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Bauwerke

Schloss Tirol

Dorf Tirol
Das Schloss ist Sitz des Süd­tiroler Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte. Es zeigt archäologische Funde, Alltagsobjekte, Rüstungen, Kunstwerke und Medieninstallationen. Original erhalten sind die Untere und Obere Kapelle, der Rittersaal und die Portale des Schlosses. Deren Fabel­figuren sind ein steingehauenes mittelalterliches Weltbild vom Sündenfall zur Heilsgeschichte und Meisterwerke romanischer Bauplastik des 12. Jh.
Tipp der ADAC Redaktion
Gesundheit

Therme Meran

Meran
Das Thermalbad Meran bietet Heilwasser, Spa, Fitness, Sauna und Behandlungen wie Radon-Inhalation für die Atemwege. Die kubischen Bauten der Therme Meran und des angeschlossenen Hotels entwarf das Berliner Architektenbüro Baumann und Zillich. Im Inneren schuf der Tessiner Stararchitekt Matteo Thun eine puristische Wohlfühloase aus Stein und Holz. Der Besucher plätschert drinnen und von Mitte Mai bis Mitte September auch im Freibad des Parks in wohltemperierten Pools und genießt den Blick auf die Gipfel der Texelgruppe.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Brunnenburg

Dorf Tirol
Auf einem nach drei Seiten hin steil abfallendem Bergkegel ragt die um 1241 errichtete Brunnenburg über dem Köstengraben auf. Nach Jahren des Verfalls renovierte man sie ab 1904 im Stil der rheinischen Burgenromantik und gab ihr das heutige Gesicht. Der amerikanische Dichter Ezra Pound (1885-1972) verbrachte hier ab 1958 die letzten Jahre seines Lebens. Heute beherbergt die Burg seine Gedächtnisstätte sowie ein Landwirtschaftsmuseum zum Thema ›Leben am Steilhang‹. Es befasst sich mit dem Leben und Arbeiten der Tiroler Bergbauern in vergangener Zeit.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Schloss Trauttmansdorff

Meran
Um das Schloss Trauttmansdorff am südlichen Stadtrand gedeihen im milden Klima 100.000 Pflanzen in über 80 Gartenwelten. Attraktionen sind eine Grotte mit Multimediashow über die Entstehung der Pflanzen, ein Geologisches Mosaik als begehbare Gesteinswelt Tirols, ein Japanischer Garten, ein Orchideenhaus und ein Farnwald. Den Flaumeichenwald soll Kaiserin Sissi von Österreich besonders geliebt haben. Im Schloss führt das Touriseum in Szenen mit lebensgroßen Figuren spielerisch durch 200 Jahre Meraner Tourismusgeschichte. Der 3 km lange Sissi-Weg führt vom Schloss ins Meraner Stadtzentrum.
Tipp der ADAC Redaktion
Gesundheit

Kurhaus

Meran
Die Passerpromenade mit ihrer groß­zügigen Bebauung vom Ende des 19./Anfang des 20. Jh. lädt zum Flanieren ein. Besonders der Komplex zwischen Sparkassen- und Rom­straße bewahrt das Flair des einstigen Weltbades. Hier befinden sich das Stadttheater aus der Zeit des Jugendstils und das Kurhaus. Der klassizistische Bau des ersten Kurhauses von 1874 ist als Westflügel in die Anlage inte­griert. Dessen ›Pavillon des Fleurs‹ dient als Konzertsaal für das Südtirol Festival. Das 1912–14 errichte Jugendstil-Kurhaus ist zur Flussseite mit Säulen und Balkonen geschmückt. Auf dem Dach tanzt eine Skulpturengruppe aus drei Mädchen im Kreis. Das über­kuppelte Foyer führt zum Großen Kursaal, der mit Deckenmalereien geschmückt ist und in dem Konzerte stattfinden.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Pfarrkirche St. Peter ob Gratsch

Dorf Tirol
Die Legende von einem Zwergenvolk, das, den wütenden Riesen zum Trotz, die Kirche erbaute, rankt sich um die Entstehung von St. Peter ob Gratsch. Das Kirchlein schmiegt sich abgeschieden in die Hänge westlich von Dorf Tirol. Wohl schon seit jeher empfanden die Menschen den Ort als besonders und fühlten sich bewogen, dort eine Taufkirche zu errichten, die einzige weit und breit. Auf einen weiteren Vorgängerbau aus lombardisch-karolingischer Zeit setzte man im 8./9. Jh. die heutige Kirche, eine kleine Kreuzkuppelkirche mit Langhaus und Seitenschiffen. 1290 kam die spätromanische Nebenapsis, 1465 ein einheitliches Dach und ein Spitzbogenportal hinzu. Einen genauen Blick verdienen die Freskenmalereien. An der südlichen Außenmauer ist Christus mit den Apostelfürsten gut zu erkennen, im inneren südlichen Seitenschiff blieb das Brustbild des hl. Paulus aus dem 11. Jh. erhalten. Alle übrigen Fresken sind gotisch. Die Kirche wird noch heute als Pfarrkirche genutzt.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Kunst Meran

