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Landschaft

Cinque Terre

Monterosso Al Mare
Die jahrhundertealte Kulturlandschaft an dramatischer Steilküste bietet Wanderrouten mit traumhaften Ausblicken. Die fünf Bilderbuchdörfer, die Cinque Terre, sind Weltkulturerbe der UNESCO. Bis in die 1870er-Jahre waren die Dörfer Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore nur per Boot erreichbar. Dann kam die Eisenbahn, die bis heute das beste Verkehrsmittel ist, um in die Cinque Terre zu gelangen. Die Bahnverbindung Genua–La Spezia bedient die fünf Orte im Stundentakt. Weiter geht’s dann zu Fuß. Die Bewohner der ›fünf Erden‹ haben im Laufe der Jahrhunderte an den steilen Hängen Terrassen angelegt, auf denen sie Weinreben und Olivenbäume pflanzten. So entstand ein Netz aus fast 7000 km Trockenmauern, die die Terrassen stützen. Diese einmalige, aber sehr arbeitsintensive Landschaftsarchitektur war in den 1970er-Jahren vom Verfall bedroht, als immer mehr Bauern die Bewirtschaftung aufgaben. Erst seit der Weinanbau staatlich gefördert wird, wurden viele der bereits verfallenen Terrassen reaktiviert. Die Landschaft ist als Parco Nazionale delle Cinque Terre geschützt, die Benutzung der zahlreichen Wanderwege gebührenpflichtig. Für Aktive lohnt sich die in den Nationalparkbüros und den fünf Bahnhöfen erhältliche ›Cinque Terre Card‹, die je nach Variante nicht nur die Wanderwege und Museumseintritte, sondern auch Zug- oder Minibusfahrten einschließt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Castello San Giorgio

La Spezia
Der älteste Teil von La Spezia erstreckt sich rund um das Castello San Giorgio. Hier findet man auch noch Reste der mittelalterlichen Stadtmauer. Von der Festung aus beherrschten die Genuesen ab dem 14. Jh. Stadt und Hafen. Das Museo del Castello zeigt römische Funde und rätselhafte Steinstatuen, die man bei Luni fand. Die rund 50 Lunigiana-Stelen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. sind die ältesten Menschenbilder Europas, ihre Bedeutung ist ungeklärt.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Museo archeologico nazionale e zona archeologica di Luni

Luni
Fast 1400 Jahre lang war das 177 v. Chr. von den Römern gegründete Luni, damals noch Luna genannt, der wichtigste Hafen Liguriens. Von hier wurden Marmor aus dem nahen Carrara sowie Wein und Bauholz verschifft. Im 11. und 12. Jh. verlandete die häufig von Überschwemmungen betroffene Hafenstadt immer mehr, sodass sie Anfang des 13. Jh. von den Bewohnern aufgegeben wurde. Die exakt rechtwinklig angelegte Stadt mit Forum, Tempel und Kapitol ist heute eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten Norditaliens. Das Museum in seiner Mitte zeigt die Funde, darunter Statuen, Keramik und Münzen, sowie die Rekonstruktion eines Speisezimmers. Am besten erhalten ist das 6000 Zuschauer fassende Amphitheater, das etwas außerhalb liegt.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Palazzo Reale

Genua
Der Palazzo Reale gehört zu den beeindruckendsten Palazzi, die im 16. und 17. Jh. von den großen Familien am Rand der Altstadt gebaut wurden. Im Palazzo Reale sind besonders der Spiegelsaal und die Gartenterrasse mit grandiosem Ausblick auf den Hafen sehenswert. Aber auch die sonstigen Räumlichkeiten hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

San Pietro

Portovenere
Am Südzipfel der Halbinsel, die den Golf von La Spezia vom offenen Meer trennt, steht die der Lage nach schönste Kirche Liguriens, die Fischerkirche San Pietro. Draußen, auf einer Klippe über dem Meer, erhebt sich das gotische Gotteshaus. Erbaut wurde es auf den Grundmauern eines alten römischen Venus-Heiligtums, das der Stadt ihren Namen gab: Portus Veneris, Hafen der Venus, der Schaumgeborenen, die hier einst den Fluten entstiegen sein soll.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Palazzo Ducale

