Sizilien Nordküste
Highlights & Sehenswertes
Unterkunft
Aktivitäten
Architektur & Denkmal
Veranstaltungen
Gastronomie
Gesundheit & Wellness
Landschaft & Natur
Museen & Ausstellungen
Service
ADAC vor Ort
Ladestation
Tour
Stadtbild & Ortsbild & Ensemble
Tipp der ADAC Redaktion
An der Piazza Verdi steht das Opernhaus Teatro Massimo, ein feierlicher Bau des Historismus mit korinthischem Säulenportikus und elliptischer Kuppel. Bei seiner Eröffnung 1897 war es die größte und bedeutendste Bühne Italiens nach der Mailänder Scala. Heute werden hier die Klassiker des internationalen Musiktheaters und Balletts modern inszeniert.
Tipp der ADAC Redaktion
Der klassizistische Umbau verlieh der Kathedrale von Palermo (1185) im 18. Jh. ihr kühles Innenleben, doch der Chor bewahrt noch den Charme arabisch-normannischer Architektur. Seine trutzigen Bauglieder sind farbig gemustert wie orientalische Teppiche. Im Inneren, links vom Eingang, fand der charismatische Stauferkaiser Friedrich II. seine letzte Ruhestätte. In den anderen Porphyrsarkophagen sind sein Vater, Kaiser Heinrich VI., seine Mutter Konstanze und sein Großvater, der Normannenkönig Roger II., bestattet. Die Schatzkammer birgt das Kamelaukion der Konstanze von Aragón, der Frau Kaiser Friedrichs II. Die Kopfbedeckung, bestehend aus edelsteinbesetzter Haube und langen Ohrgehängen, ist byzantinischen Kaiserkronen nachempfunden.
Tipp der ADAC Redaktion
Der 1789 eröffnete Botanische Garten südöstlich der Altstadt ist mit seinen prachtvollen Pflanzen und Gewächshäusern, seinen Steinmauern, Statuen, Wasserstellen und verschlungenen Wegen ein magischer Ort. Hier gedeihen Riesenbambus, Palmen, Farne, Oleander, Hibiskus und Tamarisken. Gewaltige großblättrige Feigenbäume schicken zahllose Luftwurzeln auf die Erde hinunter, und die mit Stacheln versehenen Florettseidenbäume stehen wie eine Parade dickbauchiger Flaschen Spalier.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Phönizier gründeten auf dem kleinen Hügel am Ende des Cassaro im 8. Jh. v. Chr. eine erste Siedlung. Mauerreste aus phönizischer und römischer Zeit, die bei Ausgrabungen unterhalb der Palastanlage zum Vorschein kamen, sind öffentlich zugänglich. Im 9. Jh. errichteten die arabischen Emire an diesem Ort ein Schloss, Al Kasr, das die Normannen zwei Jahrhunderte später zum Königspalast ausbauten. Seit 1947 tagt im Palazzo dei Normanni das Parlament der autonomen Region Sizilien. Einem Schatzkästchen gleicht die Cappella Palatina (1140), die Hofkapelle Rogers II. mit ihren goldgrundigen, kostbar funkelnden Mosaiken. Orientalisches Flair steuert die reich ornamentierte Stalaktitendecke bei. Im Kuppelmosaik gruppieren sich acht Engel um den Christus Pantokrator, der noch einmal in der Chorapsis erscheint. Um die rechte Seitenapsis sieht man Szenen aus dem Leben Christi, besonders schön ist die ›Geburt‹. Die Mosaiken des Langhauses schildern Episoden des Alten Testaments. Vom Königsthron an der Westwand blickt Roger II. dem Christus Pantokrator im Chor direkt in die Augen – Weltenherrscher unter sich.
