Lerici
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Tipp der ADAC Redaktion
Der älteste Teil von La Spezia erstreckt sich rund um das Castello San Giorgio. Hier findet man auch noch Reste der mittelalterlichen Stadtmauer. Von der Festung aus beherrschten die Genuesen ab dem 14. Jh. Stadt und Hafen. Das Museo del Castello zeigt römische Funde und rätselhafte Steinstatuen, die man bei Luni fand. Die rund 50 Lunigiana-Stelen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. sind die ältesten Menschenbilder Europas, ihre Bedeutung ist ungeklärt.
Tipp der ADAC Redaktion
Fast 1400 Jahre lang war das 177 v. Chr. von den Römern gegründete Luni, damals noch Luna genannt, der wichtigste Hafen Liguriens. Von hier wurden Marmor aus dem nahen Carrara sowie Wein und Bauholz verschifft. Im 11. und 12. Jh. verlandete die häufig von Überschwemmungen betroffene Hafenstadt immer mehr, sodass sie Anfang des 13. Jh. von den Bewohnern aufgegeben wurde. Die exakt rechtwinklig angelegte Stadt mit Forum, Tempel und Kapitol ist heute eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten Norditaliens. Das Museum in seiner Mitte zeigt die Funde, darunter Statuen, Keramik und Münzen, sowie die Rekonstruktion eines Speisezimmers. Am besten erhalten ist das 6000 Zuschauer fassende Amphitheater, das etwas außerhalb liegt.
Tipp der ADAC Redaktion
Auf einem Hügel nördlich der Stadt thront die von einem Graben umgebene dreieckige Fortezza di Sarzanello aus dem 15. Jh. Mächtige Wehrmauern und runde Ecktürme sollten sie uneinnehmbar machen. Heute hat man von der Festung aus einen schönen Blick auf die Stadt Sarzana.
Tipp der ADAC Redaktion
Tatsächlich umgibt den Ort Portovenere Magisches: Die zahlreichen Meeresgrotten inspirierten britische Dichter wie Lord Byron oder Percy Shelley. Letzterer ertrank 1822 unweit von hier bei einem Segeltörn. Ganz real ist der Sprung von einer 17 m hohen Klippe – eine Mutprobe für Sportliche. Immer wieder diente sie als Kulisse für Filmaufnahmen. Das Stadtbild bestimmen farbenfrohe Häuser in Rot und Gelb, die sich vom Meer den Berg hinaufziehen. Darüber thront die Festung, von der aus Genua einst herrschte. Hauptstraße ist die Via Capellini, und hier liegt auch die Antica Osteria del Carugio (Nr. 66), ein Weinlokal, das seit 1890 Künstlern und Einheimischen aufwartet. Exzellent ist die Mescina, eine Suppe aus Bohnen, Erbsen und Graupen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die drei Inseln liegen vor dem Ort Porto Venere im Meer. Zu erreichen ist die 188 m hohe Isola Palmaria (Palmeninsel) mit dem Motorboot, im Sommer per Fähre von Porto Venere, Lerici und La Spezia. Auf Palmaria trifft man auf eine reiche Macchia-Vegetation, beliebte Strände und Wanderwege. Zudem gibt es zwei Grotten: die nur per Boot erreichbare Grotta Azzura sowie die Grotta dei Colombi (Taubengrotte), die nur mit Kletterausrüstung zu erreichen ist. In der Nähe liegen die winzigen Nachbarinseln. Die Insel Tino ist nur am 13. September anlässlich des Festes des Heiligen Venerius zu besichtigen. Zu diesem Fest kommen vielen Besucher auf die Insel (Bootsfahrt auch von La Spezia aus) und wohnen einer Pilgermesse bei, um danach festlich zu speisen. Als weitere Besonderheit gilt, an jenem Tag eine Postkarte von der Insel zu verschicken: Der Poststempel gilt unter Briefmarkensammler als etwas Besonderes. Die Insel Tinetto ist nicht zu besichtigen. Auf ihr stehen die Überreste eines frühchristlichen Klosters. Palmaria zählt zusammen mit den Inseln Tino und Tinetto sowie mit Porto Venere und den Cinque Terre zum UNESCO-Welterbe.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Kathedrale besitzt eine strahlend weiße Marmorfassade mit hübscher gotischer Fensterrose. Rechts ragt der zinnenbewehrte Glockenturm empor. Im Innern findet sich links neben dem Hauptaltar das 1138 von Maestro Guglielmo bemalte Kruzifix mit einem triumphierenden Jesus, es gilt als ältestes Tafelbild Italiens. Die Orgel bauten die berühmten Brüder Sarassi 1842.
