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Mondovi, heute 22 000 Einwohner groß, wurde im Mittelalter gegründet und hatte schon früh eine Universität und ein Jesuitenkolleg. Schön ist die Lage des Ortes auf einem der vielen Hügel in den Langhen. Aufmerksamkeit verdienen die architektonischen Kostbarkeiten, die sich an der Piazza Maggiore versammeln. Die Oberstadt wird von einem Mauerring und zehn Bastionen abgeschirmt. Sechs von Toren eröffnete Straßen führen auf den zentralen Platz mit einer jesuitischen Missionskirche und der Kathedrale San Donato (beide barock), dem gotischen Patrizierhaus Palazzo dei Bressani und dem Palazzo di Città (14. Jh.). Vom Torre del Belvedere bietet sich der beste Blick auf die Unterstadt und in die Ebene.

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Santuario di Vicoforte

Vicoforte
Der kleine Wallfahrtsort Vicoforte wartet mit dem 1733 vollendeten Santuario di Vicoforte auf, das mit einer Höhe von 75 m und einem Durchmesser von 35 m zu den größten Kuppelbauten Europas zählt. Das Innere der 6000 m² großen Barockkuppel füllt eine ›Himmelfahrt Mariens‹ mit eifrig agierenden Figuren vor pastellfarbenen Wolkenbändern.
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Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn

Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul.  Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.
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Aktivurlaub an der italienischen Riviera - mare e monti

Das Mittelmeer ist ein Paradies für sportlich ambitionierte Urlauber. Sie haben die Wahl zwischen den Sandstränden an der Riviera di Ponente, der Küste der untergehenden Sonne westlich von Genua, und den Kiesstränden an der Riviera di Levante, der Küste der aufgehenden Sonne östlich der ­ligurischen Hauptstadt. Bereits Mitte Mai nähern sich die Wassertemperaturen der 20° C-Marke, und erst im Oktober sinken sie wieder darunter. Wassersport Für Taucher gehört die ligurische Küs­te zu den interessantesten Revieren Europas: Es gibt mehrere Unterwasserparks, das Meeresschutzgebiet vor Portofino und Schiffswracks. Besonders spektakulär für Taucher ist das Wrack des zypriotischen Öltankers ›Haven‹ vor dem Capo Arenzano nördlich von Savona: 335 m lang, 50 m hoch und 25 m breit liegt er in zwei Teilen zerbrochen in 35 m und 80 m Tiefe. Der oben liegende Bug des 1991 gesunkenen Giganten kann samt Brücke erkundet werden. Für Surf- und Segelanfänger sind die flachen Strände ideal, und so gibt es in jedem größeren Küstenort diverse Surf- und Segelschulen. Ambitionierte Segler und Surfer zählen die Riviera aufgrund der im Sommer eher schwachen Winde nicht zu ihren bevorzugten Zielen. Wassersport ist in Ligurien aber nicht nur am Meer möglich. Das gebirgige Hinterland bietet mit seinen teilweise wilden Flüssen gute Möglichkeiten zum Kajakfahren, Raften oder auch zum Canyoning, dem Erwandern von Gebirgsflüssen direkt in ihrem steinigen Bett. Bekannte und beliebte Flüsse sind vor allem der Argentina oberhalb von San­remo und der Vara nördlich von ­Levanto. Wandern Dem bekanntesten Wandergebiet Liguriens, den Cinque Terre, ist in diesem Tourset ein eigener Abschnitt gewidmet. Darüber hinaus verfügt die Region über ­weitere herrliche Wandermöglichkeiten. Hinter der Küs­te verlaufen die See- oder Meer­alpen (Alpi Marittime) und der Apennin (Appennino Ligure). ­Attraktive Wandertouren lassen sich in den Meeralpen zwischen Venti­miglia und Albenga unternehmen, im Apennin zwischen Savona und Levanto.  