Mestre
Highlights & Sehenswertes
Wissenswertes zu Mestre
Trotz seiner langen Geschichte wurde Mestre in der Vergangenheit hauptsächliche als Industrie- und Schlafstadt wahrgenommen. Einige Highlights hat die Altstadt aber zu bieten. Einst besaß Mestre eine wichtige Festung. Heute ist nur der Torre dell’Orologio, einer der Wehrtürme, davon übrig geblieben. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert und kann besichtigt werden.
Seit dem Jahr 2018 kann Mestre auf ein wahres Museums-Juwel stolz sein: das M9 Museum des 20. Jahrhunderts. Der auf dem Stadtplan im Herzen der Stadt gelegene moderne Bau beherbergt eine multimediale Ausstellung zur Geschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive Italiens. Fotografien, Filme und Audiodateien geben einen Einblick in die italienische Geschichte des 20. Jahrhunderts, ohne die Weltgeschichte dabei aus den Augen zu verlieren. Die Ausstellung ist größtenteils in italienischer Sprache.
Von Mestre aus lässt sich Venedig in wenigen Minuten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln erreichen, denn der Vorort ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt: Mit dem Auto braucht man eine knappe Viertelstunde. Etwas schneller geht es mit dem Zug oder Bus: Die Fahrt mit der Stichbahn vom Bahnhof Mestre bis zum Hauptbahnhof Santa Lucia in Venedig dauert zehn Minuten und kostet wenige Euro. Züge verkehren nahezu minütlich.
Der Weg von Mestre nach Murano und Burano führt immer über Venedig, denn es gibt keine direkte Verbindung. In der Lagunenstadt fährt das Vaporetto (Fähre) der Linie 3 und 4 an der Piazzale Roma ab. Die Fahrt dauert zwischen 20 und 40 Minuten, je nach Linie. Die kleine Insel mit den vielen bunten Häusern begeistert mit zahlreichen Glaskunst-Ateliers und einem sehenswerten Museum, dem Museo del Vetro.
Wer in Mestre übernachtet, will eigentlich nach Venedig. Kein Wunder, denn die Serenissima zählt zu den schönsten und berühmtesten Städten der Welt. Ihre Lage auf 118 Inseln, die durch 160 Kanäle getrennt und durch mehr als 400 Brücken verbunden sind, ist einmalig auf der Welt. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören der Markusplatz mit dem Dom San Marco, dem Dogenpalast und dem Campanile, die Rialtobrücke, das Opernhaus La Fenice und die Peggy Guggenheim Sammlung.
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Visconti und Sforza in Mailand: Machtmenschen mit Kunstsinn
Mailands schönstes Schloss steht in der Schweiz. Die gewaltige Festung Castelgrande im Zentrum von Bellinzona berichtet mit ihren Türmen, Gräben und Mauerringen vom Expansionswillen und unbedingten Machtanspruch der Visconti, die 1310 mithilfe König Heinrichs VII. die Herrschaft in Mailand übernommen hatten. Ihr Wappentier, das man auf vielen Kunstwerken und auf den Autos der Marke Alfa Romeo sehen kann, ist der Basilisk, ein Ungeheuer mit Schlangenkörper. Er trägt eine Königskrone und gebiert einen Menschen aus seinem Maul. Matteo Visconti und sein Sohn Galeazzo eroberten 1311-28 Como, Bergamo, Piacenza sowie Pavia und dehnten ihren Machtbereich immer weiter nach Norden aus. In Locarno erinnert eine Festung an die Visconti. Am Ostufer des Lago Maggiore überragt ihre Burg Rocca das Städtchen Angera. Die Visconti in Mailand auf dem Gipfel der Macht Den Höhepunkt erreichte die mailändische Vorherrschaft unter Gian Galeazzo Visconti 1378-1402. Als Herr über eines der reichsten Staatswesen Europas konnte er sich den Titel eines Herzogs von Mailand beim deutschen König Wenzel IV. kaufen. Hatten schon seine Vorfahren zum Ruhm des Herrscherhauses Maler, Architekten, Bildhauer und Dichter an ihren Hof geholt, so wuchsen unter Gian Galeazzo mit dem Mailänder Dom und der Klause von Pavia (Certosa di Pavia, 30 km südl. von