Tipp der ADAC Redaktion
In der 300 qm großen Gruftanlage des Kapuzinerklosters von Palermo warten rund 2000 gut erhalten Leichname aus dem 17. bis 19. Jh. auf das Jüngste Gericht. Das macht sie zur größten und außergewöhnlichsten Sammlung von Mumien der Welt. Von 1599 bis 1670 diente die Gruftanlage als Grabstätte der Mönche des Klosters, bis auch die Oberschicht Palermos hier beigesetzt werden wollte. In den Korridoren der Gruft sind - nach Beruf, Geschlecht und sozialem Status getrennt - Männer, Frauen und Kinder zu sehen, aufrecht, liegend oder hängend, angetan mit Gewändern und versehen mit Schildern, die Name und Todesdatum festhalten.
Tipp der ADAC Redaktion
Rund 15 km östlich von Palermo wartet die Kleinstadt Bagheria mit einer besonderen Attraktion auf, der Villa Palagonia. Den 1715 errichteten Barockpalast schmücken 62 groteske Steinfiguren, die vom eigenwilligen Geschmack Francesco Ferdinando II. Gravina, Fürst von Palagonien, zeugen. Für Goethe, der die Villa auf seiner Italienischen Reise 1787 besuchte, waren die Zwerge und Monster nichts als eine »palagonische Raserei«.
Tipp der ADAC Redaktion
Umgeben von einem idyllischen Garten erheben sich fünf rote Kuppeln über einem kubischen Baukörper. Roger II. ließ San Giovanni degli Eremiti 1132 im arabisch-normannischen Stil errichten. Der Kreuzgang mit seinen Zwillingssäulen und Spitzbögen birgt einen Brunnen, Symbol für das Paradies.
Tipp der ADAC Redaktion
Liebenswerte Einblicke in die Geschichte der Opera dei Pupi, des sizilianischen Marionettentheaters, bietet das Museo Internazionale delle Marionette Antonio Pasqualino mit farbenfrohen Bühnenbildern und schön kostümierten Puppen. Hauptrollen spielen tapfere Ritter wie Orlando und Rinaldo, die gegen die Sarazenen kämpfen. Eindrucksvoll ist auch die Sammlung von Puppen aus asiatischen Ländern wie Indonesien,Myanmar, China, Indien und Thailand.
Tipp der ADAC Redaktion
Steinerne Zeugen des orientalischen Erbes von Palermo sind die drei roten halbkugelförmigen Kuppeln der Chiesa di San Cataldo. Die drei Schiffe des Innenraums sind durch Rundbögen markiert, die jeweils auf mit korinthischen Kapitellen verzierten Säulen ruhen. Im Jahr 1160 als Privatkirche für Maio von Bari vollendet, ist sie heute Eigentum des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, deren Symbol die Tür sowie die Fenster der Mittelapsis ziert.
Tipp der ADAC Redaktion
In dem ehemaligen Kloster SantAnna mitten in der Altstadt Palermos residiert die Galleria dArte Moderna. Das Museum zeigt über 200 Werke sizilianischer Maler und Bildhauer des 19. und 20. Jh. Die Gemälde illustrieren auch die Entwicklung des sizilianischen Lebens und der Kultur der Insel. Im Erdgeschoss zum Beispiel feiern und mystifizieren Bilder den italienischen Freiheitshelden Garibaldi.
Tipp der ADAC Redaktion
Den Gebetssaal einer Franziskaner-Bruderschaft schmückte der sizilianische Bildhauer Giacomo Serpotta 1699–1706 mit Ornamenten, Figuren und Putten. Dazwischen öffnen sich tiefe Rahmen, in denen bis zur Exaltiertheit erregte Figuren Geschichten der hll. Franziskus und Lorenz in Szene setzen. Die beiden tauchen auch in Caravaggios Altarbild ›Geburt Christi‹ von 1600 auf. Das Meisterwerk wurde 1969 gestohlen, 2015 trat eine Nachbildung an seine Stelle.
