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Anacapri

Anacapri
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In Capris kleiner Schwester ließ sich der schwedische Arzt und Schriftsteller Axel Munthe (1857-1949) die scheinbar zwischen Himmel und Meer schwebende Villa San Michele bauen. Der Majolika-Fußboden in der Barockkirche San Michele zeigt, wie Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben werden. Ein Sessellift aber bringt Capri-Besucher auf den Monte Solaro (589 m) und damit dem Himmel ein Stückchen näher.

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Bauwerke

Villa San Michele

Anacapri
Der schwedische Arzt und Autor Axel Munthe (1857-1949) ließ in Anacapri dieses zwischen Himmel und Meer schwebende Traumhaus mit weitem Blick über das Meer errichten. Der Garten gilt als einer der schönsten Italiens. Munthes Buch von San Michele brachte ihm Weltruhm und Reichtum als Schriftsteller. In der Villa ist seine Kunstsammlung untergebracht, die v.a. römische, etruskische und ägyptische Exponate umfasst, darunter eine 3200 Jahre alte Sphinx.
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Landschaft

Monte Solaro

Anacapri
Der Monte Solaro ist mit 589 m über dem Meer der höchste Punkt der Insel Capri. Von dem Ort Anacapri führt ein Sessellift hinauf. Von oben genießt man einen wundervollen Panoramablick auf den Golf von Neapel mit dem Vesuv im Hintergrund, auf den Golf von Salerno und die Insel Ischia. Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, kann von der Talstation des Lifts in 30 Minuten zum Belvedere di Migliara hinaufsteigen. Von dort aus sieht man die Klippen 300 m in die Tiefe stürzen und hat den Leuchtturm von Punta Carena am Südwestkap von Capri im Blick.
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Bauwerke

Villa San Michele Anacapri

Anacapri
Die barocke Chiesa San Michele in Anacapri, ein kleiner Zentralbau, wartet mit einer Besonderheit auf: einem Majolika-Fußboden, der den gesamten Innenraum bedeckt. Der 1761 von Leonardo Chiaiese geschaffene Boden zeigt den dramatischen Auszug von Adam und Eva aus dem Paradies, das als fruchtbare Landschaft mit einer reichen Tierwelt dargestellt ist. Den besten Blick auf die Szenerie hat man von der Empore aus.
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Landschaft

Blaue Grotte

Capri (Insel)
Wie zur Rushhour in einer Großstadt stauen sich die Boote vor der Grotta Azzurra, der 1826 vom deutschen Maler August Kopisch entdeckten Meereshöhle. Unter dem Wasserspiegel strahlt Sonnenlicht herein und taucht die Grotte in ein leuchtendes Blau, während Gegenstände am Meeresgrund wie pures Silber schimmern (idealer Lichteinfall 11-13 Uhr). Ein Besuch ist kostspielig und nur bei ruhiger See möglich.
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Museen

Villa Jovis

Capri (Insel)
Ein etwa einstündiger Spaziergang führt vom Zentrum der Ortschaft Capri zu den in luftiger Höhe thronenden Ruinen der Villa Jovis. So heißen die Reste des Palastes von Tiberius, der einige Jahre auf Capri residierte. Gänsehaut garantiert ein Blick vom Belvedere del Salto di Tiberio, einem knapp 300 m steil zum Meer abfallenden Felsvorsprung: Von hier aus hat der berüchtigte römische Kaiser angeblich seine Feinde in den Tod stürzen lassen.
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Landschaft

Capri

Capri (Insel)
Vor allem den Glücklichen, die einige Tage auf Capri verweilen, offenbart sich die ganze weltläufige Magie der 10 qkm kleinen Insel. Per Standseilbahn geht es vom Hafen Marina Grande hinauf zum Hauptort Capri mit der salonartigen Piazzetta. Das Kloster Certosa di San Giacomo aus dem 14. Jh. besticht mit Fresken der Giotto-Schule. Von der Terrasse des Parco Augusto blickt man auf die Steilküste und die Via Krupp, die in atemberaubend kühnen Kehren zur Marina Piccola mit ihren hübschen Strandbädern führt.
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Bauwerke

