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Kurfar

Corvara
Der Wintersportort liegt im Skigebiet Alta Badia mit Anschluss an den großen Skizirkus Dolomiti Superski. Auch im Sommer ist der Ort beliebt, vor allem bei Tourenradfahrern und Mountainbikern. Unglaublich ist der Blick von Corvara auf die gewaltige Bergwand des Sassongher (2665 m). Spektakulär sind Fahrten über das Grödner Joch oder über den Passo di Campolongo, der Corvara mit der Großen Dolomitenstraße verbindet.
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Touren

Große Dolomitenstraße

Birchabruck
Wer sich von Bozen aus auf die Pässetour durch die Dolomiten macht, erlebt eine Landschaft, die zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt. In der Hochsaison muss allerdings mit einigem Verkehr gerechnet werden. Der Auftakt durch die Eggentalklamm ist gesperrt, die historische Straße untertunnelt worden. Nach einigen Kilometern weitet sich der Blick. Während sich die Straße zum Karerpass hochschlängelt, schieben sich links Rosengarten und rechts Latemar ins Bild. Die schroffen Felsen des Rosengartens sind der Sage nach das Reich des Königs Laurin. Direkt unterhalb des Passes spiegeln sich die Latemar-Gipfel in der stillen Wasserfläche des Karersees. Die Passhöhe bildet die Grenze zum Trentino. Die Große Dolomitenstraße führt weiter durch das Fassatal, erreicht am Pordoijoch mit 2239 m ihren höchsten Punkt, überquert den Passo di Falzarego und endet in Cortina d‘Ampezzo. Heute wird auch die Strecke durch das Höhlensteintal bis Toblach noch dazugezählt.
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Sellaronda

 
Östlich des Langkofels erstreckt sich inmitten der italienischen Dolomiten mit der Sellagruppe ein weltbekannter Gebirgszug. Vor allem im Winter zieht das Sellamassiv zahlreiche Gäste an. Grund ist die Skirundtour Sellaronda, die durch verschiedene Skigebiete führt. Beste Schneeverhältnisse und Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade machen die Sellaronda besonders reizvoll. Doch auch landschaftlich kann die Bergregion überzeugen. Geprägt von den imposanten Gipfeln der Dolomiten reicht der Blick beim Skifahren bis auf die Marmolata, die höchste Erhebung des Gebirges. Mit dem Grödner Joch, dem Campolongo, dem Sella- und dem Pordoijoch rahmen vier Pässe das Sellamassiv ein, dessen höchster Punkt mit 3.152 m der Piz Boe ist. Rund ums Sellamassiv – mit dem Reiseführer auf die Sellaronda Skibegeisterte, die nicht nur eine Skipiste befahren möchten, sondern an einem Tag mehrere Herausforderungen suchen, sind auf der Sellaronda richtig. Die malerisch gelegene Strecke passiert das Sellajoch und ist wahlweise im oder gegen den Uhrzeigersinn befahrbar. Die orangefarbene Strecke folgt dem Uhrzeigersinn, die grüne Beschilderung stellt die Tour in entgegengesetzter Richtung dar. Die Sellaronda umfasst insgesamt 40 km. Ein Teil davon lässt sich mit Seilbahnen bestreiten. Um die Sellaronda im Urlaub an einem Tag zu bewältigen, empfiehlt es sich, bis spätestens 10 Uhr morgens aufzubrechen. Unterwegs auf der Sellaronda: Reisetipps für eine unvergessliche Tour Wolkenstein ist ein guter Startpunkt für die Tour auf der Sellaronda und mit dem Routenplaner einfach zu erreichen. Der malerische Ort liegt direkt in Gröden. Inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes der Dolomiten begeistert Wolkenstein durch eine einmalige Symbiose aus modernen Impulsen und jahrhundertealten Traditionen. Im Sommer lädt die Sellaronda ab hier zu Wanderungen und Radtouren ein. Weite Teile der Strecke sind exzellent ausgebaut, sodass sich die Route mit dem Fahrrad bei guter Kondition an einem Tag bewältigen lässt. Eins der Highlights für MTB-Fans ist der Sellaronda Hero Südtirol Dolomites, das härteste MTB-Rennen in Europa, das alljährlich im Sommer als stattfindet. Mit der Karte von ADAC Maps das Skigebiet Sellaronda erleben Die beeindruckende Skiregion Sellaronda zählt zu Recht zu den Highlights einer Reise in die Dolomiten. Über 500 Pistenkilometer und insgesamt mehr als 200 Lifte schaffen am Urlaubsziel eine hervorragende Infrastruktur für einen ausgedehnten Winterurlaub. Alle diejenigen, die die sportliche Herausforderung suchen, planen einen Abstecher nach St. Christina ein. Hier befindet sich in Gröden die Saslong Weltcuppiste. Bei schlechtem Wetter informieren sich Gäste am besten unmittelbar vor dem Start, ob wirklich alle Liftanlagen geöffnet sind.
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Alta Badia

