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Corleone

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Wer die Klischees aus Mario Puzos verfilmtem Bestseller »Der Pate« erwartet, den wird das blitzsaubere Städtchen bitter enttäuschen. Statt düsterer Gestalten mit Sonnenbrillen und Nadelstreifen wird er auf freundliche Einheimische treffen, die sich längst mit den in der vermeintlichen Verbrecherhochburg neugierig umherspähenden Fremden abgefunden haben.
Und das mit Humor, wie ein Blick auf die Speisenkarten der Trattorien und Restaurants beweist. Da werden »Pennete alla Lupara« offeriert, ein nach dem klassischen Mordwerkzeug der Mafia benanntes Nudelgericht mit entsprechender Schärfe. Als Verdauungslikör gibt es stilecht ein Gläschen Kräuterbitter »Amaro Don Corleone« als Hommage an Puzos Romanhelden.
Einen Abstecher wert aber ist die Heimat des Paten allemal. Inmitten bizarrer Felsen und atemberaubender Schluchten offenbart sich die wilde, ungezähmte Schönheit Siziliens.

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Sizilianische Küche - arabisch, französisch und spanisch geprägt

Die sizilianische Küche hat Charakter und Temperament. Sie vereint das kulinarische Erbe all jener Völker, die einst hier Fuß fassten, und offenbart bis heute arabische, französische und spanische Einflüsse. Obendrein hat ­jeder sizilianische Ort seine Spe­zialitäten, und die schmecken dort, wo sie erfunden wurden, auch am ­allerbesten. Von Rosinen bis Thunfisch Deshalb sollte man ›pasta con le sarde‹ in Palermo kosten. Der Su­go aus Olivenöl, Zwiebeln, Tomaten, Rosinen, Pinienkernen, Sardinen und wildem Fenchel ist hocharomatisch. Aus Messina stammen Stockfisch-Salat (pescestocco in insalata), Bandnudeln mit Schwertfisch und Minze (linguine con spa­da e menta) oder Schwertfisch-Röllchen (involtini di pesce spada). In Catania ist die ›pasta alla norma‹ mit Auberginen, Basilikum und Ricotta, benannt nach der bekanntesten Oper von Vincenzo Bellini, eine kulinarische Hymne an den berühmtesten Sohn der Stadt. Eine Fisch-Spezialität ist Thunfisch mit geschmorten Zwiebeln (tonno con la cipollata). In Trapani versteht man sich auf arabisches Couscous und serviert Nudeln mit Thunfischrogen (pasta uova di tonno).  Wein und Marzipan Aus Sizilien, dem größten Weinanbaugebiet Italiens, kommen exzellente Tropfen. Einen süffigen Bianco liefert z.B. die Tenuta Rapitalà. Die Kellerei Donnafugata bietet Weißweine wie Chiarandà oder Vigna di Gabri und Rotweine wie Etna Rosso und Tancredi. Von Rega­leali kommen Spitzenweine wie Nozze d’Oro und Rosso del Conte.  Liebhaber von Süßem finden ein Paradies vor. Man probiere Cannoli, mit süßem Ricotta gefüllte Teigröllchen, das Mandelgebäck Pasta di Mandorla oder Cassata, die berühmte cremige Schichttorte mit kandierten Früchten. Zum Schluss gönne man sich ­einen ausgesprochen sizilianischen Digestif: ein Gläschen Averna. Der nach uralten Rezepten gemixte Kräuterbitter verkörpert mit seinen Aromen die Seele Siziliens. Wie das Land schmeckt auch er: bitter und süß.
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