Tipp der ADAC Redaktion
Hauptsehenswürdigkeit von Cefalu ist mit Sicherheit die mit Goldmosaiken ausgestattete Kathedrale aus der Normannenzeit (Baubeginn 1131), die in der Apsis die wohl schönste in byzantinischer Tradition geschaffene Darstellung Christi als Allherrscher (Deus Pantokrator) zeigt. Unendlich berührend die Inschrift über dem Bogen der überlebensgroßen Halbfigur: »Mensch geworden ich, der Schöpfer des Menschen und Erlöser des von mir geschaffenen Menschen, urteile ich als Fleischgewordener über das Fleisch und als Gott über die Herzen.«
Tipp der ADAC Redaktion
Goethe bezeichnete den aussichtsreichen Monte Pellegrino (609 m) im Norden Palermos als schönstes Vorgebirge der Welt. Das Santuario di Santa Rosalia birgt eine Grotte, in der die Schutzpatronin Santa Rosalia im 12. Jh. als Einsiedlerin lebte. Zum Fest der Heiligen im Juli steigen Palermitaner über den Pilgerpfad hinauf, um die wie im Schlaf versunkene Figur der Rosalia im gläsernen Sarg zu verehren.
Tipp der ADAC Redaktion
Das pompöse Theater Politeama Garibaldi (1874) dient heute als Konzertsaal des Orchestra Sinfonica Siciliana. Über dem Portal sorgt eine temperamentvolle bronzene Quadriga für Aufsehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Palazzo Abatellis zeigt die Galleria Regionale hochkarätige Kunst des 13.–18. Jh. Das Fresko ›Triumph des Todes‹ (15. Jh.) eines unbekannten Meisters schildert dramatisch, wie der Tod die Menschen mitten aus dem Leben reißt. Antonello da Messina schuf die herzergreifende ›Verkündigung‹ (1474) sowie innige Porträts der Kirchenväter Augustinus, Gregor und Hieronymus von 1473. Barocken Pathos verbreiten Anthonis van Dycks ›Maria mit Kind‹ und ›Hl. Rosalia‹. Eine feine Aura hat die Büste der ›Eleonora von Aragon‹ (um 1471) von Francesco Laurana.
Tipp der ADAC Redaktion
Nicht versäumen sollte man einen Besuch des kleinen, feinen Museums »Mandralisca«, nur einen Steinwurf vom Domplatz entfernt. Die Räume eines begnadeten Privatsammlers offenbaren nicht nur den Lebensstil sizilianischer Gelehrter um die Wende zum 20. Jh. In ihnen lässt sich auch eines der großartigsten Werke von Antonello da Messina bewundern. »Bildnis eines Unbekannten« heißt das Portrait einer männlichen Mona Lisa, das Siziliens wichtigster Maler der frühen Renaissance mit einem geheimnisvollen Lächeln versehen hat (1465). Weiteres Glanzstück ist eine griechische Vase aus dem 4. Jh. v. Chr. Sie zeigt karikaturhaft einen Tunfischverkäufer und einen armen Kunden, der sich nicht mehr als eine Scheibe vom (minderwertigen) Schwanzstück eines Tunfisches leisten kann und verzweifelt um den Preis feilscht.
Tipp der ADAC Redaktion
1 km nordöstlich von Scopello beginnt der 7 km lange Küstenweg durch die »Riserva Naturale Orientata dello Zingaro« (Eintritt). Den Nordeingang findet man 12 km südöstlich von San Vito lo Capo. Das Naturreservat entstand durch eine Volksinitiative. Es schützt 1650 ha urtümliche Landschaft, die vor allem im Frühling mit ihren Ginsterbüschen, Narzissen und unzähligen Wildkräutern in einer wahren Duft- und Farborgie explodiert. Auch zum Baden ist der Zingaro ein guter Tipp. Die kleinen Buchten sind frei von Liegestühlen und Sonnenschirmen, werden aber regelmäßig gesäubert.