 
Einst als Land der Ladiner bekannt, hat sich Alta Badia zu einem der mit Abstand begehrtesten Reiseziele entwickelt, die es in den Alpen gibt. Heute reihen sich Weltoffenheit, Traditionsverbundenheit und atemberaubendes Bergland bei einem Urlaub in Alta Badia wie Perlen an eine Kette. Das Tal inmitten der Dolomiten wird von beeindruckenden Gipfeln eingerahmt. Die Dörfer des Tals Alta Badia bieten ihren Gästen bis heute Gelegenheit zu einer Reise durch jahrhundertealte Traditionen. Nicht umsonst gelten die Dolomiten als eines der schönsten UNESCO-Weltkulturerben. Die sechs Dörfer in Alta Badia – Reisetipps für den Besuch Das Dolomiten-Tal nimmt insgesamt rund 16 km ein und reicht vom Pustertal bis zum Grödnertal im Südosten Südtirols. Es ist nicht nur die Natur, die Alta Badia zu einem beliebten Urlaubsziel macht. Auch die sechs Dörfer – Corvara, San Cassiano, Colfosco, La Villa, La Val und Badia – tragen dazu bei. La Val gilt als klassisches Wanderdorf. Es präsentiert sich mit einer beeindruckenden Kultur- und Naturlandschaft. Der Tru di Pra stellt einen der Höhepunkte dar und lädt als zertifizierter Weitwanderweg besonders im Sommer zu Touren ein. Im Winter bietet die Sellaronda-Rundstrecke reichlich Ski- und Snowboardspaß. Dort befindet sich mit Corvara die Wiege des Tourismus. Durch die Lage am Fuße des Sassongher ist das Skigebiet des Ortes prädestiniert für Wintergaudi und Après-Ski. Hier entstand schon in den 1930er-Jahren die erste Skischule des Gadertals. Zudem lockt das Dolomiti Superski, das weltgrößte Skikarussell, etliche Schneebegeisterte an. Willkommen in der Puezgruppe – mit ADAC Maps unterwegs Bewaldete Hügel, die beinahe nahtlos in schroffe Felswände mit schneebedeckten Gipfeln übergehen, sind das Gesicht der Puezgruppe. Sie grenzt im Süden bis ans Grödner Tal, während sie im Osten bis zum Gadertal reicht. Das Grödner Joch schafft mit einer Höhe von 2.121 m die natürliche Trennung zwischen den westlichen Dolomiten und der nahen Sellagruppe. Im Sommer führen Wanderungen direkt zu den Berghütten, die entlang der Puezgruppe warten. Die bekannte Puezhütte liegt in einer beeindruckenden Höhe von 2.475 m. Grenzenloses Wintersportvergnügen in Alta Badia: Reisetipps für Skifans Alta Badia gehört zu den Highlights für Wintersport-Begeisterte. Das Skikarussell Dolomiti Superski genießt internationale Berühmtheit. Die Skisaison beginnt hier im November und verzaubert bis in den April hinein mit glitzernder Schneepracht. Angefangen bei Disziplinen wie Riesenslalom über Abfahrt, Eislaufen und Winterwandern bis zum Schlittenfahren mit der ganzen Familie präsentiert das Skigebiet grenzenlosen Winterspaß. Die insgesamt zwölf vielfältig gestalteten Skiareale halten 53 Lifte, 130 km perfekt präparierte Pisten und Höhenlagen von bis zu 2.778 m bereit.
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Skigebiet Alta Badia