Genua
Der im 13. Jh. errichtete Dogenpalast an der Nordseite der Piazza Matteotti erhielt Ende des 18. Jh. seine säulengeschmückte klassizistische Fassade. Das heute hier untergebrachte Kulturzentrum bietet Raum für Wechselausstellungen. Im Dachgeschoss ermöglicht die Terrasse des feinen Restaurants ›Le Terrazze del Ducale‹ einen herrlichen Blick über die Altstadt.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Righi

Genua
Eine schöne Aussicht auf Genua genießt man vom 302 m hohen Berg Righi. Die über 100 Jahre alte Standseilbahn Funicolare Zecca-Righi schlängelt sich von der Talstation am Largo della Zecca mit mehreren Zwischenstopps den steilen Granolo-Hügel empor.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Cattedrale Cristo Re

La Spezia
An der weiten Piazza Europa beeindruckt die Kathedrale Cristo Re (1956-75), ein Meisterwerk des Funktionalismus. Der Rundbau ragt über einem langgezogenen Vordach empor und überrascht im Inneren: Ein Oberlicht in der Decke und Lichtschlitze auf halber Wandhöhe verteilen die Sonnenstrahlen wie Scheinwerferlicht im Raum. Die aufgeraute Betondecke wird von schlanken Säulen gestützt, um die ringförmige Lampen zu schweben scheinen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Mercato Orientale

Genua
Seit 1899 fand der Mercato Orientale in der Via 20 Set­tembre im Kreuzgang eines nie fertiggestellten Klosters statt. Heute ist die restaurierte Markthalle als MOG bekannt und bietet eine Piazza del Gusto für Street Food. Die ­Imbissstände versorgen mit Pasta, Pizza, ­Tacos, Fisch, Fleisch, Wein und ligurische Spezialitäten. In der ersten Etage gibt es ein Restaurant mit Blick in den Innenhof.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Piazza De Ferrari

Genua
Den großen Platz mit dem runden Springbrunnenbecken rahmen der majestätische Dogenpalast des 13. Jh., der Jugendstilpalast der Börse, der Sitz der ligurischen Landesregierung und die Akademie der Schönen Künste. Das Operhaus Teatro Carlo Felice verbindet die Piazza De Ferrari mit der Galleria Mazzini.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Lanterna

Genua
Auf einem Felsen am Hafen thront die 1543 errichtete, 77 m hohe Lanterna, Hafenleuchtturm und Wahrzeichen von Genua. Die untere Plattform des Bauwerks kann bestiegen werden. Es bietet sich ein eindrucksvolles Bild vom umliegenden Hafengelände.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Villa del Principe

Genua
Die Villa del Principe wurde 1521-29 für den Admiral Andrea Doria errichtet. Der 130 m lange Gebäudekomplex, ein Meisterwerk der Renaissance, öffnet sich zur Gartenseite hin mit Arkadengängen und Loggien. Der Salone dei Giganti ist mit flämischen Wandteppichen zum Leben Alexanders des Großen geschmückt, das Deckengmälde schildert den Gigantensturz. Weitere Prachträume sind Sala della Principessa, Sala di Furio Camillo und Galleria Aurea. Blickfang im Garten ist ein von einer Statue des Meeresgottes Neptun gekrönter Brunnen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Madonna di Montallegro

Rapallo
Einen schönen Blick auf den Golf von Rapallo hat man von der 612 m hoch gelegenen Wallfahrtskirche Madonna di Montallegro, die von 1559 stammt. Von der Stadt führen eine Seilbahn und eine kurvige Straße hinauf. Die beste Zeit für ein Picknick hier oben ist abends, wenn die Bahn den Betrieb eingestellt hat und die Sonne hinter der Halbinsel von Portofino untergeht.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Galata Museo del Mare