Von Noli aus führen die Wanderwege ›Noli Natura‹ in das Küstengebirge, darunter der 3,4 km lange Rundweg ›Sentiero Amico‹, der an den Ruinen der Kirche San Michele vorbeiführt und sich mit einer Gehzeit von 2 Std. als Einstieg besonders gut eignet. Eine echte Herausforderung für Wanderer – nicht weil er so schwierig, sondern weil er so lang ist – stellt der ligurische Höhenweg ›Alta Via dei Monti Liguri‹ dar: Der Fernwanderweg startet oberhalb von Ventimiglia nahe der französi­schen Grenze und führt in 44 markierten (rot-weiß-rot, ›AV‹) Etappen 442 km weit quer durch Ligurien bis nach Ceparana bei La Spezia – meist mit traumhaftem Blick auf Küste und Meer. Kaum jemand erwandert die gesamte Route vom Anfang bis zum Ende. Doch lohnen sich auch einzelne Etappen, da die Strecke an alten, ursprüngli­chen Bauerndörfern und einsa­men Landschaften von großer Schönheit vorbeiführt. Eine der schönsten Wanderrouten Liguriens ist der ›Sentiero degli Alpini‹, ein stellenweise spektakulär in den Fels gehauener Versorgungsweg aus dem Zweiten Weltkrieg. Er führt von der Colla Melosa am Ende des Nervia-Tals auf den 1973 m hohen Monte ­Toraggio. Einige Stellen der fünf- bis sechsstündigen Rundtour (530 Höhenmeter) sind etwas ausgesetzt, aber inzwischen gut durch Stahlseile gesichert und so – mit gutem Schuhwerk – problemlos zu begehen. Lohn der Mühe beim Aufstieg sind geradezu dramatische Ausblicke in die Felsschlucht Gola dell’Incisa und sanfte Almwiesen unterhalb des Gipfels. Der Abstieg über den Passo della Valetta führt z.T. durch französisches Gebiet. Klettern Freeclimber aus aller Welt bezwingen die steilen Felswände rund um Finale Ligure. Ausgewiesen sind dort 1500 Routen der Schwierigkeitsgrade 3 bis 6+. Die bekanntesten Felsen sind der Monte Cucco und der Rocca di Perti, die Touren von einer Seillänge bis zu mehreren Seillängen bieten. Am Monte Muzzerone nördlich von Portovenere und im Pennavaira-Tal im Hinterland von Albenga findet man weitere gut frequentierte Klettergebiete. Beliebt ist auch das nördlich von Sanremo liegende Argentina-Tal. Mountainbiken Die bergigen Landstriche Liguriens locken auch Mountainbiker an. Die Routen führen spektakulär über alte Maultierpfade oder Militärstraßen, in der Regel aber über Forstwege. Infos über die Strecken und Karten sind in Tourismusbüros erhältlich. Finale Ligure ist bekannt für seine gepflegten Trails und den Shuttle Service, der Bikern das Berganfahren zu den Startpunkten erspart. Auch das nahe Varazze und der Monte Beigua bieten einige interessante Strecken. Eine der Touren durch die Cinque Terre führt über 30 km von Monterosso Richtung Levanto, an Weinbergen vorbei hinauf nach Soviore, mit einer romanischen Wallfahrtskirche und schönem Panorama. Über die Passhöhen Foce San Antonio und Foce Bardellone geht es hügelig unterhalb des Monte Bardone (Naturschutzgebiet) nach Cassana. Zurück fährt man über den kleinen Ort Casale und das Bergdorf Pignone mit seinen drei einbogigen Brücken und einem Wachturm am Hauptplatz.
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Um Ursprung gesunder Genüsse: Kulinarisches aus Ligurien