Meran
Die Laubengasse ist Merans schönste Shoppingmeile. Hinter den barocken Fassaden der Laubenhäuser findet man aber nicht nur Boutiquen, Juweliere und Buchhandlungen, sondern auch die sehenswerte Galerie Kunst Meran (Nr. 163) im Haus der Sparkasse. Auf drei Etagen präsentiert der Meraner Kunstverein exquisite zeitgenössische bildende Kunst in wechselnden Ausstellungen. Dazu gibt es Lesungen und Konzerte.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Vigiljoch

Lana
Von Lana aus geht eine Kabinenbahn hoch auf das Vigiljoch (1486 m). Von dort führt eine nostalgisch anmutende Einzel-Sesselbahn noch höher hinauf zum Larchbühel (1814 m). Von ihm ist das weithin sichtbare St. Vigilius-Kirchl nur 15 Min. entfernt. Auch der Bergsee Schwarze Lacke ist vom Larchbühel binnen 30 Min. erreicht. Von der Bergstation der Kabinenbahn führt auch eine Rundwanderung (4,5 Std., Wanderkarte nötig) auf den Gipfel und zur aussichtsreichen Naturnser Alm. Zurück zur Seilbahn geht es über die Bärenbadalm.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Obstbaumuseum

Lana
Einen geeigneteren Platz für ein Obstbaumuseum gibt es nicht als hier in Lana, im Zentrum des Südtiroler Apfelanbaus. Untergebracht ist es in einem mittelalterlichen Ansitz (Gutshof) im Ortsteil Niederlana. Zu sehen gibt es historische Gerätschaften wie die älteste datierte Traubenpresse des Landes. Außerdem kann man mehr als 40 alte und neue Obstsorten begutachten.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Frauenmuseum

Meran
Am Kornplatz am Ende der Lauben zeigt das Frauenmuseum weibliche Rollenbilder, Mode, Accessoires und Alltagsgegenstände der letzten 200 Jahre. Die Sammlung residiert in den Obergeschossen des 1309 errichteten Klarissenklosters.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Landesfürstliche Burg Meran

Meran
Hinter dem großen Namen verbirgt sich ein kleines Schloss, aber mit allen Zutaten einer richtigen Burg: eisenbeschlagene Tore, Schießscharten, vergitterte Fenster, Zinnen und Türme. In der Stadtresidenz der Tiroler Landesfürsten können Zeugnisse spätgotischer Wohnkultur besichtigt werden: Kachelofen, Himmelbett, Waschbecken und diverse Möbel.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Schnatterpeck-Altar

Lana
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Ortsteil Niederlana beherbergt den größten gotischen Flügelaltar des gesamten Alpenraums, den Schnatterpeck-Altar. Er ist 14,10 m hoch und 7 m breit. Reich vergoldetes Rahmenwerk umschließt 64 goldgewandete Figuren, die Szenen aus dem Leben Christi darstellen. Einige Figuren sind in Lebensgröße gearbeitet. Der schwäbische Bildhauer Hans Schnatterpeck brauchte mit seinen Gehilfen acht Jahre, 1503–11, um den Altar aus Kastanienholz zu schnitzen. Die damals etwa 800 Einwohner zahlten dafür 1600 Gulden, den Gegenwert für drei Bauernhöfe und acht Fuhren Wein. Beinahe hätte der Schnatterpeck-Altar mit seinen versponnenen Details einem barocken Ersatz weichen müssen, das konnte Ende des 18. Jh. gerade noch verhindert werden. Die Figurengruppen des Schreins verteilen sich auf zwei Stockwerke. Auf dem unteren ist der Gnadenstuhl zu sehen, auf dem Gottvater den leidenden Jesus auf dem Schoß hält, flankiert von den Aposteln Petrus und Paulus. Oben wird die Krönung Mariens gezeigt, umgeben von der Gruppe Anna Selbdritt und der hl. Katharina. Sehr fein gearbeitet sind die kleinen Figuren der klugen und törichten Jungfrauen in der Rahmung des Schreins. Die Flügelreliefs zeigen die Verkündigungsszene, ›Christi Geburt‹, ›Anbetung der Hl. drei Könige‹ und die ›Beschneidung Jesu‹, kraftvoll komponiert sind die von Hans Schäufelein 1509 gemalten Flügelbilder (Passionsszenen).
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Gufyland

