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Pfaffenwinkel

Schongau, Deutschland
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Ihren Namen verdankt die Region der hohen Dichte an Klöstern und Kirchen. Ein erster Beleg dieser Bezeichnung findet sich im Vorwort der 1756 von dem Raistinger Pfarrer Gailer verfassten Schrift Vindelicia Sacra über die Gegend rund um Weilheim und soll zu dieser Zeit bereits im Volksmund für diese ›Ecke der Mönche‹ gebräuchlich gewesen sein. Die räumlichen Grenzen des Pfaffenwinkels sind unscharf, da es sich mehr um einen historischen als geographischen Begriff handelt. Im engeren Sinne umfasst sie eine sanfthügelige Voralpenlandschaft von rund 30 km Länge und 20 km Breite mit den Hauptorten Schongau, Weilheim, Wessobrunn und der Wieskirche.

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Landschaft

Starnberger See

Starnberg
Der Starnberger See ist der zweitgrößte See in Bayern und liegt eingebettet im Alpenpanorama mit tollem Ausblick auf die Zugspitze. Am See laden Segelclubs und Bootsverleihe zu Bootsfahrten ein. Urlauberinnen und Urlauber entspannen sich beim Baden, Sonnen oder Windsurfen an den Stränden und Badeplätzen. Auf einer Karte vom Starnberger See finden sich gut ausgebaute Rundwege. Sie sind ideal für Wanderungen oder Radtouren entlang der 49 km langen Uferlinie. Eine Überfahrt mit der Fähre führt zur romantischen Roseninsel mit dem ehemals königlichen Rosengarten und dem Casino. Auf den Spuren von Kaiserin Sisi Rund um den etwa 20 km langen Starnberger See befinden sich verschiedene Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Possenhofen in der gleichnamigen Stadt. Dort verbrachte Kaiserin Sisi einen Teil ihrer Kindheit. Das Kaiserin Elisabeth Museum ist eine wunderbare Zeitreise in die Ära der Kaiserin, die am 24. Dezember 1837 geboren wurde. Sportliche Aktivitäten und Relaxen am beliebten Ausflugsziel Sportlerinnen und Sportler leihen sich beim WasserSportCenter am Südostufer ein Surfboard oder Stand-up-Paddleboard. Badegäste am Starnberger Percha Beach machen es sich auf dem extralangen Badesteg, einer der Liegewiesen oder entlang des kinderfreundlichen, flachen Uferbereichs gemütlich. Ruhe finden am Starnberger See Die Gemeinde Starnberg ist durch ihre Nähe zu München sowie die schöne Seepromenade ein beliebtes Ziel für einen Urlaub oder Ausflug: Gerade im Sommer kann es voll werden. Ein Reisetipp für den Starnberger See für alle, die es ruhiger mögen: Am Ostufer gibt es vom Wasser aus einen tollen Ausblick auf das verträumte Schloss Ammerland in der Gemeinde Münsing.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Allgäu

 
Hügelige Landschaften, majestätische Berggipfel und immer eine Portion Gelassenheit – so präsentiert sich das Allgäu für seine Gäste. Schon bei der Anfahrt spüren Reisende, dass die Region im Süden Deutschlands das perfekte Urlaubsziel ist. Egal, ob man auf der Suche nach fordernden Wandertouren ist, Städte besuchen möchte oder im Winter Ski fahren will: Allgäu-Reisetipps gibt es in Hülle und Fülle. Sehenswürdigkeiten im Allgäu für einen unvergesslichen Urlaub Die deutsche Alpenstraße, eine der schönsten Panoramastraßen im Land, führt mitten durch das Allgäu. Sie verbindet verschiedene Ausflugsziele im Allgäu und Oberbayern wie den Bodensee , die Zugspitze und den Königssee und führt von Lindau am Bodensee bis nach Berchtesgaden. Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Allgäu ist Schloss Neuschwanstein in Schwangau. Das märchenhafte Schloss von König Ludwig II. – auch bekannt als „Kini“ – ist prunkvoll gestaltet und diente sogar als Vorlage für das Walt-Disney-Schloss. Badeseen als beliebte Ausflugsziele Das Allgäu ist gespickt mit wunderschönen Bergseen. Einer davon ist der Große Alpsee bei Immenstadt im Oberallgäu. Der größte Natursee im Allgäu lässt sich im Rahmen einer 11 km langen Wanderung umrunden. Aufgrund der besonderen Windverhältnisse ist er bei Surf- und Segel-Fans beliebt. Historischer Reisetipp: das Allgäu und seine Burgruinen Das Allgäu ist bekannt für seine Schlösser und Burgruinen, die an längst vergangene Zeiten erinnern. Zu den zwei schönsten werden im Reiseführer die Burgruine Eisenberg und die nicht weit entfernte Burgruine Hohenfreyberg gezählt. Die Zwillingsruinen lassen sich bequem nacheinander besichtigen – eine entsprechende Route zu planen, ist mit ADAC Maps ganz einfach. Einen Abstecher wert ist auch das Hohe Schloss Füssen , das mit seiner wehrhaften Architektur punktet und heute unter anderem einen Teil der Staatsgalerie enthält.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Ammersee

