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Tipp der ADAC Redaktion
Um sich gegen die häufigen Übergriffe der benachbarten Grafen von Hennegau zu schützen, bauten die Herzöge von Brabant südlich von Brüssel eine feste Wasserburg, die im Lauf der Zeit zu ihrer heutigen Gestalt mit den drei halbrunden Ecktürmen und einer Zugbrücke ausgebaut wurde. Die nähere Umgebung eröffnet romantische Szenerien: schöne Spazierwege, malerische Dörfer und Gehöfte.
Tipp der ADAC Redaktion
›Pajottenland‹ - das klingt nach Herdfeuer, Eintopf und Bauern aus einem Brueghel-Gemälde. Inmitten dieser westlich von Brüssel gelegenen Gegend befindet sich das Kasteel van Gaasbeek. Der markante Backsteinbau stammt aus dem 16. Jh., Umbauten im 19. Jh. erfolgten im neugotischen Stil. Die Räume sind von dieser besonderen Mischung aus Eleganz, Behaglichkeit und Prunksucht geprägt, die in Belgien zu Hause ist. Geschnitzte Möbel, Wandteppiche, Gemälde und Silberzeug kann man hier bewundern. Der weitläufige Park und der Museumsgarten laden zu Erkundungstouren ein.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Fassade des ehemaligen Wohnhauses und Ateliers des Jugendstil-Architekten Victor Horta (Stadtteil St-Gilles, 25, Rue Américaine) ist durch große Fenster symmetrisch gegliedert, über dem Eingang prangt ein verschnörkelter Balkon. Herz des Gebäudes ist das Treppenhaus: Gelbgrüne Fenster erinnern in Form und Farbe an die zarten Flügel von Schwebfliegen. Das Geländer aus hellem Holz und poliertem Messing gleicht einem feingliedrigen Rankenwerk, das zum Licht der filigranen Glaskuppel emporsteigt. Horta entwarf alle Details selbst, von Türgriffen bis zum Mobiliar. Sein Haus zeigt Art nouveau auf dem Höhepunkt seiner Formensprache um 1900.
Tipp der ADAC Redaktion
Im 16. Jh. wurden an dieser Stelle Urteile im Namen des Königs von Spanien gesprochen, später dann Brotlaibe verkauft. Diesen unterschiedlichen Funktionen tragen die beiden Namen des Hauses, ›Maison du Roi‹ und ›Broodhuis‹, Rechnung. Heute beherbergt das Gebäude, das im 19. Jh. in neogotischem Stil dem früheren Amtsgebäude nachempfunden wurde, das Museum für Brüssler Geschichte. Es zeigt nicht nur Dokumente, Wappen und Stadtmodelle, sondern auch die gesamte Garderobe des Manneken Pis: Kostüme, Uniformen und Trachten.
Tipp der ADAC Redaktion
Weht die Nationalflagge über dem Amtssitz, geht der belgische König seiner Arbeit nach. Die klassizistische Zweiflügelanlage weist einen überkuppelten Mittelbau mit doppelter Säulenreihe auf. Im Sommer, wenn die königlichen Amtsgeschäfte ruhen, dürfen die Untertanen und deren Gäste einen Blick ins Innere des Schlosses werfen. Im Westflügel informiert das BELvue Museum über Belgiens Geschichte und das belgische Königshaus.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Grand-Place wird beherrscht vom gotischen Hôtel de Ville. Das Rathaus des 15. Jh. im Stil der Brabanter Gotik hat einen 95 m hohen, vielfach durchbrochenen Glockenturm, den Belfried, und eine bewegte Fassade, die mit Skulpturen geschmückt und von zerbrechlich wirkenden Ecktürmchen flankiert wird. Die Originalskulpturen bewahrt das Stadtmuseum im Maison du Roi. Führungen durch das Rathaus organisiert Visit.Brüssel.
