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Landschaft

Nationalpark Bayerischer Wald

Neuschönau
An der Grenze zu Tschechien entstand 1970 der erste deutsche Nationalpark. Fast die gesamte Fläche des Parks ist von Wald überzogen, vor allem Fichten, Tannen, Buchen und Bergahorne gedeihen hier. Auf den Gipfeln türmen sich Geröllfelder aus Gneis und Granit, Bergbäche rauschen, Seen liegen still und Wiesen wuchern wild und blumenreich. In den Hochlagen lauern geheimnisvolle Moore, die ›Filze‹. Gelegentlich stößt man auf Lichtungen, die einst als Weiden für die Rinderzucht gerodet wurden, die ›Schachten‹. Bestens markierte Routen vom einstündigen Rundweg bis zur mehrtägigen Kammwanderung führen durch das Mittelgebirge. Für Kinderwagen geeignete und entsprechend gekennzeichnete Wege ermöglichen auch Familien mit kleinen Kindern vergnügliche Wanderungen. Die erdgasbetriebenen Igelbusse (Symbol ist ein Igel auf Rädern) bringen Besucher im Rachel-Lusen-Gebiet bequem zu den attraktivsten Punkten. Das macht es leicht, auf das Auto zu verzichten. Wanderübergänge führen in den angrenzenden tschechischen Nationalpark Šumava, den Böhmerwald. Die wichtigsten Übergänge befinden sich bei Fins terau, Scheuereck, Ferdinandsthal und Bayerisch-Eisenstein. Hier sowie in Freyung, Mauth, Spiegelau, Frauenau, St. Oswald, und Zwiesel helfen Nationalpark-Informationsstellen bei der Planung. Neben den Nationalparkzentren Lusen bei Neuschönau und Falkenstein bei Ludwigsthal versorgen sie die Gäste mit Karten zu Wanderwegen, Lehr- und Erlebnispfaden.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Lusen

Waldhäuser/Neuschönau
Den Gipfel des Lusen (1373 m) bilden flechtenbewachsene, gelbgrüne Granitblöcke, die sich zu einem baumlosen Kegel auftürmen. Die Erneuerungskraft der Natur zeigt sich an den Flanken des Lusen. Hier vernichtete der Borkenkäfer Mitte der 1990er-Jahre fast den gesamten Fichtenwald, doch mittlerweile hat der nachwachsende Jungwald stattliche Höhen erreicht. Die kahlen Baumleichen, die jahrelang die Landschaft prägten, sind abgebrochen und vermodern allmählich. In ihnen nisten mittlerweile Vögel und Insekten. Die Wanderung zum Gipfel beginnt am Lusen-Parkplatz bei Waldhäuser. Die Stichstraße zum Parkplatz ist von Mai bis Oktober 9-16 Uhr gesperrt. Tagsüber muss in Waldhäuser geparkt und der Bus zum Parkplatz genommen werden. Von dort aus ist der Rundweg in zwei bis drei Stunden Gehzeit zu bewältigen. Kurz nach dem Abmarsch wird der Hochwaldsteig erreicht. Tafeln entlang des Erlebniswegs erläutern den Selbsterneuerungsprozess des Waldes. Der steile Aufstieg zum Gipfelkreuz führt danach über die Himmelsleiter aus 500 Felsstufen. Hinab geht es über das Lusenschutzhaus und den bequemen Winterweg.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Dreisessel

Neureichenau
Der markante Dreisessel (1332 m) erhebt sich nahe dem Dreiländereck von Deutschland, ­Österreich und Tschechien. Die Wanderung zum Gipfel führt vom Dreisselparkplatz zum Dreisesselhaus, neben dem eine kurze, steile Steintreppe auf den Drei­sesselfels (1312 m) führt, der dem Berg seinen Namen gab: Wie von Riesenhand aufgeschichtete Felsplatten weisen oben drei Sitzmulden auf. Der Sage nach nahmen hier einst die Könige aus Bayern, Böhmen und Österreich während einer ›Gipfelkonferenz‹ Platz.  Länger ist eine Wanderung vom Dreisselparkplatz zum Dreiländereck. Vom Parkplatz geht es etwas bergauf, dann nach links auf den Adalbert-Stifter-Steig bzw. E6 Nordwaldkammweg, auf dem man nach ca. 45-60 Minuten das Steinerne Meer, ein weites Feld riesiger, kahler Felsblöcke inmitten uralten Fichtenhochwaldes, erreicht. Nach Durchquerung des Steinernen Meeres folgt man dem Seesteig, der bergan zum Dreiländereck (1320 m) führt. Wer hier um die drei direkt neben­einander stehenden Grenzsteine ­herumläuft, ist in allen drei Staaten gewesen. Zurück geht es am Hochkammweg über den Bayerischen Plöckenstein (1364 m) zum Dreisesselhaus (Gesamtgehzeit ca. 3 Stunden).
Tipp der ADAC Redaktion
Service