Dorf Tirol
Unterhalb von Schloss Tirol können Besucher bei täglichen Flugvorführungen Greifvögel in Aktion erleben. Das Pflegezentrum für Vogelfauna Gufyland behandelt verletzte Wildvögel, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden, oder gibt ihnen hier ein neues Zuhause.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

Weingut Schloss Rametz

Meran-Obermais
Das zinnengekrönte Schloss Rametz ist ein Weingut, dessen Geschichte bis ins 13. Jh. zurückreicht. Riesling, Blauburgunder, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon wachsen in seinen Guyot-Rebanlagen und werden in seinen Kellern zu preisgekrönten Weinen vergoren. Angeboten werden Führungen durch das Weingut, ein Weinbaumuseum mit den Arbeitsgeräten der Winzer aus früherer Zeit und natürlich Weinverkostungen. Den Hunger stillt das angeschlossene Restaurant.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Naturpark Texelgruppe

Partschins
Der Naturpark Texelgruppe umfasst eine Fläche von rund 33.000 ha, die sich auf die Gemeinden Schnals, Naturns, Partschins, Algund, Dorf Tirol, Riffian, St. Martin und Moos in Passeier verteilt. Das wasserreiche Gebiet bietet ganzjährig schneebedeckte Gipfel und wunderschöne Täler oberhalb von Meran, zwischen Schnalstal und Passeiertal. Die ganze Pracht dieser Landschaft erschließt der Meraner Höhenweg, der die Texelgruppe umrundet. Der 80 km lange Wanderweg verläuft ohne große Steigungen und ist in 4-6 Tagen zu bewältigen. Der Einstieg ist von allen Gemeinden des Naturparks aus möglich. Die Verkehrsämter informieren auch über die Naturerlebniswanderungen, die die Naturparkverwaltung in der Texelgruppe anbietet.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Spitalkirche zum Hl. Geist

Meran
Außerhalb der einstigen Stadtmauern, am linken Ufer der Passer, errichtete Graf Meinhard II. im Jahr 1271 ein Spital mit dazugehöriger Spitalskirche. Nach der Zerstörung durch eine Flutwelle der Passer baute man die Kirche 1425-1483 wieder auf. Steinblöcke vor dem Gebäude und einige Freskenmalereien im Inneren gedenken daran. Hinter dem reich geschmückten Westportal des äußerlich eher unscheinbaren Gotteshauses empfängt den Besucher eine einheitlich spätgotische, dreischiffige Hallenkirche, deren Sternrippengewölbe von Säulen getragen werden. Wertvolle Kunstwerke schmücken das Innere aus, darunter die Fresken der Heiligen Dreifaltigkeit im zehneckigen Umgangschor, die gotischen Altarflügel des Bildhauers Jörg Lederer mit Szenen aus dem Leben und Leiden Christi, die vier Reliefs des Marienlebens an der Nordwand (um 1520) und eine ausdrucksstarke Kreuzigungsgruppe (um 1300).
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Stadtpfarrkirche St. Nikolaus

Meran
Der 83 m hohe Turm der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus trägt seit 1617/18 eine welsche Haube. Davor bildet der immer belebte Pfarrplatz den ­eigentlichen Mittelpunkt Merans. Die Südfassade der Kirche aus dem 15. Jh. zeigt ein übermannshohes Christophorusfresko, das dreischiffige Langhaus überspannt ein schönes Netzrippengewölbe.  Hinter der Kirche erhebt sich die 1450 geweihte, kleine, achteckige Barbarakapelle. Besonders schön sind ihr Sterngewölbe und der aus­ladende gotische Flügelaltar.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Meran