Genua
Das Galata Museo del Mare im Porto Antico huldigt der Seerepublik Genua, der einstigen Beherrscherin des Mittelmeers. Zu sehen ist der Nachbau einer 40 m langen Galeere. Überdies werden Ausstellungsstücke rund um die Seefahrt präsentiert: historische Instrumente und Schiffsmodelle, ein begehbares Piratenschiff sowie ein Walfänger, dessen Fahrt in künstlichem Gewitter nachgestellt wird.
Tipp der ADAC Redaktion
Aktivitäten

Acquario di Genova

Genua
Haie, Delfine, Robben, Pinguine, Schildkröten – über 6000 Tiere 600 verschiedener Arten leben in dem hochmodernen Aquarium. Die mehr als 60 Becken bilden ganze Ökosysteme nach. Einer der Höhepunkte ist das ›Streichelbecken‹ mit Mini-Rochen. Über den Pier beim Aquarium erreicht man die gläserne Kugel der Biosfera, ein Gewächshaus mit Regenwald-Biosphäre.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Monumentalfriedhof Staglieno

Genua
Im nordöstlich gelegenen Vorort Staglieno liegt am Anfang des Valle Bisagno der gleichnamige klassizistische Friedhof, der 1844-51 mit viel Marmor und Prunk angelegt wurde. Das terrassierte Gelände ist auch ohne Grabstätten berühmter Persönlichkeiten (ausgenommen Giuseppe Mazzini, der Genueser Kämpfer für die Einheit Italiens) beeindruckend und spannend. Viel Prunk, ein Hauch von Frivolität und Erotik sowie auch manchmal ein Fünkchen Ironie sind bei der Betrachtung der oft sehr realistisch anmutenden Skulpturen spürbar. Vor Jahren wurde die Kuppel der Cappella dei Suffragi komplett restauriert.
Tipp der ADAC Redaktion
Veranstaltungen

Teatro Carlo Felice

Genua
Auffälligstes Gebäude der Piazza De Ferrari ist das postmoderne Teatro Carlo Felice mit 61 m hohem Bühnenhaus. Architekt Aldo Rossi integrierte die Säulenvorhalle des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorgängerbaus in seinen 1990 vollendeten Neubau, dessen Theatersaal Platz für 2000 Zuschauer bietet. Das Programm umfasst Opern, Musicals, Ballett und Konzerte.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Santa Maria di Castello

Genua
Die romanische Kirche Santa Maria di Castello beeindruckt durch das goldglänzende Polyptychon der ›Verkündigung‹ (1469) von Giovanni Mazone, ein Vogelrelief des 11. Jh. und die ›Verkündigung‹ von Justus von Ravensburg aus dem Jahr 1451 im Kreuzgang des Klosters. Das Museum präsentiert weitere Meisterwerke, darunter Gemälde von Ludovico Brea und russische Ikonen des 18./19. Jh.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Fortezza di Sarzanello

Sarzana
Auf einem Hügel nördlich der Stadt thront die von einem Graben umgebene dreieckige Fortezza di Sarzanello aus dem 15. Jh. Mächtige Wehrmauern und runde Ecktürme sollten sie uneinnehmbar machen. Heute hat man von der Festung aus einen schönen Blick auf die Stadt Sarzana.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Cattedrale San Lorenzo Genua

Genua
Die Kathedrale wurde ab 1098 über den Resten eines Vorgängers aus dem 6. Jh. errichtet und ab 1307 gotisch erneuert. Die Fassade ist schwarz-weiß gebändert und hat zwei ungleich hohe Türme, eine Fensterrose und drei reich geschmückte Portale. Die Arkaden, die den Innenraum in drei Schiffe teilen, stammen vom romanischen Vorgängerbau und sind gleichfalls schwarz-weiß gestreift. Die drei Chorkapellen datieren ins 16. Jh. Vom linken Seitenschiff gelangt man in das Museo del Tesoro mit dem Domschatz. Wertvollstes Stück der Sammlung ist eine grünschimmernde sechseckige Glasschale, die lange als der Heilige Gral (Sacro Catino) galt, jenes Gefäß, das Jesus beim letzten Abendmahl benutzt haben soll. Doch inzwischen weiß man, dass die beim 1. Kreuzzug im 11. Jh. in Caesarea erbeutete Schale aus dem 9. Jh. stammt. Weitere Kostbarkeiten präsentiert das Museo Diocesano im Kreuzgang des 12. Jh., darunter Altäre, einen antiken Sarkophag und Wandbehänge mit der Passion Christi von 1538, die aus indigoblauem Leinen bestehen, einem Vorläufer des modernen Jeanstoffes.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Galleria Mazzini