Es ist Frühling in Ligurien, und Felder und Märkte duften nach Basilikum, der typischen Kräuterpflanze der Region. Das milde Meeresklima verleiht der Pflanze einen intensiven Geschmack.  Pesto, Pasta, Pansotti Basilikum ist die Basis für Pesto, die bekannteste Pastazutat der italienischen Riviera: Im Mörser werden frisches Basilikum, fein geschnittener Knob­lauch, Olivenöl, gehackte Pinienkerne, Salz und die Käsesorten Parmeggiano Reggiano (Parmesan) und Pecorino (Schafmilchkäse) zu einer sämigen Mischung zerstoßen (pes­tare: zerstampfen, zerstoßen). Häufig wird Pesto zu Trofie (kurze, gedrehte Nudeln), Trenette (lang und breit) oder Gnocchi (Kartoffelklößchen) gereicht. Hier wie in ganz Italien hütet jede Familien ihr ureigenes Pesto­rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.  Weitere Saucenspezialitäten sind die Salsa di Noci (Walnuss­sauce), meist zu Pansotti, gefüllten Teigtaschen, kredenzt, die Aggiadda, eine seit dem Mittelalter bekannte ›Sauce der Seefahrer‹ aus Knoblauch, Weißbrot und Essig, welche zu Fisch, Leber und Gemüse gereicht wird, sowie Marò, eine dicke Sauce aus Saubohnen, Knoblauch, Pecorino, Olivenöl und Minze, die man mit Rindfleisch oder Fisch isst.  Eine sehr erfolgreiche Erfindung der ligurischen Küche sind die Teigtaschen, die Ripieni: Als Ravioli sind sie mit Wurst, Fleisch, Käse, Kräutern und einigem mehr gefüllt, als Pansotti mit Mangold, Ei und Borretsch, als Barbagiuai mit Reis, Kürbis und Käse. Natürlich gibt es weitere Füllungen, die Variationen sind endlos.  Suppen und andere Vorspeisen Häufig gibt es als ersten Gang statt Pasta eine Suppe – oftmals eine Minestrone, wie die dicke Gemüsesuppe aus Genua heißt. Ebenfalls beliebt ist die Mesciua aus Getreide, Kichererbsen und weißen Bohnen. Seltener zu finden ist die aufwendige Ciuppin, eine passierte Fischsuppe mit Tomaten und Sellerie. Fein schmeckt die Buridda, ein Eintopf mit Stockfisch und Pinienkernen. Maritim ist auch der Brotsalat Capponadda mit ligurischem Schiffszwieback, Thunfisch, Sardellen, Kapern und Oliven.  Fisch und Meeresfrüchte Als Küstenregion hat Ligurien selbstverständlich etliche weitere traditionelle Fischgerichte zu bieten. Die wohl ungewöhnlichste Fischspeise ist Cappon magro, ein aufwendig angerichteter, pyramidenförmiger Salat: zuunterst Weißbrot mit Knoblauch, dann fester Fisch (meist Thunfisch), Gemüse, wieder Fisch, Eier, Artischocken, Oliven und Garnelen, dazu eine Kräutersauce. Viele ligurische Rezepte enthalten Stockfisch (Baccalà oder Stoccafisso), so etwa der Kartoffeleintopf Brandacuiùn. Um Genua und die Cinque Terre herum sind eingelegte Sardellen (Acciughe) beliebt: im Sommer als ›Alici marinate‹, in Zitronensaft und Olivenöl mariniert, eine herrlich kühle Vorspeise. Außerdem gibt es natürlich ›Frutti di Mare‹-Gerichte zuhauf mit Scampi, Muscheln oder Tintenfisch. Wein von steilen Hängen Die steilen Weinberge an den ­schmalen Küsten Liguriens sind schwer zu bestellen und bringen nur relativ wenig Wein hervor.  Typisch für die Region sind alte Rebsorten. Die Pigato-Traube wächst hier seit dem 17. Jh. Sie ergibt einen trocke­nen, kräftigen Wein von hellgelber bis grünlicher Farbe, der hervorragend zu Fischgerichten passt. Die Rebsorte Rossese ist seit dem 16. Jh. in Ligurien bekannt. Aus dieser Traube wird ein mittelschwerer, fruchtiger Rotwein gekeltert, der gut zu Braten, aber auch zu Geflügel passt. Die seit dem 14. Jh. in Ligurien heimische Rebsorte Vermentino ergibt ausgezeichnete Weißweine: strohgelb, frisch im Geschmack, gut zu Vorspeisen und Fisch.  Aus getrockneten weißen Trauben wird der süße Likörwein Sciacchetrà gewonnen. Mit seinem würzi­gen Aroma verfeinert er Desserts wie Pandolce, einen Butterkuchen mit kandierten Früchten. Ligurisches Olivenöl Bereits im 6. Jh. pflanzten Benedik­tinermönche an der italienischen Riviera Olivenbäume an. In vielen Tälern des Hinterlands prägen sie bis auf 700 m Höhe die Landschaft. Das Öl, das vor allem aus vier regionalen Sorten gewonnen wird, ist fruchtig, fast ein ­wenig süß, eher gelb als grün, und schmeckt nicht so intensiv wie z.B. jenes aus der Toskana. Dafür gilt Olivenöl aus Ligurien als besonders gesund: Als ›extra vergine‹ aus der ersten Kaltpressung liegt sein Säuregehalt bei unter 0,2 Prozent. Seit Jahrhunderten ist Imperia das Zentrum der Olivenölproduktion der Riviera di Ponente. Alle großen Hersteller wie z.B. Fratelli Carli haben hier ihren Sitz. Carli versendet seine Produkte, zu denen auch Oliven und andere Delikatessen gehören, auch per Online-Bestellung. Einer der ältes­ten Produzenten ist Ardoino, der bereits 1870 gegründet wurde und heute zu Isnardi gehört. Die Ardoino-Öle werden traditionell in goldstaniol­ummantelte Flaschen abgefüllt.  Auch in der Umgebung Imperias gibt es gute Olivenprodukte zu entdecken: Ein besonders delikates Öl verkauft die Cooperativa Olivicola di Arnasco. Es wird aus der Olivensorte Pignola gewonnen, die es nur hier gibt. Die Benediktinermönche im Klos­ter San Domenico von Taggia pflanzen schon seit dem Mittelalter die kleine, aber sehr aromatische ­Olivensorte Taggiasca an.
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