Meran
Das Mittelalter hat seine Spuren in Burg und Lauben hinterlassen, das Fin de Siècle in verspielten Häuserzeilen. Einen Kontrapunkt setzen die schneebedeckten Bergketten. Zweimal hat es Meran (40.000 Einwohner), die Stadt mit den meisten Sonnentagen Südtirols, zu großer Bedeutung gebracht: im Mittelalter als Sitz der Landesherren von Tirol und Ende des 19. Jh. als mondäner Kurort, in den ganz Europa samt Österreichs Kaiserin Sisi pilgerte. Das Erbe der beiden wichtigen Epochen und die von mediterranen und exotischen Pflanzen gesäumten Spazierwege vor der Kulisse alpiner Bergriesen locken noch heute viele Besucher an. Im Sommer drängen sie sich unter den Lauben und auf den Promenaden. Glanz bringen das Südtirol Festival von Mitte August bis Mitte September mit Klassik, Jazz und Weltmusik und der Große Preis von Meran am letzten Sonntag im September auf dem Pferderennplatz Untermais.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Segenbühel

Meran
Gegenüber der Landesfürstlichen Burg Meran fährt der Sessellift Meran-Dorf Tirol hoch auf den Segenbühel, der ein grandioses Panorama auf die Stadt und die umliegenden Berge eröffnet. Oben sind es zu Fuß 10 Min. nach Dorf Tirol.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

St.-Barbara-Kapelle Meran

Meran
Hinter der Stadtpfarrkirche sollte man einen Blick in den kleinen achteckigen Bau der Barbarakapelle nicht versäumen. Sie wurde um 1450 im alten Friedhof Merans errichtet. Ihre Krypta diente als Beinhaus, bis der Meraner Friedhof 1848 verlegt wurde. Die Kapelle gliedern ein gotisches Spitzportal und eine prächtige Fensterrosette. Besonders schön sind das Sternengewölbe und der ausladende gotische Flügelaltar.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Laubengasse

Meran
In den heute so feinen Lauben mit ihren Geschäften sowie Bars und ­Cafés wurde früher Vieh gehalten. Nachdem im Spätmittelalter Tirol an Österreich gefallen war, verfiel die alte Hauptstadt Meran. Erst im Barock wurden die schlichten Häuser ausgebaut und mit Fresken und Erkern ­ausgestattet. Fast jedes Haus erhielt damals geräumige Keller und Lagerräume und besteht seitdem aus mehreren Trakten, die hintereinander gestaffelt und nur über Durchgänge zu erreichen sind. Aber auch hier bleibt die Geschichte nicht stehen. In das Haus der Sparkasse (Laubengasse 163) ist Kunst eingezogen: Die Galerie ›Kunst Meran‹ präsentiert auf drei Etagen Wechselausstellungen zu Kunst, Architektur und Fotografie der Gegenwart.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Lana

Lana
Der April ist die beste Zeit, um nach Lana zu kommen. Oben in den Bergen schmilzt der Schnee, und unten versinkt das ganze Etschtal in einem Meer von Apfelblüten. Einen geeigneteren Platz für ein Obstbaumuseum gibt es nicht, als hier im Zentrum des Südtiroler Apfelanbaus. Untergebracht ist es in einem mittelalterlichen Ansitz (Gutshof) im Ortsteil Niederlana. Hier in der Pfarrkirche steht der Schnatterpeck-Altar von 1511.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Dorf Tirol/Tirolo

Dorf Tirol
Am Rand eines steilen Abfalls zur Etsch drängen sich in Dorf Tirol Hotels und Pensionen mit Blick auf Meran und die Mündungszone von Etsch und Passer. Schloss Tirol gab der ganzen Region den Namen. Der Stammsitz der Grafen Tirol war im 14. Jh. Schauplatz des vergeblichen Kampfes der Margarete Maultasch um die Eigenständigkeit des Landes, den Lion Feuchtwanger in seinem Roman ›Die hässliche Herzogin‹ verewigt hat. Tirol kam unter die Oberhoheit der Habsburger, die Grafen zogen nach Innsbruck, und die Burg verfiel.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Pulverturm Meran

Meran
Einen herrlichen Blick über Meran und das Etschtal verspricht der 12 m hohe, von Zinnen bekrönte Pulverturm. Der Bergfried ist der einzige noch erhaltene Teil der im 13. Jh. erbauten Burg Ortenstein und über den Tappeinerweg zu erreichen.  
Tipp der ADAC Redaktion
Touren

Winterpromenade

Meran
An die Passerpromenade schließt sich in östlicher Richtung die Winterpromenade an. Im ersten Abschnitt befindet sich eine 100 m lange Wandelhalle, die mit hübschen Landschaftsbildern und dem Caffè Wandelhalle erfreut. Hinter dem Steinernen Steg schlängelt sich die romantische Gilfpromenade zu beiden Seiten des Flusses in die düstere Passerschlucht. Überragt wird sie von der nicht öffentlich zugänglichen Zenoburg aus dem 13. Jh. Der Weg führt durch einen künstlich angelegten Felsengarten, in dem dank des milden Klimas eine subtropische Vegetation üppig wuchert.
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Reiseführer-Themen

Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn

Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul.  Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.
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Skiurlaub: Diese Skigebiete sind schneesicher

In schneesicheren Skigebieten von Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz erstreckt sich die Skisaison typischerweise von Dezember bis April. Dank ihrer Höhenlage und ausgezeichneten Schneeverhältnissen bieten die Skigebiete ideale Bedingungen für Wintersportaktivitäten. So ermöglichen sie ein planbares und umfangreiches Skivergnügen über viele Monate hinweg, wobei die Winterlandschaft und die optimalen Schneeverhältnisse Skifahrer und Snowboarder gleichermaßen begeistern.
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Fisch, feine Weine und Spezialitäten aus drei Regionen: Gut essen am Gardasee

Am trentinischen Nord­ufer in Riva und Torbole hat die Zeit der österreichischen Herrschaft in der Esskultur mit Speck und Gulasch deutliche Spuren hinterlassen. Eine weitere Spezialität sind Strangola­preti, kleine Spinatklößchen mit dem ­Namen ›Priesterwürger‹. Sie sollen bereits im 16. Jh. während des Konzils von Trient bei den geistlichen Würdenträgern beliebt gewesen sein.  Das venetische Ostufer und Verona kultivieren Reisgerichte, wobei als besonderer Klassiker Risotto alla tinca, Risotto mit der karpfenähnlichen Schleie, zu nennen ist. Auch hausgemachte Tagliolini (Bandnudeln) oder Gnocchi aus Kartoffelteig stehen auf der Speisekarte. Sie werden mit unterschiedlichen Soßen angeboten. Am lombardischen Westufer kommt Osso buco (geschmorte Kalbs­haxe) auf den Tisch, eine Mailänder Spezialität. Die Pasta wird hier meist mit Ragù di Coniglio, Kaninchenragout, angerichtet.  Fisch, Spargel und Honig Eine Dominante in den Lokalen am Gardasee ist natürlich Fisch: Seeforelle (Carpione), Barsch (Persico reale), Hecht (Lusso), Schleie (Tinca), Süßwasser-Sardine (Sardella) und Aal (Anguilla). Sie werden über Olivenholz gegrillt, frittiert, mariniert oder gekocht und dann meist mit frischen Kräutern angerichtet.  Das Klima, im Sommer frisch und im Winter mild, trägt dazu bei, die Erzeugnisse der Gardaseeregion sehr wohlschmeckend zu machen. Der Spargel aus Cavaion Veronese und Rivoli Veronese zergeht auf der Zunge, der Monte Baldo und das Ostufer liefern duftende schwarze und weiße Trüffel. Und der Honig schmeckt intensiver als anderswo. In Lazise findet im Herbst die nationale Honigmesse ›I Giorni del Miele‹ statt.  Reise durch die Weinberge Auch für den Weinanbau sind die Bedingun­gen am Gardasee ideal. Der rubinrote Bardolino vom südöstlichen Ufer ist die bekannteste Sorte. Es lohnt sich, das Geld für einen Superiore oder Classico mit DOC-Siegel auszugeben. Aromen von Kirsche, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere und Gewürzen versprechen höchsten Genuss. Übrigens, der Bardolino ist auch als Chiaretto, als Roséwein, ­erhältlich. Nördlich von Verona liegt das Gebiet des Valpolicella. Seine Reben wachsen auf Böden vulkanischen Ursprungs, deswegen ist er gerbstoffreicher und schmeckt etwas kräftiger als der Bardolino. Am Südufer, an den Hängen zwischen Desenzano und Peschiera, wird aus der Trebbianotraube der Lugana erzeugt. Der würzige leichte Weißwein von strohgelber bis grünlicher Farbe ist ein frischer Begleiter für Risotto, Kalbfleisch und Fischgerichte. Aus dem Valtenesi am Südwestufer kommt der leichte Rotwein Groppello, der mit seinem etwas erdigen Nachklang gefällt.
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Südtirols konfliktreiche Geschichte

