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Aktivitäten

Isola 2000

Isola 2000
Nur eine Stunde von der Côte dAzur entfernt liegen die rund 20 sommertauglichen Ski-Arenen der Seealpen: In St-Etienne kann man nach Auron (7 km) abzweigen, in St-Sauveur nach Valberg (1825 m; 31 km) hinauffahren oder in Isola ins hoch gelegene Isola 2000 (18 km). Diese Skigebiet liegt im Talschluss zu Füßen des Col de la Lombarde, der die Grenze zu Italien darstellt. Rund um die Siedlung erstreckt sich das Skigebiet, das von 1800 m Höhe bis zum Cime de Sistron mit 2603 m hinaufreicht. Insgesamt 20 Lifte erschließen 120 Pistenkilometer.  Im Sommer locken Wanderungen, aber auch ein Bikepark Gäste hierher.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Juan-les-Pins

Juan-les-Pins
Von Cannes bis Antibes erstreckt sich Sandstrand. Die öffentlichen Sandstrände vor Juan-les-Pins, dem Seebad am Golfe Juan der Côte d’Azur die erstrecken sich vom Zentrum bis zum Stadtausgang in Richtung Golfe-Juan. Hier finden sich Erste-Hilfe-Stationen, Duschen, Toiletten und auch etwas zu Essen. Der 3 km langen Sandstrand direkt vor der Gemeinde ist allerdings so schmal, dass er dem Ansturm der Badenden in der Hauptsaison kaum mehr gewachsen ist. 
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Marineland

Antibes
Robben, die mit Bällen jonglieren, Delfin- und Orkashows und etliche Aquarien mit diversen Meerestieren: Für den Besuch des Meeres-Themenparks »Marineland« muss man zwar tief in die Tasche greifen, dafür sind die Attraktionen nicht nur für Kinderaugen faszinierend. Auch Erwachsenen bekommen eine Gänsehaut, wenn beim Durchqueren des Haiaquariums via eines gläsernen Tunnels die gewaltigen Meeresräuber zum Greifen nah vorübergleiten.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

La Turbie

La Turbie
Hier erinnert die ›Trophée des Alpes‹ an die antike Herkunft. Das 2000 Jahre alte Denkmal feiert Roms Sieg über die Alpenvölker.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museum Marc Chagall

Nizza
Das Chagall-Museum, ein Flachbau aus Beton und Glas in den Cimiez-Hügeln, war 1972 eigens für die 17 Gemälde der ›Message Biblique‹ erbaut worden. Der jüdische Künstler hatte die leuchtend bunten Bibelbilder 1954-67 eigentlich für die Chapelle du Rosaire im nahen Vence gemalt, doch wurden sie zu groß. Die Bildtafeln illustrieren u.a. die Schöpfung, das irdische Paradies und die Sintflut. Außerdem sind hier Skulpturen und ein Mosaik des 1985 in St-Paul-de-Vence verstorbenen Malers zu sehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Fragonard

Grasse
Der Name Fragonard hat in Grasse eine doppelte Bedeutung: Zum einen ist damit der Firmenname der Familie Fuchs gemeint, die dieses Markenzeichen der erotischen Rokokomalerei seit 1926 ihrem Parfumbetrieb verlieh. Zum anderen die Maler selbst: Der Vater Honoré Fragonard fand hier Zuflucht nach der Revolution, Sohn Alexandre-Evariste, 14jährig, gestaltete mit dem Symbolgehalt der Freimaurer das Treppenhaus. Nach der Führung durch das Reich der Düfte besteht die Möglichkeit, im angeschlossenen Museum durch 3000 Jahre Parfumgeschichte zu schlendern und anschließend zum Fabrikpreis Parfum zu kaufen.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Roquebrune

Roquebrune-Cap-Martin
Der Hauptort der großen Corniche hängt wie ein Adlerhorst hoch über der Riviera. Die Farbe des Gesteins erklärt den Namen: brauner Fels.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Musée Picasso

Antibes
Auf der herrlich über dem Wasser gelegenen und sonnenüberfluteten Terrasse des Château Grimaldi malte Pablo Picasso 1946 wie besessen seine damalige Liebe Francoise Gillot. Das Schloss dient heute als Picasso-Museum mit den damals als ›Suite d’Antipolis‹ entstandenen Werken und Skulpturen auf der Terrasse.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Ile St-Honorat