Herrsching
Bewaldetes Hügelland umgibt Bayerns drittgrößten See, er ist 16 km lang und bis zu 6 km breit. Der liebliche Ammersee wird auch Bauernsee genannt, um ihm vom fürstlich geprägten Starnberger See abzusetzten. Schaufelraddampfer umrunden den See in etwa 3,5 Std., kürzer sind die nördliche und südliche Runde. Badeplätze und Wirtsgärten mit Seeblick finden sich fast überall. Herrschings lange Uferpromenade lockt mit Cafés, Restaurants und Biergärten. Am Südende des Ammersees leben in Moor und Schilf geschützte Vögel wie Kornweihe, Eisvogel und Goldregenpfeifer.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kloster Wessobrunn

Wessobrunn
Herzog Tassilo III. soll Kloster Wessobrunn 753 dort gegründet haben, wo er auf der Jagd von einem Brunnen mit Himmelsleiter träumte. Die Tassilolinde an der Klostermauer ist über 700 Jahre alt. Die Werkstätten der Abtei durchliefen im 17./18. Jh. über 600 Maler, Architekten und Stuckateure, die im süddeutschen Raum, Altbayern, Schwaben und Tirol führend waren. Begründer dieser berühmten Wessobrunner Schule waren Johann Schmuzer und Caspar Feichmayr. Zur Schule zählten weitere Mitglieder der Familie Feichtmayr, die Brüder Zimmermann und Matthäus Günther. Der Fürstentrakt des Klosters ist mit herrlichem Stuck geschmückt. Im Tassilosaal etwa blühen Blumen, ranken Lorbeer, Eichenblatt und Weinlaub um Hirsch, Hase und Hund. Heute sind die Räume Sitz einer Kosmetikfirma und nur mit Führung zugänglich.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Osterseen

Iffeldorf
Von Staltach und Iffeldorf aus führen Wander- und Radwege zu den 19 kleinen Moorseen, die zu den wärmsten Deutschlands zählen. Baden ist an den Osterseen allerdings nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Tölzer Land

Bad Tölz
Das Tölzer Land ist das Tor zum Karwendel, dem landschaftlichen Juwel der Bayerischen Berge, das sind majestätische Gipfel, liebliche Seen, Bauernhöfe im Blumenschmuck, das sind Orte und Täler, die der Tourismus nicht so rabiat verändert hat wie anderswo in Oberbayern.
Tipp der ADAC Redaktion
Gastronomie

Ballenhaus

Schongau
Blickfang am Marienplatz ist das gotische Ballenhaus mit mächtigem Treppengiebel. Früher war es Rathaus und Umschlagplatz für Waren, die auf der Via Claudia Augusta transportiert wurden. Heute dient es als Veranstaltungsstätte und beherbergt ein Bistro und Eiscafé.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Kloster Steingaden

