Porta Westfalica
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Tipp der ADAC Redaktion
Das Besucherbergwerk wurde 1988 eröffnet. Die Tour durch die Grube, in der 1883-1953 Erz gefördert wurde, dauert 1,5 Std. Einer der Höhepunkte: ein See in einer abgebauten Lagerstätte, die ›Blaue Lagune‹. Festes Schuhwerk und warme Kleidung wegen der konstanten Temperatur unter Tage von 10 C sind erforderlich. Zum Bergwerk gehört auch ein Museum für Bergbau und Erdgeschichte.
Tipp der ADAC Redaktion
Von Glanz und Gloria vergangener Zeiten kündet der Sitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe, ein Mitte des 16. Jh. erbautes Weserrenaissance-Schloss, das 1732 nach einem Brand teilweise neu errichtet wurde. Es zählt zu den frühesten barocken Gesamtanlagen in Deutschland. Besonders sehenswert sind der Goldene Saal mit Götterpforte, der Große Festsaal sowie die Schlosskapelle, die mit vergoldeten Schnitzereien ausgeschmückt ist. Ein Spaziergang im Schlosspark, angelegt im englischen Landschaftsstil, samt Besuch des Mausoleums rundet den Besuch ab.
Tipp der ADAC Redaktion
Seit 1905 ist das Museum im 1564 erbauten Schaumburger Hof untergebracht. Eine paläontologische Sammlung und archäologische Funde zeigen die schaumburg-lippischen Trachten sowie das Handwerk wie Schumacher, Blaudrucker, Näherin und Stickerin. In der Abteilung Geschichte ist das Leben und Werken am Hofe dargestellt. Das Museum ist wegen Neugestaltung der Dauerausstellung bis Herbst 2022 geschlossen.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Freilichtmuseum zeigt eine für den Minden-Ravensberger Raum typische Hofanlage mit Haupthaus, Heuerlinghaus, Scheune, Speicher, Backhaus, Mühle und Bauerngarten. Die Einrichtungsgegenstände und Gerätschaften stammen überwiegend aus dem 19. Jh., die Häuser selbst aus dem 17. bis 19. Jh. Während Haupthaus und Scheune entsprechend ihrer früheren Nutzung eingerichtet wurden, zeigt das Heuerlingshaus die typischen Nebenerwerbshandwerke der Gegend wie Weberei, Korbflechterei und Zigarrendreherei. Vorführungen alter Handwerkstechniken finden von Mai bis Oktober an den Wochenenden statt. Zweimal im Jahr wird zu einem Kunsthandwerkermarkt geladen: drei Wochenenden vor Ostern zum Ostermarkt, an einem Wochenende um den 11. November zum Martinsmarkt. Neben Kunsthandwerklichem aus der Gegend werden auch saisonale Waren angeboten.
Tipp der ADAC Redaktion
Auch die Bali-Therme, eine große Sauna- und Badelandschaft mit indonesischen Gestaltungselementen, hat historische Vorläufer. Doch der Bade- und Fitnessbereich bietet Erholung und Entspannung auf modernstem Niveau. Mobile Indonesisches Inselparadies – mitten in Ostwestfalen-Lippe Bali Sauna entdecken Indonesisches Inselparadies – mitten in Ostwestfalen-Lippe Bali Sauna entdecken
Tipp der ADAC Redaktion
Karl der Große machte Minden zum Bistum. Der heutige Dom wurde im 13. Jh. als gotische Hallenkirche errichtet. Im Westwerk sind noch ältere Teile aus Vorgängerbauten zu finden. Das Innere ist relativ schmucklos, was aber den erhabenen Gesamteindruck betont. Der kostbare Domschatz mit Kleinodien der sakralen Kunst aus vielen Jahrhunderten ist im gegenüberliegenden Gebäude zu besichtigen.
