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Tipp der ADAC Redaktion
San Pietro in Vaticano wurde 1626 geweiht. Die damals größte Kirche der Welt bietet 20 000 Gläubigen Platz. Etwa 800 Säulen, 400 Statuen und 45 Altäre schmücken den dreischiffigen Innenraum. Direkt unterhalb der Kuppel befindet sich der Papstaltar mit Berninis Bronzebaldachin. Darunter liegt der Überlieferung nach das Grab des hl. Petrus. Michelangelos berühmte Skulptur ›Pietà‹ von 1500 mit Maria, die sich über den toten Jesus beugt, steht in der ersten Seitenkapelle rechts. Rechts neben der Kirche, hinter der Vorhalle, führen Lift und Treppe hoch zum Dach. Von dort windet sich ein Laufgang, die ›Flüstergalerie‹, innen am Fuß der Kuppel entlang, welche nach Entwürfen Michelangelos von 1547 erbaut wurde. Über enge Treppen geht es aufwärts bis zur Laterne, die eine fantastische Fernsicht auf Rom eröffnet.
Tipp der ADAC Redaktion
Nahezu ein Muss für jeden Rom-Touristen ist der Besuch der Sixtinischen Kapelle, in der sich im März 2013 die Kardinäle zum Konklave zurückzogen und Papst Franziskus wählten. Die Sixtinische Kapelle, die nur über die Vatikanischen Museen zugänglich ist, beherbergt mehrere der berühmtesten Gemälde der Welt. Sie wurde Mitte des 15. Jh. unter Papst Sixtus IV. erbaut, dem sie ihren Namen verdankt. Hier sind die Meisterwerke Michelangelos zu betrachten, die eine außergewöhnliche Farbenpracht an den Tag legen, wie ›Die Erschaffung Adams‹ und die Deckenfresken. Sie erzählen, wie auch die Fresken an den Seitenwänden, die Schöpfungsgeschichte. Das ›Jüngste Gericht‹ prangt an der Stirnseite der Kapelle.
Tipp der ADAC Redaktion
Wer die Musei Vaticani gründlich erkunden wollte, wäre wochenlang beschäftigt. Denn die päpstliche Kunst- und Antikensammlung beherbergt in über 1400 Räumen zahllose Meisterwerke: ägyptische Artefakte, antike Statuen, Gemälde der Renaissance. Großartig ist die opulente Raumwirkung der einzelnen Museumsbereiche, etwa die Galleria dei Candelabri mit antiken Skulpturen oder die von Wandteppichen flankierte Galleria degli Arazzi. Die Stanzen Raffaels begeistern mit Fresken wie der 1511 datierten ›Schule von Athen‹, in der antike Denker wie Platon und Aristoteles erscheinen. Zeitgleich entstanden Michelangelos farbgewaltige Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle, im Zentrum die berühmte ›Erschaffung Adams‹. Sein ›Jüngstes Gericht‹ an der Stirnwand sorgte 1534 für Empörung, denn alle Figuren waren nackt, sogar Jesus.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Giardini Vaticani bedecken die halbe Vatikanstadt. Im Rahmen von Führungen kann man die schöne Parklandschaft erkunden. Es gibt ein kleines Wäldchen, englischen Rasen, bunte Blumenbeete und dazu immer wieder Ausblicke auf die Kuppel der Peterskirche.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Stadtpalast am Fuße des Gianicolo wurde im 18. Jh. für einen Papstneffen aus dem Hause Corsini erbaut. Gut 100 Jahre später verkaufte die Familie ihren Palazzo samt der gewaltigen Gemäldesammlung an den Staat. Diese bildet jetzt einen Teil der Galleria Nazionale dArte Antica, der andere residiert im Palazzo Barberini. Die Sammlung im Palazzo Corsini umfasst Gemälde aus dem 14. bis 18. Jh. Eines der wichtigsten Werke ist »Johannes der Täufer« von Caravaggio. Dazu gibt es vor allem Bilder italienischer Barockmaler zu sehen.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Villa Farnesina wurde 1506-11 von Baldassare Peruzzi für den Bankier Agostino Chigi in Trastevere errichtet. Sie gilt als ein Meisterwerk der Hochrenaissance und wurde Raffael, Sebastiano del Piombo, Sodoma, Giulio Romano und Peruzzi selbst ausgemalt. 1579 ging die Villa in den Besitz des Kardinals Alessandro Farnese über. Die Wand- und Deckenfresken der Säle und Loggien sind der antiken Mythologie und Dichtkunst gewidmet. So schuf Sebastiano del Piombo Bilder zu den Metamorphosen des Ovid. Raffael malte eine Loggia mit dem Triumph der Galatea aus, iene andere schmückte er mit Szenen aus der Geschichte von Amor und Psyche.