Ile St-Honorat
Die kleinere der beiden Inseln von Lérins ist in Besitz von Zisterziensermönchen, die ihr Kloster wegen der einstigen Piratenüberfälle wie eine Burg ausbauten. Heute verkaufen sie dort den Schnaps Lérina.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Jardin Exotique

Monaco
Der spektakulär am Rande des Felsens angelegte Garten (bis 2025 wg. Sanierung geschl.) besitzt Sukkulenten aus aller Welt, u.a. Kakteen. Weitere Attraktionen sind eine in 60 m Tiefe befindliche prähistorische Grotte mit Tropfsteinen sowie das Musée dAn­thropologie Préhistorique (geöffn.), das Funde aus der Grotte und der Region zeigt, darunter Waffen und Werkzeuge. 
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Molinard

Grasse
Wie die Duftproduzenten Fragonard und Galimard bietet auch der mehr als 150 Jahre alte Parfümbetrieb Molinard Einblicke in die verschiedenen Stadien der Parfumherstellung. Außerdem lernen Besucher bei der Führung Interessantes über die Gestaltung von Flakons und Etiketten. Darüber hinaus verlockt eine Boutique zum Kauf der edlen Düfte.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Galimard

Grasse
Bereits 1747 wurde der Parfumbetrieb Galimard gegründet. Bei der Führung durch die Anlage lernt man die altbewährten Verfahren kennen, mit der die Düfte der Blumen extrahiert werden. Im ›Studio des Fragrances‹ (Route de Pégomas ) besteht nach Vereinbarung die Möglichkeit, die Magie der Parfumherstellung eigenhändig zu erproben. Dabei hilft ein Parfumeur, das eigene individuelle Parfum zu kreieren (Dauer ca. 2 Std.).
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Fondation Maeght

Saint-Paul-de-Vence
Etwa 1 km außerhalb verbirgt sich in einem Wald die Fondation Maeght des Galeristenpaars Aimé und Marguerite Maeght. Schlichte Kuben und horizontale Linien bestimmen die Architektur. Rote Ziegel mildern die Härte des Betons ab. Die Sammlung präsentiert ein Spektrum der Moderne in Gemälde, Skulptur, ­Grafik und Keramik.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Villa Rothschild

Cannes
Baron Rothschild ließ sich 1881 ein prächtiges Landhaus inmitten eine Englischen Garten errichten. Hier gedeihen auch einige exotische Pflanzen, wie Atlas-­Zedern, Kampferbäume, Dasylirion-Sträucher und Araukarien.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée Jean Cocteau

Menton
Das Museum befindet sich in einem Fort am alten Hafen von Menton. Die Sammlung präsentiert mit Gemälden, Zeichnungen, Mosaiken, Aquarellen und Pastellen die ganze Vielseitigkeit des Künstlers (1889-1963).
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée Bonnard

Le Cannet
Am Bonnard-Museum in Le Cannet nördlich von Cannes beginnt eine Tour auf den Spuren des Malers Pierre Bonnards, der hier von 1926 bis zu seinem Lebensende 1947 lebte und sich von der Natur inspirieren ließ, u.a. für sein Gemälde ›Ciel d‘orage sur Cannes‹ (1945, Stürmischer Himmel über Cannes). Unterwegs geht es auch am Siagnekanal entlang, der 1868 für Cannes Trinkwasserversorgung erbaut wurde.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée Renoir

Cagnes-sur-Mer
Hauptattraktion des Städtchens ist das Musée Renoir im einstigen Anwesen des von Rheumatismus geplagten impressionistischen Malers (1841-1919). Renoir verbrachte hier samt Frau und Kindern seine letzten zwölf Lebensjahre. Das ›Les Colettes‹ genannte Anwesen ist mit Originalmöbeln sowie einigen Gemälden ausgestattet und liegt inmitten eines mit Zitrus- und Olivenbäumen bepflanzten Gartens.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Cimetière du Vieux Château

Menton
Hoch über der Stadt zu Füßen der Basilika Saint-Michel erstrecken sich die Terrassen des Cimetière du Vieux Château. Gustav Flaubert rühmte den altehrwürdigen Friedhof schon 1845 als inspirierenden magischen Ort. Mit seinen opulenten Grabstätten und einem grandiosen Ausblick auf das Meer zählt er noch heute zu den romantischsten Plätzen von Menton.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Cap Ferrat