Certosa di San Giacomo

Capri (Insel)
Die Certosa di San Giacomo, ein Kloster aus dem 14. Jh. mit zwei Kreuzgängen, besticht mit schönen Fresken der Giotto-Schule in der Kirche und einem Museum mit Monumentalgemälden des deutschen Malers der Spätromantik Karl Diefenbach.
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Landschaft

Arco Naturale

Capri (Insel)
Von Capri aus ist eine zweistündige Wanderung möglich, die als erstes Zwischenziel den Arco Naturale hat, einen Felsbogen, der stolze 50 m aus dem Meer ragt. Dann gilt es, 160 Stufen hinunter zur Grotta di Matromania (auch Grotta di Matermania) zu steigen, einer bereits im Altertum zu kultischen Zwecken genutzten Höhle. Fantastische Ausblicke auf die von Macchia überwachsene Steilküste bietet der Weg zurück nach Capri an der Flanke des Monte Tuoro. Blickfang ist die rote Villa des Schriftstellers Curzio Malaparte (1898-1957). Vom Belvedere di Tragara schließlich schaut manauf die berühmten Felstürme, die Faraglioni, die vor der Südostküste Capris aufragen
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Landschaft

Faraglioni

Capri
Der Belvedere di Tragara schaut auf Capris Wahrzeichen: Die Faraglioni, vier bis zu 109 m hohe Felsen, die wie Finger aus dem Wasser ragen. Der mittlere Faraglione ist unten ausgehöhlt. Den 60 m langen Tunnel kann man mit dem Boot durchfahren.
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Bauwerke

Santo Stefano

Capri (Insel)
Kunstfreunde flüchten aus den überlaufenen Straßen der Stadt in die Ruhe der maurisch anmutenden Kirche Santo Stefano aus dem 17. Jh. . Im Inneren ist die Cappella del Crocifisso von besonderem Interesse: Die Kapelle beherbergt die Gräber der Arcucci sowie das Grab Mutter Serafinas, der Dienerin Gottes. Der Boden des Hauptaltars aus vielfarbigem Marmor stammt der aus der Villa Jovis.
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Ortsbild

Marina Piccola

Capri
Die Marina Piccola liegt gegenüber der Marina Grande an der Südseite der Insel. Der kleine Hafen ist zu Fuß über die Stufen der Via Mulo oder mit Bus zu erreichen. Hier dümpeln die Luxusjachten in der Sonne. Um den Hafen herum finden sich noble Badeanstalten und ein paar frei zugängliche Strandabschnitte, an denen sich die Sonnenanbeter tummeln.
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Apulien im Mittelalter: König, Kaiser, Kreuzritter

Eine weitreichende Bedeutung für die Entwicklung Apuliens gewinnen im 11. Jh. die Normannen, die das Land nach und nach von den Byzantinern erobern. Die letzten Byzantiner vertreibt 1071 Robert Guis­card (1015–1084) aus Bari und Brindisi. Bereits 1059 hatte er als Herzog von Apulien, Kalabrien und Sizilien mit Hilfe des Papstes die einzelnen normannischen Fürs­tentümer und Grafschaften der Region vereint. In der Folgezeit floriert der Handel mit dem Orient, und die Bevölkerung wächst. 1095 ruft der Papst zum ers­ten Kreuzzug gegen die Muslime im Heiligen Land auf und rechnet nun seinerseits mit Unterstützung durch die Normannen. Da die ­Teilnahme einer Pilgerfahrt gleichkommt, Ablass aller Sünden inklusive, schließen sich Kreuzritter aus ganz Europa an. Die apulischen Hafenstädte Bari, Barletta, Brindisi und Otranto profitieren bald auch von der Einschiffung und Landung der Kreuzritter, die Aus­rüstung sowie Unterkunft und Verpflegung benötigen.  Friedrich II. Unter Roger II. werden Apulien und Sizilien 1130 zum Königreich von Sizilien vereint. Als 1189 die männlichen Normannen aussterben, geht die Krone an Rogers II. Tochter Konstanze. Ihr Sohn, Friedrich II. (1194–1250), den seine Zeitgenossen als ›Stupor Mundi‹, das Staunen der Welt, bewundern, folgt 1198 als König von Sizilien. Er versetzt die Welt tatsächlich in Staunen: 1215 sichert er sich auch den deutschen Thron, 1220 krönt ihn der Papst zum Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Als er 1222 seine Residenz von Palermo nach Foggia in Apulien verlegt, löst er einen wahren Bauboom aus. Ein Netz von Kastellen überzieht bald das Land, darunter das ›Krone Apuliens‹ genannte Castel del Monte südlich von Andria.  Kunst statt Kreuzzug Friedrich II. organisiert Verwaltung und Gesetzgebung neu, fördert Künste, Wissenschaften sowie den Austausch der Kulturen. Als er wegen all dieser Aufgaben nicht wie versprochen zum Kreuzzug aufbricht, kennt der Papst kein Pardon und exkommuniziert ihn im Jahr 1227.  Während Kaiser Friedrich II. daraufhin 1228/29 seine Mission im Heiligen Land erfüllt und mit kleiner Truppe nach Jerusalem zieht, fallen unterdessen päpstliche Truppen in Süd­italien ein. Erst 1230 schließt Kaiser Friedrich II. Frieden mit Papst Gregor IX. – bis zum nächsten Konflikt 1239. Neue Kriege leiten den ­Niedergang Apuliens ein, der beim Tod Friedrichs II. 1250 im apulischen Lucera bereits fortgeschritten ist.
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Geschichte: Magna Graecia - griechische Einflüsse in Süditalien