Tipp der ADAC Redaktion
Technische Liebe zum Detail pflegt das weltweit einzige Hubschraubermuseum: 40 Helikopter und zahlreiche originalgetreue Modelle sind in einem denkmalgeschützten Hof ausgestellt.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Mindener Museum beherbergt neben Sammlungen zu Weserrenaissance, Geschichte, Landes- und Volkskunde auch ein Kaffeemuseum. Teil der Kaffee-Kulturgeschichte ist der Ur-Kaffeefilter: Die Hausfrau Melitta Bentz legte 1908 mit dieser Erfindung, damals eine durchlöcherte Dose, den Grundstein für das Haushaltswaren-Unternehmen Melitta.
Tipp der ADAC Redaktion
Das neobarocke Kaiserpalais, einst ein Kurhaus, beherbergt heute das GOP Varieté-Theater, Restaurants und einen Dance Club in seinen prächtigen Räumen.
Tipp der ADAC Redaktion
Eine 500 qm große Riesenwohnung soll den Erwachsenen zeigen, wie ein Kleinkind zuhause zurechtzukommen hat. Doch der Potts Park mit Knopfmuseum bietet auch für die Kleinen Spannung und Spiel auf 15 ha Freifläche: Hüpfkissen, Karussell, Achter- und Wildwasserbahnen und der Freifallturm JoJo sorgen für Adrenalinschübe.
Tipp der ADAC Redaktion
Bückburgs Geschichte geht bis ins Mittelalter zurück, die Siedlungsgeschichte gar bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. Im 17.Jh. wurde die Stadt zur Residenz der Grafen von Schaumburg-Lippe erhoben, woran das Schloss mit Park und Mausoleum erinnern. Auch die Fürstliche Hofreitschule und das Marstallmuseum stehen für jene Glanzepoche der Stadt. Ein Prachtexemplar der Weserrenaissance, die Stadtkirche aus dem frühen 17.Jh., ist Kulminationspunkt der Langen Straße mit ihren Fachwerk- und Giebelhäusern. Das Museum Bückeburg widmet sich der Stadt- und Landesgeschichte von der Frühzeit bis in die Moderne und birgt eine Trachtensammlung. Ein Repräsentatnt der Luftfahrtgeschichte ist das Hubschraubermuseum mit seinen zahlreichen Original-Helikoptern.
Tipp der ADAC Redaktion
Das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum nördlich des Kurparks beschäftigt sich mit Volkserzählungen, mit Märchensammlern wie den Brüdern Grimm und mit Autoren, die selbst Märchen verfasst haben, wie Hans Christian Andersen und Wilhelm Hauff.
Tipp der ADAC Redaktion
Das pantheonartige Mausoleum für die fürstliche Familie am Rande des Schlossparks wurde 1915 fertiggestellt und trägt unter der großen Kuppel in 25 m Höhe eines der größten Goldmosaike Europas. Der von Professor Hofer entworfene Engelfries enthält 1400 Farbtöne. Die Atmosphäre wird effektvoll durch klassische Musik vom Band unterstrichen.
Tipp der ADAC Redaktion
Ein weitgehend autofreies Zentrum lädt vom Rathaus in der Langen Straße rund 1,5 km in südöstlicher Richtung zum Flanieren ein, entlang liebevoll restaurierter Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jh. Entschleunigung ist im beschaulichen Kurort am Rande des Lipper Berglandes auch andernorts Programm, etwa im 6 ha großen Kur- und Naturpark zwischen den Moorbädern Bad Seebruch und Bad Senkelteich. Hier finden sich ein Bachblütengarten, ein von Landschaftsgärtner Hugo Kükelhaus (1900-1984) geschaffenes »Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne«, sowie ein Naturschutzgebiet mit mehr als 1000 Findlingen aus den Eiszeiten.
Tipp der ADAC Redaktion
1745 fand Bauer Colon Sültemeyer an den Borsten seiner sich suhlenden Schweine Salzkrusten; bald darauf wurde hier die erste Saline gebaut. An den Fund erinnert heute der Sültebrunnen (auch Schweinebrunnen genannt) im Kurpark, der 1851-53 im Stil englischer Landschaftsgärten entstand. Hier finden sich zwei historische Badehäuser, das neobarocke Kaiserpalais, einst Kurhaus, und die Bali-Therme, eine große Sauna- und Badelandschaft mit indonesischen Gestaltungselementen. Der Jordansprudel ist die größte kohlensäurehaltige Thermalsolequelle der Welt. Sie schießt am Rande des Kurparks aus 725 m Tiefe 50 m in die Höhe und schüttet 3000 l pro Minute aus.