Nach alter  Tradition brennen im Frühsommer in der Herz-Jesu-Nacht auf allen Gipfeln Südtirols Feuer zu Ehren des Tiroler Volkshelden Andreas Hofer. Aber in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 erlebten die Südtiroler ein Feuerwerk ganz anderer Art: 37 Starkstrommasten flogen in die Luft. Die Aktion der ›Pustertaler Bumser‹ richtete sich gegen die Stromversorgung der ober­italienischen Industrien und damit gegen die ›Italiener‹ allgemein, zu denen sich die Südtiroler nie zählten und deren staatliche Strukturen sie damals als Besatzung empfanden. Bei der folgenden Welle von Bombenattentaten kamen sogar Menschen ums Leben. Bereits der Pariser Vertrag von 1946 sicherte Südtirol Autonomie zu. Zwei Jahre nach dem Autonomiestatut entstand die ­autonome Region Trentino-Tiroler Etschland. Zu der neugebildeten Region gehörte auch die ita­lienischsprachige Provinz Trento (Trient). Damit hatten die ›Italiener‹ eine klare Mehrheit in dem Gebiet. Der Unmut der Südtiroler wuchs stetig, denn die Zentralregierung in Rom verzögerte die Umsetzung wichtiger Punkte des Pariser Vertrages und förderte zudem massiv die Ansiedlung italienischer Arbeitskräfte in Bozen für die rasant wachsende Industrie. Bei den deutschsprachigen Bevölkerungsteilen schürte dies Angst vor dem Verlust ihrer Identität.  1957 versammelten sich 35 000 Südtiroler auf Schloss Sigmundskron, um unter der Parole ›Los von Trient‹ die Selbstbestimmung zu fordern. In den 1960er-Jahren war die Stimmung so aufgeheizt, dass die Attentäter mit Sympathien rechnen konnten. Die Parolen ›Los von Trient‹ und ›Los von Rom‹ prangten vielerorts an den Hauswänden.  Auch vor der UNO war Südtirol Thema. Nach zwei Resolutionen, die die Rechte der deutschsprachigen Minderheit bekräftigten, nahmen Süd­tirol, Österreich und Italien Verhandlungen auf. Diese führten zum zweiten Autonomiestatut, das 1972 in Kraft trat. Damit gingen die Selbstverwaltungsrechte auf Südtirol über. Als Autonome Provinz Bozen kann es jetzt über viele Belange selbst entscheiden. Auch die offizielle Gleichstellung von Deutsch und Italienisch als Verwaltungssprachen entschärfte den Streit.  Ursachen des Konflikts Die Spannungen waren entstanden, als Südtirol 1919 nach Ende des Ersten Weltkriegs Italien zugesprochen  ­wur­de, obwohl das Gebiet seit alters her zu Österreich gehört hatte. Kulturell gab es keine Begründung für die Teilung Tirols. Die zu fast 100 Prozent deutschsprachigen Bewohner Süd­tirols fanden sich auf einmal als winzige Minderheit im italienischen Staat wieder.  Mit der Machtübernahme durch die Faschisten 1922 wurde die Situation für die Südtiroler richtig bedrückend. Die gemeinsame Sprache sichert die Identität einer Volksgruppe, und genau dort setzte Ettore Tolomei (1865–1952) als frisch installierter Leiter des ›Kommissariats für Sprache und Kultur des Alto Adige‹ an. Um dem südlichen Teil Tirols den Anschein der ›Italianità‹ zu geben, schuf er in fanatischer Kleinarbeit für gut 12 000 gewachsene deutsche Namen von Städten, Dörfern, Bergen, Tälern und Gewässern italienische Entsprechungen – durch wörtliche Übersetzungen, Lautmalereien oder freie Erfindungen. Dieser Angriff auf die deutschsprachige Identität sorgte für viel Bitterkeit, die noch heute nachwirkt.  Vorteile als Minderheit Dabei ist aus dem einstigen Problemkind der Musterschüler Europas geworden. Wegen seiner vorbildlichen Regeln zum Erhalt der Eigenständigkeit der deutschen und der ladinischen Bevölkerung gilt Süd­tirol heute als Modellregion. Dazu kommt ein enormer wirtschaftlicher Erfolg, der nicht zuletzt der Sondersituation einer deutschsprachigen Provinz innerhalb Italiens zu verdanken ist.  Sehr viele deutsche und österreichische Firmen haben Niederlassungen in Südtirol gegründet, weil sie dadurch nah am italienischen Markt sind, ohne sich mit Sprachproblemen belasten zu müssen. Die Zweisprachigkeit macht die Einheimischen sehr flexibel. Durch den vom italienischen Staat stets geförderten Zuzug standen den vielfältigen Industriebetrieben immer genug Arbeitskräfte zur Verfügung. Das Autonomiestatut verschafft der Provinz Bozen reichlich Mittel für Investitionen, weil sie über 90 Prozent des Steueraufkommens selbst verfügen kann. Nach jahrzehntelangem Kampf gegen die Bevormundung aus Rom haben die Südtiroler nun ihren Platz in Italien gefunden.     
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Landwirtschaft in Südtirol: Reiche Ernte für Obst und Gemüse

