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Sizilien Nordküste

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Sizilien ist die größte Mittelmeerinsel und eins der beeindruckendsten und schönsten Urlaubsziele Italiens. Das über 25.000 km² große Eiland kann auf eine jahrtausendealte, bewegte Geschichte zurückblicken und begeistert mit traumhaften Stränden sowie faszinierenden Landschaften. An der Nordküste gibt es von allem etwas zu entdecken.

Siziliens Nordküste: Routenplaner für Sehenswürdigkeiten

Neben der Hauptstadt Palermo gelten vor allem die Orte Cefalù und Monreale als Highlights der Nordküste: Die kleine Stadt Cefalù ist ein wahr gewordener Urlaubstraum mit einem herrlichen Strand, einer mittelalterlichen Altstadt und einem Meisterwerk der Architektur: Hier steht der älteste Normannendom Siziliens aus dem 12. Jh.: die Kathedrale von Cefalù. Ebenfalls den Normannen zu verdanken ist der Dom van Monreale mit seinem berühmten romanischen Kreuzgang und den vielen herrlichen Mosaiken.

Siziliens Nordküste: Reisetipps für Naturliebende

Ein Meisterwerk der Natur hingegen liegt ganz im Nordwesten der Insel: das Naturschutzgebiet Riserva Naturale Orientata dello Zingaro. Ein 7 km langer Küstenweg führt durch eine unberührte mediterrane Vegetation und bietet atemberaubende Panoramen sowie einsame Badestrände.

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Ortsbild

Castellammare del Golfo

Castellammare del Golfo
Wo im Altertum der Hafen von Segesta lag, errichteten die Aragonesen im 14. Jh. eine mächtige Burg. Seither nennt sich das Städtchen Kastell am Meer und erfreut als Ferienort mit langen, goldfarbenen Sandstränden an glasklarem Wasser. 1 km nordöstlich von Scopello beginnt der 7 km lange Küstenweg durch die Riserva Naturale Orientata dello Zingaro, ein Naturschutzgebiet mit Buchten inmitten von Ginster, Narzissen und Kräutern.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Teatro Massimo

Palermo
An der Piazza Verdi steht das Opernhaus Teatro Massimo, ein feierlicher Bau des Historismus mit korinthischem Säulenportikus und elliptischer Kuppel. Bei seiner Eröffnung 1897 war es die größte und bedeutendste Bühne Italiens nach der Mailänder Scala. Heute werden hier die Klassiker des internationalen Musiktheaters und Balletts modern inszeniert.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Mondello

Mondello
Seiner malerischen Bucht mit 2 km langem Sandstrand verdankt das Fischerstädtchen Mondello zu Füßen des Monte Pellegrino den Aufstieg zum Badeort um 1900. Die Eleganz der Belle Époque repräsentieren ­Villen im Grünen und die auf Stelzen im Wasser stehende Jugendstil-­Badeanstalt Antico Stabilimento ­Balneare aus dem Jahr 1912.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Bagheria

Bagheria
Eine allmächtige Baumafia hatte den ehemaligen Landsitz von Palermos Adel buchstäblich zubetoniert und in eine triste Hochburg von Korruption und Kriminalität verwandelt. Doch die Aufbruchsstimmung der neunziger Jahre des 20. Jh. erreichte auch Bagheria. Es präsentiert sich heute als ein schmuckes Städtchen, das seine Barockpaläste endlich wieder zu schätzen weiß.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Botanischer Garten Palermo

Palermo
Der 1789 eröffnete Botanische Garten südöstlich der Altstadt ist mit seinen prachtvollen Pflanzen und Gewächshäusern, seinen Steinmauern, Statuen, Wasserstellen und verschlungenen Wegen ein magischer Ort. Hier gedeihen Riesenbambus, Palmen, Farne, Oleander, Hibiskus und Ta­ma­risken. Gewaltige großblättrige Feigenbäume schicken zahllose Luftwurzeln auf die Erde ­hinunter, und die mit Stacheln versehenen Florettseidenbäume stehen wie eine Parade dickbauchiger Flaschen Spalier. 
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Chiesa di San Cataldo