Tipp der ADAC Redaktion
Nördlich der Altstadt liegt das Mindener Wasserstraßenkreuz. Hier kreuzt der Mittellandkanal seit 1914 auf einer 341 m langen Brücke die Weser. Eine Schachtschleuse zwischen Ober- und Unterhafen überwindet die 13 m Höhenunterschied zwischen Weser und Mittellandkanal. Vom Besuchergang ist die Schleusung zu beobachten. 50 oder 90 Min. dauern die Schachtschleusen Schifffahrten.
Tipp der ADAC Redaktion
Dank des kunstreichen Domes und der jahrhundertealten Marienkirche begeistert Minden mit einem ganz eigenen, vielfältigen Charme. Die ehemalige Kaufmannssiedlung präsentiert sich als quirlige Großstadt in Nordrhein-Westfalen, die vor allem für das weltgrößte Doppelstraßen-Wasserstraßenkreuz bekannt ist. Zu den reizvollsten Möglichkeiten, die Stadt im Urlaub zu entdecken, gehört eine Schifffahrt auf der Weser. Als Ausflugsziel unterwegs empfiehlt sich die Schiffmühle, die einzige mahlfähige der Republik. Noch heute kann bei der Mehlherstellung zugesehen werden. Mittelalter in Minden: Reisetipps für einen historischen Stadtspaziergang Nicht nur zu Wasser, sondern auch beim Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen präsentiert sich Minden als beschauliche Stadt. Noch heute nutzen Handwerker und Krämer die Räumlichkeiten der historischen Fachwerkhäuser. Der 1.200 Jahre alte Dom ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Nicht weit entfernt, findet sich im Stadtplan der aus dem Jahr 1683 stammende Domschatz. Er setzt sich aus kostbaren Kunstgegenständen zusammen. Unverzichtbar bei einem Spaziergang durch die Stadt ist ein Abstecher ins Rathaus. Hier befindet sich die älteste Laube Westfalens. Spannende Museen im Reiseführer Zu den Highlights Mindens zählen die Museen. Das Mindener Museum gilt als eines der bekanntesten. Es setzt sich mit der Stadt- und Regionalgeschichte auseinander. Den Rahmen des Museums bilden sechs gut erhaltene Altstadthäuser, die ihren Ursprung im 16. Jh. haben und die Zeit der Weberrenaissance aufleben lassen. Am Simeonsplatz öffnet das LWL-Preußenmuseum seine Pforten. Es berichtet von der preußischen Geschichte in Westfalen und präsentiert wechselnde Ausstellungen. Im Jahr 2016 erfolgte hier der Startschuss für ein neues Netzwerk, das sich den “Preußen in Westfalen” widmet.
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Reiseführer-Themen
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Typisch Münsterland: Schlösser, Kühe, Pferde und Fahrräder
Gerade einmal 187 m ragen die Baumberge auf, die Beckumer Berge erreichen lediglich eine Höhe von bis zu 174 m. Umso gemütlicher lassen sich die Reize der weiten Landschaft mit ihren Äckern, Wiesen, Weiden und Wäldern erkunden – vor allem mit dem Fahrrad. Die Pättkes, asphaltierte Landwirtschaftswege, erschließen jeden Winkel des Münsterlands, Themenrouten wie die 100-Schlösser-Radroute barocke Prachtbauten. Im Münsterland stehen Baujuwelen aus Sandstein Lohnenswerte Ziele gibt es genug. Mehr als hundert Wasserschlösser, Burgen und Herrensitze, etwa Burg Vischering oder Schloss Nordkirchen, prunken mit teils gepflegten Park- und Gartenanlagen. Baujuwelen aus dem charakteristischen Sandstein der Baumberge schmücken nicht nur die Westfalen-Metropole Münster. Aktiv in der münsterländischen Natur Moore wie Zwillbrocker und Gildehauser Venn sind Wander- und Vogelparadiese. Pferdefreunde zieht es ins deutsche Zucht- und Reitsportzentrum in Warendorf oder zu den rund 400 Wildpferden, die im Merfelder Bruch bei Dülmen leben. Wer höher hinaus will, erkundet im Osten den auf mehr als 400 m ansteigenden Teutoburger Wald, in dem 9 n. Chr. der Cherusker Hermann römischen Legionen trotzte. Ihm wurde bei Detmold ein Denkmal gesetzt. Ganz im Osten des Münsterlandes An den Teutoburger Wald schließt mit Ostwestfalen-Lippe eine Region mit ganz eigenen Reizen an: Städtchen mit stattlichen Fachwerkhäusern, die Senne, eine Dünenheide, die markante Felsformation der Externsteine und die Domstadt Paderborn sind einige der Highlights.