Tipp der ADAC Redaktion
An der weiten Piazza Europa beeindruckt die Kathedrale Cristo Re (1956-75), ein Meisterwerk des Funktionalismus. Der Rundbau ragt über einem langgezogenen Vordach empor und überrascht im Inneren: Ein Oberlicht in der Decke und Lichtschlitze auf halber Wandhöhe verteilen die Sonnenstrahlen wie Scheinwerferlicht im Raum. Die aufgeraute Betondecke wird von schlanken Säulen gestützt, um die ringförmige Lampen zu schweben scheinen.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Südzipfel der Halbinsel, die den Golf von La Spezia vom offenen Meer trennt, steht die der Lage nach schönste Kirche Liguriens, die Fischerkirche San Pietro. Draußen, auf einer Klippe über dem Meer, erhebt sich das gotische Gotteshaus. Erbaut wurde es auf den Grundmauern eines alten römischen Venus-Heiligtums, das der Stadt ihren Namen gab: Portus Veneris, Hafen der Venus, der Schaumgeborenen, die hier einst den Fluten entstiegen sein soll.
Tipp der ADAC Redaktion
Die hübsche Kleinstadt erstreckt sich in der fruchtbaren Schwemmlandebene des Flusses Magra. Auf der Flaniermeile Viale Mazzini finden sich in schönen Palazzi des 16.-18. Jh. edle Antiquitätengeschäfte. Günstiger sind die Läden in der Via Fiasella hinter der Cattedrale Santa Maria Assunta. Jedes vierte Wochenende im Monat verwandeln sich die Gassen rund um den Dom in einen Trödelmarkt.
Tipp der ADAC Redaktion
Wer für La Spezia nach Reisetipps sucht, entdeckt als Erstes die atemberaubende Küste des Ligurischen Meeres. Doch auch die Ruine der ehemaligen Wehranlage Castello San Giorgio aus dem 13. Jh. und die nahe Stadt Pisa sind spannende Ziele für Reisende. Beliebte Reisetipps in und um La Spezia Die Küstenstadt La Spezia ist bekannt für ihre Lage zwischen dem Meer und den schroffen Steilklippen umliegender Berge wie dem Monte Parodi. Von seinem Gipfel aus genießen Naturbegeisterte einen weitreichenden Panoramablick. In der Stadt besuchen Kulturinteressierte die alte Befestigungsanlage Castello San Giorgio , heute ein Weltkulturerbe. Im archäologischen Museum der Burg vermitteln Stelen und Steinskulpturen aus der Region Lunigiana Eindrücke aus vergangener Zeit. Routenplaner für La Spezia: Ausflugsziele Urlaubsgäste machen sich von La Spezia aus auf den Weg zum 32 km entfernten Fischerdorf Monterosso al Mare, wo sie am Fegina-Strand im Meer baden. Die weitere Reisezeit nutzen sie, um die gestreifte Kirche San Giovanni Battista zu besuchen. Die Bauelemente der zwischen dem 13. und 14. Jh. erbauten und im Barock erneuerten Kirche zeugen von der einzigartigen Genuesischen Gotik.
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Um Ursprung gesunder Genüsse: Kulinarisches aus Ligurien
Es ist Frühling in Ligurien, und Felder und Märkte duften nach Basilikum, der typischen Kräuterpflanze der Region. Das milde Meeresklima verleiht der Pflanze einen intensiven Geschmack. Pesto, Pasta, Pansotti Basilikum ist die Basis für Pesto, die bekannteste Pastazutat der italienischen Riviera: Im Mörser werden frisches Basilikum, fein geschnittener Knoblauch, Olivenöl, gehackte Pinienkerne, Salz und die Käsesorten Parmeggiano Reggiano (Parmesan) und Pecorino (Schafmilchkäse) zu einer sämigen Mischung zerstoßen (pestare: zerstampfen, zerstoßen). Häufig wird Pesto zu Trofie (kurze, gedrehte Nudeln), Trenette (lang und breit) oder Gnocchi (Kartoffelklößchen) gereicht. Hier wie in ganz Italien hütet jede Familien ihr ureigenes Pestorezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Weitere Saucenspezialitäten sind die Salsa di Noci (Walnusssauce), meist zu Pansotti, gefüllten Teigtaschen, kredenzt, die Aggiadda, eine seit dem Mittelalter bekannte ›Sauce der Seefahrer‹ aus Knoblauch, Weißbrot und Essig, welche zu Fisch, Leber und Gemüse gereicht wird, sowie Marò, eine dicke Sauce aus Saubohnen, Knoblauch, Pecorino, Olivenöl und Minze, die man mit Rindfleisch oder Fisch isst. Eine sehr erfolgreiche Erfindung der ligurischen Küche sind die Teigtaschen, die Ripieni: Als Ravioli sind sie mit Wurst, Fleisch, Käse, Kräutern und einigem mehr gefüllt, als Pansotti mit Mangold, Ei und Borretsch, als Barbagiuai mit Reis, Kürbis und Käse. Natürlich gibt es weitere Füllungen, die Variationen sind endlos. Suppen und andere Vorspeisen Häufig gibt es als ersten Gang statt Pasta eine Suppe – oftmals eine Minestrone, wie die dicke Gemüsesuppe aus Genua heißt. Ebenfalls beliebt ist die Mesciua aus Getreide, Kichererbsen und weißen Bohnen. Seltener zu finden ist die aufwendige Ciuppin, eine passierte Fischsuppe mit Tomaten und Sellerie. Fein schmeckt die Buridda, ein Eintopf mit Stockfisch und Pinienkernen. Maritim ist auch der Brotsalat Capponadda mit ligurischem Schiffszwieback, Thunfisch, Sardellen, Kapern und Oliven. Fisch und Meeresfrüchte Als Küstenregion hat Ligurien selbstverständlich etliche weitere traditionelle Fischgerichte zu bieten. Die wohl ungewöhnlichste Fischspeise ist Cappon magro, ein aufwendig angerichteter, pyramidenförmiger Salat: zuunterst Weißbrot mit Knoblauch, dann fester Fisch (meist Thunfisch), Gemüse, wieder Fisch, Eier, Artischocken, Oliven und Garnelen, dazu eine Kräutersauce. Viele ligurische Rezepte enthalten Stockfisch (Baccalà oder Stoccafisso), so etwa der Kartoffeleintopf Brandacuiùn. Um Genua und die Cinque Terre herum sind eingelegte Sardellen (Acciughe) beliebt: im Sommer als ›Alici marinate‹, in Zitronensaft und Olivenöl mariniert, eine herrlich kühle Vorspeise. Außerdem gibt es natürlich ›Frutti di Mare‹-Gerichte zuhauf mit Scampi, Muscheln oder Tintenfisch. Wein von steilen Hängen Die steilen Weinberge an den schmalen Küsten Liguriens sind schwer zu bestellen und bringen nur relativ wenig Wein hervor. Typisch für die Region sind alte Rebsorten. Die Pigato-Traube wächst hier seit dem 17. Jh. Sie ergibt einen trockenen, kräftigen Wein von hellgelber bis grünlicher Farbe, der hervorragend zu Fischgerichten passt. Die Rebsorte Rossese ist seit dem 16. Jh. in Ligurien bekannt. Aus dieser Traube wird ein mittelschwerer, fruchtiger Rotwein gekeltert, der gut zu Braten, aber auch zu Geflügel passt. Die seit dem 14. Jh. in Ligurien heimische Rebsorte Vermentino ergibt ausgezeichnete Weißweine: strohgelb, frisch im Geschmack, gut zu Vorspeisen und Fisch. Aus getrockneten weißen Trauben wird der süße Likörwein Sciacchetrà gewonnen. Mit seinem würzigen Aroma verfeinert er Desserts wie Pandolce, einen Butterkuchen mit kandierten Früchten. Ligurisches Olivenöl Bereits im 6. Jh. pflanzten Benediktinermönche an der italienischen Riviera Olivenbäume an. In vielen Tälern des Hinterlands prägen sie bis auf 700 m Höhe die Landschaft. Das Öl, das vor allem aus vier regionalen Sorten gewonnen wird, ist fruchtig, fast ein wenig süß, eher gelb als grün, und schmeckt nicht so intensiv wie z.B. jenes aus der Toskana. Dafür gilt Olivenöl aus Ligurien als besonders gesund: Als ›extra vergine‹ aus der ersten Kaltpressung liegt sein Säuregehalt bei unter 0,2 Prozent. Seit Jahrhunderten ist Imperia das Zentrum der Olivenölproduktion der Riviera di Ponente. Alle großen Hersteller wie z.B. Fratelli Carli haben hier ihren Sitz. Carli versendet seine Produkte, zu denen auch Oliven und andere Delikatessen gehören, auch per Online-Bestellung. Einer der ältesten Produzenten ist Ardoino, der bereits 1870 gegründet wurde und heute zu Isnardi gehört. Die Ardoino-Öle werden traditionell in goldstaniolummantelte Flaschen abgefüllt. Auch in der Umgebung Imperias gibt es gute Olivenprodukte zu entdecken: Ein besonders delikates Öl verkauft die Cooperativa Olivicola di Arnasco. Es wird aus der Olivensorte Pignola gewonnen, die es nur hier gibt. Die Benediktinermönche im Kloster San Domenico von Taggia pflanzen schon seit dem Mittelalter die kleine, aber sehr aromatische Olivensorte Taggiasca an.Mehr erfahren
Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn
Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul. Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.Mehr erfahren