Tipp der ADAC Redaktion
Direkt an der Spanischen Treppe wohnten die beiden romantischen, englischen Dichter John Keats und Percy Bysshe Shelley um das Jahr 1820. Wie viele gebildete Engländer hatte sie die Sehnsucht nach antiker Vollkommenheit und der Wärme des Südens ergriffen. Beide Autoren starben sehr jung in Italien und wurden auf dem protestantischen Friedhof Roms begraben. Ihr Wohnhaus ist heute eine Gedenkstätte und ein Museum zur Erinnerung an die englischen Romantiker in Italien.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Palazzo Spada, der den Staatsrat beherbergt und eine hübsche kleine Kunstsammlung, hält auch für flüchtige Passanten eine Kostbarkeit bereit. Links im Hof sieht man, durch die verglaste Bibliothek hindurch, einen Gang, der weit hinten in einem Park zu enden scheint. In Wahrheit hat der Barockarchitekt Francesco Borromini hier gezeigt, wie man das Auge durch gemalte perspektivische Verengung irre führen kann. Der Gang ist ganz kurz, den Park gibt es nicht.
Tipp der ADAC Redaktion
Als Erweiterung des Mitte des 1. Jh. v. Chr. Zu klein gewordenen Forum Romanums entstanden nordöstlich des alten Marktes die Kaiserforen. Hier verewigten sich Caesar, Augustus, Nerva und Trajan mit prächtigen Plätzen, Tempeln und öffentlichen Gebäuden. Heute verläuft die Via die Fori Imperiali durch das Areal, Teile der Kaiserforen liegen nun unter Asphalt begraben. Angrenzend an das Trajansforum erheben sich im Halbrund die Trajansmärkte mit ihren Ladenpassagen, die über rund 150 Tabernae verfügten. Hier dokumentiert das Museo die Fori Imperiali Geschichte und Architektur der Anlagen. Überragt wird das Areal von der mit Reliefs geschmückten, 40 m hohen Trajanssäule aus dem 2. Jh.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Engelsburg wurde im 2. Jh. n. Chr. als Mausoleum für Kaiser Hadrian und seine Familie errichtet. Ab dem 13. Jh. diente das Gebäude dann den Päpsten als Trutzburg und war durch einen Geheimgang mit der Peterskirche verbunden. Das Castel Sant‘Angelo wurde vor allem zur Zeit der Borgia-Päpste üppig ausgestaltet. Nebenbei diente die Burg als Gefängnis der Inquisition, hier waren auch Giordano Bruno und Galileo Galilei inhaftiert. Seit 1901 ist die Engelsburg als Museum zugänglich. Fresken, Skulpturen und Gemälde begeistern ebenso wie die Ausblicke von den Terrassen.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Palast der Familie Barberini entstand Anfang des 17. Jh. und gilt als Roms bedeutendster Profanbau des Hochbarock. Mehrere berühmte Baumeister wie Carlo Maderno, Francesco Borromini und Gian Lorenzo Bernini waren an seiner Entstehung beteiligt. Die Fassade beeindruckt durch luftige Arkaden- und Fensterreihen sowie vorgeblendete Halbsäulen dorischer, ionischer und korinthischer Ordnung. Die prunkvollen Innenräume beherbergen die Galleria Nazionale dArte Antica mit herausragenden Gemälden des 13.–17. Jh. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf italienischer Malerei, doch sind auch spanische, französische, niederländische und deutsche Meister vertreten. Zu den Glanzstücken zählen Raffaels ›La Fornarina‹, Filippo Lippis ›Verkündigung‹ und Caravaggios ›Judith und Holofernes‹.