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Pumpernickel und Co. : Regionale Küche in Westfalen
Bodenständig geht es in der Traditionsküche von Münster- und Westfalenland zu. Hier wird herzhaft und erfrischend lautmalerisch aufgetischt und angerichtet. Nach dem Motto »Lärten un drinken hölt Liew un Siäl bineen!« kann man sich »im Vaterland des Schinkens« (Heinrich Heine) Köstlichkeiten nicht nur, aber auch sprachlich auf der Zunge zergehen lassen. Pumpernickel: Schwarzes Brot der Westfalen Wie das täglich Brot der Westfalen zu seinem Namen kam, ist nicht abschließend geklärt. Aus Soest stammt die Idee, dass Pumpernickel auf eine kleine Münze (Soester Nickel) und ›pumpen‹, sprich borgen oder leihen, zurückzuführen ist. Denn Kleingeld reichte, um das Schwarzbrot aus Roggenschrot, Wasser und Salz zuzubereiten oder um es in einer Bäckerei zu erwerben. Vielleicht ist es auch die verdauungsfördernde Wirkung, die dem Pumpernickel den Namen gab, denn ›Pumper‹ bedeutet landläufig Blähsucht. Wie dem auch sei, das ›Swattbraut‹ ist äußerst haltbar, bekömmlich und vielseitig: Ein exotisches Pumpernickelparfait lässt sich z.B. im ältesten Gasthaus Westfalens kosten, im 1304 eröffneten Pilgrimhaus am Jakobitor in Soest. Die nach eigenen Angaben ›älteste Pumpernickel-Bäckerei der Welt‹ betreibt, ebenfalls in Soest, seit 1570 in zwölfter Generation die Familie Haverland. Den Weltvertrieb des gedämpften, ballaststoffreichen Brotes übernehmen Feinkostgeschäfte im In- und Ausland sowie der Online-Shop der Bäckerei. Westfälische Spezialität: Schlachtplatte und Schinken Am ›Westfälischen Himmel‹, seinerzeit die Stubendecke über dem offenen Küchenherd, räuchert der westfälische Knochenschinken, der, in Salz gepökelt, über mehrere Monate trocknet. Ein Standardwerk der regionalen Landgasthäuser ist die Schlachtplatte mit Blut-, Leber- und Plockwurst. Letztere ist eine luftgetrocknete Rohwurst aus grob entsehntem Rindfleisch, fettem Schweinefleisch und Speck. Speck und Rindfleisch braucht auch das ›Blindhuhn‹, das mit Kartoffeln, Möhren, dicken Bohnen, Äpfeln, eventuell Birnen und Gewürzen aufgekocht wird. Lassen Sie sich vom Namen auf der Speisekarte nicht täuschen: Auf den Teller kommt kein Federtier, sondern rotes Fleisch von der Viehweide. Wochenmarkt in Westfalen: Äpfel und Kartoffeln Zu den beliebtesten Feldfrüchten im westfälischen Kochtopf zählen Äpfel und Kartoffeln (als herzhaft-süßlicher Eintopf gekocht zu ›Himmel und Erde‹), dicke Bohnen, Stielmus (Rübenstiele und -blätter), Steckrüben und Grünkohl. Selbstredend haben Steckrübe und Grünkohl Kosenamen. Die Wochenmärkte im Lipper Land handeln sie als ›lippische Ananas‹ bzw. ›lippische Palme‹. Kulinarisch hoch im Kurs stehen auch Pfannkuchen und Reibeplätzchen, die ›Pickert‹ heißen, von ›picken‹, also kleben. Damit die Pfannengerichte eben nicht picken bleiben, werden sie in guter Landbutter ausgebraten