Mailand) Bauten von beispielloser Größe, Pracht und Repräsentationswirkung empor. Er verstand es, durch geschickte Kriegsführung den Visconti-Staat von den Alpen bis nach Bologna zu erweitern. Nur sein Pesttod 1402 verhinderte, dass er sich auch noch Florenz und die Toskana einverleibte. Blütezeit der Familie Sforza in Mailand Nach einem halben Jahrhundert der Schwäche der Visconti errang 1450 der Condottiere Francesco Sforza, Söldnerführer und Schwiegersohn des letzten Visconti-Herrschers, den Titel Herzog von Mailand. Der Aufsteiger brachte eine neue Periode von Frieden und Wohlstand, vor allem, weil er sich mit Cosimo de’Medici von Florenz verbündete. Francesco baute u.a. das Castello Sforzesco aus. Sein Sohn Ludovico Sforza führte die Prachtentwicklung am Mailänder Hof zur höchsten Blüte. Leonardo da Vinci schuf unvergleichliche Kunstwerke wie das Letzte Abendmahl und malte Beatrice d’Este, die kunstverständige Frau Ludovicos, der il Moro (der Dunkle) genannt wurde. Dunkel war auch sein Ende. Il Moro wurde von Frankreichs König Ludwig XII. 1499 entmachtet und starb 1508 in Gefangenschaft. 1535 endete mit dem Tod des letzten Sforza die Ära des Herzogtums Mailand.Urlaubslektüre: Literatur aus Venetien und dem Friaul
Die spezielle Lebensart Triests, die Triestinità, hat niemand so eindrücklich festgehalten wie Italo Svevo (1861-1928). Er wurde als Aron Hector Schmitz in Triest geboren. Sein Vater kam aus Österreich, die Mutter war Italienerin. Früh fühlte er sich zur Literatur berufen, arbeitete jedoch jahrzehntelang als Bankangestellter. Sein Roman ›Zeno Cosini‹ von 1923 ist die selbstironische Seelenschau eines Unternehmersohns. Detailreichtum und psychologische Tiefe erinnern an die Werke von James Joyce, mit dem Svevo befreundet war. Joyce, der in Triest die ›Dubliners‹ und Teile des ›Ulysses‹ schrieb, nahm Svevo zum Vorbild seines Helden Leopold Bloom. Das moderne Triest findet sich bei Veit Heinichen (geb. 1957). Der deutsche Schriftsteller bedient sich der Stadt wie auch der herben Karstlandschaft als Kulisse für Kriminalromane mit Tiefgang. Sein Commissario Proteo Laurenti ermittelt nicht nur, er zieht vor allem gerne durch die Kaffeehäuser und Trattorien Triests. Regionen in Romanen Auch Venetien und Friaul finden sich in der Weltliteratur wieder. Der Dichter und Regisseur Pier Paolo Pasolini (1922-75) setzte seiner Heimat ein Denkmal in ›Amado mio‹. Ernest Hemingway (1899-1961) war im Ersten Weltkrieg als Sanitäter in Venetien und verarbeitete seine Erlebnisse im Roman ›In einem anderen Land‹. Leichte Spannung mit dem Lokalkolorit des Friaul bieten Krimis von Reinhard M. Czar (geb. 1964) mit Schauplätzen rund um Cividale del Friuli.Essen und Trinken in Venetien und im Friaul: Polenta, Fisch und Prosecco
An der Adria stehen naturgemäß Fischgerichte ganz hoch im Kurs, z.B. Petersfisch mit frischen Kräutern (Sanpietro alle erbe fresche) oder Wolfsbarsch aus dem Ofen (Branzino al forno). Doch Meer und Lagunen bescheren auch unbekannteres Getier wie Meeresheuschrecken (Cigale) oder Meeresspinnen (Grancevole), die man kocht und ausnimmt, um das Innere mit Öl, Pfeffer und Zitrone abzuschmecken und dann wieder in die Schale zu füllen. Vor allem als Vorspeise, Antipasto, beliebt sind Jakobsmuscheln (Conchiglie). Eine besonders originelle Spezialität der venezianischen Küche ist der Risotto al Nero di Seppia (Reis in schwarzer Tintenfischfarbe gekocht). Er wird mit zarten Meeresfrüchten kombiniert. Ebenfalls typisch für Venetien, wenn auch ohne Fisch, ist Risi e bisi – Reis mit Erbsen. Deftiges aus dem Friaul Im Friaul versteht man sich besonders gut auf die Zubereitung des Maisgrießes Polenta. Viele Lokale im Hügel- und Bergland besitzen noch ihren ›Fogolár‹, einen offenen Grillherd