In Südtirol findet sich mit über 18 400 ha das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Es reicht von Mals im Vinschgau durch das Etschtal bis nach Salurn an der Weinstraße. Kilometerweit ziehen sich die niedrigen Baumreihen schnurgerade durch die Täler. Wo früher einmal 300 ausladende Bäume pro Hektar wuchsen, werden heute bis zu 3000 kaum mannshohe Zwerge angepflanzt. Der moderne Baum hat dünne Zweiglein, alle Kraft geht in die Früchte, die wegen der geringen Pflanzengröße bequem zu ernten sind. Wie der ›Südtiroler Speck‹ ist auch der ›Südtiroler Apfel‹ eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.). Elf Apfelsorten gehören dazu, darunter Golden Delicious, Gala, Braeburn, Fuji, Granny Smith und Elstar. Die einzigartige Südtiroler Wärme bringt die Farben der Äpfel zum Leuchten und in den Früchten eine starke Süße hervor. Welchen Überfluss die Natur über diesen Landstrich ausschüttet, spürt man am besten im Frühjahr, wenn die Apfelblüte die Täler in einem zartrosa schimmernden Blütenmeer versinken lässt. Im Herbst folgt eine Explosion an Fruchtbarkeit, wenn so viele rotbackige Äpfel an den dünnen Zweigen hängen, dass diese gestützt werden müssen. Wärmestau im Tal Neben dem Etschtal ist der Vinsch­gau das Hauptanbaugebiet für Obst. Er verläuft vom Reschenpass bis nach Meran trotz seiner Breite tief eingeschnitten zwischen den ungeheuren Steinmassen der Ötztaler Berge im Norden und der Ortlergruppe im Süden. Gegen die kalten Winde aus dem Norden ist er gut abgeschirmt, aber auch die feuchte Meeresluft kommt nicht ins Tal, was zu extremer Trockenheit, Gluthitze im Sommer und Eiseskälte im Winter führt. Äpfel und Wein lieben die Wärme, und die Gesteinserosion durch die starken Temperaturschwankungen macht die Böden sehr mineralienreich.  Wandern auf Waalwegen Gegen die Trockenheit setzen die Südtiroler seit langer Zeit ein ausgeklügeltes System, mit dem sie die fruchtbaren Böden bewässern. Schon im 12. Jh. kamen die sogenannten Waale auf, kunstvoll angelegte Kanäle, die die Neigung der Hänge ausnutzten, um das Wasser nach einem genau festgelegten Plan auf die verschiedenen Felder und Plantagen zu verteilen. Wenn das Wasser nicht richtig lief, alarmierten Glöckchen an den Wasserrädern, Waalschellen genannt, die Hüter der Kanäle, die in den Waalerhütten übernachteten. Das System der Waale ließ im trockenen Südtirol eine Kulturlandschaft entstehen, die ihresgleichen sucht, weil sie sich genial die Verbindung von Wärme und Fruchtbarkeit zunutze machte. Heute kann der Besucher auf den alten Waalwegen längs der Wasserläufe die Bergbauernwelt Südtirols entdecken. Mit geringer Steigung verlaufen sie aussichtsreich an den sonnenüberfluteten Hängen. Der längste von ihnen, der Marlinger Waalweg, verläuft über 12 Kilometer zwischen Töll und Oberlana. 
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Südtirols traditionelle Küche