Tipp der ADAC Redaktion
Seiner malerischen Bucht mit 2 km langem Sandstrand verdankt das Fischerstädtchen Mondello zu Füßen des Monte Pellegrino den Aufstieg zum Badeort um 1900. Die Eleganz der Belle Époque repräsentieren Villen im Grünen und die auf Stelzen im Wasser stehende Jugendstil-Badeanstalt Stabilimento Balneare Charleston von 1912.
Tipp der ADAC Redaktion
Wo im Altertum der Hafen von Segesta lag, errichteten die Aragonesen im 14. Jh. eine mächtige Burg. Seither nennt sich das Städtchen Kastell am Meer und erfreut als Ferienort mit langen, goldfarbenen Sandstränden an glasklarem Wasser. 1 km nordöstlich von Scopello beginnt der 7 km lange Küstenweg durch die Riserva Naturale Orientata dello Zingaro, ein Naturschutzgebiet mit Buchten inmitten von Ginster, Narzissen und Kräutern.
Tipp der ADAC Redaktion
Eine allmächtige Baumafia hatte den ehemaligen Landsitz von Palermos Adel buchstäblich zubetoniert und in eine triste Hochburg von Korruption und Kriminalität verwandelt. Doch die Aufbruchsstimmung der neunziger Jahre des 20. Jh. erreichte auch Bagheria. Es präsentiert sich heute als ein schmuckes Städtchen, das seine Barockpaläste endlich wieder zu schätzen weiß.
Tipp der ADAC Redaktion
Die 1814 gegründete Antikensammlung im früheren Kloster Olivella präsentiert Metopen der Tempel von Selinunt mit Szenen aus der griechischen Mythologie. Vom Herakles-Tempel (Tempel C, 6. Jh.) stammen Reliefplatten von Apollon und Artemis auf dem Sonnenwagen oder Perseus, der die Gorgo Medusa enthauptet. Während diese Darstellungen in ihrer Frontalität und Strenge der Archaik angehören, zeigen die Metopen des Hera-Tempels (Tempel E, 5. Jh.) Stileigenschaften der Klassik: schöne Körper, dramatisch gestaltete Szenen und dreidimensionale Bildräume. Man sieht Herakles im Kampf mit einer Amazone, die Hochzeit von Zeus und Hera, Artemis, die Akteion in einen Hirsch verwandelt, und Athena, die den Giganten Enkelados tötet.
Tipp der ADAC Redaktion
Nur wenige Schritte von den Quattro Canti entfernt öffnet sich die kleine Piazza Bellini. Auf der Südseite führt eine Treppe hinauf auf eine hohe Terrasse, auf der sich zwei Kirchen aus der Normannenzeit direkt gegenüberstehen. Die byzantinische Kirche La Martorana (1143), auch Santa Maria dellAmmiraglio, gehörte zum Benediktinerkloster der Eloisia Martorana. Im Inneren sieht man beim Eingang zwei Widmungsmosaike. Links liegt der Kirchenstifter Georg von Antiochien der Gottesmutter zu Füßen, rechts wird Normannenkönig Roger II. von Christus gekrönt. In der zentralen Kuppel thront Christus Pantokrator, der Weltenherrscher. Die vier Erzengel huldigen ihm mit verhüllten Händen. Die drei grazilen Kuppeln von San Cataldo (um 1154) scheinen über dem kubischen Baukörper mit Zinnenkranz zu schweben. Zum orientalischen Gepräge passen auch die spitzbogigen Fenster mit ihren geometrischen Mustern.
Tipp der ADAC Redaktion
Wo sich im Dorf Tindari die Wallfahrtskirche Santuario della Madonna Nera erhebt, stand in der Antike ein Tempel zu Ehren der Göttin Athena. Hoch über dem ›Mare secco‹, einer seltsamen Dünenformation aus goldfarbenem Sand, fanden sich, nicht anders als heute, Menschen ein, um von einer weiblichen Gottheit Hilfe, Schutz und Trost zu erflehen. Die Ausgrabungszone des antiken Tyndaris umfasst ein griechisches Theater, Wohnhäuser und ein kleines Museum.