Margareteninsel
Budapest, Ungarn
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Tipp der ADAC Redaktion
Hauptanziehungspunkt der Margareteninsel ist das 1919 als Donaustrandbad eröffnete Palatinus-Strandbad. Einen Strand im herkömmlichen Sinn gibt es in dem über 7 ha Rasenfläche umfassenden Areal mit seinen mit bis zu 40 C heißem Wasser gefüllten Bassins allerdings nicht. Jedoch bietet das Bad mit insgesamt 11 Badebecken, einer Wasserutsche, mehreren Sportplätzen und einer Gastsätte Erholung und Platz für 20 000 Besucher.
Tipp der ADAC Redaktion
Zwischen alten Bäumen liegt der Rosengarten, Rózsakert, mit 500 Rosenstöcken. Zur Hauptblüte im Juni lockt der feine Duft Besucher an. Im Nordwesten sind die Ruinen des Dominikanerinnenklosters erhalten, in dem im 13. Jh. die später heiliggesprochene Prinzessin Margarete gelebt hat.
Tipp der ADAC Redaktion
Der 1911 errichtete 57 m hohe Víztorony ist das Wahrzeichen der Margareteninsel. Von seiner Aussichtsplattform in 52 m Höhe bietet sich ein prächtiger Ausblick über Insel und Donau. Zu seinen Füßen befindet sich eine Freilichtbühne. Die nahe romanische St. Michaelskirche des Prämonstratenserklosters wurde 1930-31 rekonstruiert. Die Kirchenglocke im Turm wurde im 15. Jh. gegossen und ist eine der ältesten Ungarns.
Tipp der ADAC Redaktion
Ungarns größtes Bauwerk ist das nach Plänen von Imre Steindl 1884-1904 in neogotischem Stil errichtete Parlament, Országház. Seine 268 m breite Fassade und die 96 m hohe Kuppel dominieren das Pester Donauufer. Der Zutritt erfolgt über das unterirdische Besucherzentrum an der Nordseite des Gebäudes. Haupttreppe, Kuppelsaal, Lobby und Sitzungssaal können mit Führung besichtigt werden. Die Deckenfresken mit der ›Apotheose Ungarns‹ im Treppenhaus stammen von Károly Lotz. Rotgold schimmert der Kuppelsaal, in dem die ungarischen Krönungsinsignien aus der Renaissance ausgestellt sind: Reichsapfel, Schwert, Zepter und die hl. Stephanskrone, das Symbol der Einheit Ungarns. Ihr schräges Kreuz sollen der Legende nach die Habsburger verbogen haben, um die ›magischen Kräfte‹ zu brechen; andere sehen darin eine Verbeugung vor Gott.
Tipp der ADAC Redaktion
Zwei 43 m hohe Zwiebeltürme und eine rot gestreifte, orientalisch anmutende Fassade zeigt die Große Synagoge, Nagy zsinagóga, in der Dohány utca. Die 1854-59 von Ludwig Förster gestaltete Synagoge ist die größte Europas, sie bietet 3000 Personen Platz. Der unorthodoxe Baustil der Synagoge sorgte damals für Konflikte. Weil sie zu sehr an eine Kirche erinnerte und sogar eine Orgel besaß, spaltete sich die jüdische Gemeinde 1869. Der Großteil blieb in der gemäßigt reformierten Gemeinde, andere gründeten die orthodoxe und die Status-Quo-Gemeinde.
Tipp der ADAC Redaktion
Wo im 12. Jh. die Johanniter Kranke pflegten, baute Jósef Hild 1842 das Lukács Bad im neoklassizistischen Stil. Zum Bad gehören eine Trinkhalle, ein Thermalwasserbecken, das historische Dampfbad, eine neue Saunawelt mit Hammam und Himalaya-Salzkammer. Draußen gibt es zwei Badehöfe mit einem 32-33 C warmen Pool mit Strömungskanal samt Unterwassersprudel und im zweiten Hof ein Schwimmerbecken mit 22-26 C.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Jüdische Museum, Magyar Zsidó Múzeum, zeigt religiöse Kultgegenstände und dokumentiert die Geschichte der ungarischen Juden von der Römerzeit bis in die Gegenwart. Es besitzt auch Autographen des Begründers des Zionismus Theodor Herzl (1860-1904), der an der Ecke zur Wesselényi utca geboren wurde. Der Raoul-Wallenberg-Gedenkpark erinnert an den schwedischen Diplomaten, der während des Holocausts tausenden Juden das Leben rettete. An dem von Bildhauer Imre Varga 1990 errichteten ›Baum des Lebens‹ trägt jedes Silberblatt den Namen eines Opfers.