 
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Wolkenstein in Gröden

 
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Corvara

 
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Reiseführer-Themen

Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn

Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul.  Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.
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Skiurlaub: Diese Skigebiete sind besonders schneesicher

Zu schneesicheren Skigebieten geht es für Wintersportler hoch hinaus. Es sind vor allem die Gletscherskigebiete, die bei Schneehöhen von mehreren Metern eine geschlossene Schneedecke und präparierte Pisten für Ski- und Snowboardfans garantieren. Ausreichend Naturschnee bietet in Deutschland das Gletscherskigebiet auf der Zugspitze etwa von Anfang Dezember bis Anfang Mai. Auf dem Hintertuxer Gletscher findet sich ganzjährig ein schneesicheres Skigebiet in Österreich. Auch im Schweizer Ski Paradise bei Zermatt sind die Pisten das ganze Jahr geöffnet.
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Südtirols konfliktreiche Geschichte

Nach alter  Tradition brennen im Frühsommer in der Herz-Jesu-Nacht auf allen Gipfeln Südtirols Feuer zu Ehren des Tiroler Volkshelden Andreas Hofer. Aber in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 erlebten die Südtiroler ein Feuerwerk ganz anderer Art: 37 Starkstrommasten flogen in die Luft. Die Aktion der ›Pustertaler Bumser‹ richtete sich gegen die Stromversorgung der ober­italienischen Industrien und damit gegen die ›Italiener‹ allgemein, zu denen sich die Südtiroler nie zählten und deren staatliche Strukturen sie damals als Besatzung empfanden. Bei der folgenden Welle von Bombenattentaten kamen sogar Menschen ums Leben. Bereits der Pariser Vertrag von 1946 sicherte Südtirol Autonomie zu. Zwei Jahre nach dem Autonomiestatut entstand die ­autonome Region Trentino-Tiroler Etschland. Zu der neugebildeten Region gehörte auch die ita­lienischsprachige Provinz Trento (Trient). Damit hatten die ›Italiener‹ eine klare Mehrheit in dem Gebiet. Der Unmut der Südtiroler wuchs stetig, denn die Zentralregierung in Rom verzögerte die Umsetzung wichtiger Punkte des Pariser Vertrages und förderte zudem massiv die Ansiedlung italienischer Arbeitskräfte in Bozen für die rasant wachsende Industrie. Bei den deutschsprachigen Bevölkerungsteilen schürte dies Angst vor dem Verlust ihrer Identität.  1957 versammelten sich 35 000 Südtiroler auf Schloss Sigmundskron, um unter der Parole ›Los von Trient‹ die Selbstbestimmung zu fordern. In den 1960er-Jahren war die Stimmung so aufgeheizt, dass die Attentäter mit Sympathien rechnen konnten. Die Parolen ›Los von Trient‹ und ›Los von Rom‹ prangten vielerorts an den Hauswänden.  