado lieben. Fado, das sind Lieder, die von Sehnsucht, Liebe, Einsamkeit und Trauer erzählen. Bei einer Führung durch das Haus, begleitet von Fado-Klängen, sieht man Amálias Bühnenkostüme, ihre Schallplatten sowie alte Fotos und Konzertplakate.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Ajuda-Palast entstand nach dem Erdbeben von 1755, als der damalige Königspalast in Trümmern lag. José I. wählte damals die Anhöhe von Ajuda als Standort für seine neue Residenz. Nach einer Notlösung aus Holz, die 1794 abbrannte, begann man 1802 an selber Stelle mit dem Bau eines neuen Palastes mit klassizistischer Fassade, der allerdings unvollendet blieb. Gleichwohl ist er noch immer Schauplatz von Staatsempfängen und anderen Feierlichkeiten. Der Dichter Fernando Pessoa bescheinigte ihm, ›ohne wirkliche architektonische Bedeutung‹ zu sein, doch versöhnte ihn die Innenausstattung: der prunkvolle Thronsaal, herrliche Kronleuchter, Uhren und Gemälde, Meissener Porzellan und ägyptischer Alabaster.
Tipp der ADAC Redaktion
Schimmernde Schätze vor schwarzen Wänden: Das Museum ist Ländern wie Indien oder Japan sowie der früheren portugiesischen Kolonie Macau gewidmet, deren Waren Handelsschiffe ab dem 16. Jh. als Luxusgüter nach Europa brachten. In der ersten Etage des Museums, einem einstigen Lagerhaus für Südfrüchte und Stockfisch, sind Skulpturen, Porzellan, Lack- und Perlmuttkästchen, Gemälde, chinesische Wandschirme, Silber- und Elfenbeinarbeiten ausgestellt. Die Sammlung Kwok-On in der zweiten Etage widmet sich den darstellenden Künsten Asiens. Zu den Exponaten gehören Puppen, Drachen, Theatermasken, Tanzkostüme und Musikinstrumente.
Tipp der ADAC Redaktion
Kunstfreunde können im Kulturzentrum Belém das Museum Colecção Berardo besuchen. Auf über 300 Mio. Euro veranschlagte ein bekanntes Auktionshaus den Wert der Sammlung von Werken der modernen und zeitgenössischen Kunst, die der von der Insel Madeira stammende Multimillionär José Berardo zusammengetragen hat. Sie besteht aus insgesamt über 800 Werken (überwiegend Gemälden), von denen rund ein Drittel hier zu sehen ist. Vertreten sind auch bekannte Künstler wie Pablo Picasso, Joan Miró, René Magritte, Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Francis Bacon sowie - aus Portugal - Mário Cesariny und Paula Rego.
Tipp der ADAC Redaktion
Das im Westflügel des Mosteiro dos Jerónimos untergebrachte Marinemuseum (Museu de Marinha) informiert anhand von Schiffsmodellen, nautischen Instrumenten, Seekarten und Uniformen über die bedeutende Seefahrernation Portugal. Seine Exponate stammen aus verschiedenen Epochen der portugiesischen Seefahrt. Spezielle Augenmerke gelten unter anderem der technischen Entwicklung der Seefahrt und der Navegationmethoden sowie dem Schiffbau und der Fischerei. Einige größere Objekte stehen in einer modernen Halle, darunter Galeeren, ehemalige königliche Yachten und das Wasserflugzeug ›Santa Cruz‹, mit dem Gago Coutinho und Sacadura Cabral im Jahr 1922 die letzte Etappe der ersten Überquerung des Südatlantik auf dem Luftweg bewältigten. Sie flogen in mehreren Etappen von Lissabon nach Rio de Janeiro. Wegen technischer Probleme mussten sie unterwegs zweimal auf andere Flugzeuge wechseln. Eine Replik der ›Santa Cruz‹ ist auf einer Grünfläche nahe dem Turm von Belém zu bewundern.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Museu Coleção Berardo, beheimatet im Centro Cultural Belém (CCB), präsentiert die Kunstsammlung von José Berardo, die rund 1000 Werke internationaler Kunst der Moderne und Gegenwart umfasst. Vertreten sind u.a. Künstler wie Pablo Picasso, Salvador Dalí, Francis Bacon, Henry Moore und Andy Warhol. Ein Schwerpunkt der Kolletktion liegt auf moderner und zeitgenössischer Kunst Portugals. Seit dem Sommer 2007 können Kunstfreunde ist im Kulturzentrum Belém ein neues Museum besuchen. Auf über 300 Mio. Euro veranschlagte ein bekanntes Auktionshaus den Wert der Sammlung von Werken der modernen und zeitgenössischen Kunst, die der von der Insel Madeira stammende Multimillionär José Berardo zusammengetragen hat. Sie besteht aus insgesamt über 800 Werken (überwiegend Gemälden), von denen rund ein Drittel hier zu sehen ist. Vertreten sind auch bekannte Künstler wie Pablo Picasso, Joan Miró, René Magritte, Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Francis Bacon sowie - aus Portugal - Mário Cesariny und Paula Rego.