Saint-Jean-Cap-Ferrat
Weit schiebt sich das von Millionärsvillen gesprenkelte Cap Ferrat ins Meer hinein. Auf der Ostseite führt vom Dorf St-Jean-Cap-Ferrat ein Wanderweg um die Pointe St-Hospice zum Leuchtturm und dem Grand Hôtel an der Kap-Spitze.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

MAMAC Nizza

Nizza
Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst MAMAC zeigt Arbeiten französischer und amerikanischer Künstler von 1960 bis heute, darunter Werke von Andy Warhol, Willem de Kooning, Niki de Saint Phalle, Frank Stella und Keith Haring. Sehr gut vertreten sind auch Arbeiten der Schule von Nizza, die 1947 von Yves Klein, Claude Pascal und Ramand Fernandez ins Leben gerufen wurde und noch heute Inbegriff für Kunst der Avantgarde ist.  
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Jardin Fontana Rosa

Menton
Große Feigenbäume, Bananenpalmen und tropische Pflanzenwelt prägen den Jardin Fontana Rosa. Seine Besonderheit sind die Dichterbüsten, die zwischen andalusischen Pavillons und Brunnenanlagen mit Wasserspielen an die Größen der Literatur erinnern, darunter Flaubert, Balzac, Dickens, Dostojewski und Cervantes.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Casino von Monte Carlo

Monte Carlo
Charles Garnier, der Architekt der Pariser Oper, wählte beim Bau des Casinos einen Stilmix aus Barock und Orient, beladen mit Türmchen und Erkern. Die Pracht der Belle-Époque-Salons dürfen auch Nichtspieler besichtigen. Zum Casino gehört auch die Oper ›Salle Garnier‹ mit der Fürstenloge.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Les Trois Corniches

Nizza
Mit der Petite, Moyenne und Grande Corniche verbinden drei Panoramastraßen Nizza und Menton. Stichstraßen erlauben den Wechsel von einer zur anderen. An der staugefährdeten Uferstraße ›Petite Corniche‹ fädeln sich alle Küstenorte auf. In bereits schwindelerregender Höhe schlängelt sich die in den Felshang gehauene, 28 km lange ›Moyenne Corniche‹. Die 32 km lange ›Grande Corniche‹ hoch über der Riviera ließ Kaiser Napoleon ausbauen. Ihr Verlauf entspricht dem der römischen Heerstraße Via Julia Augusta.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Pinienzapfenzug

Nizza
Der Train de Pignes, der Pinienzapfenzug, verbindet Nizza seit 1911 mit dem 151 km entfernten Städtchen Digne-les-Bains. Von der Küste geht es ins bergige Hinterland hinauf auf 600 m Höhe, auf der Strecke muss der Zug rund 80 Tunnel, Brücken und Viadukte überwinden. An den Sonntagen von Mai bis Oktober verkehrt auf der 20 km langen Etappe zwischen Puget-Théniers und Annot – wie anno dazumal – eine historische Eisenbahn mit einer Dampflok aus dem Jahr 1909. Der Zug zuckelt so langsam dahin, dass man unterwegs Pinien fürs heimische Herdfeuer sammeln könnte – daher der Name. Wer einen Zwischenstopp einlegen möchte: Handzeichen genügt. Die Bahn hält in jedem Dorf und auch auf freier Strecke.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Tour du Suquet

Cannes
Über die Rue St-Antoine geht es hoch zum Suquet-Hügel, dessen Wahrzeichen die 22 m hohe Tour du Suquet, bzw. Tour Carrée ist. Sie ist heute Teil des Musée de la Castre, das in den mittelalterlichen Burggemäuern untergebracht ist. Es zeigt französische Malerei des 19. Jh., eine Sammlung von Musikinstrumenten aus aller Welt sowie archäologische Funde der Mittelmeerregion. Von der Aussichtsterrasse des mittelalterlichen Turms schweift der Blick zur Croisette, wo die Kuppeln der Luxushotels an Spielzeug erinnern.
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Reiseführer-Themen

Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn

Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul.  Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.
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Von Ratatouille bis Bouillabaisse