Tipp der ADAC Redaktion
Die größte Synagoge (ital. Sinagoga) Europas beherrscht die Uferstraße des ehemaligen Ghettos, den Lungotevere dei Cenci. Die Gemeinde errichtete den Tempio Maggiore im assyrisch-babylonischen Stil um 1900 als Zeichen der Befreiung, nachdem die Ghettomauern 1870 mit der Einigung Italiens und der Entmachtung der Päpste endlich gefallen waren. Zu besichtigen ist die Synagoge im Rahmen eines Besuchs des Museo Ebraico in ihren Mauern. Das Museum zeigt Gedenksteine, Schriftstücke und jüdische Kultgegenstände aus allen Teilen Europas. Es gibt stündlich italienisch- oder englischsprachige Führungen in den Tempio Maggiore und die zweite römische Synagoge, den Tempio Spagnolo.
Tipp der ADAC Redaktion
Ganz in der Nähe des weltbekannten Trevi-Brunnens befindet sich die weniger bekannte Ausgrabungsstätte Vicus Caprarius, auch genannt Città dell’Acqua (dt.: Stadt des Wassers). Der Ort wurde erst im Jahr 1999 unter dem Keller eines Kinos entdeckt, heute kann man neben den Überresten antiker Wohnhäuser aus der Kaiserzeit auch ein großes Wasserreservoir besichtigen. Das Reservoir war ursprünglich als Verteilerbecken mit dem Acquedotto Vergine verbunden - jenem Aquädukt, das den Trevi-Brunnen täglich mit 80 Millionen Litern Wasser versorgt - bis es im sechsten Jahrhundert n. Chr. von den Goten beschädigt wurde. Reservierungen zur Besichtigung sind unter der Woche empfohlen, am Wochenende und den Feiertagen erforderlich.
Tipp der ADAC Redaktion
Das 298–306 errichtete Bad gehörte zu den größten Thermenanlagen der Stadt und erstreckte sich auf einer Grundfläche von 370 x 361 m. Bis zu 3000 Badegäste konnten sich gleichzeitig hier aufhalten. Mit der Zerstörung der römischen Aquädukte durch die Goten im 6. Jh. versiegte die Wasserversorgung und der Badebetrieb endete. Die Anlage verfiel und verkam zum Steinbruch. Dem Bau eines Kartäuserklosters im 16. Jh. ist es zu verdanken, dass einiges erhalten blieb. Die Klosterkirche Santa Maria degli Angeli wurde in das Tepidarium und die große Halle des Frigidariums hineingebaut. Die Granitsäulen und das Kreuzgratgewölbe sind antike Überbleibsel. Seit der Aufhebung des Klosters 1889 werden die Räumlichkeiten vom Museo Nazionale Romano für eine Ausstellung zur Frühgeschichte Roms genutzt.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Galleria d?Arte Moderna im Park Villa Borghese zeigt moderne Kunst. Dabei legt sie ein besonders Augenmerk auf die italienischen Futuristen, die einen wichtigen Beitrag zur Kunst des 20. Jh. geleistet haben. Das Museum besitzt heute über 4000 Gemälde und Plastiken sowie über 12.000 Zeichnungen und Druckgrafiken. Die Kunstwerke sind chronologisch gegliedert und führen vom Neoklassizimus über die Romantik und den Jugendstil zum Impressionismus und zum Futurismus. Darunter befinden sich Werke von Cézanne, Miró, Van Gogh, Degas, de Chirico und Modigliani.
Tipp der ADAC Redaktion
Zwischen Ministerien und Trabantensiedlungen findet man in einem monumentalen Gebäude, das für die Weltausstellung 1942 erbaut worden war, das Museo della Civiltà Romana und das Planetarium. Im Museum stehen Gipsabgüsse der Trajans- und Marc-Aurel-Säulen, die es gestatten, die Reliefs der Säulen genau zu studieren. Modelle des antiken Rom erleichtern das Verständnis der heutigen Ruinen. Das Gebäude befindet sich 10 Minuten Fußweg von der Station EUR Fermi der Metro B entfernt.