Tipp der ADAC Redaktion
Nordwestlich der Innenstadt unweit des Heldenplatzes erstreckt sich der Stadtpark Városliget. Auf der Insel im künstlich angelegten See erbaute Ignác Alpár für die Millenniumsausstellung 1896 eine hölzerne Burg in einem fantasievollen Architekturmix aus Romanik, Gotik, Renaissance und Barock. Als Vorbild für die einzelnen Gebäudeteile fungierten nicht weniger als 21 verschiedene Baudenkmäler aus dem Königreich Ungarn, u.a. die namengebende mittelalterliche Burg Vajdahunyad aus dem heute rumänischen Städtchen Hunedoara. Der ursprünglich nur als Provisorium für die Feierlichkeiten gedachte Komplex kam beim Publikum so gut an, dass der Architekt 1904 den Auftrag erhielt, die Burg in Stein nachzubauen. Heute ist hier das Ungarische Landwirtschaftsmuseum der Agrargeschichte (Magyar Mezőgazdasági Múzeum és Könyvtár) untergebracht. Es zeigt u.a. Landmaschinen, Ausstellungen zur Jagd- und Fischereigeschichte und zum ungarischen Weinbau.
Tipp der ADAC Redaktion
Massige Pfeiler auf hohen Sockeln und zwei Säulen gliedern die Fassade des Gellért Bades, Gellért gyógy fürdö. In den von 13 Thermalquellen gespeisten Becken des Jugendstilgebäudes wird Baden zum prunkvollen Luxus. Das Freibad hat seit 1927 Wellenbetrieb. 1918 entstand mit dem Hotel Gellért der letzte große Jugendstilbau Budapests. Das Bad ist auch für Nichthotelgäste zugänglich. Einige Hotelzimmer bieten auch Ausblick auf das Bad.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Geburtshaus des Arztes Ignác Semmelweis (1818-1865) ist dieses kleine Museum über den Entdecker des Kindbettfiebers, den ›Retter der Mütter«, untergebracht. Zu den interessantesten Ausstellungsstücken zählt eine weibliche Wachsfigur, die im 18. Jh. in Florenz geschaffen und von Kaiser Joseph II. der Pester Universität zum Geschenk gemacht wurde. An der liegenden Frauengestalt mit den kunstvoll nachgebildeten inneren Organen konnten Studenten anatomische Studien vornehmen.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein herausragender Prestigebau der Neorenaissance ist die Ungarische Staatsoper, Magyar Állami Operaház. Das 1884 eröffnete, mit hunderten Statuen und Bildern geschmückte Opernhaus ist ein Meisterwerk von Miklós Ybl. Es zählt zu den schönsten Opernhäusern der Welt. Besucher können beim Rundgang Foyer, Treppenhaus und den in Gold und Rot gehaltenen Zuschauerraum bewundern und zu den ›Göttern des Olymp‹ im Kuppelfresko von Károly Lotz aufschauen.
Tipp der ADAC Redaktion
Das 1837-47 nach Plänen von Mihály Pollack gebaute Ungarische Nationalmuseum, Magyar Nemzeti Múzeum, gilt als das schönste klassizistische Bauwerk der Stadt. Der Eingang liegt in der Vorhalle, die mit acht korinthischen Säulen und skulpturengeschmücktem Dreiecksgiebel im Stil eines griechischen Tempels gestaltet ist. In einem Saal links der Säulenhalle ist der ungarische Krönungsmantel ausgestellt, auf dem der hl. Stephan und Königin Gisela abgebildet sind. Dieser Mantel ist das Symbol der 1000-jährigen ungarischen Staatlichkeit. Die Dauerausstellung zeigt archäologische Funde, Textilien, Möbel, Waffen sowie Dokumente und Kunsthandwerk aus der Frühzeit bis zur Landnahme (UG), aus dem Mittelalter (1. OG) und zum Freiheitskampf der Ungarn (2. OG).
Tipp der ADAC Redaktion
Aquincum wurde nach der Teilung der römischen Provinz Pannonien 106 n. Chr. Hauptstadt der Provinz Unterpannonien und erlebte in der Folge eine Blütezeit von 100 Jahren. Dann wurden die Donauprovinzen abermals geteilt und Aquincum verlor an Bedeutung. In dem großen Ausgrabungsgelände sind die Reste einer Handwerkersiedlung, einer Basilika und einer Markthalle zu sehen. Zum Archäologischen Park gehört auch das Aquincum Museum, das zahlreiche Grabungsfunde präsentiert und verschieden Themen der römischen Stadt aufbereitet. Da erfahren Besucher Wissenswertes über den Mithras-Kult, römische Malerei bis hin zur Badekultur der Thermen von Obuda.