mitten im Raum. Auf den Rost kommen Schweinefleisch und Rindersteaks und dicke, hausgemachte Würste mit merkwürdigen Namen wie Cotechino oder Marcundele. Dazu gibt es gegrillte Polenta. Mit etwas Glück finden sich außerdem traditionelle Gerichte auf der Speisekarte wie das ungemein sättigende Frico, zerlassener Käse mit Zwiebeln und Speck, oder Cjalsons, gefüllte Pasta in Butter geschwenkt. Zum herzhaften Fogolár-Menü passen die vollmundigen Rotweine wie Cabernet und Merlot der Colli Orientali del Friuli besonders gut. Der Collio, das Hügelland zwischen Udine und Gorizia, wiederum ist vor allem für Weißweine wie Ribolla Gialla und Pinot Bianco bekannt. In vielen Orten signalisieren grüne Zweige an den Toren der Winzerhäuser (Frasca), dass der Padrone den Heurigen, jungen Wein aus eigenem Anbau, ausschenkt. Dazu gibt es Deftiges aus der Region: rohen Schinken (Prosciutto crudo), über Wacholder- oder Tannenholz geräucherten Speck und würzige Würste (Salsicce). Im Herbst empfehlen viele Wirte im Hügelland das ›Menu tutto funghi‹, was nichts anderes heißt als Pilze, Pilze und nochmals Pilze, z.B. gegrillt auf einem Bett aus Polenta. Triestiner Genüsse Einer ganz anderen Tradition folgt man in Triest und Umgebung, wo die Küche Italienisches mit Spezialitäten aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie zu vereinen weiß. Hier verwenden die Köche Gewürze wie Kümmel oder Dill, die im übrigen Italien fast unbekannt sind. Schnitzel, Schweinsbraten, Cevapcici und Gulasch sind hier ebenso zu Hause wie Tintenfisch mit Joghurt und dem für italienische Gaumen ebenfalls eher ungewohnten Meerrettich, Seppia con cren e yogurt. Ein typisches Gericht ist auch der Jota, ein Bohnen- oder Sauerkrauteintopf. Zum Nachtisch gibt es in Triest und im Karst Strudel in allen nur backbaren Variationen. Auch Obstknödel nach altböhmischen Rezepten und Palatschinken (Palacinche) kamen über Österreich an die italienische Adria. In den Kaffeehäusern nehmen Süßigkeitenfans zum Espresso (Caffè) oder Cappuccino eine Torta Sacher, ein Stück Sachertorte – Wien lässt herzlich grüßen. Prosecco und Grappa Einig sind sich Venetien, Friaul und Triest beim Aperitiv. Den Vorzug genießt der fruchtige, leicht moussierende Weißwein aus der Prosecco-Traube, den die Winzer in den venetischen Städtchen Conegliano und Valdobbiadene keltern. Mit dem orangeroten Bitterlikör Aperol und einem Spritzer Soda wird der Prosecco zum Aperol Sprizz gemischt. Den Abschluss eines Menüs bildet meist ein Grappa, der aus Traubenresten destillierte, klare Schnaps.Beliebte Regionen und Orte
Häufig gestellte Fragen
Um die Stadt und ihre Schönheit zu erkunden, läuft man am besten zu Fuß. Weite Strecken, z. B. vom Bahnhof zum Markusplatz, lassen sich auch mit dem Vaporetto zurücklegen. Autos sind im historischen Zentrum von Venedig nicht zugelassen.
Mestre liegt knapp 9 km von Venedig entfernt.
Obwohl in vielen Restaurants und Trattorien vorwiegend Fisch und Meeresfrüchte auf der Karte stehen, ist Venedig doch für ein Fleischgericht bekannt: Die Kalbsleber mit Zwiebeln, Weißwein und Polenta gilt als venezianische Spezialität. Probieren sollte man außerdem das schwarze Risotto mit Tintenfisch.
Wer in einer Gondel über den Canale Grande schippern möchte, muss einiges auf den Tisch legen: Eine Fahrt für zwei Personen kann bis zu 100 Euro kosten, allerdings nur für eine halbe Stunde. Für nur wenige Euro können Besucherinnen und Besucher auf ihrer Reise den Canale Grande mit einer Gondel zumindest überqueren, z. B. zwischen Rialto Mercato und Cà D‘Oro.
Mestre gehört zur Stadt Venedig, ist aber um einiges größer: Während im historischen Zentrum der Lagunenstadt nur noch etwa 60.000 Menschen wohnen, hat Mestre insgesamt 180.000 Einwohnerinnen und Einwohner.