Die Grande Cuisine wird an der Côte d’Azur groß geschrieben, dafür bürgen die in ganz Frankreich prominenten Namen der Sterneköche in Monaco, Nizza und St-Tropez. Doch daneben existiert eine Küche auf bodenständigem Niveau, mit frischen Produkten aus dem Meer und dem Hinterland, die ebenfalls für unvergessliche Gaumenfreuden steht. Ein Pastis oder ein fruchtiger Vin Blanc oder Rosé passen immer dazu.  Gerne mit Olivenöl Zu den bodenständigen Gerichten zählt die Bouillabais­se mit mindes­tens vier verschiede­nen Sorten Fisch, dazu geröstetes Brot und Aioli – eine feine Knoblauchmayonnaise, natürlich mit Olivenöl angerührt. Fisch spielt wie an jeder Küste, so auch hier im Süden Frank­reichs, eine beherrschende Rolle. Spezialitäten sind gegrillte Dorade, Loup au fenouil (Seebarsch mit Fenchel) oder Supions, kleine, in Mehl gerollte Tintenfische, die in Olivenöl fritiert werden. Auch Petites fritures (winzige Fischchen) werden als Ganzes fritiert. Die Bran­dade de morue stammt aus Nîmes: Stockfisch vom Kabeljau, serviert mit Knoblauch und mit Kartoffeln, die mit Olivenöl beträufelt worden sind.  Italienisch und vegetarisch Nizza ist bekannt für seine Teigwaren, allen voran Ravioli – Italien ist nah. Ebenfalls aus Nizza stammen die Pissaladiera, eine Art Pizza mit Sardellen, jedoch meist ohne Käse, und die Socca, ein Fladenbrot aus Kichererbsenmehl. Lou Fassoum heißt eine Köstlichkeit aus Grasse, bei der scharf gewürztes Lammhack in Kohl gewickelt vor sich hin köcheln muss. Auch fleischlos kann man hier schlemmen: An heißen Sommertagen erfrischt die Soupe au pistou, eine leckere Gemüsesuppe mit Knoblauch und Basilikum. Ebenfalls für Vegetarier geeignet ist Ratatouille, ein populärer Eintopf aus Auberginen, reifen ­Tomaten, Zucchini, Zwiebeln, roter und grüner Paprika, reichlich Knoblauch und Kräutern. Noch nicht satt? Für zwischendurch empfiehlt sich ein Pan Bagnat – zwei Brotscheiben, mit Knoblauch berieben und Olivenöl beträufelt, zwischen die Tomaten, Paprika, Basilikum, Oliven, Ei und Thunfisch geklemmt werden. Und für alle, die im Anschluss an Pikantes Lust auf Süßes haben: Zum Dessert sind weißer Nougat aus Lavendelhonig und kandierte Früchte ein Genuss.
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Um Ursprung gesunder Genüsse: Kulinarisches aus Ligurien