Genua
Im Zentrum von Genua öffnet sich hinter dem Teatro Carlo Felice die parallel zur Via Roma verlaufende Galleria Mazzini, eine Einkaufspassage aus dem 19. Jh., die von einer eleganten Glas-Eisenkonstruktion überspannt wird.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Casa di Colombo

Genua
Neben der Porta Soprana, einem Stadttor mit zwei hohen Rundtürmen von 1155, befindet sich die Casa di Colombo (ein Nachbau des 18. Jh.), jenes Haus, in dem der 1451 geborene Christoph Kolumbus seine Kindheit verbracht hat. Die Casa und die Türme der Porta können besichtigt werden.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Villa Durazzo Pavallcini

Genua
Die Villa Durazzo Pavallcini in Pegli ist Sitz des Museo Archeologia Ligure. Es präsentiert Funde aus Nekropolen, schmuckbehängte Skelette, Mumien, Stelenstatuen, Vasen, Schmuck, Höhlenbärenskelette und die Sitzfigur eines dreiköpfigen Hundes. Romantischer geht es im Park der Villa zu, der 2017 zum schönsten Italiens gewählt wurde. Den Landschaftsgarten von 1846 zieren klassische und exotische Parkbauten, Skulpturen, Teiche, Brücken, Wasserspiele, Kamelien, Kakteen, Palmen und andere Baumriesen.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Cattedrale Santa Maria Assunta

Sarzana
Die Kathedrale besitzt eine strahlend weiße Marmorfassade mit hübscher gotischer Fensterrose. Rechts ragt der zinnenbewehrte Glockenturm empor. Im Innern findet sich links neben dem Hauptaltar das 1138 von Maestro Guglielmo bemalte Kruzifix mit einem triumphierenden Jesus, es gilt als ältestes Tafelbild Italiens. Die Orgel bauten die berühmten Brüder Sarassi 1842.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