Tipp der ADAC Redaktion
Die im 14. und 15. Jh. im Stil der Brabanter Hochgotik entstandene Martinusbasilika von Halle birgt ein berühmtes Gnadenbild: eine Schwarze Madonna, ein Geschenk Kaiser Karls V. aus dem 16. Jh. Ihre dunkle Färbung soll sie dem dichten Pulverdampf verdanken, dem sie ausgesetzt war, als sie die Bürgern von Halle 1580 bei der Verteidigung gegen die calvinistischen Belagerer unterstützte. An die Kämpfe erinnern die Kanonenkugeln neben dem Eingang der Kirche. Die damals einsetzende Wallfahrt brachte der Kirche einige wertvolle Kunstschätze. Besonders herausragend sind das reich geschmückte Taufbecken von 1446 mit Reliefs der Taufe Christi und der Hubertuslegende sowie ein weiß leuchtender Altar aus Alabaster.
Tipp der ADAC Redaktion
Jedes Jahr Anfang Juli verwandelt sich der ›Große Platz‹ in eine Theaterkulisse, wenn mit dem Ommegang ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1549 zur Aufführung kommt: Ist da nicht ein Trommelwirbel zu vernehmen, vermischen sich nicht Pferdegetrappel mit Fanfarenklängen? Und tatsächlich: Reiter mit Kesselpauken auf stämmigen Rössern tauchen auf, im Gefolge geschickte Fahnenschwinger, akrobatisch sich bewegende Stelzenläufer und Feuerschlucker. Maria von Österreich zeigt sich mit Schleierhäubchen; die edlen Ritter, in rotem Samt mit Hermelinbesatz gekleidet, reiten vorbei, und schließlich erscheint hoch zu Ross Kaiser Karl V. in schwarzem Wams und nimmt die Huldigung seiner Untertanen entgegen. Termine 2023: 28. & 30. Juni
Tipp der ADAC Redaktion
Belgische Pralinen sind ein wahrer Exportschlager: immer frisch, mit ausgesuchten Zutaten, köstliche Kreationen aus heller und dunkler Schokolade, mit oder ohne Nougat, Sahne, Früchte oder Alkohol. Der Name ›Neuhaus« steht für diese Qualität. Ab 1912 bot Jean Neuhaus in den Galeries Royales St-Hubert feine Bonbons und Zuckermandeln an, nachdem sein Onkel zuvor als Apotheker die biteren Pllen mit einer süßen Schokoladenschicht umhült hatte. Das waren die Vorläufer der erstklassigen Pralinen, die noch heute von Verkäuferinnen mit weißen Handschuhen in die Kartons gezählt werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Königlichen Museen der Schönen Künste vereinen alte und moderne Kunst unter einem Dach. Der Erweiterungsbau für die Kunst des 20. Jh. wurde platzsparend acht Stockwerke in die Tiefe gebaut. Ein Schacht leitet Tageslicht in die unterirdischen Geschosse. Das Museum für Alte Kunst präsentiert europäische Kunst des 15.-18. Jh. mit Schwerpunkt flämische Malerei. Ein Highlight ist ›Die Volkszählung zu Bethlehem‹ von Pieter Brueghel d.Ä. Aus dem neuen Fin-de-Siècle-Museum sind Werke der belgischen Symbolisten James Ensor (1860-1949) und Fernand Khnopff (1858-1921) hervorzuheben.