Tipp der ADAC Redaktion
In drei Flügeln des Burgpalastes zeigt die Ungarische Nationalgalerie, Magyr Nemzeti Galéria, ungarische Kunst vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Zu den größten Schätzen des Museums zählen gotische Flügelaltäre und die Sammlung ungarischer Gemälde des 19. und 20. Jh. Darunter sind Landschaftsgemälde der Romantik, großformatige Historienbilder, Werke des ungarischen Meisters des Realismus Mihály Munkácsy (1844-1900) und Maler der Secession.
Tipp der ADAC Redaktion
Der am Roosevelt tér aufragende Bau im Stil der Neo-Renaissance wurde 1865 fertig gestellt. Das Gebäude ist ein Werk des Berliner Architekten Friedrich August Stüler, der eine Idee gleich zweimal verkauft hatte: Wer das Stockholmer Museum kennt, hat angesichts der Magyar Tudományos Akadémia von Budapest ein Déjà-vu-Erlebnis. Abgesehen davon ist das Gebäude der 1825 von Graf István Széchenyi gegründeten Akademie durchaus sehenswert.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein Höhepunkt der Budapester Museumslandschaft ist das von Albert Schickedanz entworfene Szépmüvészeti Múzeum. Es besitzt eine Ägyptische Sammlung, eine Antikensammlung und die hervorragende Galerie Alter Meister. In den Sammlungen zur italienischen, deutschen und niederländischen Malerei sind erstklassige Bilder von Raffael, Correggio, Tizian, Tintoretto und Veronese, Cranach, Dürer sowie Breughel und Rembrandt vertreten. Dazu kommt eine hervorragende Auswahl spanischer Malerei mit Werken von El Greco, Vélazquez und Goya.
Tipp der ADAC Redaktion
Eines der traditionsreichsten Caféhäuser Budapests ist das Gerbeaud an der Nordseite des Vörösmarty tér. 1884 übernahm der Genfer Konditormeister Emile Gerbeaud das Caféhaus, in dem sich Budapests High Society traf. Gerbeaud kreierte so zarte Verführungen wie Konyakos meggy, von dunkler Schokolade umhüllte Cognak-Weichselkirschen. 1910 ließ Emile Gerbeaud den Gastraum mit edlen Hölzern, Stuckdecken und Maria-Theresia-Kronleuchtern zu dem eleganten Salon umgestalten, in dem bis heute die Gäste stilvoll empfangen und bewirtet werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Süden Budapests liegt die Millenniumsstadt mit dem Palast der Künste, dem Festival-Theater für Tanz und Kammeropern und dem Ludwig Museum. Letzteres zeigt Moderne und Gegenwartskunst. Darunter ist Pablo Picassos ›Matador and Nude‹ (1970) und amerikanische Pop Art wie Roy Liechtensteins ›Vicki‹ (1964) und Jasper Johns ›Corpse and Mirros‹ (1967-68). Aus den 1980er-Jahren sind Georg Baselitz ›Kreuzigung‹ (1983), deutsche ›Neue Wilde‹ um A. R. Penck und ungarische Maler vertreten.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Historische Museum der Stadt Budapest (Történeti Múzeum) im Südostflügel des Burgpalastes zeichnet mittels archäologischer Funde, Keramik und Alltagsgegenständen Stadtgeschichte von der Steinzeit über die Römer bis ins 20. Jh nach. Bauphasen der Burg dokumentieren die teilrekonsturierte Schlosskappelle von 1366 und der zweischiffige gotische Große Saal. Sehenswert sind 40 Kalksteinskulpturen von Heiligen, Bischöfen und Rittern, die um 1400 für Kaiser Sigismund gefertigt worden sind.
Tipp der ADAC Redaktion
Anfang des 20. Jh. übertrafen Architekten einander mit Ideen für den Zoo, Àllatkert. Károly Kós entwarf das Vogel-, Affen- und Fasanenhaus im Siebenbürger-Stil und Konél Neuschloss-Knüsli baute den Elefanten den orientalischen Jugendstilpalast mit türkisgrünen Kuppeln.
