Kalabrien
Highlights & Sehenswertes
Wissenswertes zu Kalabrien
Am Tyrrhenischen Meer reihen sich malerische Buchten und lange Sandstrände aneinander. Besonders beliebt ist die Jasminküste bei Tropea, das aufgrund seines eleganten Erscheinungsbildes als Positano des Südens gerühmt wird. Am Ionischen Meer im Süden locken kinderfreundliche lange Sandstrände wie die Spiaggia Steccato di Cutro bei Crotone.
Wer bei Pizzo an Pizza denkt, liegt falsch. Das schöne Bergdorf bei Tropea rühmt sich der Erfindung der Eisspezialität Tartufo, die an jeder Ecke angeboten wird und überall köstlich schmeckt. Frische Meeresfrüchte und Stockfisch schmecken in idyllischen Fischerdörfern wie Chianalea doppelt so gut.
Einige der schönsten Kirchen der Region sind nicht leicht auf der Kalabrien-Karte zu finden. Die byzantinische Wallfahrtskirche Cattolica versteckt sich am Rande des Bergdorfs Stilo, während die Höhlenkirche Piedigrotta bei Pizzo in einem Felsen angelegt wurde. Weithin sichtbar thront dagegen die prächtige Kirche Santa Maria auf einem Felsen über Tropea.
In den Badeorten gibt es zahlreiche Spielplätze und familienfreundliche Angebote vom Tretbootfahren bis zum Minigolf. Der Wasserpark Odissea 2000 bei Rossano sorgt für Abkühlung, während mittelalterliche Burgen wie das Castello Aragonese am Capo Rizzuto die kindliche Fantasie in Fahrt bringen.
Von Milazzo fahren täglich Fähren auf die vulkanische Inselgruppe vor der Küste Kalabriens. Vulcano – nomen est omen – empfängt seine Gäste mit intensivem Schwefelgeruch. Das Schlammbad in der Terme di Vulcano soll verjüngend wirken. Auf Stromboli ist ein geführter Aufstieg zum Kraterrand des aktiven Vulkans möglich.
Beliebte Ziele in Kalabrien
Orte und Regionen in der Umgebung
Reiseführer-Themen

Geschichte: Magna Graecia - griechische Einflüsse in Süditalien
Ab dem 8. Jh. v. Chr. gründeten griechische Kolonisten Städte in Süditalien und prägten die Region mit ihrer Kultur so sehr, dass man sie bald Großgriechenland, Magna Graecia, nannte. Die griechischen Kolonisten fanden an den Küsten Süditaliens bessere Lebensbedingungen vor als in ihrer Heimat. In Kalabrien und der Basilikata gründeten sie Städte wie Rhegion (Reggio Calabria), Sybaris (Sibari), Kroton (Crotone), Krimisa (Cirò), Lokroi Epizephyrioi (Locri) und Metapontion (Metapont). Jede Polis war unabhängig und die Bürgerschaft selbstbestimmt. Die Städte waren durch eine Ummauerung gesichert, ihr Zentrum bildete die Agora, der Versammlungsplatz. Dieser war umgeben von Ratsgebäuden, Theatern und Tempeln. Wohnhäuser, Werkstätten, Brennöfen und Brunnen gehörten ebenfalls zum Stadtbild, wie archäologische Ausgrabungen bezeugen. Einer der Griechen, der seine Heimat verließ, war Pythagoras. Er zog um 530 v. Chr. von der Insel Samos nach Kroton und hatte bald Schüler und Anhänger in ganz Süditalien. Die Pythagoräer waren von der zahlenbasierten harmonischen Einheit der Welt überzeugt, strebten nach Harmonie in Leben und Gesellschaft. Ihr Leitgedanke war der Einkang von Mensch, Tier und Natur. Pythagoräer aßen kein Fleisch, brachten keine Tieropfer dar, verzichteten auf jeden Luxus. Als sie sich nach dem Sieg über Sybaris 510 v. Chr. gegen die Demokratisierung stellten – sie waren Anhänger der aristokratischen Oligarchie und glaubten an Eintracht und Frieden durch Stabilität – mussten sie Kroton verlassen und gingen nach Metapont. Die Magna Graecia wurde damals Keimzelle der Philosophie, die Pythagoräer beeinflussten große Denker wie Platon, Aristoteles und Herodot. Im Laufe der Zeit gerieten die Griechenstädte in Konflikt mit italischen Völkern, mit Bruttiern, Lukaniern und Samniten. Das Römische Reich bot seine Hilfe an und konnte, auf Kosten der reichsten und mächtigsten Kolonie Taras (heute Tarent in Apulien), im 3. Jh. v. Chr. seinen Einfluss im Süden ausbauen. Nach dem Pyrrhischen Krieg (280-275 v. Chr.) eroberten die Römer das gesamte Gebiet der Magna Graecia. In den Folgejahren wurden Bevölkerung und Verwaltung romanisiert, die griechische Sprache wurde von Latein verdrängt. Ab dem 6. Jh. gewann die griechische Kultur allerdings erneut an Einfluss in Süditalien. Rossano in der Sila Greca entwickelte sich zum Zentrum griechischsprachiger, lose organisierter orthodoxer Mönche. Viele der Basilianer genannten Glaubensbrüder lebten in Klöstern, gehörten aber keinem Orden an. Neue Basilianerklöster entstanden sogar noch während der Normannenzeit. Im 13. Jh. begann der wirtschaftliche Niedergang, und da keine Erholung einsetzte, gaben die Basilianer im 16. Jh. den griechischen Ritus auf und übernahmen die Ordensregeln der Benediktiner. Ein Zeugnis dieser Kultur, die griechisch-kalabrische Sprache, einst weitverbreitet, beschränkt sich heute auf Dörfer im Aspromonte wie Bolvo, Roghudi und Gallicianò.Mehr faszinierende Erlebnisse in Kalabrien
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Häufig gestellte Fragen
Die Anreise nach Kalabrien mit dem Auto dauert von Hamburg aus etwa 20 Stunden (ohne Pause). Hier ist vermutlich auch der Weg das Ziel. Schneller geht es mit dem Flugzeug nach Lamezia Terme.
Die beste Zeit für einen Badeurlaub sind die Sommermonate zwischen Juni und September. Wer hingegen wandern möchte, weicht besser auf das kühlere Frühjahr oder den Herbst aus.
Kalabrien ist nicht gefährlicher als andere Regionen Italiens. Allerdings sollten Urlauberinnen und Urlauber darauf verzichten, Einheimische nach der Mafia zu fragen.
Die kürzeste Fährverbindung zwischen Villa San Giovanni und Messina dauert 20 Minuten. Die Fähre zwischen Reggio Calabria und Messina benötigt 30 Minuten.
Es gibt zahlreiche Campingplätze direkt am Tyrrhenischen und Ionischen Meer. Sie sind auf einer speziellen Kalabrien-Karte für Camper eingezeichnet und online bei Maps zu finden.