und anschließend wahlweise mit ›Pillewürmern‹ (Schinkenstreifen) oder Leberwurst verkostet. Die süße Variante wird mit goldbraunem Zuckerrübensirup gegessen. Regionales Bier und Hochprozentiges aus Westfalen Goldbraun ist auch der bevorzugte lokale Durstlöscher. Zwar wird das meiste Bier in Dortmund im nahen Ruhrpott produziert, doch in punkto Güte steht der Gerstensaft in Westfalen und im Münsterland seinem Nachbarn in nichts nach. Im Münsterland wird gerne Altbier getrunken – auch als Altbierbowle mit Früchten und Fruchtsirup. Typisch für diese obergärige Biersorte ist ein stark malziger Geschmack. In über 200-jähriger Tradition lässt sich im Brauerausschank von ›Pinkus Müller‹ in der Kreuzstraße der Münsteraner Altstadt mit ökologischem Altbier zu einem Prosit der Gemütlichkeit anstoßen. Dazu kommen deftige westfälische Spezialitäten auf den Tisch. Wenn ein süßer, fruchtiger Duft durch den Raum weht, gibt es unter dem ›Westfälischen Himmel‹ Nachtisch, und zwar die ›Schmoräppelkes‹. Kenner wissen es: ›kes‹ heißt klein, süß oder fein. Daher fließen durch die Kehle eines Genießers zu guter Letzt ›Schnäpskes‹, gerne aus Weizenkorn.
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Ausflugsziele im Ruhrgebiet: Sport, Kunst und Kultur statt Kohle
Das Ruhrgebiet war einst Zentrum von Bergbau und Stahlindustrie, doch längst haben moderne Produktionsstätten die Schwerindustrie verdrängt. Das letzte Bergwerk, die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop, schloss im Jahr 2018. Vielseitige Ausflugsziele im Ruhrgebiet Das Ruhrgebiet, Heimat für 5,1 Mio. Menschen aus 200 Ländern in 53 Städten, avancierte dank des Strukturwandels zum attraktiven Reiseziel und Freizeitparadies mit Landschaftsparks, Wassersportrevieren, Wander- und Radwegen, viel Kunst und Kultur. Ruhrgebiet für Kunst- und Kulturinteressierte Dass das Land an der Ruhr schon vor dem Bergbau bedeutend war, kann man in den Altstädten von Hattingen, Unna oder Linn erfahren. Allenthalben trifft man auf mittelalterliche Klöster, Wasserburgen und Schlösser. Für vorbildliche Stadtplanung des frühen 20. Jahrhunderts stehen Arbeitersiedlungen und Gartenstädte wie Margarethenhöhe in Essen oder Eisenheim in Oberhausen. Zechenidylle als Ausflugsziel im Ruhrgebiet Seit die Schlote nicht mehr rauchen, hat man die schönsten Industrieanlagen, darunter Architekturikonen wie wie Zeche Zollern und Zeche Zollverein, als Denkmäler der Industriegeschichte bewahrt und neu genutzt. Heute dienen sie als Museen, Konzerthallen, Kinos, Klettergärten und Tauchreviere. Außerdem sind sie in renaturierte Landschaftsparks integriert und durch die Route der Industriekultur miteinander verbunden. Die Faszination, die heute von den alten Zechen ausgeht, liegt auch in der originellen Zweckentfremdung und Neuerfindung als magisch beleuchtete Kulissen, Eventlocations, Natur-, Sport- und Freizeitparadiese.