Steingaden
Das Welfenmünster von Steingaden, heute Pfarrkirche, gehörte zu einem Prämonstratenserstift, der über Jahrhunderte auch ein Zentrum der Wissenschaft war. Die romanische Kirche hat ihr andächtig-strenges Äußeres bewahrt, das Innere wurde im Rokoko umgestaltet. Das Klostermuseum illustriert die Geschichte, der Klostergarten lädt zum Spaziergehen ein.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

St. Michael Altenstadt

Altenstadt
Die romanische Basilika St. Michael wurde 1180-1220 aus Tuffstein erbaut, dreischiffig, ohne Querhaus, mit drei Apsiden und zwei Chortürmen. Innen herrscht romanische Strenge: Mittel- und Seitenschiffe werden von Arkaden aus wuchtigen Pfeilern getrennt, die glatte Wände und rippenlose Kreuzgewölbe tragen. Romanische Ausstattungsstücke sind der reliefverzierte Taufstein und der ›Große Gott von Altenstadt‹. Diese monumentale Kreuzigungsgruppe vom Anfang des 13. Jh. im Chor zeigt den Gekreuzigten, der 3,20 groß ist, als Erlöser mit Goldreif. Flankiert wird er von Maria und Johannes.
Tipp der ADAC Redaktion
Landschaft

Eibenwald Wessobrunn

Wessobrunn
5 Km südlich von Wessobrunn steht bei Paterzell der größte erhaltene Eibenwald Europas. Die giftigen, langsam wachsenden Bäume werden uralt, sind aber wegen ihres ausgzeichneten, harten Holz fast ausgerottet. Ein Lehrpfad führt vom Landgasthof Zum Eibenwald zu den verstreut stehenden mehrere 100 Jahre alten Bäume.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Mariä Himmelfahrt Schongau

Schongau
Die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt besitzt Wessobrunner Stuck und Deckenfresken von Matthäus Günther. Der prunkvolle Hochaltar stammt von Franz-Xaver Schmädl.
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Landschaft

Hoher Peißenberg

Hohenpeißenberg
Der Hohe Peißenberg (988 m) überragt das sanfte Hügelland des Pfaffenwinkels und bietet einen Rundumblick auf glitzernde Voralpenseen und Moore. Vom Ort Hohenpeißenberg ist der Gipfel mit dem Auto oder zu Fuß zu erreichen. Ein ›Wetterlehrpfad‹ stellt die Arbeit des Meteorologischen Observatoriums vor, das hier seit 1781 Wetterdaten erfasst und damit die älteste Bergwetterwarte der Welt ist.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Weilheim in Oberbayern
Die Stadtpfarrkirche am Marienplatz wurde um 1624 als Wandpfeilerkirche errichtet und avancierte zum Vorbild für viele frühbarocke Sakralbauten. Ihr Inneres ziert Wessobrunner Stuck. Die drei Deckenfresken von Elias Greither d. Ä. und seinem Sohn Johann zur Verherrlichung Mariä und der Engel von 1627 sind frühe Beispiele barocker Deckenmalerei.
Tipp der ADAC Redaktion
Bauwerke

Pfarrkirche Mariae Geburt

Rottenbuch
Die Pfarrkirche Mariä Geburt hat romanische Ursprünge, sie wurde als Klosterkirche errichtet. Später erhielt sie eine reiche Rokokoausstattung. Die Wessobrunner Joseph und Franz Xaver Schmuzer schufen die heiteren Stuckaturen, Franz Xaver Schmädl den Hochaltar und Matthäus Günter die Fresken. Die Madonna des linken Seitenaltars ist ganz anders, ein spätgotisches Werk von Erasmus Grasser.
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Bauwerke

Stiftskirche

Polling
Die dreischiffige gotische Hallenkirche wurde als erster süddeutscher Kirchenbau barock umgestaltet (Wessobrunner Stuckateur-Schule). Das Gotteshaus verfügt über eine besonders reiche Innenausstattung aus dem 17. und 18. Jh. Das Gnadenbild des gewaltigen Hochaltars ist das Tassilokreuz aus vergoldeter und bemalter Pferdehaut.
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Bauwerke