Tipp der ADAC Redaktion
Unmittelbar am Tejo-Ufer, zwischen der Brücke des 25. April und dem westlichen Vorort Belém, erhebt sich das MAAT - Museu de Arte Arquitetura e Tecnologia. Der sich am Tejo geradezu entlang schlängelnde flache Neubau mit Ausstellungsflächen und Räumen öffnete 2016 seine Pforten als Museum und Kulturzentrum MAAT - Museu de Arte Arquitetura e Tecnologia. Den wie eine weiße Welle geschwungenen Museumsneubau am Ufer des Tejo, dessen helle Kacheln das glitzernde Wasser spiegeln, plante das Architeturbüro Amanda Levete Architects. Im Verbund mit den bestehenden Kraftwerkskomplex entstand ein vielbesuchtes Museumszentrum. Im MAAT können Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst, Design, Architektur, aber auch interessante interdisziplinäre Veranstaltungen zu Technik besucht werden. Zugehörig ist das Museu de Energia, untergebracht in einem überaus eleganten Backsteinbau, der einst das 1909 eingeweihte Kraftwerk »Central Tejo« beherbergte und längst ein Industriedenkmal ist. Seit 1982 diente das Gebäude nicht nur als Elektrizitätsmuseum, sondern auch für Ausstellungen und gesellschaftliche Anlässe. Das Tejo-Kraftwerk besteht aus mehreren Backsteingebäuden, aus dem großen zentralen Kesselhaus aus Backstein mit hohen Fenstern und den kleineren Erweiterungsbauten vom Maschinenraum mit den Generatoren bis zur Umspannstation aus der ersten Hälfte des 20. Jh. Hier informiert das Museum über die Nutzung und das Potenziel erneuerbarer Energiequellen. Was wäre Lissabon ohne seine spektakulären Aussichtspunkte? Ein Highlight ist das begehbare Dach des MAAT, das einen schönen Blick auf die Ponte 25 de Abril bietet.
Tipp der ADAC Redaktion
Das zwischen 1598 und 1615 errichtete Benediktinerkloster wurde nach Auflösung des Ordens 1834 säkularisiert und zum Sitz der Assembleia da República, des portugiesischen Parlaments, umfunktioniert. Die neoklassizistische Fassade des Parlaments ragt über einer breiten Freitreppe auf. Vier weibliche Statuen am Portikus personifizieren die weltlichen Tugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Weisheit und Mäßigung. Im einstigen Klostergarten erhebt sich ein weiteres, allerdings kleineres Palais von 1877. Es fungiert als Amtssitz des Premierministers.
Tipp der ADAC Redaktion
Zu den schönsten Grünanlagen der Stadt zählt der Jardim da Estrela, der Mitte des 19. Jh. im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Mit seinen verschlungenen Wegen unter Bäumen lädt er zum Spazierengehen und Verweilen ein. Hier gedeihen Pflanzen aus aller Welt: Wachsmyrthe aus Madeira, die Großblättrige Feige aus Australien, die Kermesbeere aus Argentinien und Glanzmispeln aus China. Das Café am kleinen Ententeich bietet sich für eine Rast an. Ein filigraner, grün-weißer Musikpavillon von 1884 dient in den Sommermonaten als Veranstaltungsort für Konzerte.
Tipp der ADAC Redaktion
Unweit des MAAT schwingt sich die rote Ponte 25 de Abril über den Tejo. Die Dimensionen der 1966 eröffneten Hängebrücke sind imposant, mit einer Mittelspannweite von 1013 m gehört sie zu den längsten ihrer Art in Europa. In einer Höhe von 70 m über dem Wasser drängt sich der Verkehr westlich des Lissabonner Stadtzentrums von einem Ufer ans andere. Seit 1999 fahren auch Züge von Lissabon über eine Trasse unterhalb der Autofahrbahn zu den Vororten südlich des Tejo sowie in die Südregionen Alentejo und Algarve. Im Jahr 2016, pünktlich zum 50. Geburtstag, erhielt die Brücke die Experiência Pilar 7 an der Avenida da Índia, eine interaktive Ausstellung mit Modellen, Zeichnungen und spektakulärem Aussichtspunkt. Mit dem Glasaufzug gelangt man zur gläsernen Plattform am Pfeiler 7 der Brücke hoch über der Stadtautobahn und dem Fluss. Zur Entlastung dieser Brücke entstand die im Jahr 1998 eingeweihte neue ›Ponte Vasco da Gama«. Sie führt von Nordosten der Stadt aus über den Tejo.