Freilichtmuseum Finsterau

Finsterau
Erst 1980 eröffnet, gehört das Freilichtmuseum Finsterau zu den jüngsten seiner Art. Sechs Bauernhöfe, ein Wirtshaus und eine Schmiede geben einen Einblick in die dörfliche Welt des Bayerwaldes. In der Überschaubarkeit liegt Finsteraus Trumpfkarte. Besonders mit Kindern kann man hier einen kurzweiligen Nachmittag verbringen, ohne Angst, aus Zeitgründen etwas links liegen lassen zu müssen. Übrigens:Ganzjährig gibt es das Angebot, nach Vereinbarung im Finsterauer Museum Bauernbrot zu backen.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Waldspielgelände

Spiegelau
m Waldspielgelände, einer Einrichtung des Nationalparks Bayerischer Wald, gibt es Schaukeln, Klettergeräte und eine Seilbahn, dazu einen Naturerlebnispfad zum Kennenlernen, Experimentieren und Begreifen. Außerdem sind gibt es die kostenlose Führung »Walderlebnis für Groß und Klein«. Auf einem 2 km langen Naturerlebnispfad dürfen sie außerdem Pflanzen ertasten und erriechen, auf Naturmaterialien musizieren und sich durch Laubberge wühlen. Abwechslung bietet auch ein Spielplatz mit Klettermöglichkeiten, Rutschbahn und Seilrutsche. Vollends austoben können sich alle auf der Waldwiese zu der ein Grillplatz, aber auch ein Tümpel zur Beobachtung von Amphibien und Libellen  gehören.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Baumwipfelpfad Bayerischer Wald

Neuschönau
Mit 1300 m zählt der Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald zu den längsten der Welt. An Lernstationen werden Lebensformen des Waldes präsentiert. Für Besucher mit Abenteuerlust gibt es Seil- und Wackelbrücken, Trapeze und Balancierbalken. Zum Ausruhen lädt die Plattform Waldinsel ein. An Lichtungen und Totholzflächen vorbei führt der Weg hinauf in die mächtigen Wipfel, bevor er in den Baumturm abzweigt.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Schloss Wolfstein

Freyung
Auf einem Bergsporn thront Schloss Wolfstein, der einstige Jagdsitz der Passauer Fürstbischöfe. Heute veranschaulicht hier das interaktive Jagd Land Fluss Museum Geschichte und Kultur der Jagd, die Tierwelt im Bayer- und Böhmerwald sowie das Leben am und im Wasser.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Hans-Eisenmann-Haus

Neuschönau
Das Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau ist die zentrale Anlaufstelle des Nationalparks Bayerischer Wald. Es erläutert spannend das Ökosystem Wald, zeigt Tonbildschauen und Naturfilme, hat eine Bibliothek sowie einen Erlebnisraum für Kinder. Außerdem erläutert es das Motto des Nationalparks ›Natur Natur sein lassen‹. Ein Pflanzen- und Gesteinsfreigelände hinter dem Haus ergänzt das Angebot des Besucherzentrums.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Tierfreigelände Neuschönau

Neuschönau
Gut 250 ha groß ist das Tierfreigelände Neuschönau. In drei bis vier Stunden Gehzeit (Abkürzungen möglich) kommt man vorbei an großzügigen Gehegen mit 40 heimischen Tierarten wie Wolf, Luchs und Bär, Fischotter, Biber, Uhu und Auerhahn. Auch Elche sind zu sehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Touren

Buchberger Leite

Freyung
Ein 8 km langer, gut ausgeschilderter Weg führt von Freyung durch die Wildbachklamm Buchberger Leite nach Ringelai. Reschbach und Saußbach fließen hier zusammen zur Wolfsteiner Ohe, die steile Felsriegel in ein enges Korsett zwängen. Immer wieder umspült ihr Wasser mächtige Felsblöcke. Am Pfad informieren Tafeln über die umliegenden Wälder und das Pfahlschiefergestein, in das sich die Ohe gegraben hat. Begleit broschüren gibt es bei den Tourist-Infos in Freyung und Ringelai.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Schnupftabakmuseum

Grafenau
Im ehemaligen Spitalgebäude von Grafenau präsentiert das Schnupftabakmuseum eine Sammlung kunstvoll verzierter Schnupftabakgläser und allerhand Erstaunliches rund um den ›Schmai‹.
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Landschaft

