Route de la Corniche
Olmeto, Korsika, Frankreich
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ADAC vor Ort
Tipp der ADAC Redaktion
Korsikas wichtigste prähistorische Ausgrabungsstätte entdeckte 1946 der Olivenbauer Charles-Antoine Cesari auf seinem Grundstück: vier mit Schwertern bewaffnete Menhirstatuen. Augen, Mund und Nase waren gut zu erkennen und auch die im Stein angedeuteten Gewänder waren trotz der jahrtausendelangen Verwitterung noch gut erhalten. Daraufhin wurde ein ganzes Dorf mit Kultmonumenten und Menhiren frei gelegt. Inzwischen UNESCO-Weltkulturerbe, bezeugt die Ausgrabungsstätte im Ortsteil Petreto-Bicchisano die Frühgeschichte der Insel von der Jungsteinzeit (6000-2000 v. Chr.) über die Megalithkultur (3500-1000 v. Chr.) bis zur torreanischen Zeit (1600-800 v. Chr.) und zu den Römern. Am Eingang des Ausgrabungsbereichs vermittelt ein kleines Museum die Entwicklung von Dolmen, Steinalleen (= Alignements, seit ca. 2000 v. Chr.) und Menhiren, wobei letztere um 1600 v. Chr. menschenähnliche Gestalt annahmen, wie z.B. die Scalsa-Murta genannte Menhirstatue im Museum.
Tipp der ADAC Redaktion
In der Karfreitagsnacht vollziehen Gläubige in der Catenacciu-Prozession den Gang Jesu nach Golgatha nach. Im roten Gewand trägt der ›Große Büßer‹ unter traditionellen Gesängen ein schweres Eichenkreuz auf seinen Schultern von der Kirche Ste-Marie 1,8 km durch die Altstadt von Sartène. Erschwert wird ihm dies durch eine am Fuß angebrachte 14 kg schwere Kette. Immerhin unterstützt ihn Simon von Kyrene als ›Weißer Büßer‹.
Tipp der ADAC Redaktion
Noch im 18. Jh., länger als andernorts auf der Insel, konnte sich das Lehenswesen im sozial rückständigen Sartène behaupten. Fehden und Blutrache führten Anfang des 19. Jh. zur Zweiteilung der Stadt, die hoch über dem Rizzanesetal liegt. In der düsteren Altstadt mit ihren steilen Treppen lebten die Ligurier, in der Neustadt Borgo die Korsen. Zwischen Stadtteilen breitet sich heute die weite Place de la Libération mit ihren Marktständen und Cafés aus. Etliche der mittelalterlichen Häuser sind liebevoll renoviert, was die Strenge der Stadt gleich ein wenig mildert.
Tipp der ADAC Redaktion
Hohe Granithäuser und dunkle Gassen: Seit dem 19. Jh. ist Fozzano mit seinen einstmals verfeindeten Clans der Prototyp korsischer Blutrache und Literaturfreunden ein Begriff: Der Dichter Prosper Mérimée (1803-1870) traf hier die schöne, aber rachsüchtige Colomba Bartoli, die er später zur Titelfigur seines gleichnamigen Romans über korsische Vendetta machte. Sie erzählte dem Schriftsteller, wie sie hier ihre Familie gegen die Dynastien der Durazzo und Paoli aufgehetzt hatte. Irgendwann bekriegte sich ganz Fozzano, die Anwohner verbarrikadierten ihre Fenster und verließen die Häuser nur noch mit Pistolen bewaffnet. Colomba verlor im Laufe der blutigen Fehden ihren einzigen Sohn. Nebenbei verliebte sich übrigens Mérimée in Colombas Tochter.
Tipp der ADAC Redaktion
Aus dem Fischerdorf Propriano an der Südwestküste Korsikas wurde ein beliebter Ferienort, nicht zuletzt wegen seiner schönen Strände. Heute findet sich entlang der lebhaften Uferstraße alles, was Urlauber interessieren könnte: Die Touristeninformation vermittelt Tauchern, Seglern, Trendsportlern die richtigen Angebote. Bunt dekorierte Molenrestaurants, Bars und Discos ermöglichen einen vergnüglichen Abend.