Auch vor der UNO war Südtirol Thema. Nach zwei Resolutionen, die die Rechte der deutschsprachigen Minderheit bekräftigten, nahmen Süd­tirol, Österreich und Italien Verhandlungen auf. Diese führten zum zweiten Autonomiestatut, das 1972 in Kraft trat. Damit gingen die Selbstverwaltungsrechte auf Südtirol über. Als Autonome Provinz Bozen kann es jetzt über viele Belange selbst entscheiden. Auch die offizielle Gleichstellung von Deutsch und Italienisch als Verwaltungssprachen entschärfte den Streit.  Ursachen des Konflikts Die Spannungen waren entstanden, als Südtirol 1919 nach Ende des Ersten Weltkriegs Italien zugesprochen  ­wur­de, obwohl das Gebiet seit alters her zu Österreich gehört hatte. Kulturell gab es keine Begründung für die Teilung Tirols. Die zu fast 100 Prozent deutschsprachigen Bewohner Süd­tirols fanden sich auf einmal als winzige Minderheit im italienischen Staat wieder.  Mit der Machtübernahme durch die Faschisten 1922 wurde die Situation für die Südtiroler richtig bedrückend. Die gemeinsame Sprache sichert die Identität einer Volksgruppe, und genau dort setzte Ettore Tolomei (1865–1952) als frisch installierter Leiter des ›Kommissariats für Sprache und Kultur des Alto Adige‹ an. Um dem südlichen Teil Tirols den Anschein der ›Italianità‹ zu geben, schuf er in fanatischer Kleinarbeit für gut 12 000 gewachsene deutsche Namen von Städten, Dörfern, Bergen, Tälern und Gewässern italienische Entsprechungen – durch wörtliche Übersetzungen, Lautmalereien oder freie Erfindungen. Dieser Angriff auf die deutschsprachige Identität sorgte für viel Bitterkeit, die noch heute nachwirkt.  Vorteile als Minderheit Dabei ist aus dem einstigen Problemkind der Musterschüler Europas geworden. Wegen seiner vorbildlichen Regeln zum Erhalt der Eigenständigkeit der deutschen und der ladinischen Bevölkerung gilt Süd­tirol heute als Modellregion. Dazu kommt ein enormer wirtschaftlicher Erfolg, der nicht zuletzt der Sondersituation einer deutschsprachigen Provinz innerhalb Italiens zu verdanken ist.  Sehr viele deutsche und österreichische Firmen haben Niederlassungen in Südtirol gegründet, weil sie dadurch nah am italienischen Markt sind, ohne sich mit Sprachproblemen belasten zu müssen. Die Zweisprachigkeit macht die Einheimischen sehr flexibel. Durch den vom italienischen Staat stets geförderten Zuzug standen den vielfältigen Industriebetrieben immer genug Arbeitskräfte zur Verfügung. Das Autonomiestatut verschafft der Provinz Bozen reichlich Mittel für Investitionen, weil sie über 90 Prozent des Steueraufkommens selbst verfügen kann. Nach jahrzehntelangem Kampf gegen die Bevormundung aus Rom haben die Südtiroler nun ihren Platz in Italien gefunden.     
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Landwirtschaft in Südtirol: Reiche Ernte für Obst und Gemüse