Tipp der ADAC Redaktion
Die äußerlich schlichte Basilica San Clemente betritt man durch ein palmenbestandenes Atrium. Im Inneren beeindrucken die goldgrundigen Mosaike des Triumphbogens und der Apsis sowie der edle Kosmatenfußboden. Als Kosmaten wurden die Mitglieder einer Handwerkerfamilie bezeichnet, die zwischen dem 12. und 14. Jh. vorwiegend in Rom tätig waren. Die Kosmaten schmückten Böden, Wände und Säulen von Kirchen mit Einlegearbeiten, hierbei ließen sie sich von antiken und arabischen Mustern inspirieren. Im nördlichen Seitenschiff führt eine Treppe vom 12. Jh. hinab ins 4. Jh., von der Oberkirche in die Unterkirche. Noch eine Schicht tiefer finden sich Reste eines antiken Wohnhauses und eines Mithrasheiligtums aus dem 1. Jh. n. Chr. Der Mysterienkult um den Gott Mithras war im römischen Imperium weit verbreitet.
Tipp der ADAC Redaktion
Der Palazzo Chigi ist ein Renaissance-Bau an der Piazza Colonna, die von einer 30 m hohen Ehrensäule für den römischen Kaisers Mark Aurel überragt wird. Der Palast aus dem 16. Jh. ist seit 1961 Sitz des italienischen Ministerpräsidenten. Im Westen schließt sich der Palazzo Montecitorio an, in dem sich die Abgeordnetenkammer befindet. Vom Haupteingang an der Piazza Colonna gelangt man in einen von Arkaden umrahmten Innenhof. Das Büro des Ministerpräsidenten und der Kabinettssaal befinden sich im ersten Stock, in den Obergeschossen dessen Privatzimmer und ein Konferenzsaal.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Basilica Santa Croce in Gerusalemme mit barockisierter Fassade liegt am Fuß des Esquilin und ist eine der sieben Hauptkirchen Roms, deren Besuch möglichst an einem Tag den Pilgern einen Sündenablass brachte. In einer Seitenkapelle liegt der Schatz, der der Kirche ihren Namen gegeben hat: ein Kreuzessplitter, Nägel und eine Hälfte der Kreuzesaufschrift, die wir in der abgekürzten Form INRI kennen. Das große Apsisfresko von Melozzo da Forlì erzählt die Legende der Auffindung des Kreuzes durch Kaiser Konstantins Mutter Helena. Ihr Palast stand an dieser Stelle an der Stadtmauer.
Tipp der ADAC Redaktion
Wie in einem Bühnenbild rahmen die Rokoko-Häuser rund um die Piazza SantIgnazio die mächtige Fassade der gleichnamigen Jesuitenkirche. Der 1626 als einschiffiges Kreuz mit Vierungskuppel gestaltete Bau zählt mit seinen 80 m Länge und 43 m Breite zu den größten Kirchen in Rom. Beeindruckend im Inneren sind die perspektvisch gestalteten, farbenfrohen Deckenfresken von Andrea Pozzo im Langhaus und in der Kuppel, etwa die scheinbar im unendlichen Raum schwebenden Figuren in der Apotheose des hl. Ignatius über dem Mittelschiff.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Entstehung von Santa Maria Maggiore ist eng verknüpft mit dem Schneewunder, das alljährlich am 5. August mit einem weißen Blütenregen gefeiert wird. Im Jahr 352 sollen an diesem Tag dicke Flocken gefallen sein und den Grundriss einer Kirche markiert haben. Ihre heutige Gestalt mit opernhafter klassizistischer Hauptfassade zur Piazza Santa Maria Maggiore und der Rückseite mit Apsis und breiter Treppenanlage stammt aus dem 17./18. Jh. Im Inneren beeindrucken der mittelalterliche Kosmatenfußboden sowie bilderreiche, teils frühchristliche Mosaiken mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Mutterkirche des Jesuitenordens, den der Spanier Ignatius von Loyola im Jahr 1534 gründete, entstand ab 1568 und wurde zum Vorbild für die gesamte barocke Kirchenarchitektur. Wegweisend waren die stark plastisch gegliederte Fassade mit Pilastern, Säulen, Dreiecksgiebeln und Voluten sowie der tonnengewölbte Innenraum mit lichtdurchfluteter Vierungskuppel. Das golddekorierte Langhaus beeindruckt mit dem illusionistischen Deckengemälde zur Verherrlichung des Namens Jesu. Im linken Querhaus prunkt das monumentale Grabmal des hl. Ignatius mit einer Erdkugel aus Lapislazuli.
