Ribeauvillé
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Tipp der ADAC Redaktion
Das größte Trachtenfest des Elsass findet am 1. Sonntag im September in Ribeauvillé statt. Der Musikantenumzug der Pfeifer und sonstigen Spielleute geht auf das 15. Jh. zurück. Prächtig dekorierte Festwagen und Darsteller in traditionellen Kostümen lassen das Mittelalter neu aufleben. Die Festlichkeiten beginnen bereits am Samstag mit einem mittelalterlichen Markt. Abends gibt es einen Fackelzug und einen Ball im Sommergarten. Beim eigentlichen Umzug fließt aus den Brunnen Wein - natürlich kein Grand Cru. Termine 2023: 2. - 3. September
Tipp der ADAC Redaktion
Während der deutschen Herrschaft im Elsass erhielt Kaiser Wilhelm II. die Burgruine von der Stadt Sélestat als Geschenk und beschloss, sie in ihrer mittelalterlichen Herrlichkeit wieder aufleben zu lassen. Ein Machtsymbol des Deutschtums im Elsass sollte sie natürlich auch sein. Von den Außenmauern und Wehrtürmen über den Bergfried bis hin zur Küche und der Vorratskammer wurde alles vollständig rekonstruiert. Ob das Resultat wirklich historisch authentisch oder eher nationalistisch romantisierend ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Das Publikum hingegen hat sich entschieden: Die Burg ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im Elsass.
Tipp der ADAC Redaktion
Umgeben von der malerischen Kulisse der Burgruine aus dem 13. Jh. demonstrieren in Kintzheim die Falkner der Greifvogelwarte die Flugkünste von 40 verschiedenen Tag- und Nachgreifvogelarten. Erlebt werden können Andenkondor, verschiedene Geierarten, Adler, Falken und Habichte, aber auch Bartkauz, Schneeeulen und Uhus.
Tipp der ADAC Redaktion
Riquewihr wurde als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet: Mustergültig konserviert und gepflegt präsentiert es seinen Besuchern Reste einer mittelalterlichen Stadtmauer, Fachwerk, bunte Fassadenbemalung, manch kurioses Dekor, romantische Winkel, Winstub an Winstub - einige davon in lauschigen Innenhöfen -, Geschäfte mit Kougelhopf, Baeckeoffe und Munsterkäse. Wahrzeichen ist der Dolder, ein ehemaliger Wachturm aus dem 13. Jh. mit Fachwerk, Uhr, Glockentürmchen und vier Fensterreihen übereinander - im Inneren heute ein Heimatmuseum.
Tipp der ADAC Redaktion
Am Übergang von den Weinbergen ins bewaldete Gebirgstal breitet sich Kaysersberg aus. Durch den Ort plätschert das Flüsschen Weiss. Entlang der Hauptstraße wechseln sich Fachwerk- und Renaissancehäuser (16. Jh.) ab - besonders schön zu sehen rund um die Brücke Pont fortifié und an der Place Ittel. Am oberen Ende des Ortes steht, etwas vernachlässigt, das Geburtshaus des Urwaldarztes und Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer (1875-1965). Nebenan dokumentiert ein kleines Museum sein Lebenswerk.
Tipp der ADAC Redaktion
Hinter einer alten Fachwerkfassade aus der Renaissance und unter einem Himmel aus Trockenblumen serviert die Winstub-Institution des Pfifferhus kulinarische Spezialitäten der Region wie z.B. Blutwurst in Blätterteig. Fresken erinnern an die Tradition der mittelalterlichen Spielleute, der Pfeifer.
