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Oristano

Oristano
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Größte Attraktion Oristanos ist das Museo Archeologico ›Antiquarium Arborense‹, das in einem klassizistischen Palazzo residiert. Es zeigt eine vielfältige archäologische Sammlung mit Bronzestatuetten der Nuraghenkultur und römischen Vasen. Hinzu kommt die Pinacoteca Carlo Contini mit Altartafeln des 15. und 16. Jh.
Bekannt ist Oristano als Wirkungsstätte von Eleonore von Arborea (1350–1404), die als Richterin und Regentin des autonomen Judikats Arborea einst die Carta de Logu erließ. Dieses Straf- und Zivilgesetzbuch in sardischer Sprache räumte allen Bürgern einklagbare Rechte ein und verbot die Folterstrafe. Bis 1827 blieb es in Kraft.

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Antiquarium Arborense

Oristano
Das Antiquarium Arborense versammelt archäologische Funde aus neolithischer, nuraghischer und antiker Zeit. Die punischen und römischen Ausstellungsstücke stammen aus der Ruinenstadt Tharros, die auf einer weit in den Golf von Oristano hineinragenden Landzunge liegt. Die monolithische Basis eines gewaltigen punischen Tempels, auf der noch einzelne Säulen stehen, eine Zisterne und Wallgräben erinnern an die Punier. Doch fast alle anderen Zeugnisse dieses phönizischen Volkes hat sein Erzfeind Rom vernichtet.
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Landschaft

Penisola di Sinis

Oristano
Sanft ins Meer abfallende Strände und Lagunen, bevölkert von Tausenden von Flamingos, prägen die Halbinsel Sinis. Stichstraßen führen zu den herrlichen, strahlend weiß glitzernden Stränden aus Quarzgestein, der Spiaggia di Punta Maimoni, Spiaggia di Mari Ermi und Is Arutas mit der Spiaggia di Riso, dem Reiskornstrand.
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Landschaft

Stagno di Cabras

Cabras
Vor allem im Winter ein atemberaubendes Schauspiel: die spiegelnde Fläche des größten Lagunensees bei Oristano, darüber die Schatten der Vogelschwärme und in der Luft ein ohrenbetäubendes Schnattern, Krächzen und Piepsen. Blässhühner, Kolbenenten, Kormorane, Schwalben und zahlreiche weitere Vogelarten sind hier beheimatet oder machen im Winter Rast auf ihrer langen Reise. Auch der Rosa Flamingo nistet hier. Mehrere Pfade führen um den See.
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Veranstaltungen

La Sartiglia

Oristano
Beim Reiterwettspiel La Sartiglia in Oristano auf Sardinien versuchen am Faschingssonntag und -dienstag maskierte Reiter in vollem Galopp mit dem Degen einen über der Hauptstraße des Ortes hängenden Stern aufzuspießen. Dazu vollführen Dreiergruppen halsbrecherische Akrobatik auf den Pferderücken. Am Montag hingegen findet La Sartaglietta statt. Hier sind es die Jungen von 6 bis 14 Jahren, die sich auf den heimischen kleinen Wildpferden der Giara beim Reiterwettspiel messen. Teilnehmer und viele Zuschauer tragen Tracht. Termine 2023: 19. - 21. Februar
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Reiseführer-Themen

Archäologie: Die Nuraghen auf Sardinien - rätselhafte Hochkultur der Bronzezeit

Ob einzelne Wehrtürme oder ganze Festungsanlagen: 7000 dieser rätselhaften Nuraghen wurden auf Sardinien bisher lokalisiert. Auch wer die Erbauer waren und woher sie kamen, ist weiterhin ungeklärt. Die Herren der Türme Forscher vermuten, dass die Nu­raghen-Kultur auf dasselbe Seevolk zurückgeht, das später auch das italienische Festland besiedelte und die Kultur der Etrusker begründete. Im Süden  Korsikas bestand zu jener Zeit die Torre-Kultur, welche sich gleichfalls durch Turmbauten auszeichnete, allerdings anders konstruiert. Die Nuraghen-Kultur nahm in der Abgeschiedenheit Sardiniens offenbar eine ­eigenständige Entwicklung. Die Blütezeit wird auf 1500–500 v. Chr. datiert. Wie künstlerisch hochstehend dieses Volk war, beweisen auch die Bronzetti. 400 dieser in ihrer Abstraktheit faszinierenden Bronzefiguren bewahrt das Museo Archeologico Nazionale in der Citadella dei Musei von Cagliari. Einige der schlanken Statuetten stellen Krieger, Bogenschützen, Fürs­ten und Pries­ter dar. Viele aber geben Motive aus dem Alltag wieder. Man sieht Gerätschaften, Waffen, Schiffe, Handwerker und Tiere. Es ist anzunehmen, dass die Bronzetti als Votivfiguren in Kultstätten dienten. In jedem Fall wurden sie exportiert, wie Funde im griechischen Mykene beweisen. War die nuraghische Kultur stark genug, die ganze Insel mit ihren Wehranlagen zu überziehen, so kannte sie doch keine zentrale Ins­titu­tion, kein Königreich, keinen Pries­ter­staat und auch keine größeren Städte. Stämme und lokale Clans beherrsch­ten das Territorium. Diese gesellschaftliche Struk­tur erklärt, warum viele der Türme nicht nur gegen das Meer hin ausgerichtet sind, von wo feindliche Angriffe zu erwarten waren, sondern auch gegen den nächsten Nachbarn.  Konstruktion und Funktion Es muss eine kriegerische Lebenswelt gewesen sein, die diese beeindruckenden Bauwerke hervorbrachte. Aus Steinblöcken, ganz ohne Mörtel, sind die gewaltigen, sich nach oben verjüngenden Rundtürme gefügt. Die höchsten ragen 20 m hoch auf. Die Innenräume der Türme haben jeweils einen Durchmesser von gut 10 m, umlaufende Treppengänge führen in die oberen Etagen. Größere Anlagen wie etwa die von Su Nuraxi bei Barumini bestehen aus ei­nem hohen Mittelturm, den mehrere niedrigere Türme umringen. Wer diese größte und am bes­ten erhaltene Burg besucht, spürt in ihren fins­teren Gewölben eine mys­tische Aura.  Wahrscheinlich erfüllten diese Bauten mehrere Funktionen: Sie waren Wohnstätten, Fluchtburgen und Kult­orte zugleich. Für eine ­religiöse Bestimmung spricht auch, dass die Ausgänge meist nach Südosten zeigen. In den Gewölben könnten Opfer dargebracht worden sein, und Stammesfürsten könnten sich hier versammelt haben, um Rat abzuhalten. Um die meisten Turmbauten drängten sich Dörfer aus Rundhütten. Bei der Fes­tungsanlage der Nuraghe Losa nahe ­Abbasanta haben die Hütten sogar einen eigenen Mauerring.  Zimmer mit Aussicht Die bronzezeitlichen Siedler wählten stets Orte, die schon durch ihre natürliche Lage auffallen. Die Nuraghe Tolinu etwa erhebt sich auf der östlichen Kante der Hochebene Altopiano di Abbasanta. Von hier schweift der Blick bis zum Gennargentu-Gebirge. In der weitläufigen Ebene der Valle dei Nuraghi südlich von Sassari steht die Nuraghe di Santu Antine, die mit ihrem 17 m hohen Zentralturm und drei kleineren Rundtürmen zu den imposantesten Anlagen zählt.
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