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Torralba

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4 km hinter Torralba, das in Hügel gebettet liegt, zweigt von der SS 131 ein Weg ins Nuraghen-Tal ab. Torralba ist berühmt für seine mehr als 30 Nuraghen und zehn Gigantengräber, Tombe dei Giganti, die sich auf dem Gemeindegebiet befinden.

Altertum im Museum

Das Museo Valle dei Nuraghi in Torralba (Via Carlo Felice 15) zeigt archäologische Funde aus den Nuraghen und ihrer Umgebung.

Einsame Landschaft

Das weite, einsame Tal der Planarghia-Marghine an der mittleren Westküste ist so menschenleer, dass sich der Besucher fast ein wenig verloren vorkommt. Dabei sind hier bedeutende archäologische Funde zu besichtigen.

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Tal der Nuraghen

Torralba Sassari
Zahlreiche vorgeschichtliche Bauten machen das Tal der Nuraghen zu einem spannenden Ausflugsziel. Beeindruckend ist vor allem die gewaltige Nuraghenfestung Santu Antine. Ihr Hauptturm, der von einem Kranz kleinerer Türme umgeben ist, ragt 17 m hoch aus einer Senke südlich der Ortschaft Torralba auf. Die Entstehung der Festung wird ins 15.–9. Jh. v. Chr. datiert. Noch viel älter sind die Höhlengräber von SantAndrea Priu. Die Grabstätten der Nekropole wurden im Verlauf des 5.–3. Jahrtausends v. Chr. in die Felswände geschlagen. Sie sind fein gemeißelt und mit Scheinbalken verziert, ganz so, als sollten sie als Behausungen dienen. Die größte Höhle wurde in frühchristlicher Zeit als Kirche genutzt, aus dieser Zeit stammen auch die farbigen Fresken. Exponate aus dem Valle dei Nuraghi präsentiert das Museo della Valle di Nuraghi in Torralba.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Nuraghe Santu Antine

Torralba
Im weiten, einsamen Tal der Planarghia-Marghine an der mittleren Westküste von Sardinien sind bedeutende archäologische Funde zu besichtigen. 4 km hinter Torralba zweigt von der SS 131 ein Weg ins Nuraghen-Tal ab. Um den zentralen Turm Santu Antine aus der Bronzezeit, dessen Ruine immer noch 17 m in die Höhe ragt und der damit zu den höchsten auf Sardinien zählt, gruppieren sich kleinere Türme, die durch Gänge verbunden sind. Das Museo Valle dei Nuraghi in Torralba (Via Carlo Felice 151) zeigt archäologische Funde aus den Nuraghen und ihrer Umgebung. 
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Reiseführer-Themen

Archäologie: Die Nuraghen auf Sardinien - rätselhafte Hochkultur der Bronzezeit

Ob einzelne Wehrtürme oder ganze Festungsanlagen: 7000 dieser rätselhaften Nuraghen wurden auf Sardinien bisher lokalisiert. Auch wer die Erbauer waren und woher sie kamen, ist weiterhin ungeklärt. Die Herren der Türme Forscher vermuten, dass die Nu­raghen-Kultur auf dasselbe Seevolk zurückgeht, das später auch das italienische Festland besiedelte und die Kultur der Etrusker begründete. Im Süden  Korsikas bestand zu jener Zeit die Torre-Kultur, welche sich gleichfalls durch Turmbauten auszeichnete, allerdings anders konstruiert. Die Nuraghen-Kultur nahm in der Abgeschiedenheit Sardiniens offenbar eine ­eigenständige Entwicklung. Die Blütezeit wird auf 1500–500 v. Chr. datiert. Wie künstlerisch hochstehend dieses Volk war, beweisen auch die Bronzetti. 400 dieser in ihrer Abstraktheit faszinierenden Bronzefiguren bewahrt das Museo Archeologico Nazionale in der Citadella dei Musei von Cagliari. Einige der schlanken Statuetten stellen Krieger, Bogenschützen, Fürs­ten und Pries­ter dar. Viele aber geben Motive aus dem Alltag wieder. Man sieht Gerätschaften, Waffen, Schiffe, Handwerker und Tiere. Es ist anzunehmen, dass die Bronzetti als Votivfiguren in Kultstätten dienten. In jedem Fall wurden sie exportiert, wie Funde im griechischen Mykene beweisen. War die nuraghische Kultur stark genug, die ganze Insel mit ihren Wehranlagen zu überziehen, so kannte sie doch keine zentrale Ins­titu­tion, kein Königreich, keinen Pries­ter­staat und auch keine größeren Städte. Stämme und lokale Clans beherrsch­ten das Territorium. Diese gesellschaftliche Struk­tur erklärt, warum viele der Türme nicht nur gegen das Meer hin ausgerichtet sind, von wo feindliche Angriffe zu erwarten waren, sondern auch gegen den nächsten Nachbarn.  Konstruktion und Funktion Es muss eine kriegerische Lebenswelt gewesen sein, die diese beeindruckenden Bauwerke hervorbrachte. Aus Steinblöcken, ganz ohne Mörtel, sind die gewaltigen, sich nach oben verjüngenden Rundtürme gefügt. Die höchsten ragen 20 m hoch auf. Die Innenräume der Türme haben jeweils einen Durchmesser von gut 10 m, umlaufende Treppengänge führen in die oberen Etagen. Größere Anlagen wie etwa die von Su Nuraxi bei Barumini bestehen aus ei­nem hohen Mittelturm, den mehrere niedrigere Türme umringen. Wer diese größte und am bes­ten erhaltene Burg besucht, spürt in ihren fins­teren Gewölben eine mys­tische Aura.  Wahrscheinlich erfüllten diese Bauten mehrere Funktionen: Sie waren Wohnstätten, Fluchtburgen und Kult­orte zugleich. Für eine ­religiöse Bestimmung spricht auch, dass die Ausgänge meist nach Südosten zeigen. In den Gewölben könnten Opfer dargebracht worden sein, und Stammesfürsten könnten sich hier versammelt haben, um Rat abzuhalten. Um die meisten Turmbauten drängten sich Dörfer aus Rundhütten. Bei der Fes­tungsanlage der Nuraghe Losa nahe ­Abbasanta haben die Hütten sogar einen eigenen Mauerring.  Zimmer mit Aussicht Die bronzezeitlichen Siedler wählten stets Orte, die schon durch ihre natürliche Lage auffallen. Die Nuraghe Tolinu etwa erhebt sich auf der östlichen Kante der Hochebene Altopiano di Abbasanta. Von hier schweift der Blick bis zum Gennargentu-Gebirge. In der weitläufigen Ebene der Valle dei Nuraghi südlich von Sassari steht die Nuraghe di Santu Antine, die mit ihrem 17 m hohen Zentralturm und drei kleineren Rundtürmen zu den imposantesten Anlagen zählt.
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