Ab dem 8. Jh. v. Chr. gründeten griechische Kolonisten Städte in Süditalien und prägten die Region mit ihrer Kultur so sehr, dass man sie bald Großgriechenland, Magna Graecia, nannte. Die griechischen Kolonisten fanden an den Küsten Süditaliens bessere Lebensbedingungen vor als in ihrer Heimat. In Kalabrien und der Basi­li­kata gründeten sie Städte wie Rhe­gion (Reggio Calabria), Sybaris (Sibari), Kroton (Crotone), Krimisa (Cirò), Lokroi Epizephyrioi (Locri) und Metapontion (Metapont).  Jede Polis war unabhängig und die Bürgerschaft selbst­bestimmt. Die Städte waren durch eine Ummauerung gesichert, ihr Zen­trum bildete die Agora, der Versammlungsplatz. Dieser war umgeben von Ratsgebäuden, Theatern und Tempeln. Wohnhäuser, Werkstätten, Brennöfen und Brunnen gehörten ebenfalls zum Stadtbild, wie archäologische Ausgrabungen bezeugen.  Einer der Griechen, der seine Heimat verließ, war Pythagoras. Er zog um 530 v. Chr. von der Insel Samos nach Kroton und hatte bald Schüler und Anhänger in ganz Süd­italien. Die Pythagoräer waren von der zahlenbasierten harmonischen Ein­heit der Welt überzeugt, strebten nach Harmonie in Leben und Gesellschaft. Ihr Leitgedanke war der Einkang von Mensch, Tier und Natur. Pythagoräer aßen kein Fleisch, brachten keine Tieropfer dar, verzichteten auf jeden Luxus. Als sie sich nach dem Sieg über ­Sybaris 510 v. Chr. gegen die Demokratisierung stellten – sie waren Anhänger der aristokratischen Oli­garchie und glaubten an Eintracht und Frieden durch Stabilität – mussten sie Kroton verlassen und gingen nach Me­ta­pont. Die Magna Graecia wurde damals Keimzelle der Philosophie, die Pythagoräer beeinflussten große Denker wie Platon, Aristoteles und He­ro­dot.  Im Laufe der Zeit gerieten die Griechenstädte in Konflikt mit italischen Völkern, mit Bruttiern, Lukaniern und Samniten. Das Römische Reich bot seine Hilfe an und konnte, auf Kosten der reichsten und mächtigsten Kolonie Taras (heute Tarent in Apulien), im 3. Jh. v. Chr. seinen Einfluss im Süden ausbauen. Nach dem Pyrrhischen Krieg (280-275 v. Chr.) eroberten die Römer das gesamte Gebiet der Magna Graecia. In den Folgejahren wurden Bevölkerung und Verwaltung romanisiert, die griechische Sprache wurde von Latein verdrängt.  Ab dem 6. Jh. gewann die griechische Kultur allerdings erneut an Einfluss in Süditalien. Rossano in der Sila Greca entwickelte sich zum ­Zentrum griechischsprachiger, lose organisierter orthodoxer Mönche. Viele der Basilianer­ genannten Glaubensbrüder lebten in Klöstern, gehörten aber keinem Orden an. Neue Basilianerklöster entstanden sogar noch während der Normannenzeit. Im 13. Jh. begann der wirtschaft­liche Niedergang, und da keine ­Erholung einsetzte, gaben die Ba­si­lianer im 16. Jh. den griechischen Ritus auf und übernahmen die Ordensregeln der Benediktiner.  Ein Zeugnis dieser Kultur, die griechisch-kalabrische Sprache, einst weitverbreitet, beschränkt sich heute auf Dörfer im Aspromonte wie Bolvo, Roghudi und Gallicianò.
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Ausgrabungen in Pompeji: Schöner Wohnen und Baden in der Antike