Polling

Polling
Die Pollinger Klosterkirche verdeutlicht das Märchenhaft-Repräsentative des Barock. Die Stuckaturen in zarten Farben, rosa, hellgrau, blassgelb, geben der Kirche etwas Puppenstubenhaftes. Dabei gehören die Figuren des Hochaltars zu den Hauptwerken bayerischer Rokokoskulptur. Anrührend schlicht in all der Pracht: das Pollinger Kreuz. Der Legende nach hat eine Hirschkuh das Gnadenbild aus dem Boden gescharrt. In Polling zerstörte die Säkularisation Anfang des 19. Jh. einen Großteil der ursprünglichen Anlage. Erhalten ist neben der Kirche auch der Bibliothekssaal, in dem Konzerte erklingen.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Strumpfmuseum

Altenstadt
Seide, Nylon und alles was Damenbeinen schmeichelt – das Strumpfmuseum beim Werksverkauf der Firma Vatter V1 erzählt die Geschichte des Strumpfes und zeigt Unikate wie Handstrickstrümpfe von 1850 und den ersten Perlonstrumpf von 1940.
Tipp der ADAC Redaktion
Museen

Stadtmuseum

Weilheim in Oberbayern
Das Stadtmuseum im Alten Rathaus am Marienplatz präsentiert Skulpturen des 15.-19. Jh., Malerei, Möbel und Handwerk des 16.-19. Jh., so auch das Weilheimer Goldschmiedehandwerk des 16./17. Jh., sowie religiöses Brauchtum des 15.-20. Jh. und archäologische Funde der Jungsteinzeit bis Merowingerzeit. Höhepunkte des Hauses sind eine Jahreskrippe von 1721 und zwei bäuerliche Schlafzimmer des 18./19. Jh. Wechselausstellungen mit Werken regionaler Künstler ergänzen das Programm.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Wessobrunn

Wessobrunn
Aus dem Ort im Pfaffenwinkel stammen bekannte Barock- und Rokokokünstler wie z.B. die Brüder Zimmermann, M. Günther, die Familien Schmuzer und Feichtmayr. Hier ist um 814 das Wessobrunner Gebet entstanden, ein Stabreimgedicht in althochdeutscher Sprache über die Erschaffung der Welt. Es ist auf einem Findlingsblock eingemeißelt, der unter drei Lindenbäumen steht (das Original befindet sich in der Münchner Staatsbibliothek). Der Leonhardiritt Anfang November führt zur Wallfahrtskirche zu Forst (Deckenfresko mit dem Leben des hl. Leonhard von M. Günther, 1769). Bei Paterzell (4 km südlich) gibt es einen alten Eibenwald, den größten in Deutschland. Für Wanderer bietet sich der König-Ludwig-Weg an.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Weilheim

Weilheim in Oberbayern
Weilheim bewahrt noch Teile seiner Stadtmauern und Gräben. Das Stadtmuseum im Alten Rathaus am Marienplatz dokumentiert die Geschichte. Die Stadtpfarrkirche am selben Platz wurde um 1624 als Wandpfeilerkirche erbaut und avancierte zum Vorbild für viele frühbarocke Sakralbauten.
Tipp der ADAC Redaktion
Ortsbild

Rottenbuch

Rottenbuch
Eingebettet in eine grandiose Voralpenlandschaft im Herzen des Pfaffenwinkels liegt der beschauliche Ort Rottenbuch. Sein wertvollstes Kulturdenkmal ist die Pfarrkirche Mariä Geburt. Sie entstand als Klosterkirche, hat romanische Ursprünge und erhielt später eine reiche Rokokoausstattung.
Tipp der ADAC Redaktion
Service

Tourismusinformation Weilheim

Weilheim in Oberbayern
Tipp der ADAC Redaktion
Service

Tourismusinformation Rottenbuch

Rottenbuch
Tipp der ADAC Redaktion
 

Weilheimer Land

 
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Märchenkönig Ludwig II. – ein Monarch in seiner eigenen Welt