Tipp der ADAC Redaktion
Auf diesem öden Feld kämpfte Napoleon Bonaparte am 18. Juni 1815 seine letzte Schlacht. Am Ende des langen, blutigen Tages musste er sich dem britischen Feldherrn Wellington und dem preußischen General Blücher geschlagen geben. Auf der riesigen, bis heute brach liegenden Kampfstätte stehen etliche Denkmäler für die Gefallenen der verschiedenen Nationen. Außerdem sind das britische Hauptquartier in Waterloo und die Ferme du Caillou, die letzte Unterkunft Napoleons, zu besichtigen. Einen guten Überblick über Verlauf und Bedeutung der Schlacht geben das Besucherzentrum mit Multimedia-Vorführungen sowie ein Rundpanorama. Die ganze Ausdehnung des Schlachtfeldes lässt sich vom 40 m hohen Löwenhügel ermessen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der »Parc de Bruxelles« ist der königlichen Atmosphäre der Oberstadt würdig: kein ungezügelt wucherndes Grün, sondern eine disziplinierte Anlage mit symmetrischen Wegen und Grünflächen, die durch alte Bäume, viele Bänke und Skulpturen dennoch eine legere Atmosphäre bekommt. Mit 13 ha ist er der zweitgrößte innerstädtische Park Brüssels, der in seinem Ursprung auf eine Wildtierpark des Schlosses Koudenberg zurückgeht. Das Schloss brannte 1731 nieder und der Garten blieb ungenutzt, bis er ab 1776 durch die Stadt neu gestaltet wurde. Hier ist der richtige Platz, um ein Stündchen auszuspannen und die Leute zu beobachten, die sich zur Mittagspause oder zu einem Schwätzchen treffen. Neben dem großen achteckigen Brunnenbecken, das von vielen Büsten umgeben ist, verkauft ein kleiner, altmodischer Kiosk Kaffee und Kuchen, Sandwiches und Bier.
Tipp der ADAC Redaktion
Vor der strengen Kulisse der alten Feuerwehrkaserne breiten sich viermal wöchentlich Geschirr und alte Klamotten, Spielzeug und Plastikfiguren, Postkarten, Schallplatten, alte Bücher, Schrauben und Werkzeuge aus. Es gibt nichts, was hier nicht zu Geld gemacht werden könnte. Wenngleich der offizielle Beginn täglich erst um 7 Uhr ist, sichern sich die ersten Händler doch bereits lange vor Morgengrauen ihre Plätze. Echte Atmosphäre ist vor allem während der Woche zu spüren, wenn sich kaum Touristen hierher verirren (und die Preise auch bedeutend niedriger sind als an den Wochenenden). Termine 2023: täglich ab 9 Uhr
Tipp der ADAC Redaktion
Street Art im Museum? Direkt am Quai du Hainaut eröffnete 2016 in einer ehemaligen Brauerei das MIMA und zeigt seither zeitgenössische Kunst, wie sie sonst in keinem anderen europäischen Museum zu sehen ist. Street-Art-Werke sind dabei zu sehen, aber auch solche von Künstlern, deren Plattform das Internet ist und die via Netz im Dialog mit der Öffentlichkeit stehen. Zusätzlich zur ständigen Sammlung dieser ›Kultur 2.0‹ gibt es regelmäßige Wechselausstellungen, Konzerte und Performances. Eine weitere Attraktion des Museums ist der Ausblick von der Dachterrasse. Mit der Eröffnung des MIMA in Molenbeek erfährt auch das Stadtviertel eine Aufwertung, das bislang eher mit negativen Schlagzeilen in der Presse war.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Kakao- und Schokoladenmuseum präsentiert die lange Geschichte der Schokolade, ihre Herkunft und Verarbeitung von der unscheinbaren Bohne bis zur leckeren Praline. Ein Schokoladenmeister zeigt die Herstellung von Pralinen, die Besucher gehen dann auch ans Werk.
Tipp der ADAC Redaktion
Im Westflügel des Palais Royal widmet sich das BELvue Museum der Gechichte Belgiens und der königlichen Dynastie des Landes. Im prunkvollen Palastambiente erhält der Besucher Einblicke in die historischen Entwicklungen vom Volksauftstand 1830 bis hin zum heutigen föderalen Staat.
Tipp der ADAC Redaktion
Weithin sichtbar sind die stumpfen Doppeltürme der vom 13. bis 15. Jh. errichteten Kathedrale, ältester Teil ist die romanische Krypta. Ihr hochgewölbter Innenraum besitzt Spitzbogenfenster mit herrlicher Glasmalerei (ab 16.Jh.). Die Glasfenster der Sakramentenkapelle zeigen das Massaker an Brüsseler Juden 1349. Vorwand dafür war eine angebliche Hostienschändung. Reste dieser Hostie werden bis heute als Reliquie in der Schatzkammer bewahrt, während eine Inschrift in der Kapelle klarstellt, dass es sich um eine antisemitische Legende handelt.