In Südtirol findet sich mit über 18 400 ha das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Es reicht von Mals im Vinschgau durch das Etschtal bis nach Salurn an der Weinstraße. Kilometerweit ziehen sich die niedrigen Baumreihen schnurgerade durch die Täler. Wo früher einmal 300 ausladende Bäume pro Hektar wuchsen, werden heute bis zu 3000 kaum mannshohe Zwerge angepflanzt. Der moderne Baum hat dünne Zweiglein, alle Kraft geht in die Früchte, die wegen der geringen Pflanzengröße bequem zu ernten sind. Wie der ›Südtiroler Speck‹ ist auch der ›Südtiroler Apfel‹ eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.). Elf Apfelsorten gehören dazu, darunter Golden Delicious, Gala, Braeburn, Fuji, Granny Smith und Elstar. Die einzigartige Südtiroler Wärme bringt die Farben der Äpfel zum Leuchten und in den Früchten eine starke Süße hervor. Welchen Überfluss die Natur über diesen Landstrich ausschüttet, spürt man am besten im Frühjahr, wenn die Apfelblüte die Täler in einem zartrosa schimmernden Blütenmeer versinken lässt. Im Herbst folgt eine Explosion an Fruchtbarkeit, wenn so viele rotbackige Äpfel an den dünnen Zweigen hängen, dass diese gestützt werden müssen. Wärmestau im Tal Neben dem Etschtal ist der Vinsch­gau das Hauptanbaugebiet für Obst. Er verläuft vom Reschenpass bis nach Meran trotz seiner Breite tief eingeschnitten zwischen den ungeheuren Steinmassen der Ötztaler Berge im Norden und der Ortlergruppe im Süden. Gegen die kalten Winde aus dem Norden ist er gut abgeschirmt, aber auch die feuchte Meeresluft kommt nicht ins Tal, was zu extremer Trockenheit, Gluthitze im Sommer und Eiseskälte im Winter führt. Äpfel und Wein lieben die Wärme, und die Gesteinserosion durch die starken Temperaturschwankungen macht die Böden sehr mineralienreich.  Wandern auf Waalwegen Gegen die Trockenheit setzen die Südtiroler seit langer Zeit ein ausgeklügeltes System, mit dem sie die fruchtbaren Böden bewässern. Schon im 12. Jh. kamen die sogenannten Waale auf, kunstvoll angelegte Kanäle, die die Neigung der Hänge ausnutzten, um das Wasser nach einem genau festgelegten Plan auf die verschiedenen Felder und Plantagen zu verteilen. Wenn das Wasser nicht richtig lief, alarmierten Glöckchen an den Wasserrädern, Waalschellen genannt, die Hüter der Kanäle, die in den Waalerhütten übernachteten. Das System der Waale ließ im trockenen Südtirol eine Kulturlandschaft entstehen, die ihresgleichen sucht, weil sie sich genial die Verbindung von Wärme und Fruchtbarkeit zunutze machte. Heute kann der Besucher auf den alten Waalwegen längs der Wasserläufe die Bergbauernwelt Südtirols entdecken. Mit geringer Steigung verlaufen sie aussichtsreich an den sonnenüberfluteten Hängen. Der längste von ihnen, der Marlinger Waalweg, verläuft über 12 Kilometer zwischen Töll und Oberlana. 
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Südtirols traditionelle Küche