San Fruttuoso

San Fruttuoso
An einem der schönsten Küstenabschnitte Liguriens, versteckt in einer kleinen Bucht im Golfo Paradiso, liegt die Klosteranlage der Abtei von San Fruttuoso. Der malerische und ursprünglich abseits jeglicher Zivilisation gelegene Klosterkomplex zählt zweifelsohne zu den touristischen Highlights an der ligurischen Levanteküste. Nach San Fruttuoso führt keine Straße: Wer sich auf den Weg zu der auch als Wallfahrtsort bekannten Abtei machen möchte, muss zu Fuß oder an Bord eines Schiffes gehen. Die Geschichte von San Fruttuoso Der Legende nach wurde die erste Kapelle in der Bucht im achten Jahrhundert von dem Erzbischof von Tarragona erbaut: Dieser brachte die Reliquien des Heiligen San Fruttuoso auf der Flucht vor den Mauren nach Ligurien. Die heute noch zu bewundernde Abtei stammt aus dem 9. Jahrhundert und wurde auf Wunsch der italienischen Königin Adelheid von Burgund errichtet. Die Geschicke der mittelalterlichen Klosteranlage lagen lange Zeit in den Händen benediktinischer Mönche. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Anlage mehrmals vergrößert. Der Klosterkomplex im Detail Die stimmungsvolle Klosteranlage besteht aus einer Kirche, dem Kreuzgang, einem Museum und einem Wachturm. In der Klosterkirche werden die Reliquien der Heiligen Fruttuoso, Augurio und Eulogio aufbewahrt. Der ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammende Kreuzgang wurde im 16. Jahrhundert von der genuesischen Adelsfamilie Doria umgestaltet und als Grabstätte genutzt. Noch heute lassen sich die sieben imposanten Marmor-Sarkophage bestaunen. In den ehemaligen Räumen der Mönche ist heute das Museum von San Fruttuoso untergebracht. Erzählt wird hier die Geschichte des Klosters anhand von Alltagsgegenständen. Der etwas östlich der Klosteranlage stehende Wachturm Torre Doria wurde zur Verteidigung der Abtei ebenfalls von der Familie Doria erbaut. Reisetipps für San Fruttuoso Nach der Besichtigung des Klosters lassen sich die meisten Gäste am Strand von San Fruttuoso nieder. In den Sommermonaten ist dieser allerdings oft überfüllt. Wen der Trubel nicht stört, der sollte mit einer Tauchausrüstung hinab zum Grund des Meeresbodens tauchen: Etwa 150 m vom Ufer entfernt steht auf einer Tiefe von 17 m der sogenannte Cristo degli abissi, der Christus der Abgründe. Die eindrucksvolle Bronzestatue wacht seit 1954 auf dem Meeresgrund und lockt Taucherinnen und Taucher in die Bucht von Camogli. Auch Schnorchel-Fans können einen Blick erhaschen.
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Um Ursprung gesunder Genüsse: Kulinarisches aus Ligurien

