Via Gabriele Luigi Pecile 22

Zart wie die erste Liebe, süß wie der erste Kuss - wenn damit ein Schinken gemeint ist, dann kann es sich nur um einen Prosciutto di San Daniele handeln. 28 Betriebe sorgen für Nachschub in den Prosciutterien, den Schinkenrestaurants, und auch dafür, dass die Bewohner des wohlhabenden Städtchens den Speckgürtel nicht enger schnallen müssen. Schon gar nicht während des Schinkenfestes Aria di Festa alljährlich in der letzten Juniwoche. Bereits im Mittelalter was das Städtchen in Friaul berühmt für seine luftgetrocknete Spezialität. In San Daniele, das zwischen Alpen und Adria liegt, wechseln immer wieder trockene und feuchte Perioden ab. Um Spitzenqualität zu erreichen, hängen die mit Meersalz eingeriebenen und zur Gitarrenform gepressten Stücke mindestens 13, besser noch 18 Monate in offenen Reifehäusern. In einigen Großfirmen ersetzen mittlerweile Klimakammern salzige Meeresbrisen und würzige Bergluft, was angesichts einer Jahresproduktion von 2 Mio. Schinken nicht weiter erstaunt.  

Dem Parmaschinken geschmacklich sehr ähnlich ist der Prosciutto di San Daniele. Er wird nach alter handwerklicher Tradition hergestellt und ist stets am letzten Juniwochenende Star des Schinkenfestes Aria di Festa. Die Altstadt erhebt sich auf einem Hügel inmitten von Wiesen und Feldern. In der spätgotischen Saalkirche Sant’ Antonio Abate (15. Jh.) bezaubert ein Freskenzyklus von Pellegrino da San Daniele. Ein Gemälde der Dreifaltigkeit (um 1535) von Il Pordenone ist im spätbarocken Duomo San Michele zu sehen.

Schinkenrestaurants (Prosciutterie) sind eine Spezialität des friulanischen Städtchens San Daniele, denn von hier kommt der berühmte rohe Schinken Prosciutto di San Daniele. Das DallAva bietet in rustikaler Atmosphäre eine große Auswahl an Gerichten, bei denen dem Schinken immer eine große Rolle zukommt. Außerdem kann man die Herstellungsräume besichtigen (nach telefonischer Voranmeldung).

An einem Tag schafft keiner die 150 km der »Strada dei Castelli e del Prosciutto«. Aber die Straße der Burgen und des Schinkens, die in San Daniele beginnt und über Ragogna, Majano, Osoppo, Buia, Cassacco nach Colloredo di Monte Albano und über Fagagna und Villalta zurück führt, bietet genügend Übernachtungsmöglichkeiten an. Die Touristinformation von San Daniele del Friuli hilft gerne bei der Planung der Route, auf der die Besichtigung der schönsten Castelli und die Degustation lokaler Spezialitäten Hand in Hand gehen.