Es ist Frühling in Ligurien, und Felder und Märkte duften nach Basilikum, der typischen Kräuterpflanze der Region. Das milde Meeresklima verleiht der Pflanze einen intensiven Geschmack.  Pesto, Pasta, Pansotti Basilikum ist die Basis für Pesto, die bekannteste Pastazutat der italienischen Riviera: Im Mörser werden frisches Basilikum, fein geschnittener Knob­lauch, Olivenöl, gehackte Pinienkerne, Salz und die Käsesorten Parmeggiano Reggiano (Parmesan) und Pecorino (Schafmilchkäse) zu einer sämigen Mischung zerstoßen (pes­tare: zerstampfen, zerstoßen). Häufig wird Pesto zu Trofie (kurze, gedrehte Nudeln), Trenette (lang und breit) oder Gnocchi (Kartoffelklößchen) gereicht. Hier wie in ganz Italien hütet jede Familien ihr ureigenes Pesto­rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.  Weitere Saucenspezialitäten sind die Salsa di Noci (Walnuss­sauce), meist zu Pansotti, gefüllten Teigtaschen, kredenzt, die Aggiadda, eine seit dem Mittelalter bekannte ›Sauce der Seefahrer‹ aus Knoblauch, Weißbrot und Essig, welche zu Fisch, Leber und Gemüse gereicht wird, sowie Marò, eine dicke Sauce aus Saubohnen, Knoblauch, Pecorino, Olivenöl und Minze, die man mit Rindfleisch oder Fisch isst.  Eine sehr erfolgreiche Erfindung der ligurischen Küche sind die Teigtaschen, die Ripieni: Als Ravioli sind sie mit Wurst, Fleisch, Käse, Kräutern und einigem mehr gefüllt, als Pansotti mit Mangold, Ei und Borretsch, als Barbagiuai mit Reis, Kürbis und Käse. Natürlich gibt es weitere Füllungen, die Variationen sind endlos.  Suppen und andere Vorspeisen Häufig gibt es als ersten Gang statt Pasta eine Suppe – oftmals eine Minestrone, wie die dicke Gemüsesuppe aus Genua heißt. Ebenfalls beliebt ist die Mesciua aus Getreide, Kichererbsen und weißen Bohnen. Seltener zu finden ist die aufwendige Ciuppin, eine passierte Fischsuppe mit Tomaten und Sellerie. Fein schmeckt die Buridda, ein Eintopf mit Stockfisch und Pinienkernen. Maritim ist auch der Brotsalat Capponadda mit ligurischem Schiffszwieback, Thunfisch, Sardellen, Kapern und Oliven.  Fisch und Meeresfrüchte Als Küstenregion hat Ligurien selbstverständlich etliche weitere traditionelle Fischgerichte zu bieten. Die wohl ungewöhnlichste Fischspeise ist Cappon magro, ein aufwendig angerichteter, pyramidenförmiger Salat: zuunterst Weißbrot mit Knoblauch, dann fester Fisch (meist Thunfisch), Gemüse, wieder Fisch, Eier, Artischocken, Oliven und Garnelen, dazu eine Kräutersauce. Viele ligurische Rezepte enthalten Stockfisch (Baccalà oder Stoccafisso), so etwa der Kartoffeleintopf Brandacuiùn. Um Genua und die Cinque Terre herum sind eingelegte Sardellen (Acciughe) beliebt: im Sommer als ›Alici marinate‹, in Zitronensaft und Olivenöl mariniert, eine herrlich kühle Vorspeise. Außerdem gibt es natürlich ›Frutti di Mare‹-Gerichte zuhauf mit Scampi, Muscheln oder Tintenfisch. Wein von steilen Hängen Die steilen Weinberge an den ­schmalen Küsten Liguriens sind schwer zu bestellen und bringen nur relativ wenig Wein hervor.  Typisch für die Region sind alte Rebsorten. Die Pigato-Traube wächst hier seit dem 17. Jh. Sie ergibt einen trocke­nen, kräftigen Wein von hellgelber bis grünlicher Farbe, der hervorragend zu Fischgerichten passt. Die Rebsorte Rossese ist seit dem 16. Jh. in Ligurien bekannt. Aus dieser Traube wird ein mittelschwerer, fruchtiger Rotwein gekeltert, der gut zu Braten, aber auch zu Geflügel passt. Die seit dem 14. Jh. in Ligurien heimische Rebsorte Vermentino ergibt ausgezeichnete Weißweine: strohgelb, frisch im Geschmack, gut zu Vorspeisen und Fisch.  Aus getrockneten weißen Trauben wird der süße Likörwein Sciacchetrà gewonnen. Mit seinem würzi­gen Aroma verfeinert er Desserts wie Pandolce, einen Butterkuchen mit kandierten Früchten. Ligurisches Olivenöl Bereits im 6. Jh. pflanzten Benedik­tinermönche an der italienischen Riviera Olivenbäume an. In vielen Tälern des Hinterlands prägen sie bis auf 700 m Höhe die Landschaft. Das Öl, das vor allem aus vier regionalen Sorten gewonnen wird, ist fruchtig, fast ein ­wenig süß, eher gelb als grün, und schmeckt nicht so intensiv wie z.B. jenes aus der Toskana. Dafür gilt Olivenöl aus Ligurien als besonders gesund: Als ›extra vergine‹ aus der ersten Kaltpressung liegt sein Säuregehalt bei unter 0,2 Prozent. Seit Jahrhunderten ist Imperia das Zentrum der Olivenölproduktion der Riviera di Ponente. Alle großen Hersteller wie z.B. Fratelli Carli haben hier ihren Sitz. Carli versendet seine Produkte, zu denen auch Oliven und andere Delikatessen gehören, auch per Online-Bestellung. Einer der ältes­ten Produzenten ist Ardoino, der bereits 1870 gegründet wurde und heute zu Isnardi gehört. Die Ardoino-Öle werden traditionell in goldstaniol­ummantelte Flaschen abgefüllt.  Auch in der Umgebung Imperias gibt es gute Olivenprodukte zu entdecken: Ein besonders delikates Öl verkauft die Cooperativa Olivicola di Arnasco. Es wird aus der Olivensorte Pignola gewonnen, die es nur hier gibt. Die Benediktinermönche im Klos­ter San Domenico von Taggia pflanzen schon seit dem Mittelalter die kleine, aber sehr aromatische ­Olivensorte Taggiasca an.
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