Tipp der ADAC Redaktion
Unweit der Fischerbastei in Buda zieht die Matthiaskirche (Mátyás templom) – auch Liebfrauenkirche (Nagyboldogasszony templom) – mit ihrer Dachlandschaft aus bunten Ziegeln alle Blicke auf sich. Viele Jahrhunderte diente sie als Krönungskirche der ungarischen Könige. Den Höhepunkt erlebte das Gotteshaus im Jahr 1867, als hier Kaiser Franz Joseph I. von Österreich und seine Gemahlin Elisabeth, die berühmte Sisi, zu den Klängen der Krönungsmesse von Franz Liszt zu ungarischen Monarchen gekrönt wurden. Der ursprüngliche Bau stammt aus dem 13. Jh., doch davon ist heute nichts mehr übrig. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche wiederholt zerstört und immer wieder auf- und umgebaut. Von der hochgotischen Hallenkirche blieb das Giebelrelief mit der Darstellung des ›Marientodes‹ im westlichen Südportal erhalten. Ansonsten wurde die Kirche Ende des 19. Jh. unter der Leitung von Frigyes Schulek tiefgreifend neogotisch umgestaltet. Der filigrane Südturm, das östliche der beiden Südportale, der Hochaltar, die bunten Glasfenster sowie die ornamentale Ausmalung gehen auf diese Zeit zurück.
Tipp der ADAC Redaktion
1865 wurde das Konzert- und Ausstellungshaus Pester Redoute (Vigado) eröffnet. Sein Architekt Frigyes Feszl suchte hier einen ungarischen Nationalstil zu verwirklichen. Wappen und Skulpturen ungarischer Helden zieren die Fassade. Fresken von Károly Lotz sowie Mór Than und Skulpturen von Károly Alexy die Innenräume.
Tipp der ADAC Redaktion
Andrássy út 60 war eine gefürchtete Adresse. 1939-44 war es das Hauptquartier der nationalsozialistischen ungarischen Partei der Pfeilkreuzler, die hier auch Gefangene folterten. Später nutzte der kommunistische Staatssicherheitsdienst das Gebäude als Zentrale und Gefängnis. Das Museum Terror Háza beleuchtet diesen Teil ungarischer Geschichte.
Tipp der ADAC Redaktion
Auf Initiative des Unternehmers und Reformers Graf István Széchenyi wurde 1839–49 die Széchenyi lánchíd als erste feste Brücke zwischen Buda und Pest erbaut. Vorher gab es schon eine Pontonbrücke über die Donau, aber nur für die Sommermonate, im Winter wurde sie stets wieder abgebaut. Die 375 m lange und 12,5 m breite Kettenbrücke ist eine Meisterleistung der Ingenieurskunst und besitzt zwei in der Donau postierte, 48 m hohe, triumphbogenartige Stützpfeiler. Durch diese Pfeiler verlaufen Eisenketten, die den Brückenkörper tragen. Seit 1885 bewachen je zwei Löwen die beiden Brückenköpfe. Nachts erstrahlt das Wahrzeichen der Stadt im Schein mehrerer Lichterketten. Derzeit wird die Kettenbrücke saniert. Ende 2022 soll sie wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Fußgängerwege werden voraussichtlich erst im August 2023 wieder zugänglich sein.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Fischerbastei, ungarisch Halászbástya, eine 140 m lange und 8 m breite Wallkonstruktion, schuf Frigyes Schulek 1895–1902 auf Überresten der mittelalterlichen Festungsmauer. In diesem Bereich der Burg unweit der Matthiaskirche befand sich einst der Fischmarkt, dieser Abschnitt der Festungsmauer war von den Fischern zu verteidigen. Die im Stil des Historismus gestaltete Bastei erinnert mit sieben Türmen, Erkern, Steintreppen, Figuren und Bogengängen an eine Märchenburg. Einzig der Schönheit verpflichtet, entfaltet der Zuckerbäckerstil abends seine volle Pracht, wenn ihn Scheinwerfer in ein goldenes Licht tauchen. Als Aussichtsterrasse bietet sich von hier ein weiter Blick auf die Donau und Pest. Vor der Bastei steht auf einem hohen Sockel das 1906 aus Bronze gegossene Reiterdenkmal für König Stephan I. Von der Fischerbastei lohnt ein Spaziergang durch die anschließende Straße Fortuna utca. Hier, wie auch in der angrenzenden ehemals jüdischen Gasse Táncsis Mihály utca, ziehen hübsche Renaissance-Fassaden und lauschige, mit Topfpflanzen begrünte Innenhöfe, die Blicke auf sich.
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