Via da Li Curt 2
Poschiavo, Graubünden, Schweiz
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ADAC vor Ort
Tipp der ADAC Redaktion
Ein Bahnerlebnis der besonderen Art ist die gut vierstündige Fahrt mit dem Bernina Express von Chur nach Tirano. Zunächst geht es durch das Domleschg mit seinen Obstgärten und Burgen, dann vorbei an Thusis, über die Solis-Brücke und den Landwasser-Viadukt. Höhepunkt ist die Strecke zwischen Bergün und Preda, wo innerhalb von 20 Minuten sieben Tunnel, zwei Galerien und neun Viadukte passiert werden. Nach dem knapp 6 km langen Albula-Tunnel öffnet sich dann das sonnige Oberengadin. Vorbei an der Gletscherwelt der Berninagruppe klettert der Zug kaum merklich zum Berninapass hoch. Dort ist nicht nur der höchste Punkt des Netzes der Rhätischen Bahn erreicht, sondern zugleich der höchste offene Alpenübergang einer Bahnlinie. Von 2253 m Höhe windet die Bahn sich dann aus der Kargheit des Hochgebirges hinab ins Puschlav. Dann geht es weiter abwärts, über den Kreisviadukt von Brusio, bis schließlich der tiefste Punkt im Netz der Rhätischen Bahn erreicht ist: das bereits in Italien gelegene Tirano. Um Ostern ist dieser Tagesausflug besonders schön, wenn auf dem Berninapass noch tiefster Winter herrscht, im Puschlav aber schon der Frühling mit seiner Blütenpracht Einzug gehalten hat.
Tipp der ADAC Redaktion
Jenseits des Bernina-Passes gibt das abgeschiedene Valposchiavo (Puschlav) schon einen kleinen Vorgeschmack auf Italien. Denn hier gehört man zwar seit 1803 zur Eidgenossenschaft, doch die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen blieben lange Zeit auf das benachbarte italienische Veltlin ausgerichtet. Das Tal ist ab St. Moritz oder Pontresina mit dem Bernina-Express zu erreichen, der hier von den Gletschern hinab durch die Weinberge fährt: eine der schönsten Schweizer Bahnstrecken. Auch der Hauptort Poschiavo hat italienisches Flair. Die Cafés auf der Piazza blicken direkt auf den romanischen Turm der Casa Torre und ein harmonisches Ensemble neoklassischer Fassaden. Hier lässt sich ein sonniger Nachmittag herrlich vertrödeln. Ein Bummel durch das Spaniolenviertel zeigt einen weiteren mediterranen Aspekt: herrschaftliche Villen mit maurisch-spanischen Fassaden und gepflegten Gärten. Sie wurden im 19. Jh. von emigrierten Graubündener Zuckerbäckern erbaut, die in Spanien zu Reichtum gekommen waren und nach ihrer Rückkehr in die Heimat einen komfortablen Lebensabend verbrachten Das Museo Casa Console präsentiert Gemälde des 19. Jh.