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Mulhouse

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Die Universitätsstadt Mulhouse (111.000 Einwohner) im Dreiländereck Frankreich, Deutschland, Schweiz präsentiert das andere, weniger romantische Elsass. Hier rollte das Räderwerk der industriellen Revolution schon früh an, was heute viele Technikmuseen bezeugen. Zwar hat die Stadt das Rad nicht erfunden, doch trägt sie es berechtigterweise in ihrem Wappen. Denn hier machten Fahrzeugherstellung und Textilverarbeitung den Ort schon früh zu einem führenden europäischen Industriezentrum. Ende des 20. Jh. verursachten der Rückgang der Produktion und die Schließung von Anlagen massive wirtschaftliche Probleme. Doch Mulhouse ließ sich davon nicht unterkriegen. In der Folge wurden stillgelegte Industrieanlagen in international beachtete Technikmuseen umgewandelt. Für Alt und Jung halten sie spannende Exkursionen in die Welt der Naturwissenschaften, der Eisenbahnen und der Automobile bereit.

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Bauwerke

Temple Saint-Étienne

Mulhouse
Die protestantische Kirche am Hauptplatz der Altstadt, der Place de la Réunion, beherbergt einen der vollständigsten Zyklen der Glasmalerei aus dem 14. Jh. Beachtung verdient auch die Orgel aus dem 18. Jh. aus der Werkstatt der berühmten Orgel- und Klavierbauerfamilie Silbermann.
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Museen

Musée National de l'Automobile

Mulhouse
Das Automobilmuseum (auch Cité de lAutomobile) ging hervor aus der Privatsammlung der Industriemagnaten Schlumpf. Zu sehen sind ca. 400 seltene Oldtimer, darunter Luxuskarossen, originelle Kleinwagen und Rennautos. Unter den namhaften Marken finden sich Maybach, Mercedes, Rolls-Royce, Ferrari, Maserati und 150 chromblitzende Wagen aus der elsässischen Manufaktur des Autobauers Ettore Bugatti.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Musée Electropolis

Mulhouse
In diesem interaktiven Museum dreht sich alles um das Thema Elektrizität. Ob Bügeleisen oder mysteriöse Phänomene, alle Aspekte der Erzeugung, Nutzung und Verbreitung von Strom werden erklärt, in Experimenten oder täglichen Multimediashows vorgeführt.
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Bauwerke

Rathaus Mulhouse

Mulhouse
Mit leuchtend roten und goldenen Fassadenmalereien beherrscht das einstige Rathaus (1553) aus der Zeit der Renaissance die Place de la Réunion. An der Schmalseite hängt eine Kopie des Klappersteins (Original im Musée Historique), eine 13 kg schwere, steinerne Fratze, die bis ins 18. Jh. hinein Rufmördern zur Strafe umgehängt wurde.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Stoffdruckmuseum Mulhouse

Mulhouse
Das Stoffdruckmuseum besitzt eine Kollektion von rund 6 Mio. Mustern: vom Gebrauchsdruck bis zum Kunstwerk, vom Taschentuch bis zum Wandteppich. Ein weiteres Thema ist die Entwicklung der Webtechnik.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Eisenbahnmuseum Mülhausen

Mulhouse
Das Herzstück des riesigen Eisenbahnmuseums sind 151 Lokomotiven und Waggons aus der Anfangszeit des Eisenbahnwesens, angeführt von der ›Buddicom‹ (1844), der ersten Lokomotive auf dem europäischen Kontinent. Besonders spannend gestaltet sich der Museumsbesuch dort, wo rund um die Loks und Waggons die Historie und der Alltag der jeweiligen Zeit veranschaulicht werden.
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Bauwerke

Tapeten-Museum Rixheim

Rixheim
Musée du Papier Paint heißt die große und einzige Attraktion in diesem Ort. Denn das erstklassige Tapetenmuseum widmet sich nicht nur der technischen Entwicklung der Tapetenherstellung über zwei Jahrhunderte, sondern präsentiert auch fantastische Muster aus dieser Zeit. Die Krönung des Tapeten-Designs sind die ausgestellten Panoramatapeten, die den Betrachter in aufregende Szenerien und exotische Welten entführen: von historischen Schlachten bis zu tropischen Landschaften.
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Reiseführer-Themen