Trotz der Grenze zwischen Österreich und Italien lässt sich die kulinarische Verwandtschaft mit dem nördlichen Tirol nicht leugnen. Die ursprüngliche Südtiroler Küche hat mehr mit Österreich zu tun als mit Italien. Vor allem wurzelt sie in den einfachen bäuerlichen Traditionen der Alpen. Die schwer arbeitende Bergbevölkerung bevorzugte deftige und kalorienreiche Mahlzei­ten. In Südtirol sind Brot, Speck, Käse und Wein die Grundlagen der kulinarischen Genüsse.  Deftige Spezialitäten In den Alpen war Getreide lange Zeit das wichtigste Lebensmittel, Brot gehörte zur Grundnahrung der Bauern. Wegen seiner langen Haltbarkeit war besonders das Schüttelbrot unabdingbar. Der dünne Fladen aus gewürztem Roggenteig, der noch heute zu fast jeder Mahlzeit gereicht wird, besteht überwiegend aus Kruste. Das Vinschgerle oder Vinschger Paarl dagegen ist ein ­frischer Fladen aus Roggen- und Weizenteig. Brot liefert auch die Grundlage für die Knödel. Harte Brotreste lassen sich zu vielen reichhaltigen Varianten verarbeiten. Mit Käse oder Speck angereichert werden sie meist als Nocken angeboten.  Auch Gerstensuppe ist ein tra­­di­tionelles bäuerliches Gericht Südti­rols. Die sogenannten Schlutzkrapfen oder Schlutzer erzählen dagegen von der Annäherung zwischen Norden und Süden, sie erinnern an italienische Ravioli und werden meis­tens mit Spinat gefüllt.  Die Süßspeisen wiederum sind eine Reminiszenz an die feinere Wiener Küche. Kaiserschmarrn oder ein saftiger Apfelstrudel stehen am häufigsten auf der Karte. Brot und Käse für alle Kaum eine Mahlzeit schmeckt so gut wie eine Marende, also eine Brotzeit, oben auf der Berghütte nach einer ordentlichen Wanderung. Doch die typische Jause gibt es längst auch im Tal. Sie besteht aus Brot, Speck, Käse und der Kaminwurzen, einer luftgetrockneten Rohwurst, die aus Rindfleisch und Schweinespeck hergestellt wird.  ›Südtiroler Speck‹ ist eine geschütz­te geografische Angabe (g.g.A.) und bezeichnet einen milden, leicht geräucherten Rohschinken. Traditionell hergestellt muss der Speck monatelang reifen, wird immer wieder mit Salzlake überschüttet und schließlich in Wacholder geräuchert. Immerhin 9000 t Speck werden in Südtirol ­jedes Jahr hergestellt. Das beliebte Produkt sollte dunkelrot und nicht zu salzig sein.  Käse stellen Südtiroler Betriebe in großer Vielfalt her, ob Schnitt-, Hart-, Weich-, Frisch- oder Sauermilchkäse, alles ist im Angebot. Als Besonderheit darf echter Almkäse gelten, von kleinen Sennereien, die einen Stilfser, einen Fontal oder einen Toblacher Stangenkäse von würzig-feinem Geschmack produzieren. Zu erstehen sind sie im Feinkosthandel, auf dem Bauernmarkt, direkt ab Hof oder auch in einer Bauernschenke. Eine Südtiroler Spezialität sind Bauernhöfe, die den Gästen in einem kleinen, meist urig gestalteten Gastraum eigene Produkte und kleine Gerichte anbieten.  Einheimische Weine Weinreben zu kultivieren hat im Etschtal seit der Bronzezeit Tradition. Die Römer haben erst hier die Lagerung in Holzfässern gelernt. Einige Rebsorten werden nur in Südtirol angebaut. Aus der unkomplizierten Rebe Vernatsch wird z.B. der ›Kalterer See‹ gekeltert, ein heller fruchtiger Rotwein.  Der nur in Südtirol angebaute Lagrein ist ein farb- und tanninbetonter, kräftiger und würziger Tropfen. Als besonders geeignet für einen guten Lagrein gelten vor allem die Sand- und Kiesböden von Gries, einem Ortsteil Bozens.   Der dritte originäre Südtiroler Wein ist der Gewürztraminer, ein intensiv stroh- bis goldgelber Weißwein mit fruchtigem Ton, viel Restsüße und hohem Alkoholgehalt. Es gibt ihn auch als Dessertwein, und er wird nicht mehr nur in seiner Heimat Tramin angebaut.  Törggelen heißt wandern ›Törggelen‹ bezeichnet einen alten Herbstbrauch, der zum Inbegriff der Südtiroler Lebensart geworden ist. Abgeleitet vom Südtiroler Wort ›Torggel‹ für Weinpresse, handelt es sich um das Verkosten des neuen Weins direkt beim Winzer. Wer sich mit dem Bus in eine große Gaststätte zum Weintrinken fahren lässt, hat vielleicht viel Spaß, war aber nicht beim ›Törggelen‹. Denn dazu gehört, auf eigenen Füßen über die Hänge zu wandern und in einer oder mehreren der originalen Weinbauernschenken einzukehren, die im Herbst durch einen Buschen (Strauß) über der Tür anzeigen, dass nunmehr geöffnet ist. Zum frischen Wein schmecken besonders gut Schlachtschüssel, Speck oder Knödel mit Kraut. Auch geröstete Esskastanien dürfen nicht fehlen. 
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