Palermo
Steinerne Zeugen des orientalischen Erbes von Palermo sind die drei roten halbkugelförmigen Kuppeln der Chiesa di San Cataldo. Die drei Schiffe des Innenraums sind durch Rundbögen markiert, die jeweils auf mit korinthischen Kapitellen verzierten Säulen ruhen. Im Jahr 1160 als Privatkirche für Maio von Bari vollendet, ist sie heute Eigentum des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, deren Symbol die Tür sowie die Fenster der Mittelapsis ziert.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale Palermo

Palermo
Der klassizistische Umbau verlieh der Kathedrale von Palermo (1185) im 18. Jh. ihr kühles Innenleben, doch der Chor bewahrt noch den Charme arabisch-normannischer Architektur. Seine trutzigen Bauglieder sind farbig gemustert wie orientalische Teppiche. Im Inneren, links vom Eingang, fand der charismatische Stauferkaiser Friedrich II. seine letzte Ruhestätte. In den anderen Porphyrsarkophagen sind sein Vater, Kaiser Heinrich VI., seine Mutter Konstanze und sein Großvater, der Normannenkönig Roger II., bestattet. Die Schatzkammer birgt das ­Kamelaukion der Konstanze von Aragón, der Frau Kaiser Friedrichs II. Die Kopfbedeckung, bestehend aus edelsteinbesetzter Haube und langen Ohrgehängen, ist byzantinischen Kaiserkronen nachempfunden. 
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Villa Palagonia

Bagheria
Rund 15 km östlich von Palermo wartet die Kleinstadt Bagheria mit einer besonderen Attraktion auf, der Villa Palagonia. Den 1715 errichteten Barockpalast schmücken 62 groteske Steinfiguren, die vom eigenwilligen Geschmack Francesco Ferdinando II. Gravina, Fürst von Palagonien, zeugen. Für Goethe, der die Villa auf seiner Italienischen Reise 1787 besuchte, waren die Zwerge und Monster nichts als eine »palagonische Raserei«.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Catacombe dei Cappuccini

Palermo
In der 300 qm großen Gruftanlage des Kapuzinerklosters von Palermo warten rund 2000 gut erhalten Leichname aus dem 17. bis 19. Jh. auf das Jüngste Gericht. Das macht sie zur größten und außergewöhnlichsten Sammlung von Mumien der Welt. Von 1599 bis 1670 diente die Gruftanlage als Grabstätte der Mönche des Klosters, bis auch die Oberschicht Palermos hier beigesetzt werden wollte. In den Korridoren der Gruft sind - nach Beruf, Geschlecht und sozialem Status getrennt - Männer, Frauen und Kinder zu sehen, aufrecht, liegend oder hängend, angetan mit Gewändern und versehen mit Schildern, die Name und Todesdatum festhalten.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

San Giovanni degli Eremiti

Palermo
Umgeben von einem idyllischen Garten erheben sich fünf rote Kuppeln über einem kubischen Baukörper. Roger II. ließ San Giovanni degli Eremiti 1132 im arabisch-normannischen Stil errichten. Der Kreuzgang mit seinen Zwillingssäulen und Spitzbögen birgt einen Brunnen, Symbol für das Paradies.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Galleria d'Arte Moderna

Palermo
In dem ehemaligen Kloster SantAnna mitten in der Altstadt Palermos residiert die Galleria dArte Moderna. Das Museum zeigt über 200 Werke sizilianischer Maler und Bildhauer des 19. und 20. Jh. Die Gemälde illustrieren auch die Entwicklung des sizilianischen Lebens und der Kultur der Insel. Im Erdgeschoss zum Beispiel feiern und mystifizieren Bilder den italienischen Freiheitshelden Garibaldi.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo delle Marionette

Palermo
Liebenswerte Einblicke in die Geschichte der Opera dei Pupi, des sizilianischen Marionettentheaters, bietet das Museo Internazionale delle Marionette Antonio Pasqualino mit farbenfrohen Bühnenbildern und schön kostümierten Puppen. Hauptrollen spielen tapfere Ritter wie Orlando und Rinaldo, die gegen die Sarazenen kämpfen. Eindrucksvoll ist auch die Sammlung von Puppen aus asiatischen Ländern wie Indonesien,Myanmar, China, Indien und Thailand.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Oratorio di San Lorenzo