Tipp der ADAC Redaktion
Der ehemalige Galgenberg war der richtige Ort für den Bau des Justizpalastes, der mit gigantischen Ausmaßen protzt: 26.000 qm bebaute Fläche, 27 Gerichtssäle, acht Innenhöfe, ein mehr als 10 m hohes Eingangsportal und eine Kuppel, die 104 m in den Brüsseler Himmel ragt. Architekt Joseph Poelaert (1817-79) bediente sich mit Säulengängen und Freitreppen der antiken Formensprache. Vom Vorplatz schweift der Blick weit über die Stadt. Ein gläserner Aufzug schwebt hinab ins Quartier des Marolles, dem am dichtesten besiedelten Viertel der Stadt. Hier lebte einst der Maler Pieter Brueghel d.Ä. (132, Rue Haute).
Tipp der ADAC Redaktion
Alle geraden Jahre, jeweils Mitte August, wird auf der Grand Place ein riesiger Blumenteppich ausgelegt. Dicht an dicht liegen rote, weiße, gelbe Blüten und grüne Blätter. Das Motiv wechselt: Mal legt man das Stadtwappen, mal Muster aus China oder Motive aus der Renaissance. Den besten Blick auf die Pracht bietet der Balkon des Rathauses, das an diesen Tagen bis spät in die Nacht hinein geöffnet ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Vorbei an den Standbildern von Albert I. und dessen Gemahlin Elisabeth geht es über eine Treppenflucht hinauf auf den Mont des Arts (Kunstberg). Während Gusseisen der Werkstoff war, mit dem Victor Horta seine Art-nouveau-Häuser konstruierte, verwendete er für das Palais des Beaux-Arts, das 1920-28 entstand, Beton. Das heutige Kulturzentrum Bozar beherbergt mehrere Konzert- und Kinosäle sowie Ausstellungsräume für Kunst- und Literaturveranstaltungen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die 213 m langen Königlichen Galerien waren bei ihrer Eröffnung 1847 die größte Einkaufspassage der Welt und sind heute noch eine elegante und teure Flaniermeile. Wer von der Grand’ Place kommend durchs Altstadtviertel Ilôt Sacré bummeln will, betritt zuerst die glasüberdachte Galerie de la Reine, der sich die Galerie du Roi anschließt. Von ihr zweigt die kleine Galerie du Prince ab. Ein Beitrag zur Gleichberechtigung plätschert seit 1985 im Gässchen Impasse de la Fidelité: die im Sitzen pinkelnde Jeanneken Pis.
Tipp der ADAC Redaktion
Die klassizistische Kirche St-Jacques-sur-Coudenberg von 1731 ist mit ihrer imposanten Säulenvorhalle Teil der symmetrischen Platzgestaltung. Auf der Treppe vor der Säulenhalle schwor Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld (ab 1826 Sachsen-Coburg und Gotha) am 21. Juli 1831 auf die Verfassung und wurde damit als Leopold I. der erste König der Belgier. Die Kuppellaterne wurde im späten 19. Jh. hinzugefügt. Zur strengen Gestaltung der Place Royale gehören außerdem vier sich gleichende Herrenhäuser, die durch Bogenportale miteinander verbunden sind.
Tipp der ADAC Redaktion
Zu den schönsten Kirchen Brüssels zählt die spätgotische Notre-Dame du Sablon. Mit seinen Maßwerkfenstern und dem reichen Skulpturenschmuck gleicht der Bau, der im 15. Jh. begonnen und erst mit Vollendung des Westwerks im 16. Jh. abgeschlossen wurde, einem filigranem Reliquienschrein.
Tipp der ADAC Redaktion
An die im 11./12. Jh. von Brüsseler Kurzwarenhändlern gestiftete Kirche schmiegen sich kleine Buden, die mit Brüsseler Waffeln, Ardenner Schinken und Weißwürstchen aus dem Pajottenland (eine Region südwestl. von Brüssel) locken. In einer der Säulen des Chores erinnert eine Kanonenkugel an das Bombardement der Grand’ Place von 1695.
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