Trotz der Grenze zwischen Österreich und Italien lässt sich die kulinarische Verwandtschaft mit dem nördlichen Tirol nicht leugnen. Die ursprüngliche Südtiroler Küche hat mehr mit Österreich zu tun als mit Italien. Vor allem wurzelt sie in den einfachen bäuerlichen Traditionen der Alpen. Die schwer arbeitende Bergbevölkerung bevorzugte deftige und kalorienreiche Mahlzei­ten. In Südtirol sind Brot, Speck, Käse und Wein die Grundlagen der kulinarischen Genüsse.  Deftige Spezialitäten In den Alpen war Getreide lange Zeit das wichtigste Lebensmittel, Brot gehörte zur Grundnahrung der Bauern. Wegen seiner langen Haltbarkeit war besonders das Schüttelbrot unabdingbar. Der dünne Fladen aus gewürztem Roggenteig, der noch heute zu fast jeder Mahlzeit gereicht wird, besteht überwiegend aus Kruste. Das Vinschgerle oder Vinschger Paarl dagegen ist ein ­frischer Fladen aus Roggen- und Weizenteig. Brot liefert auch die Grundlage für die Knödel. Harte Brotreste lassen sich zu vielen reichhaltigen Varianten verarbeiten. Mit Käse oder Speck angereichert werden sie meist als Nocken angeboten.  Auch Gerstensuppe ist ein tra­­di­tionelles bäuerliches Gericht Südti­rols. Die sogenannten Schlutzkrapfen oder Schlutzer erzählen dagegen von der Annäherung zwischen Norden und Süden, sie erinnern an italienische Ravioli und werden meis­tens mit Spinat gefüllt.  Die Süßspeisen wiederum sind eine Reminiszenz an die feinere Wiener Küche. Kaiserschmarrn oder ein saftiger Apfelstrudel stehen am häufigsten auf der Karte. Brot und Käse für alle Kaum eine Mahlzeit schmeckt so gut wie eine Marende, also eine Brotzeit, oben auf der Berghütte nach einer ordentlichen Wanderung. Doch die typische Jause gibt es längst auch im Tal. Sie besteht aus Brot, Speck, Käse und der Kaminwurzen, einer luftgetrockneten Rohwurst, die aus Rindfleisch und Schweinespeck hergestellt wird.  ›Südtiroler Speck‹ ist eine geschütz­te geografische Angabe (g.g.A.) und bezeichnet einen milden, leicht geräucherten Rohschinken. Traditionell hergestellt muss der Speck monatelang reifen, wird immer wieder mit Salzlake überschüttet und schließlich in Wacholder geräuchert. Immerhin 9000 t Speck werden in Südtirol ­jedes Jahr hergestellt. Das beliebte Produkt sollte dunkelrot und nicht zu salzig sein.  Käse stellen Südtiroler Betriebe in großer Vielfalt her, ob Schnitt-, Hart-, Weich-, Frisch- oder Sauermilchkäse, alles ist im Angebot. Als Besonderheit darf echter Almkäse gelten, von kleinen Sennereien, die einen Stilfser, einen Fontal oder einen Toblacher Stangenkäse von würzig-feinem Geschmack produzieren. Zu erstehen sind sie im Feinkosthandel, auf dem Bauernmarkt, direkt ab Hof oder auch in einer Bauernschenke. Eine Südtiroler Spezialität sind Bauernhöfe, die den Gästen in einem kleinen, meist urig gestalteten Gastraum eigene Produkte und kleine Gerichte anbieten.  Einheimische Weine Weinreben zu kultivieren hat im Etschtal seit der Bronzezeit Tradition. Die Römer haben erst hier die Lagerung in Holzfässern gelernt. Einige Rebsorten werden nur in Südtirol angebaut. Aus der unkomplizierten Rebe Vernatsch wird z.B. der ›Kalterer See‹ gekeltert, ein heller fruchtiger Rotwein.  Der nur in Südtirol angebaute Lagrein ist ein farb- und tanninbetonter, kräftiger und würziger Tropfen. Als besonders geeignet für einen guten Lagrein gelten vor allem die Sand- und Kiesböden von Gries, einem Ortsteil Bozens.   Der dritte originäre Südtiroler Wein ist der Gewürztraminer, ein intensiv stroh- bis goldgelber Weißwein mit fruchtigem Ton, viel Restsüße und hohem Alkoholgehalt. Es gibt ihn auch als Dessertwein, und er wird nicht mehr nur in seiner Heimat Tramin angebaut.  Törggelen heißt wandern ›Törggelen‹ bezeichnet einen alten Herbstbrauch, der zum Inbegriff der Südtiroler Lebensart geworden ist. Abgeleitet vom Südtiroler Wort ›Torggel‹ für Weinpresse, handelt es sich um das Verkosten des neuen Weins direkt beim Winzer. Wer sich mit dem Bus in eine große Gaststätte zum Weintrinken fahren lässt, hat vielleicht viel Spaß, war aber nicht beim ›Törggelen‹. Denn dazu gehört, auf eigenen Füßen über die Hänge zu wandern und in einer oder mehreren der originalen Weinbauernschenken einzukehren, die im Herbst durch einen Buschen (Strauß) über der Tür anzeigen, dass nunmehr geöffnet ist. Zum frischen Wein schmecken besonders gut Schlachtschüssel, Speck oder Knödel mit Kraut. Auch geröstete Esskastanien dürfen nicht fehlen. 
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