Wackelstein bei Solla

Thurmansbang
Der Wackelstein im Wald bei Solla macht es möglich, mit bloßer Armeskraft 50 Tonnen Gewicht in Bewegung zu setzen. Man erreicht den Stein, wenn man der Beschilderung von der Straße zwischen Solla und Gumpenreit rund 300 m zu Fuß durch den Wald folgt. Ein kräftiger Druck an der richtigen Stelle bringt den gewaltigen Felsblock, der auf einer leicht gewölbten Felsplatte liegt, zum Schaukeln.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Bauernmöbelmuseum

Grafenau
Zwei Bauernhäusern samt Wagenremise und Getreidekasten fungieren als Bauernmöbelmuseum. In beiden  Bauernhäusern zeigen Truhen, Betten und Schränke die einfallsreiche Kunst der Bauernmalerei aus dem 18. und 19. Jh. In der Wagenremise und dem Getreidekasten zeugen bäuerliche Werkzeuge und Geräte vom einstigen Alltagsleben in der bäuerlichen Landwirtschaft.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Stadtmuseum

Grafenau
Im ehemaligen Spitalgebäude lebt die alte Zeit wieder auf. Zu sehen sind ein Krämerladen, eine originale, alte Apotheke und längst vergessenes Handwerk. Dort lässt sich auch die alte Bürgerwehr in ihren schmucken historischen Uniformen bewundern.
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Landschaft

Großer Rachel

Grafenau
Der Große Rachel ist mit 1452 m der höchste Berg im Nationalpark Bayerischer Wald. Sein Gipfel liegt inmitten des Nationalparks Bayerischer Wald genau auf der Grenze der beiden Landkreise Freyung-Grafenau und Regen und der drei Gemeinden Frauenau, Spiegelau und Sankt Oswald-Riedlhütte. Der Rachel ist der höchste Punkt des Landkreises Freyung-Grafenau, man hat ihm eine grandiose Aussicht über den Bayerischen Wald und weit hinein nach Böhmen. Die Berghütte am Rachel erhielt den Namen Waldschmidthaus. Damit wird an den in Eschlkam geborenen bayerischen Heimatschriftsteller Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt (1832-1919) erinnert. Viele seiner Erzählungen, Dramen und Gedichte drehen sich um den Bayerischen Wald und dessen Bewohner.
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Museen

Wolfsteiner Heimatmuseum im Schramlhaus

Freyung
Freyungs Heimatmuseum zeigt seine Sammlung im Schramlhaus, einem um 1700 erbauten bäuerlichen Anwesen. Benannt ist es nach seinem letzten Besitzer Schraml. Der Vierseithof ist authentisch möbliert. Leben und Arbeiten der bäuerlichen Welt im 18./19. Jh. wird lebendig und nachvollziehbar. Außerdem gibt es eine Auswahl an Hinterglasgemälden zu sehen. Diese Bilder, für die lichtundurchlässige Farben auf dünne Glasscheiben aufgetragen werden, werden seit Jahrhunderten im Bayerischen Wald gemalt.
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Historisches Säumerfest Grafenau

Grafenau
Mit dem Einzug der Salzsäumer am erste Augustsamstag wird die Geschichte Grafenaus lebendig. Denn seit dem Mittelalter war der Ort für Säumer, also Händler, die das Gebirge überquerten, ein wichtiger Umschlagplatz an der Salzstraße aus dem Donautal ins Böhmische. Am Festtag ziehen Säumer mit Packpferden und Planwagen in den Ort, auf dessen Stadtplatz ein Mittelalter- und Handerwerkermarkt mit Gauklern und Spielleuten stattfindet.
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Ortsbild

Neuschönau

Neuschönau
Neuschönau liegt am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald. Rund um den überschaubaren Ortskern gibt es viele Pensionen und Hotels. Das Besucherzentrum Hans-Eisenmann-Haus in Ortsnähe ist die zen trale Anlaufstelle des Nationalparks. Es zeigt eine interaktive Ausstellung unter dem Motto ›Wege in die Natur – eine Geschichte von Wald und Menschen‹. Ein Restaurant, ein Laden, die Lesegalerie und ein Kino mit Natur- und Tierfilmen werden gleichfalls geboten. Draußen erwartet die Besucher ein Pflanzen- und Gesteinsfreigelände.
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Ortsbild