Die Rätsel um Leben und Tod König Ludwig II. gehören untrennbar zu Bayern. 1845, als der Erbprinz im Münchener Schloss Nymphenburg geboren wurde, herrschte sein Großvater Ludwig I. in Bayern. Ihm folgte Max II., der das Land so streng regierte, wie er Ludwig und dessen jüngeren Bruder Otto erzog. Als Maximilian II. 1864 starb, wurde Ludwig II. von Bayern zum König gekrönt, im Alter von 18 Jahren. In innen- und außenpolitisch turbulenter Zeit ging er mit Eifer und Idealismus ans Werk.  Schöngeist im Krieg 1866 wurde Bayern gegen den Willen Ludwigs in den Krieg Österreichs gegen Preußen verwickelt. Nach der Niederlage musste sich Bayerns Armee dem preußischen Oberbefehl unterstellen, ein Umstand, der das Land 1870 in den deutsch-französischen Krieg zog. 1871 gelang Bismarck die Reichsgründung. Ludwig schmerzte die Preisgabe der bayerischen Souveränität, immerhin erhandelte er etliche Sonderrechte.  Er muss einsam gewesen sein, der junge König. Seine Homosexualität konnte er nicht offen leben. Eine Verlobung mit Herzogin Sophie von Bayern währte nicht lange. Tief verbunden fühlte sich Ludwig seiner Großcousine Sisi, der österreichischen Kaiserin Elisa­beth. Es war keine erotische Beziehung, sondern eine Wesensverwandtschaft: Beiden war die Krone eine Last, beide waren fantasievoll, beide galten als exzentrisch, beide liebten ihre oberbayerische Heimat.  Förderer der Musik Richard Wagners und Bauherr von Schloss Neuschwanstein Den tiefsten Einfluss auf Ludwig übte Richard Wagner aus. Der zu dieser Zeit hoch verschuldete Komponist konnte mit Ludwigs Hilfe sein Werk fortsetzen und schenkte dem jungen König dafür die Fantasiewelten seines Musiktheaters. Schon bald zwang die bayerische Regierung Ludwig, Wagner zu entlassen und seinen Traum aufzugeben, über den Isarauen ein gigantisches Festspielhaus zu bauen. Ludwig, schwer enttäuscht, plante danach kein Bauwerk mehr für die Öffentlichkeit, nur für sich selbst. Zuerst baute Ludwig II. Schloss Linderhof in den Ammergauer Alpen, dann das märchenhafte Schloss Neuschwanstein in der Nähe von Füssen, danach nach Vorbild des  französischen Versailles, sein Schloss Herrenchiemsee mitten im Chiemsee.  Absturz und rätselhafter Tod Er gab Staatsgelder mit vollen Händen aus und vernachlässigte seine Amtsgeschäfte. Eine von der bayerischen Regierung eingesetzte Ärztekommission urteilte ohne Untersuchung, dass die »geistigen Kräfte seiner Majestät zerrüttet« seien. Ludwig wurde 1886 entmachtet und nach Schloss Berg gebracht. Hier starb er am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Unfall? Selbstmord? ­Gewalttat? Man weiß es nicht. In Berg markiert ein Holzkreuz im See wenige Meter vom Ufer entfernt die Stelle, wo man die Leiche des Königs fand.
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Bayerische Küche in Wirtshäusern und Biergärten