Es ist Frühling in Ligurien, und Felder und Märkte duften nach Basilikum, der typischen Kräuterpflanze der Region. Das milde Meeresklima verleiht der Pflanze einen intensiven Geschmack.  Pesto, Pasta, Pansotti Basilikum ist die Basis für Pesto, die bekannteste Pastazutat der italienischen Riviera: Im Mörser werden frisches Basilikum, fein geschnittener Knob­lauch, Olivenöl, gehackte Pinienkerne, Salz und die Käsesorten Parmeggiano Reggiano (Parmesan) und Pecorino (Schafmilchkäse) zu einer sämigen Mischung zerstoßen (pes­tare: zerstampfen, zerstoßen). Häufig wird Pesto zu Trofie (kurze, gedrehte Nudeln), Trenette (lang und breit) oder Gnocchi (Kartoffelklößchen) gereicht. Hier wie in ganz Italien hütet jede Familien ihr ureigenes Pesto­rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.  Weitere Saucenspezialitäten sind die Salsa di Noci (Walnuss­sauce), meist zu Pansotti, gefüllten Teigtaschen, kredenzt, die Aggiadda, eine seit dem Mittelalter bekannte ›Sauce der Seefahrer‹ aus Knoblauch, Weißbrot und Essig, welche zu Fisch, Leber und Gemüse gereicht wird, sowie Marò, eine dicke Sauce aus Saubohnen, Knoblauch, Pecorino, Olivenöl und Minze, die man mit Rindfleisch oder Fisch isst.  Eine sehr erfolgreiche Erfindung der ligurischen Küche sind die Teigtaschen, die Ripieni: Als Ravioli sind sie mit Wurst, Fleisch, Käse, Kräutern und einigem mehr gefüllt, als Pansotti mit Mangold, Ei und Borretsch, als Barbagiuai mit Reis, Kürbis und Käse. Natürlich gibt es weitere Füllungen, die Variationen sind endlos.  Suppen und andere Vorspeisen Häufig gibt es als ersten Gang statt Pasta eine Suppe – oftmals eine Minestrone, wie die dicke Gemüsesuppe aus Genua heißt. Ebenfalls beliebt ist die Mesciua aus Getreide, Kichererbsen und weißen Bohnen. Seltener zu finden ist die aufwendige Ciuppin, eine passierte Fischsuppe mit Tomaten und Sellerie. Fein schmeckt die Buridda, ein Eintopf mit Stockfisch und Pinienkernen. Maritim ist auch der Brotsalat Capponadda mit ligurischem Schiffszwieback, Thunfisch, Sardellen, Kapern und Oliven.  Fisch und Meeresfrüchte Als Küstenregion hat Ligurien selbstverständlich etliche weitere traditionelle Fischgerichte zu bieten. Die wohl ungewöhnlichste Fischspeise ist Cappon magro, ein aufwendig angerichteter, pyramidenförmiger Salat: zuunterst Weißbrot mit Knoblauch, dann fester Fisch (meist Thunfisch), Gemüse, wieder Fisch, Eier, Artischocken, Oliven und Garnelen, dazu eine Kräutersauce. Viele ligurische Rezepte enthalten Stockfisch (Baccalà oder Stoccafisso), so etwa der Kartoffeleintopf Brandacuiùn. Um Genua und die Cinque Terre herum sind eingelegte Sardellen (Acciughe) beliebt: im Sommer als ›Alici marinate‹, in Zitronensaft und Olivenöl mariniert, eine herrlich kühle Vorspeise. Außerdem gibt es natürlich ›Frutti di Mare‹-Gerichte zuhauf mit Scampi, Muscheln oder Tintenfisch. Wein von steilen Hängen Die steilen Weinberge an den ­schmalen Küsten Liguriens sind schwer zu bestellen und bringen nur relativ wenig Wein hervor.  Typisch für die Region sind alte Rebsorten. Die Pigato-Traube wächst hier seit dem 17. Jh. Sie ergibt einen trocke­nen, kräftigen Wein von hellgelber bis grünlicher Farbe, der hervorragend zu Fischgerichten passt. Die Rebsorte Rossese ist seit dem 16. Jh. in Ligurien bekannt. Aus dieser Traube wird ein mittelschwerer, fruchtiger Rotwein gekeltert, der gut zu Braten, aber auch zu Geflügel passt. Die seit dem 14. Jh. in Ligurien heimische Rebsorte Vermentino ergibt ausgezeichnete Weißweine: strohgelb, frisch im Geschmack, gut zu Vorspeisen und Fisch.  Aus getrockneten weißen Trauben wird der süße Likörwein Sciacchetrà gewonnen. Mit seinem würzi­gen Aroma verfeinert er Desserts wie Pandolce, einen Butterkuchen mit kandierten Früchten. Ligurisches Olivenöl Bereits im 6. Jh. pflanzten Benedik­tinermönche an der italienischen Riviera Olivenbäume an. In vielen Tälern des Hinterlands prägen sie bis auf 700 m Höhe die Landschaft. Das Öl, das vor allem aus vier regionalen Sorten gewonnen wird, ist fruchtig, fast ein ­wenig süß, eher gelb als grün, und schmeckt nicht so intensiv wie z.B. jenes aus der Toskana. Dafür gilt Olivenöl aus Ligurien als besonders gesund: Als ›extra vergine‹ aus der ersten Kaltpressung liegt sein Säuregehalt bei unter 0,2 Prozent. Seit Jahrhunderten ist Imperia das Zentrum der Olivenölproduktion der Riviera di Ponente. Alle großen Hersteller wie z.B. Fratelli Carli haben hier ihren Sitz. Carli versendet seine Produkte, zu denen auch Oliven und andere Delikatessen gehören, auch per Online-Bestellung. Einer der ältes­ten Produzenten ist Ardoino, der bereits 1870 gegründet wurde und heute zu Isnardi gehört. Die Ardoino-Öle werden traditionell in goldstaniol­ummantelte Flaschen abgefüllt.  Auch in der Umgebung Imperias gibt es gute Olivenprodukte zu entdecken: Ein besonders delikates Öl verkauft die Cooperativa Olivicola di Arnasco. Es wird aus der Olivensorte Pignola gewonnen, die es nur hier gibt. Die Benediktinermönche im Klos­ter San Domenico von Taggia pflanzen schon seit dem Mittelalter die kleine, aber sehr aromatische ­Olivensorte Taggiasca an.
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Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn

Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul.  Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.
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