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Gotische Kathedralen in Frankreich: himmelstrebende Zeugen aus Stein und Frömmigkeit
Staunend steht man heute vor der Architektur der mittelalterlichen Baumeister, die das Streben nach Höherem in graziles Spitzenwerk aus Stein verwandelten. Die architektonischen Neuerungen der Gotik entstanden im 12. Jh. in der Île-de-France. In dieser Epoche herrschten ideale Bedingungen für die Errichtung dieser großartigen, überdimensionalen Gotteshäuser. Kathedralen im Höhenflug: Saint Denis und Reims Es war eine Zeit relativen Friedens, guter Ernten, steigenden Wohlstands und Bevölkerungswachstums. Es war auch die Zeit der Kreuzzüge und einer erstarkenden Kirche, die Zeit, in der das Heilige Römische Reich langsam zerfiel und das französische Königshaus immer mehr an Macht gewann. Monarchie und Kirche waren damals eng verbunden, was an den Königsgalerien der Fassaden sichtbar wird und auch daran, dass die Könige in der Kathedrale von Reims gekrönt und in der Kathedrale von Saint Denis beigesetzt wurden. Die gotische Baukunst entwickelte sich aus dem romanischen Stil mit seinen massiven Wänden, Rundbögen, schweren Gewölben und dunklen, gleichsam geduckten Innenräumen. Jetzt wollte man höher hinaus, dem göttlichen Licht entgegen. Zielführend war eine Erfindung der Statik: Die Baumeister verlegten das Strebewerk nach außen. Auf diese Weise konnte es das von Kreuzrippen getragene Gewölbe optimal abstützen, wodurch dessen Druck besser verteilt und aufgefangen wurde. Damit wurden auch allmählich die Emporen als stützende Elemente überflüssig. Das neue Raumgefühl verlangte jedoch nicht nur nach Höhe, sondern auch nach Licht und sanfter Helligkeit. Deshalb wurde die kompakte Mauer gleichsam aufgelöst und von hohen Fenstern und riesigen Fensterrosetten zwischen den Strebepfeilern durchbrochen. Glasmalerei und Steinmetzkunst entwickelten sich zu hoher Blüte. Feingliedrige Strebepfeiler, Ziergiebel (Wimperge), Türmchen (Fialen) und gotisches Dekor wie Maßwerk und Kreuzblumen lassen die Fassaden wie steinernes Spitzenwerk erscheinen. Religiöse Figuren zieren Giebelfelder (Tympana) und Bogenläufe (Archivolten), Gewändefiguren wie Engel und Heilige lösen sich erstmalig aus der Mauer heraus. Hochmut der Baukunst: Kathedrale von Beauvais Doch die neue Technik stieß auch an ihre Grenzen, als man Mitte des 13. Jh. in Beauvais eine alles überragende Kirche schaffen wollte. Das Schiff erreichte eine Höhe von 48 m, das Dach war gedeckt, die Kirche eingeweiht – doch 1284 stürzte ein Teil des Gewölbes ein. Im 16. Jh. brach außerdem der etwa 150 m hohe Turm in sich zusammen – die Gotik war an ihre baulichen Grenzen gestoßen.Mehr erfahren
Fachwerk im Elsass - Mobile Homes des Mittelalters
Es fehlte nicht viel, und das architektonische Erbe eines halben Jahrtausends wäre der Modernisierungswut zum Opfer gefallen. Denn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollten sich die Menschen im Elsass der neuen, aufschwungfreudigen Zeit anpassen und begannen, ihre Fachwerkhäuser zu übertünchen, mit Kunststoffen zu verkleiden oder gleich ganz abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Geliebtes Fachwerk Zum Glück gab es jedoch etliche Elsässer, die sich rechtzeitig auf den besonderen Wert dieser traditionellen Bauweise besannen, mit dem Ergebnis, dass das Elsass heute eine der Vorzeigeregionen für klassischen Fachwerkbau ist. Und dies nicht nur in Freilichtmuseen zum Anschauen wie dem Ecomusée bei Ungersheim. In der ganzen Region werden Fachwerkbauten liebevoll gehegt und gepflegt sowie mit Sprossenfenstern, Erkern, schneeweißen Gardinen und farbenfrohen Blumenkästen geschmückt. Skelett aus Holz Vom 12. bis 19. Jh. errichteten die Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Teilen Skandinaviens ihre