Palermo
Den Gebetssaal einer Franziskaner-Bruderschaft schmückte der sizilianische Bildhauer Giacomo Serpotta 1699–1706 mit Ornamenten, Figuren und Putten. Dazwischen öffnen sich tiefe Rahmen, in denen bis zur Exaltiertheit erregte Figuren Geschichten der hll. Franziskus und Lorenz in Szene setzen. Die beiden tauchen auch in Caravaggios Altarbild ›Geburt Christi‹ von 1600 auf. Das Meisterwerk wurde 1969 gestohlen, 2015 trat eine Nachbildung an seine Stelle. 
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo Mandralisca

Cefalu
Nicht versäumen sollte man einen Besuch des kleinen, feinen Museums »Mandralisca«, nur einen Steinwurf vom Domplatz entfernt. Die Räume eines begnadeten Privatsammlers offenbaren nicht nur den Lebensstil sizilianischer Gelehrter um die Wende zum 20. Jh. In ihnen lässt sich auch eines der großartigsten Werke von Antonello da Messina bewundern. »Bildnis eines Unbekannten« heißt das Portrait einer männlichen Mona Lisa, das Siziliens wichtigster Maler der frühen Renaissance mit einem geheimnisvollen Lächeln versehen hat (1465). Weiteres Glanzstück ist eine griechische Vase aus dem 4. Jh. v. Chr. Sie zeigt karikaturhaft einen Tunfischverkäufer und einen armen Kunden, der sich nicht mehr als eine Scheibe vom (minderwertigen) Schwanzstück eines Tunfisches leisten kann und verzweifelt um den Preis feilscht.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kathedrale Cefalu

Cefalu
Hauptsehenswürdigkeit von Cefalu ist mit Sicherheit die mit Goldmosaiken ausgestattete Kathedrale aus der Normannenzeit (Baubeginn 1131), die in der Apsis die wohl schönste in byzantinischer Tradition geschaffene Darstellung Christi als Allherrscher (Deus Pantokrator) zeigt. Unendlich berührend die Inschrift über dem Bogen der überlebensgroßen Halbfigur: »Mensch geworden ich, der Schöpfer des Menschen und Erlöser des von mir geschaffenen Menschen, urteile ich als Fleischgewordener über das Fleisch und als Gott über die Herzen.«
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Monte Pellegrino

Mondello
Goethe bezeichnete den aussichtsreichen Monte Pellegrino (609 m) im Norden Palermos als schönstes Vorgebirge der Welt. Das Santuario di Santa Rosalia birgt eine Grotte, in der die Schutzpatronin Santa Rosalia im 12. Jh. als Einsiedlerin lebte. Zum Fest der Heiligen im Juli steigen Palermitaner über den Pilgerpfad hinauf, um die wie im Schlaf versunkene Figur der Rosalia im gläsernen Sarg zu verehren.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Galleria Regionale della Sicilia

Palermo
Im Palazzo Abatellis zeigt die Galleria Regionale hochkarätige Kunst des 13.–18. Jh. Das Fresko ›Triumph des Todes‹ (15. Jh.) eines unbekannten Meisters schildert dramatisch, wie der Tod die Menschen mitten aus dem Leben reißt. Antonello da Messina schuf die herzergreifende ›Verkündigung‹ (1474) sowie innige Porträts der Kirchenväter Augustinus, Gregor und Hieronymus von 1473. Barocken Pathos verbreiten Anthonis van Dycks ›Maria mit Kind‹ und ›Hl. Rosalia‹. Eine feine Aura hat die Büste der ›Eleonora von Aragon‹ (um 1471) von Francesco Laurana.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Riserva Naturale Orientata dello Zingaro