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Route der Industriekultur - eine der erfolgreichsten Themenstraßen Deutschlands
Die Route der Industriekultur, sie ist Teil der European Route of Industrial Heritage (ERIH), macht die Geschichte des Ruhrbergbaus erfahrbar, ein 400 km langer Rundkurs mit Besucherzentren, Aussichtspunkten und Infotafeln. Straßenschilder in Braun und rote Radwegschilder geleiten zu Hochöfen, Gasometern, Fördertürmen und Kokereien. Die Route führt durch den Emscher Landschaftspark. Das auch Neues Emschertal genannte Gebiet gilt als der größte Regionalpark Europas. Zwischen Duisburg und Bergkamen umfasst er 457 km², sieben Grünzonen mit Kulturlandschaften, zahlreichen renaturierten Industriebrachen und stillgelegten Zechen. Während der Ausbau des Emscherparks in den nächsten Jahren weitergeht, bietet er schon heute viel Freizeitvergnügen auf Rad-, Wander- und Wasserwegen. In den alten Zechen residieren Museen, in Fabrikhallen und Gasometern finden Events und Ausstellungen statt, und die begrünten Abraumhalden sind Aussichtspunkte über der Revierlandschaft. Und das alles wird erschlossen und vernetzt durch die Route der Industriekultur. Auf der Route Industriekultur mit Tiger und Grubenlampe Einige der Halden sind gekrönt mit Installationen, Großkunst und Lichtskulpturen. Tiger & Turtle etwa, eine Art begehbare Achterbahn, macht die Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg zum Magic Mountain. Höhenaussichtsrausch genießt man auch von den drei beweglichen Aussichtsplattformen des Tetraeders, welcher die Halde Beckstraße in Bottrop bekrönt. Eine überdimensionale rote Grubenlampe, das ›Geleucht‹, steht auf der Halde Rheinpreußen in Moers. Sie ist zugleich Aussichtspunkt und Hauptteil einer roten Lichtinstallation von ZERO-Künstler Otto Piene. In Gelsenkirchen türmt sich auf der Halde Rheinelbe eine Himmelstreppe aus rauen Betonblöcken. Und auf der Gelsenkirchener Halde Rungenberg zeichnen die Scheinwerfer der Lichtinstallation Nachtzeichen die Umrisse einer Pyramide in den Abendhimmel. Ankerpunkte auf der Route Industriekultur Weithin sichtbar sind auch die 9 m hohen gelben Signalobjekte, welche als nadelförmige Ankerpunkte die 25 Hauptattraktionen der Route Industriekultur markieren. 28 Themenrouten informieren zudem über den Fluss Ruhr, die Industriellenfamilie Krupp, die Unternehmervillen, die Arbeitersiedlungen, die Schifffahrt, die Brennereien, die Mühlen, das Bierbrauen und die Büdchen genannten Trinkhallen. Auf Kanal und Rad die Route Industriekultur erleben Alle Standorte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Wanderwegen und Kanälen erreichbar. Ausgewiesene Strecken verbinden barrierefreie Stationen. Das Radrevier Ruhr verfügt über schöne Strecken, neben der Route der Industriekultur sind das vor allem der 240 km lange Ruhrtalradweg und die über 400 km umfassende Römer-Lippe-Route. Einige Radwege führen an den Kanälen entlang und über alte Bahntrassen. Verleihstationen für Räder gibt es zum Beispiel an den Bahnhöfen.