Skiurlaub: Diese Skigebiete sind schneesicher

In schneesicheren Skigebieten von Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz erstreckt sich die Skisaison typischerweise von Dezember bis April. Dank ihrer Höhenlage und ausgezeichneten Schneeverhältnissen bieten die Skigebiete ideale Bedingungen für Wintersportaktivitäten. So ermöglichen sie ein planbares und umfangreiches Skivergnügen über viele Monate hinweg, wobei die Winterlandschaft und die optimalen Schneeverhältnisse Skifahrer und Snowboarder gleichermaßen begeistern.
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Gotische Kathedralen in Frankreich: himmelstrebende Zeugen aus Stein und Frömmigkeit

Staunend steht man heute vor der Architektur der mittelalterlichen Baumeister, die das Streben nach ­Höherem in graziles Spitzenwerk aus Stein verwandelten. Die architektonischen Neuerungen der Gotik entstanden im 12. Jh. in der Île-de-France. In dieser Epoche herrschten ideale Bedingungen für die Errichtung dieser großartigen, überdimensionalen Gotteshäuser. Kathedralen im Höhenflug: Saint Denis und Reims  Es war eine Zeit relativen Friedens, guter Ernten, steigenden Wohlstands und Bevölkerungswachstums. Es war auch die Zeit der Kreuzzüge und einer erstarkenden Kirche, die Zeit, in der das Heilige Römische Reich langsam zerfiel und das französische Königshaus immer mehr an Macht gewann. Monarchie und Kirche waren damals eng verbunden, was an den Königsgalerien der Fassaden sichtbar wird und auch daran, dass die Könige in der Kathedrale von Reims gekrönt und in der Kathedrale von Saint Denis beigesetzt wurden.  Die gotische Baukunst entwickelte sich aus dem romanischen Stil mit seinen massiven Wänden, Rund­bögen, schweren Gewölben und dunk­len, gleichsam geduckten Innenräumen. Jetzt wollte man höher hinaus, dem göttlichen Licht entgegen. Zielführend war eine Erfindung der Statik: Die Baumeister verlegten das Strebewerk nach außen. Auf diese Weise konnte es das von Kreuzrippen getragene Gewölbe optimal abstützen, wodurch dessen Druck besser verteilt und aufgefangen wurde. Damit wurden auch allmählich die Emporen als stützende Elemente überflüssig. Das neue Raumgefühl verlangte jedoch nicht nur nach Höhe, sondern auch nach Licht und sanfter Helligkeit. Deshalb wurde die kompakte Mauer gleichsam aufgelöst und von hohen Fenstern und riesigen Fens­terrosetten zwischen den Strebepfeilern durchbrochen.  Glasmalerei und Steinmetzkunst entwickelten sich zu hoher Blüte. Feingliedrige Strebepfeiler, Ziergiebel (Wimperge), Türmchen (Fialen) und gotisches Dekor wie Maßwerk und Kreuzblumen lassen die Fassaden wie steinernes Spitzenwerk erscheinen. Religiöse Figuren zieren Giebelfelder (Tympana) und Bogenläufe (Archivolten), Gewändefiguren wie Engel und Heilige lösen sich erstmalig aus der Mauer heraus.   Hochmut der Baukunst: Kathedrale von Beauvais  Doch die neue Technik stieß auch an ihre Grenzen, als man Mitte des 13. Jh. in Beauvais eine alles überra­gende Kirche schaffen wollte. Das Schiff erreichte eine Höhe von 48 m, das Dach war gedeckt, die Kirche eingeweiht – doch 1284 stürzte ein Teil des Gewölbes ein. Im 16. Jh. brach außerdem der etwa 150 m hohe Turm in sich zusammen – die Gotik war an ihre baulichen Grenzen gestoßen. 
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Fachwerk im Elsass - Mobile Homes des Mittelalters