Castellammare del Golfo
1 km nordöstlich von Scopello beginnt der 7 km lange Küstenweg durch die »Riserva Naturale Orientata dello Zingaro« (Eintritt). Den Nordeingang findet man 12 km südöstlich von San Vito lo Capo. Das Naturreservat entstand durch eine Volksinitiative. Es schützt 1650 ha urtümliche Landschaft, die vor allem im Frühling mit ihren Ginsterbüschen, Narzissen und unzähligen Wildkräutern in einer wahren Duft- und Farborgie explodiert. Auch zum Baden ist der Zingaro ein guter Tipp. Die kleinen Buchten sind frei von Liegestühlen und Sonnenschirmen, werden aber regelmäßig gesäubert.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Theater Politeama Garibaldi

Palermo
Das pompöse Theater Politeama Garibaldi (1874) dient heute als Konzertsaal des Orchestra Sinfonica Siciliana. Über dem Portal sorgt eine temperamentvolle bronzene Quadriga für Aufsehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

La Martorana und San Cataldo

Palermo
Nur wenige Schritte von den Quattro Canti entfernt öffnet sich die kleine Piazza Bellini. Auf der Südseite führt eine Treppe hinauf auf eine hohe Terrasse, auf der sich zwei Kirchen aus der Normannenzeit direkt gegenüberstehen. Die byzantinische Kirche La Martorana (1143), auch Santa Maria dellAmmiraglio, gehörte zum Benediktinerkloster der Eloisia Martorana. Im Inneren sieht man beim Eingang zwei Widmungsmosaike. Links liegt der Kirchenstifter Georg von Antiochien der Gottesmutter zu Füßen, rechts wird Normannenkönig Roger II. von Christus gekrönt. In der zentralen Kuppel thront Christus Pantokrator, der Weltenherrscher. Die vier Erzengel huldigen ihm mit verhüllten Händen. Die drei grazilen Kuppeln von San Cataldo (um 1154) scheinen über dem kubischen Baukörper mit Zinnenkranz zu schweben. Zum orientalischen Gepräge passen auch die spitzbogigen Fenster mit ihren geometrischen Mustern.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Palazzo dei Normanni

Palermo
Die Phönizier gründeten auf dem kleinen Hügel am Ende des Cassaro im 8. Jh. v. Chr. eine erste Siedlung. Mauerreste aus phönizischer und römischer Zeit, die bei Ausgrabungen unterhalb der Palastanlage zum Vorschein kamen, sind öffentlich zugänglich. Im 9. Jh. errichteten die arabischen Emire an diesem Ort ein Schloss, Al Kasr, das die Normannen zwei Jahrhunderte später zum Königspalast ausbauten. Seit 1947 tagt im Palazzo dei Normanni das Parlament der autonomen Region Sizilien. Einem Schatzkästchen gleicht die Cappella Palatina (1140), die Hof­kapelle Rogers II. mit ihren goldgrundigen, kostbar funkelnden Mosaiken. Orientalisches Flair steuert die reich ornamentierte Stalaktitendecke bei. Im Kuppelmosaik gruppieren sich acht Engel um den Christus Pantokrator, der noch einmal in der Chorapsis erscheint. Um die rechte Seitenapsis sieht man Szenen aus dem Leben Christi, besonders schön ist die ›Geburt‹. Die Mosaiken des Langhauses schildern Episoden des Alten Testaments. Vom Königsthron an der Westwand blickt Roger II. dem Christus Pantokrator im Chor direkt in die Augen – Weltenherrscher unter sich.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo Archeologico Antonino Salinas

Palermo
Die 1814 gegründete Antikensammlung im früheren Klos­ter Olivella präsentiert Metopen der Tempel von Seli­nunt mit Szenen aus der griechischen Mythologie. Vom Herakles-Tempel (Tempel C, 6. Jh.) stammen Reliefplatten von Apollon und Artemis auf dem Sonnenwagen oder Perseus, der die Gorgo Medusa enthauptet. Während diese Darstellungen in ihrer Frontalität und Strenge der Archaik angehören, zeigen die Metopen des Hera-Tempels (Tempel E, 5. Jh.) Stileigenschaften der Klassik: schöne Körper, dramatisch gestaltete Szenen und dreidimensio­nale Bildräume. Man sieht Herakles im Kampf mit einer Ama­zone, die Hochzeit von Zeus und Hera, Artemis, die Akteion in einen Hirsch verwandelt, und Athena, die den Giganten Enkelados tötet.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Tyndaris