Bayerische Spezialitäten gehören nicht gerade zur leichten Küche, dennoch sollte man einige der Köstlichkeiten unbedingt probieren: so etwa Reiberdatschi (Kartoffelpuffer), den kreative Köche anstelle von Apfelmus mit Sauerrahm, geräucherter Forelle oder Lachs kombinieren. Und Schupfnudeln: fingerdicke, gebratene Kartoffelröllchen mit Sauerkraut. An den Seen bieten viele Restaurants Fisch wie Renke und Saibling. Je näher die Alpen rücken, umso verbreiteter sind Wildgerichte, etwa Hirschgulasch mit Semmelknödel.  Ein süßer Genuss sind im Frühsommer warme Hollerkücherl, das sind in Bierteig gehüllte und in Fett ausgebackene Dolden des Holunders mit Zimt und Zucker. Bayerische Spezialitäten: Braten, Knödel und Bier Überhaupt Knödel: Die gibt es in vielen Spielarten. Sehr fein sind im Spätsommer, wenn es frische Pilze gibt, Semmelknödel mit Schwammerln (Champignons) oder Reherln (Pfifferlingen). Auch abge­röstete Semmelknödelscheiben mit Ei und grünem Salat sind ein echtes Schmankerl.  Vegetarisches kommt eher selten auf den Tisch. Fleisch, vor allem vom Schwein, gehört einfach dazu: Spanferkel, Schweinshax’n, Ripperl (Kasseler) mit (Sauer-)Kraut und natürlich Schweinsbraten mit rescher, d.h. knuspriger Kruste, an den Kümmel gehört, ein bisschen Knoblauch und reichlich dunkle Soße, damit der obligatorische Semmel- oder Kartoffelknödel schwimmt. Voraus geht dem Braten eine Suppe: Typisch sind Leberspatzen-, Leberknödel-, Backerbsensuppe oder Pfannkuchensuppe mit Eierkuchenstreifen und Schnittlauch. Hoch in der Gunst steht auch die Grießnockerlsuppe mit Knödeln aus Grieß als Einlage.  Die süßen Speisen verraten die Nähe zu Österreich. Hefegebäck, Nudeln genannt, gibt es in allerlei Varia­tionen: Rohrnudeln, im Herbst mit Zwetschgenmus gefüllt, Aus’zogene, ein rundliches, mit Zucker bestreutes Schmalzgebäck zum Kaffee, oder Dampfnudeln mit Vanillesauce. Diese gro­ßen Hefeteigklöße werden in der geschlossenen Reine, einer Art ­Bräter, oder in der Pfanne gegart und bilden nur an der Unterseite ein ›Rammerl‹, eine Kruste aus karamellisiertem Zucker, Butter und Milch.  Bayerisches Bier: Gerstensaft in Varianten Zu trinken gibt es – natürlich – Bier. Am spritzigsten ist das Weißbier, wie hier das Hefeweizen heißt. Es wird meist so abgefüllt, dass es in der Flasche nachgärt. Vorsicht also beim Einschenken: Es schäumt ­enorm. Wer ›ein Bier‹ bestellt, bekommt eine ›Halbe‹: 0,5 l Helles. Eine ganze ›Maß‹ fasst 1 l. Wirklich erfrischend ist ein Russ oder ein Radler: Weißbier oder Helles im Verhältnis 1:1 mit ­Zitronenlimo gemischt. Starkbier mit rund sieben Prozent Alkohol wird zur Fas­tenzeit und zu anderen besonderen Anlässen gebraut.  Paradies Biergarten Spezialitäten in guter Qualität haben ihren Preis. Da spart, wer das Essen selbst mitbringt – und die karierte Tischdecke –, wie das richtige Biergärten erlauben. Achtung: Nicht jeder Wirtsgarten ist gleich ein Biergarten. Im Biergarten holt man sich sein Bier oder ein anderes Getränk am Ausschank; in der Gartenwirtschaft wird bedient, Mitgebrachtes darf man hier nicht verzehren.  Zur klassischen Brotzeit im Biergarten gehören neben der frischen Maß Bier eine Breze, ein Obazda, also ein mit Butter, Zwiebeln, Pfeffer, Paprika und Bier vermengter Camembert, und nicht zuletzt der Radi. Der hauchdünn gehobelte Rettich wird kräftig gesalzen, bis er ›weint‹ und seine Schärfe dabei reduziert. Wer sich nicht selbst versorgen will, bedient sich an den Brotzeitständen, z.B. mit einem Steckerlfisch, einer am Holzspieß gegrillten Makrele.  Nirgends sitzt es sich so gemütlich und schmeckt es so gut wie im Biergarten unter großen, schattigen Kas­tanien. Diese wurden dereinst gepflanzt, um die darunterliegenden Keller in denen das Bier lagerte zu beschatten und zu kühlen.  Zamperl, wie Hunde in Oberbayern heißen, sind meist zugelassen. Und für Kinder gibt es oft einen Spielplatz
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