Es fehlte nicht viel, und das architektonische Erbe eines halben Jahrtausends wäre der Modernisierungswut zum Opfer gefallen. Denn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollten sich die Menschen im Elsass der neuen, aufschwungfreudigen Zeit anpassen und begannen, ihre Fachwerkhäuser zu übertünchen, mit Kunststoffen zu verkleiden oder gleich ganz abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen.  Geliebtes Fachwerk Zum Glück gab es jedoch etliche ­Elsässer, die sich rechtzeitig auf den besonderen Wert dieser traditionellen Bauweise besannen, mit dem Ergebnis, dass das Elsass heute eine der Vorzeigeregionen für klassischen Fachwerkbau ist. Und dies nicht nur in Freilichtmuseen zum Anschauen wie dem Ecomusée bei Ungersheim. In der ganzen Region werden Fachwerkbauten liebevoll gehegt und gepflegt sowie mit Sprossenfenstern, Erkern, schneeweißen Gardinen und farbenfrohen Blumenkästen geschmückt.  Skelett aus Holz Vom 12. bis 19. Jh. errichteten die Menschen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Teilen Skandinaviens ihre Behausungen fast ausschließlich in Fachwerktechnik. Die dafür erforderlichen Materialien waren überall verfügbar. Allen voran Holz, das damals in den riesigen Wäldern im Überfluss vorhanden war. Aus soliden Stämmen, meist aus ­Eiche, fertigten die Baumeister ein Skelett, das sie anschließend mit einem Gemisch aus Lehm, Stroh, Weidengeflecht sowie Back- oder Bruchsteinen ausfüllten.  Die hölzernen Querverstrebungen bestanden nicht selten aus eigenwilligen, auch abgerundeten Konturen, die gleichzeitig der Absicherung und der Verzierung dienten. Wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, brachte darauf Schnitzereien oder Bemalungen an.  Umzug mit Haus Die einzelnen Balken waren verzapft und mit Holznägeln gesichert, sodass die Konstruktion bei Bedarf in Teilen oder als Ganzes abgeschlagen, transportiert und anderswo neu aufgebaut werden konnte. Mischstile blieben nicht aus. So ist der Fachwerkstil der elsässischen Maisons à colombage dem alemannischen Fachwerk in Südwestdeutschland und der Schweiz ähnlich. Manche Dorfbilder zwischen Straßburg und Ferrette ließen sich auch ebenso gut in Deutschland finden. Farbenfrohe Fassaden Inzwischen entwickeln viele Eigentümer allerdings auch einen eigenen, nicht immer historisch getreuen Stil, indem sie den Farbauftrag zwischen den Balken variieren und auch kräftige Farben nicht scheuen.  Einen guten Überblick über alle Spielarten des elsässischen Fachwerks bietet das schon erwähnte Ecomusée bei Ungersheim (Nr. 34), das auf einem weiten Areal 80 Originalhäuser, vorwiegend aus dem südlichen Elsass und dem Sundgau, präsentiert. 
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Kochkunst im Elsass - mehr als Sauerkraut und Flammekueche

Wer ins Elsass reist, sollte eine ­ordentliche Portion Appetit mitbringen. Denn die dortigen Küchenchefs kochen nicht nur ausgesprochen kreativ, sondern sorgen auch für gehörige Portionen auf den Tellern. Das folgende kleine kulinarische Lexikon soll die Orientierung in einer gastronomischen Szene erleichtern, die sich durch ihr Wechselspiel zwischen alemannischer Deftigkeit und französischer Finesse auszeichnet.  Baeckeoffe: Was vom üppigen Sonntagsbraten übrig blieb, packte einst die elsässische Hausfrau mit Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, diversen Gewürzen und einem gehörigen Schuss Wein in eine Terrine und trug sie zum Bäcker. Der verschloss sie dann mit Brotteig und stellte sie in den Backofen, daher der Name. Fertig war ein Gericht für den Montag, das inzwischen zu einem echten Elsässer Klassiker geworden ist. Carpe frite: Der Karpfen ist das Markenzeichen des Sundgaus, wo er in zahlreichen Gewässern gezüchtet wird. Warum man ihn am liebsten gebacken oder gebraten, aber nicht gekocht serviert, bleibt ein Geheimnis der Einheimischen. Choucroute: Genau genommen sind nicht Deutsche, sondern Elsässer die wahren Liebhaber des Sauerkrauts. Wenn das Sauerkraut à l‘Alsacienne auf den Tisch kommt, ist es in Riesling gekocht und wird mit Fleisch, Wurst, Speck und Kartoffeln verspeist.  Coq au Riesling: Wenn die Köchin mit dem Winzer turtelt, kommt im ­Elsass ein zerlegtes Hähnchen, ge­gart in einer delikaten Rieslingsauce, auf den Teller. Escargots: Nicht jedermanns Geschmack, aber fester Bestandteil der regionalen Speisekarte: dicke Weinbergschnecken mit Knoblauch und Kräuterbutter. Flammekueche: Dünner Brotteig, im Holzofen ausgebacken und traditionell bestückt mit Quark, Crème fraîche, Zwiebeln und Speck, gerne aber auch mal mit Käse, Früchten oder Zimt. Längst hat er den Weg in internationale Küchen gefunden. Foie gras: Tierfreunde sind ent­setzt, Feinschmecker entzückt: Dennoch ist die Gänsestopfleber als Foie gras entier (Geflügelleber) oder Pâté de Foie gras (Pastete, bestehend u.a. aus Kalbfleisch, Trüffeln, Gewürzen und Madeira) als Vorspeise im ganzen Elsass beliebt.
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