Behausungen fast ausschließlich in Fachwerktechnik. Die dafür erforderlichen Materialien waren überall verfügbar. Allen voran Holz, das damals in den riesigen Wäldern im Überfluss vorhanden war. Aus soliden Stämmen, meist aus Eiche, fertigten die Baumeister ein Skelett, das sie anschließend mit einem Gemisch aus Lehm, Stroh, Weidengeflecht sowie Back- oder Bruchsteinen ausfüllten. Die hölzernen Querverstrebungen bestanden nicht selten aus eigenwilligen, auch abgerundeten Konturen, die gleichzeitig der Absicherung und der Verzierung dienten. Wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, brachte darauf Schnitzereien oder Bemalungen an. Umzug mit Haus Die einzelnen Balken waren verzapft und mit Holznägeln gesichert, sodass die Konstruktion bei Bedarf in Teilen oder als Ganzes abgeschlagen, transportiert und anderswo neu aufgebaut werden konnte. Mischstile blieben nicht aus. So ist der Fachwerkstil der elsässischen Maisons à colombage dem alemannischen Fachwerk in Südwestdeutschland und der Schweiz ähnlich. Manche Dorfbilder zwischen Straßburg und Ferrette ließen sich auch ebenso gut in Deutschland finden. Farbenfrohe Fassaden Inzwischen entwickeln viele Eigentümer allerdings auch einen eigenen, nicht immer historisch getreuen Stil, indem sie den Farbauftrag zwischen den Balken variieren und auch kräftige Farben nicht scheuen. Einen guten Überblick über alle Spielarten des elsässischen Fachwerks bietet das schon erwähnte Ecomusée bei Ungersheim (Nr. 34), das auf einem weiten Areal 80 Originalhäuser, vorwiegend aus dem südlichen Elsass und dem Sundgau, präsentiert.Mehr erfahren
Kochkunst im Elsass - mehr als Sauerkraut und Flammekueche
Wer ins Elsass reist, sollte eine ordentliche Portion Appetit mitbringen. Denn die dortigen Küchenchefs kochen nicht nur ausgesprochen kreativ, sondern sorgen auch für gehörige Portionen auf den Tellern. Das folgende kleine kulinarische Lexikon soll die Orientierung in einer gastronomischen Szene erleichtern, die sich durch ihr Wechselspiel zwischen alemannischer Deftigkeit und französischer Finesse auszeichnet. Baeckeoffe: Was vom üppigen Sonntagsbraten übrig blieb, packte einst die elsässische Hausfrau mit Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, diversen Gewürzen und einem gehörigen Schuss Wein in eine Terrine und trug sie zum Bäcker. Der verschloss sie dann mit Brotteig und stellte sie in den Backofen, daher der Name. Fertig war ein Gericht für den Montag, das inzwischen zu einem echten Elsässer Klassiker geworden ist. Carpe frite: Der Karpfen ist das Markenzeichen des Sundgaus, wo er in zahlreichen Gewässern gezüchtet wird. Warum man ihn am liebsten gebacken oder gebraten, aber nicht gekocht serviert, bleibt ein Geheimnis der Einheimischen. Choucroute: Genau genommen sind nicht Deutsche, sondern Elsässer die wahren Liebhaber des Sauerkrauts. Wenn das Sauerkraut à l‘Alsacienne auf den Tisch kommt, ist es in Riesling gekocht und wird mit Fleisch, Wurst, Speck und Kartoffeln verspeist. Coq au Riesling: Wenn die Köchin mit dem Winzer turtelt, kommt im Elsass ein zerlegtes Hähnchen, gegart in einer delikaten Rieslingsauce, auf den Teller. Escargots: Nicht jedermanns Geschmack, aber fester Bestandteil der regionalen Speisekarte: dicke Weinbergschnecken mit Knoblauch und Kräuterbutter. Flammekueche: Dünner Brotteig, im Holzofen ausgebacken und traditionell bestückt mit Quark, Crème fraîche, Zwiebeln und Speck, gerne aber auch mal mit Käse, Früchten oder Zimt. Längst hat er den Weg in internationale Küchen gefunden. Foie gras: Tierfreunde sind entsetzt, Feinschmecker entzückt: Dennoch ist die Gänsestopfleber als Foie gras entier (Geflügelleber) oder Pâté de Foie gras (Pastete, bestehend u.a. aus Kalbfleisch, Trüffeln, Gewürzen und Madeira) als Vorspeise im ganzen Elsass beliebt.Mehr erfahren