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Bergisches Land: Städte am Rhein und Land der tausend Berge
So ›bergisch‹ wie es klingt ist die Region zwischen Ruhr, Rhein und Sieg überhaupt nicht. Hohe Berge gibt es ja keine (allerdings 2700 über 400 m Höhe!), und viele der Täler sind gefüllt mit Stauseen. Der Name Bergisches Land geht zurück auf die früheren Landesherren, die Grafen und Herzöge von Berg, die auch im Sauerland ihren Einfluss geltend machten, dort jedoch nicht mit ihrem Namen. Bis heute ist nicht ganz eindeutig geklärt, wie das Sauerland zu seinem Namen kam. Vermutlich aber stammt er von ›Südland‹. Unbestritten jedoch wird der sauerländische Teil des Rheinischen Schiefergebirges ganz poetisch auch das ›Land der 1000 Berge‹ genannt. Bergisches Land: Die Städte im Rheinland Köln und Bonn, Düsseldorf und Aachen, die großen Städte des Rheinlandes, bieten das beste Kontrastprogramm zu viel Beschaulichkeit. Den Kölner Dom darf man nicht verpassen, nicht die alte Römerkunst im Museum nebenan und nicht die Moderne und Gegenwartskunst rund um Pablo Picasso im Museum Ludwig. Danach ein Kölsch zur Erfrischung und einen Halve Hahn (Roggenbrötchen mit Käse) zur Stärkung? Oder doch gleich in den Zug und ab nach Düsseldorf, in die Altstadt, um an der ›längsten Theke der Welt‹ ein Alt zu trinken? Hier die Aura von Joseph Beuys und Kraftwerk, dort die karnevalsjecke Römerstadt. Und nicht weit von beiden das besonnene Bonn, die Ex-Hauptstadt mit heutiger UN-Würde. Schön ist es, dort am Markt zu sitzen und spannend, die Museumsmeile zu besuchen. Aachen wiederum fasziniert mit Dom und Rathaus, Geschichten von Karl dem Großen und Meisterwerken der Gegenwart im Ludwig Forum Internationaler Kunst
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Köln, die Römerstadt am Rhein
Wann immer sich in Köln eine Baugrube auftut, sind die Archäologen in Habachtstellung. Und oft werden sie fündig, von Öllämpchen und Tonscherben bis hin zu Palastruinen, Wasserleitungen und Gräbern. Unter dem Pflaster Kölns ist das römische Colonia noch immer gegenwärtig. Colonia Claudia Ara Agrippinensium – der Name der antiken Stadt enthält schon ihre volle Bedeutung: Sie war eine Colonia, in der römisches Recht galt, sie entstand unter der Herrschaft des Kaisers Claudius, wurde gegründet durch Agrippina, seine Gattin, die hier geboren worden war. Und sie bildete als Standort eines Altars der Staatsgötter den religiösen Mittelpunkt der Provinz Niedergermanien. Colonia, das Handelszentrum im Norden Colonia war schon damals eine veritable Großstadt, die sich rasch zu einem der wichtigsten Handels- und Produktionszentren des Römischen Reichs nördlich der Alpen entwickelte. Eine starke Stadtmauer umgab sie, die durch zahlreiche Wachtürme gesichert war und Zugang nur durch einige Tore gewährte. Colonia besaß gepflasterte Straßen, Tempel, Regierungspaläste, Stadtvillen, einen der längsten Aquädukte des Reichs und einen Hafen. Köln im Frühmittelalter: Verfall der römischen Stadt Etwa 300 Jahre lang konnten die Bewohner hier in Frieden leben. Dann brachen neue Zeiten an, die Stadt geriet unter fränkische Herrschaft. Die römischen Tempel und Paläste verfielen zu Ruinen und gerieten schließlich in Vergessenheit. Längst aber drängen diese Zeugnisse wieder ans Tageslicht. Beim Bau des neuen Rathauses 1953 etwa wurde das Praetorium entdeckt, das Verwaltungsgebäude der römischen Statthalter, und ein Teil des antiken Abwasserkanals kam ebenfalls ans Licht. Von der antiken Stadtmauer sind auch Reste zu sehen, etwa das Nordtor auf der Domplatte, der Römerturm an der Zeughausstraße oder der halbrunde Turm in der St.-Apern-Straße. Bau der Kölner U-Bahn: Herausforderung für die Archäologie Eine große Herausforderung für die Archäologen war der Ausbau der Kölner U-Bahn. Überall mussten in Windeseile Funde gesichert werden. Immer wieder gab es Überraschungen: Töpfereien unter dem Hauptbahnhof, ein Tempel am Heumarkt, unter dem Kurt-Hackenberg-Platz ein Teil des Hafens mit erhaltener Kaimauer und dem Wrack eines Schiffes. Die meisten römischen Zeugnisse sind allerdings noch unter der Erde und somit der Entdeckerfreude kommender Generationen überlassen. Um ein ›römisches Gefühl‹ im heutigen Köln zu erleben, bummelt man einfach die Einkaufsmeile Hohe Straße entlang: Sie folgt getreulich dem Verlauf der römischen Hauptstraße, dem antiken ›Cardo maximus‹ von Colonia.
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