Tindari
Wo sich im Dorf Tindari die Wallfahrtskirche Santuario della Madonna Nera erhebt, stand in der Antike ein Tempel zu Ehren der Göttin Athena. Hoch über dem ›Mare secco‹, einer seltsamen Dünenformation aus goldfarbenem Sand, fanden sich, nicht anders als heute, Menschen ein, um von einer weiblichen Gottheit Hilfe, Schutz und Trost zu erflehen. Die Ausgrabungszone des antiken Tyndaris umfasst ein griechisches Theater, Wohnhäuser und ein kleines Museum.
Sizilien Nordküste entdecken

Wissenswertes zur Nordküste Siziliens

Die Nordküste ist reich an kleinen Buchten und weißen Sandstränden. Zu den berühmtesten und schönsten zählen die Strände des mondänen Badeortes Mondello bei Palermo, die Buchten am Capo Gallo und die am Capo d‘Orlando bei Messina. Während Mondello als sehr exklusiver Badeort gilt und am Strand jeder Komfort bereitsteht, sind viele andere Strände an der Nordküste naturbelassen und selbst zur Hochsaison nicht überfüllt. Alle Strände erreichen Reisende mit der Karte von ADAC Maps schnell und bequem.

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Reiseführer-Themen

Geschichte: Magna Graecia - griechische Einflüsse in Süditalien

Ab dem 8. Jh. v. Chr. gründeten griechische Kolonisten Städte in Süditalien und prägten die Region mit ihrer Kultur so sehr, dass man sie bald Großgriechenland, Magna Graecia, nannte. Die griechischen Kolonisten fanden an den Küsten Süditaliens bessere Lebensbedingungen vor als in ihrer Heimat. In Kalabrien und der Basi­li­kata gründeten sie Städte wie Rhe­gion (Reggio Calabria), Sybaris (Sibari), Kroton (Crotone), Krimisa (Cirò), Lokroi Epizephyrioi (Locri) und Metapontion (Metapont).  Jede Polis war unabhängig und die Bürgerschaft selbst­bestimmt. Die Städte waren durch eine Ummauerung gesichert, ihr Zen­trum bildete die Agora, der Versammlungsplatz. Dieser war umgeben von Ratsgebäuden, Theatern und Tempeln. Wohnhäuser, Werkstätten, Brennöfen und Brunnen gehörten ebenfalls zum Stadtbild, wie archäologische Ausgrabungen bezeugen.  Einer der Griechen, der seine Heimat verließ, war Pythagoras. Er zog um 530 v. Chr. von der Insel Samos nach Kroton und hatte bald Schüler und Anhänger in ganz Süd­italien. Die Pythagoräer waren von der zahlenbasierten harmonischen Ein­heit der Welt überzeugt, strebten nach Harmonie in Leben und Gesellschaft. Ihr Leitgedanke war der Einkang von Mensch, Tier und Natur. Pythagoräer aßen kein Fleisch, brachten keine Tieropfer dar, verzichteten auf jeden Luxus. Als sie sich nach dem Sieg über ­Sybaris 510 v. Chr. gegen die Demokratisierung stellten – sie waren Anhänger der aristokratischen Oli­garchie und glaubten an Eintracht und Frieden durch Stabilität – mussten sie Kroton verlassen und gingen nach Me­ta­pont. Die Magna Graecia wurde damals Keimzelle der Philosophie, die Pythagoräer beeinflussten große Denker wie Platon, Aristoteles und He­ro­dot.  Im Laufe der Zeit gerieten die Griechenstädte in Konflikt mit italischen Völkern, mit Bruttiern, Lukaniern und Samniten. Das Römische Reich bot seine Hilfe an und konnte, auf Kosten der reichsten und mächtigsten Kolonie Taras (heute Tarent in Apulien), im 3. Jh. v. Chr. seinen Einfluss im Süden ausbauen. Nach dem Pyrrhischen Krieg (280-275 v. Chr.) eroberten die Römer das gesamte Gebiet der Magna Graecia. In den Folgejahren wurden Bevölkerung und Verwaltung romanisiert, die griechische Sprache wurde von Latein verdrängt.  Ab dem 6. Jh. gewann die griechische Kultur allerdings erneut an Einfluss in Süditalien. Rossano in der Sila Greca entwickelte sich zum ­Zentrum griechischsprachiger, lose organisierter orthodoxer Mönche. Viele der Basilianer­ genannten Glaubensbrüder lebten in Klöstern, gehörten aber keinem Orden an. Neue Basilianerklöster entstanden sogar noch während der Normannenzeit. Im 13. Jh. begann der wirtschaft­liche Niedergang, und da keine ­Erholung einsetzte, gaben die Ba­si­lianer im 16. Jh. den griechischen Ritus auf und übernahmen die Ordensregeln der Benediktiner.  Ein Zeugnis dieser Kultur, die griechisch-kalabrische Sprache, einst weitverbreitet, beschränkt sich heute auf Dörfer im Aspromonte wie Bolvo, Roghudi und Gallicianò.
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Sizilianische Küche - arabisch, französisch und spanisch geprägt