Wer durch die Ruinen der beiden römischen Städte Pompeji und Herculaneum schlendert, findet eindrucksvolle ­Spuren ­einer systematischen Stadtplanung, eines differenzierten Gemeinwesens und eines behaglichen Lebensstils. Doch liegt es auf der Hand, dass sich Wohnbauten mit allem Komfort ­damals nur die sehr wohlhabende Oberschicht leis­ten konnte. Die Patri­zier lebten in romantisch kom­po­nierten Raumfluchten voller Kunst, Luxus und technischen Raffinessen, wie die Ruinenstädte im Schatten des Vesuv noch heute eindrücklich bezeugen.  Während die Majorität der römischen Bürger in einfachen Häusern oder Mietskasernen wohnte, wechselten Senatoren, Feldherren und Kaiser ihre Residenzen mit den Jahreszeiten. Im Winter blieb man im Stadthaus, dem Domus, im Sommer vergnügte und entspannte man sich auf dem Landgut in der luxuriös ausgestatteten Villa rustica.  Römischer Lebensstil bedeutete auch, ein einmal bewährtes System kaum mehr zu variieren. Das galt für öffentliche Gebäude ebenso wie für Nobelresidenzen. Deswegen sind so gut wie alle Wohngebäude nach einem ähnlichen, denkbar einfachen Schema errichtet worden. Auf der einen Seite eines zentralen Innenhofs, des Atriums, lagen die Herrschafts- und Repräsentationssäle, auf der anderen reihten sich die Wirtschaftsräume und Kammern für das Hauspersonal. Dem überdachten Atrium, das durch eine Öffnung in der Mitte Licht erhielt, wurde ab dem 2. Jh. v. Chr. ein Hof mit Säulenumgang (Peristyl) und Garten angegliedert, in dem der Hausherr im Freundeskreis zu lustwandeln pflegte. Um das Peristyl gruppierten sich Speise-, Schlaf- und Gästezimmer, ein Kult­raum mit Altar für die Hausgötter und die Thermen. Zur Ausstattung ­römischer Badeanlagen gehörte stets ein kaltes (Frigidarium), ein lauwarmes (Tepidarium) und ein heißes Wasserbecken (Caldarium) mit Dampf­bad. Brennöfen und Heizräume (Hypokaustum) unter den Fußböden sorgten für Wärme. Die Säle, Gärten, Thermen und Privatgemächer waren häufig mit Darstellungen der antiken Mythologie und Szenen aus der alltäglichen Lebenswelt geschmückt. Farbenfrohe Wandmalereien, kostbare Mosaikfußböden und meisterhafte Skulpturen belebten das Ambiente. Die Götter- und Heldentaten, die Schilderungen von Sport und Spiel, Fischfang und Jagd, Liebe und Eros dienten der Kontemplation und Selbstdarstellung.
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Apuliens Bauernküche Terra e Mare