Freyung

Freyung
Eine Be-Freyung von Abgaben lockte im 13. und 14. Jh. die ersten Siedler in das Gebiet des heutigen Freyung. Die Siedlung befindet sich auf 799 m und ist die höchstgelegene Stadt im Bayerischen Wald. Im Schramlhaus, einem um 1700 erbauten Vierseithof, residiert das Wolfensteiner Heimatmuseum. Das Anwesen ist authentisch möbliert und zeigt eine Sammlung von Hinterglasbildern. Bei dieser Maltechnik werden Motive spiegelverkehrt mit deckenden Farben auf dünne Glasscheiben aufgetragen. Hinterglasmalerei wurde um 1800 im Bayerischen Wald populär. Die Weinfurtner Bergglashütte am Geyersberg erklärt Besuchern das alte Glasmacherhandwerk. Der Luftkurort lockt im Sommer mit dem Nationalpark und Wanderwegen um die Bayerwaldberge Lusen, Rachel und Dreisessel Besucher an, im Winter mit dem Langlaufzentrum Freyung-Kreuzberg und der anbindung an die Bayerwaldloioe quer durch den Bayerischen Wald. 
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Ortsbild

Grafenau

Grafenau
Grafenaus weiter Stadtplatz mit seiner alten Kastanienallee, den hübschen Bürgerhäusern und Cafés hat im Sommer beinah südländischen Charme. Im Spitalgebäude sind Stadtmuseum und Schnupftabakmuseum ansässig. Letzteres zeigt eine Sammlung kunstvoll verzierter Schnupftabakgläser und allerhand Erstaunliches rund um den ›Schmai‹.
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Der Bayerische Wald: Urwüchsige Wälder und lebendige Städte

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Bayerische Küche in Wirtshäusern und Biergärten

Bayerische Spezialitäten gehören nicht gerade zur leichten Küche, dennoch sollte man einige der Köstlichkeiten unbedingt probieren: so etwa Reiberdatschi (Kartoffelpuffer), den kreative Köche anstelle von Apfelmus mit Sauerrahm, geräucherter Forelle oder Lachs kombinieren. Und Schupfnudeln: fingerdicke, gebratene Kartoffelröllchen mit Sauerkraut. An den Seen bieten viele Restaurants Fisch wie Renke und Saibling. Je näher die Alpen rücken, umso verbreiteter sind Wildgerichte, etwa Hirschgulasch mit Semmelknödel.  Ein süßer Genuss sind im Frühsommer warme Hollerkücherl, das sind in Bierteig gehüllte und in Fett ausgebackene Dolden des Holunders mit Zimt und Zucker. Bayerische Spezialitäten: Braten, Knödel und Bier Überhaupt Knödel: Die gibt es in vielen Spielarten. Sehr fein sind im Spätsommer, wenn es frische Pilze gibt, Semmelknödel mit Schwammerln (Champignons) oder Reherln (Pfifferlingen). Auch abge­röstete Semmelknödelscheiben mit Ei und grünem Salat sind ein echtes Schmankerl.  Vegetarisches kommt eher selten auf den Tisch. Fleisch, vor allem vom Schwein, gehört einfach dazu: Spanferkel, Schweinshax’n, Ripperl (Kasseler) mit (Sauer-)Kraut und natürlich Schweinsbraten mit rescher, d.h. knuspriger Kruste, an den Kümmel gehört, ein bisschen Knoblauch und reichlich dunkle Soße, damit der obligatorische Semmel- oder Kartoffelknödel schwimmt. Voraus geht dem Braten eine Suppe: Typisch sind Leberspatzen-, Leberknödel-, Backerbsensuppe oder Pfannkuchensuppe mit Eierkuchenstreifen und Schnittlauch. Hoch in der Gunst steht auch die Grießnockerlsuppe mit Knödeln aus Grieß als Einlage.  Die süßen Speisen verraten die Nähe zu Österreich. Hefegebäck, Nudeln genannt, gibt es in allerlei Varia­tionen: Rohrnudeln, im Herbst mit Zwetschgenmus gefüllt, Aus’zogene, ein rundliches, mit Zucker bestreutes Schmalzgebäck zum Kaffee, oder Dampfnudeln mit Vanillesauce. Diese gro­ßen Hefeteigklöße werden in der geschlossenen Reine, einer Art ­Bräter, oder in der Pfanne gegart und bilden nur an der Unterseite ein ›Rammerl‹, eine Kruste aus karamellisiertem Zucker, Butter und Milch.  Bayerisches Bier: Gerstensaft in Varianten Zu trinken gibt es – natürlich – Bier. Am spritzigsten ist das Weißbier, wie hier das Hefeweizen heißt. Es wird meist so abgefüllt, dass es in der Flasche nachgärt. Vorsicht also beim Einschenken: Es schäumt ­enorm. Wer ›ein Bier‹ bestellt, bekommt eine ›Halbe‹: 0,5 l Helles. Eine ganze ›Maß‹ fasst 1 l. Wirklich erfrischend ist ein Russ oder ein Radler: Weißbier oder Helles im Verhältnis 1:1 mit ­Zitronenlimo gemischt. Starkbier mit rund sieben Prozent Alkohol wird zur Fas­tenzeit und zu anderen besonderen Anlässen gebraut.  Paradies Biergarten Spezialitäten in guter Qualität haben ihren Preis. Da spart, wer das Essen selbst mitbringt – und die karierte Tischdecke –, wie das richtige Biergärten erlauben. Achtung: Nicht jeder Wirtsgarten ist gleich ein Biergarten. Im Biergarten holt man sich sein Bier oder ein anderes Getränk am Ausschank; in der Gartenwirtschaft wird bedient, Mitgebrachtes darf man hier nicht verzehren.  Zur klassischen Brotzeit im Biergarten gehören neben der frischen Maß Bier eine Breze, ein Obazda, also ein mit Butter, Zwiebeln, Pfeffer, Paprika und Bier vermengter Camembert, und nicht zuletzt der Radi. Der hauchdünn gehobelte Rettich wird kräftig gesalzen, bis er ›weint‹ und seine Schärfe dabei reduziert. Wer sich nicht selbst versorgen will, bedient sich an den Brotzeitständen, z.B. mit einem Steckerlfisch, einer am Holzspieß gegrillten Makrele.  Nirgends sitzt es sich so gemütlich und schmeckt es so gut wie im Biergarten unter großen, schattigen Kas­tanien. Diese wurden dereinst gepflanzt, um die darunterliegenden Keller in denen das Bier lagerte zu beschatten und zu kühlen.  Zamperl, wie Hunde in Oberbayern heißen, sind meist zugelassen. Und für Kinder gibt es oft einen Spielplatz
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Tschechien und Slowakei: Kuren auf den Spuren von Kaiser Wilhelm und Sisi