Tipp der ADAC Redaktion
Hoch ragt der romanische Glockenturm über Santa Maria in Cosmedin auf. Die Kirche geht auf frühchristliche Zeit zurück und birgt Gebeine des hl. Valentin, des Schutzpatrons der Liebenden. Besucher interessiert meist nur die Vorhalle mit der antiken Marmorplatte ›Bocca della Verità‹, dem Mund der Wahrheit. Es heißt, wenn ein Lügner die Hand in den Mund des Flussgottes Triton stecke, beiße dieser zu. Die Funktion der Platte ist bis heute nicht geklärt, gut möglich, dass es sich um einen Kanaldeckel des antiken Abwasserkanals Cloaca Maxima handelt.
Tipp der ADAC Redaktion
Die Kirche ist berühmt für die Kapelle der Familie Cornaro, ein Hauptwerk Berninis links vor dem Hauptaltar. In der Mitte dieser Kapelle hat Bernini eine seiner wohl schönsten Skulpturen platziert: die Verzückung der hl. Teresa von Avila. Lächelnd steht ein marmorner Engel vor der hingegossenen Gestalt der jungen Frau, im Begriff ihr mit dem Pfeil der göttlichen Liebe das Herz zu durchbohren. Sieben Kardinäle und ein Doge aus der Familie Cornaro sehen von den Seitenwänden aus dem Geschehen zu.
Tipp der ADAC Redaktion
Die bereits 439 geweihte, bis in die Renaissance mehrfach veränderte Kirche birgt das Grabmal für Papst Julius II. mit der kraftvollen Sitzfigur des Moses, ein Meisterwerk Michelangelos von 1513–16. Er zeigt Moses mit den Gesetzestafeln unter dem Arm im Moment innerer Bewegung, zornig, weil sein Volk statt Gott zu ehren, um das Goldene Kalb tanzt. Die Hörner auf seiner Stirn gehen auf einen Übersetzungsfehler zurück: Aus dem Bibelwort coronata (bekrönt) wurde cornuta (gehörnt).
Tipp der ADAC Redaktion
Die äußerlich schmucklose Kirche Santa Maria del Popolo an der Piazza del Popolo vedankt ihren Namen dem Umstand, dass ihre Baukosten im 13. Jh. von der Gemeinde, also dem popolo, getragen wurden. Im 15. Jh. wurde sie nach Plänen von Donato Bramante erweitert. Ihre bedeutendste Attraktion im Inneren sind zwei äußerst originelle Bilder Caravaggios in der Cappella Cerasi (letzte links): Sie schildern die Bekehrung des Paulus und die Kreuzigung des Petrus (1601/02). Dramatische Spitzen der bewegten Bildsprache sind dabei die schmutzigen Fußsohlen der Folterknechte und der verstörte Blick des Gemarterten. Ebenfalls sehenswert sind die von Raffael gestaltete Cappella Chigi (zweite links) mit eigenwilligen Kuppelfresken zur Schöpfungsgeschichte und bewegten Prophetenskulpturen von Bernini sowie die Deckenfresken Pinturricchios im Chor, Meisterwerken der Frührenaissance.
Tipp der ADAC Redaktion
Die dem ersten christlichen Märtyrer Stephanus geweihte frühchristliche Rundkirche entstand Ende des 5. Jh. Damals bestand der Sakralbau aus der von 22 Säulen getragenen hohen Mittelrotunde und zwei Umgängen, die durch eine Arkadenreihe voneinander getrennt waren. Bei der Erneuerung Mitte des 12. Jh. wurde die äußere Säulenreihe zugemauert. Zwischen den noch sichtbaren Säulen befinden sich heute Fresken vom Ende des 16. Jh., die auf drastische Weise die Martyrien verschiedener Heiligen darstellen.
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