Die sizilianische Küche hat Charakter und Temperament. Sie vereint das kulinarische Erbe all jener Völker, die einst hier Fuß fassten, und offenbart bis heute arabische, französische und spanische Einflüsse. Obendrein hat ­jeder sizilianische Ort seine Spe­zialitäten, und die schmecken dort, wo sie erfunden wurden, auch am ­allerbesten. Von Rosinen bis Thunfisch Deshalb sollte man ›pasta con le sarde‹ in Palermo kosten. Der Su­go aus Olivenöl, Zwiebeln, Tomaten, Rosinen, Pinienkernen, Sardinen und wildem Fenchel ist hocharomatisch. Aus Messina stammen Stockfisch-Salat (pescestocco in insalata), Bandnudeln mit Schwertfisch und Minze (linguine con spa­da e menta) oder Schwertfisch-Röllchen (involtini di pesce spada). In Catania ist die ›pasta alla norma‹ mit Auberginen, Basilikum und Ricotta, benannt nach der bekanntesten Oper von Vincenzo Bellini, eine kulinarische Hymne an den berühmtesten Sohn der Stadt. Eine Fisch-Spezialität ist Thunfisch mit geschmorten Zwiebeln (tonno con la cipollata). In Trapani versteht man sich auf arabisches Couscous und serviert Nudeln mit Thunfischrogen (pasta uova di tonno).  Wein und Marzipan Aus Sizilien, dem größten Weinanbaugebiet Italiens, kommen exzellente Tropfen. Einen süffigen Bianco liefert z.B. die Tenuta Rapitalà. Die Kellerei Donnafugata bietet Weißweine wie Chiarandà oder Vigna di Gabri und Rotweine wie Etna Rosso und Tancredi. Von Rega­leali kommen Spitzenweine wie Nozze d’Oro und Rosso del Conte.  Liebhaber von Süßem finden ein Paradies vor. Man probiere Cannoli, mit süßem Ricotta gefüllte Teigröllchen, das Mandelgebäck Pasta di Mandorla oder Cassata, die berühmte cremige Schichttorte mit kandierten Früchten. Zum Schluss gönne man sich ­einen ausgesprochen sizilianischen Digestif: ein Gläschen Averna. Der nach uralten Rezepten gemixte Kräuterbitter verkörpert mit seinen Aromen die Seele Siziliens. Wie das Land schmeckt auch er: bitter und süß.
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Häufig gestellte Fragen

Eineinhalb Stunden mit dem Auto von Palermo entfernt liegen die Salinen von Trapani. Hier können Kinder eindrucksvoll erfahren und hautnah erleben, wie aus dem Meer Salz gewonnen wird. Ein Museum, Salzfelder und Windmühlen sind in dieser einzigartigen Landschaft zu bewundern.

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