Im sonnen- und meerverwöhnten Süden Italiens setzt die Küche Apuliens einige überraschende Akzente. Weizen, Wein und Oliven bilden zwar die Basis der Landwirtschaft und damit der weitgehend bäuerlich geprägten Küche. Zu den allgegenwärtigen Tomaten, die hier besonders süß schmecken, gesellen sich dann jedoch unbekanntere Gemüsesorten, traditionell auch wild wachsende wie Fenchel, Zichorien oder Karden. Und so wird aus einem einfachen Pasta­gericht wie Orecchiette con cime di rapa, den typischen ohrenförmigen Nudeln mit Stängelkohl, eine kleine kulinarische Entdeckung.  Gerne werden auch Hülsenfrüchte, die getrocknet lange haltbar sind, gegessen, etwa Ciceri e tria, gebratene Nudeln mit Kichererbsen. Genauso können Fave e ­cicoria, zu Püree verkochte Saubohnen mit Zichorie, eine Offenbarung sein. Für das gewisse Etwas sorgen neben gutem Weißbrot, für das Altamura bekannt ist, einige Tropfen des goldgrünen und leicht bitteren Olivenöls. Lebenselixier Olivenöl Die knorrigen teils Tausende Jahre alten Olivenbäume wachsen vor allem im Salento auf großen Flächen. Zahlreiche Masserie, die großen befestigten Landgüter, sind stolz auf ihre eigenen Ölmühlen. Die mächtigen Mauern konnten im 16./17. Jh. zwar vor feindlichen Er­oberern wie den Türken schützen, helfen aber nicht gegen das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa). Das aus Nord- und Lateinamerika 2013 eingeschleppte Bakterium wird von Zikaden verbreitet und vernichtet Oliven- und Oleanderbäume, indem es ihren Wasserhaushalt blockiert. Um den Erhalt der Olivenkulturen kämpft man bis heute u.a. mit der Rodung befallener Bäume und Anpflanzung resistenter Sorten. Oliven sind schließlich ein Grundnahrungsmittel, nicht nur zu Öl gepresst, auch eingelegt, z.B. mit frischer Minze und Knoblauch. Terra… Mit Olivenöl konservierte Auberginen oder Artischocken sind als Antipasti der ideale Auftakt für eine apulische Mahlzeit, gefolgt von einem Nudelgericht als primo piatto. Für den zweiten Gang (secondo piatto) wählt man Fisch oder Fleisch, als Spezialität gelten Lammragout (cutturidde) und -innereien (gnumareddi).  In der für Apulien charakteristischen cucina povera, der Arme-Leute-­Küche, wird nichts verschwendet, also ein Tier vom Kopf bis zum Schwanz vertilgt.  … e Mare Der wahre Reichtum, frische Fische und Meeresfrüchte, kommt aus dem Adriatischen und dem Ionischen Meer. Man sollte an der Küste unbedingt Crudo di Mare probieren, z.B.  in Bari: Frische rohe Meeresfrüchte wie Mies- (cozze), Herz- (noci)  und Venusmuscheln (vongole), Seeigel (ricci), Tintenfisch (polpo) mit ein paar Spritzern Zitrone sind ein Hochgenuss. Vor allem das orangerote Innere der widerbors­tigen Seeigel – Mitica! Fantastisch!  Miesmuscheln werden am Gargano und bei Taranto gezüchtet, sie verleihen auch Eintöpfen wie der Tiella alla Barese mit Kartoffeln, Reis, Tomaten und Käse den richtigen Kick. Und nicht zu vergessen: Aal (anguilla), ob gegrillt oder in Tomatensoße, ist eine Delikatesse, z.B. in Lesina, denn der Lagunensee dort bietet beste Zuchtbedingungen.  Auch Fischreste kommen noch zu ­Ehren, nämlich als Basis für die in vielen Varianten servierten Fischsuppen. Legendär ist die Zuppa di Pesce alla Gallipolina mit Miesmuscheln, Tintenfischen und Krebsschwänzen. Garten Eden Zu einem guten Essen gehören auch in Apulien vorzügliche DOC-Weine. Bekannt sind die kräftigen, vollen Rotweine aus Rebsorten wie Primitivo um Bari und Taranto oder Nero di Troia um Foggia, Bari und Brindisi sowie Negroamaro im Salento.  Doch heiße Sommer und Fischspezialitäten verlangen nach Weißwein. ­Geschätzt werden Verdeca und Bianco Locorotondo aus dem Valle dItria, auch Roséweine, wie der um Brindisi, Lecce und Taranto produzierte Terra dOtranto Rosato.  Weintrauben werden auch gern mit anderen Früchten (frutta) zum Dessert gereicht, denn unter der Sonne Süditaliens gedeihen auch köstliche Feigen und Orangen. Eine äußerst leckere ­Alternative sind die Pasticciotti Leccesi, mit Crème gefüllte Mürbteigtörtchen.
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