Tipp der ADAC Redaktion
Eine alte Zuckerbäckerei ist seit Jahren kulinarische Pilgerstätte. Kleine Törtchen sind das große Wunder der Antiga Confeitaria de Belém. Hergestellt werden sie seit 1837 nach einem Geheimrezept. Nicht zu verheimlichen sind der Blätterteig und die Sahne- und Vanillefüllung. Puderzucker und Zimt streuen die Käufer selbst drüber. An Wochenenden muss man Geduld beweisen: entweder in der Warteschlange für einen Platz in einem der mit Kachelbildern verzierten Säle oder um einige dieser köstlichen Pastéis de nata am Tresen zu erstehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Westflügel des Mosteiro dos Jerónimus, der erst 1908 vollendet wurde, beherbergt heute das Archäologische Nationalmuseum mit Exponaten aus ganz Portugal, darunter römische Mosaike und antiker Schmuck. Hinzu kommt eine große Ägyptische Sammlung.(Wegen Restaurationsarbeiten geschl. bis vorauss. 2025.)
Tipp der ADAC Redaktion
Im Jahr 2016, zum 50. Geburtstag, erhielt die Ponte 25 de Abril die Experiência Pilar 7, eine interaktive Ausstellung mit Modellen und Zeichnungen am Fuß des Pfeilers 7 und einem spektakulären Aussichtspunkt. Mit dem Glasaufzug geht es 65 m hinauf zur gläsernen Plattform hoch über der Stadtautobahn und dem Fluss.
Tipp der ADAC Redaktion
Stolz, aber nicht pompös, prächtig, aber nicht überladen, so wirkt das Hieronymuskloster, Portugals architektonisches Nationaldenkmal Nummer eins. Zusammen mit dem Turm von Belém gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Kloster gilt als Paradebeispiel des heiter-dekorativen manuelinischen Baustils. Benannt ist er nach König Manuel I., in dessen Regierungszeit 1495-1521 die wichtigsten Entdeckungen in Übersee fielen. Der Stil, den es nur in Portugal gab, entwickelte sich aus spätgotischen Grundformen.Üppig wuchernder Baudekor ist das Charakteristikum der Manuelinik. Fassaden, Portale, Säulen, Bögen und Gewölbe sind mit aus Stein gehauenen maritimen Motiven wie Tauen, Muscheln, Meeresgetier und Ankern verziert. 1501 begann man mit dem Bau des Klosters, kurz nachdem Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Indien entdeckt und so den ertragreichen Handel mit Gewürzen und Edelsteinen ermöglicht hatte. Ehrenplätze in der prachtvollen Klosterkirche, die schon Elemente der Renaissance aufweist, gebühren dem Sarkophag Vasco da Gamas und dem Kenotaph für den Nationaldichter Luís de Camões. Im Chor tragen Marmorelefanten die Sarkophage der beiden Könige Manuel I. und João III. Im Kreuzgang, in dem übrigens der Dichter Fernando Pessoa beigesetzt ist, sind Säulen und Arkaden mit einer Fülle unterschiedlicher Ornamente verziert. Im Westflügel des Klosters sind zwei Museen untergebracht, das Museu Nacional de Arqueologia und das Museu da Marinha.
Tipp der ADAC Redaktion
Die kleinen Puddingtörtchen Pastel de Nata (Plural: Pastéis de Nata) sind ein Lissabonner Original und gehören auf die kulinarische Bucket-List jedes Besuchers. Das Blätterteiggebäck wurde im 18. Jahrhundert von Mönchen des Hieronymus-Klosters (Mosteiro dos Jerónimos) im Stadtteil Belém hergestellt, die ihr Geheimrezept 1837 an die Zuckerraffinerie Pastéis de Belém verkauften. Die Pastéis-Bäckerei Manteigaria backt die prominenten Törtchen nach einem eigenen Rezept, das mindestens genauso lecker schmeckt, wie das Original - wenn nicht sogar noch besser. Die Törtchen mit einer Creme aus Eigelb, Zucker, Mehl und Sahne („Nata“) schmecken übrigens am besten frisch und warm, bestreut mit einer Prise Puderzucker oder Zimt. Ein besonderes Highlight der Manteigaria: Jede fertig gebackene Charge Pastéis de Nata wird von einem ikonischen Glockenläuten begleitet.
Tipp der ADAC Redaktion
Das wunderschöne Eckrestaurant O Frade in Lissabon serviert neben köstlichen Petiscos - den traditionellen, portugiesischen Vorspeisen und Snacks - eine kleine Auswahl an Reisgerichten und Rezepten aus der Alentejo-Region. Die beiden Geschäftspartner sind gleichzeitig Cousins, die das O Frade nach dem gleichnamigen Restaurant der Großeltern im Alentejo benannten. Den Gast erwartet ein dekoratives Ambiente, modern interpretierte Familienrezepte und eine fantastische Auswahl an portugiesischen Weinen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Botanische Garten von Ajuda gehörte einst als Park zum Palacio da Ajuda. Er heißt auch Jardim do Ultramar, Überseegarten, denn viele Pflanzen wurden von Seereisen mitgebracht. Es gibt Palmen und Drachenbäume, barocke Brunnen und herumstolzierende Pfauen.
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