In Tschechien und in der ­Slowakei gibt es für jedwedes Leiden einen passenden Kurort. UNESCO Welterbestädte: Karlsbad, Marienbad und Franzensbad im Böhmisches Bäderdreieck Zum UNESCO-Welterbe Die bedeutenden Kurstädte Europas gehören im westböhmische Bäderdreieck Karlsbad, Marienbad und Franzensbad. Im 19. Jh.kurten hier Kaiser und Könige, Reiche und Schöne, Dichter und Denker. »Dem Ge­nes’nen, dem Gesunden, bieten sich so manche Schätze«, schrieb Johann Wolfgang von Goethe über Karlsbad (Karlovy Vary), wo er Stammgast war. Die Schätze Karlsbads waren und sind seine warmen Heilquellen und prächtigen Belle-Époque-Bauten, allen voran das legendäre Grandhotel Pupp. In Marienbad (Mariánské Lázně) mit immerhin 40 Heilquellen im Stadtgebiet und Franzensbad (Františkovy Lázně) mit seinen Parkanlagen wandeln unter den Kolonnaden zahllose deutsche Urlauber und Kurgäste. Die Heilquellen der beiden Kurorte sind gut gegen Magen-, Darm- und Leberleiden. Heutzutage übernehmen einige Krankenkassen auf vorherigen Antrag einen Großteil der Kosten für  Aufenthalt und Behandlungen in Tschechien, da die Anwendungen dort preiswerter sind als in deutschen ­Kureinrichtungen. Slowakische Kurinseln - Ziele von Sisi und Kaiser Wilhelm II. Heilendes Wasser sprudelt auch in Kurorten der Slowakei. Hier ist es heute ruhiger als in der Vergangenheit. In Piešťany sprudelt über 70 °C warmes schwefelhaltiges Thermalwasser. Bereits die öster­reichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, und der deutsche Kaiser Wilhelm II. kamen zur Erholung hierher. Auf der Kurinsel von Pieš­ťa­ny wurde damals das Luxushotel Thermia Palace errichtet. Hier wohnt und kurt man im allerschönsten Jugendstilambiente. Im Kurhaus Sina des westslowakischen Trenčianske Teplice gibt es seit 1888 ein Bad im maurischen Stil eines orientalischen Hammams, das heute Kurgästen und Besuchern offen steht. Ein weiterer Lieblingsort des Hoch­adels, von Sisi bis zu Zar Alexan­der I., war Bardejovské kúpele nördlich von Bardejov. Dieses Kleinod wartet genau wie viele andere slowakische Kurorte heute auf seine Neuentdeckung.
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